Frostbeule sein wegen falscher Ernährung?
Ich habe neulich eine interessante Diskussion mitbekommen. Eine Kollegin von mir ist eine ziemliche Frostbeule. Sie macht sogar Witze darüber und meint, dass es sogar in einer Sauna schon fast zu kalt für sie wäre. Eine andere Kollegin hat stattdessen immer "Hitze", sodass es da durchaus mal zu Diskussionen kommt, ob die Heizung richtig eingestellt ist oder ob das Fenster geöffnet werden sollte (gerade im Winter).
Jedenfalls meinte meine "hitzige" Kollegin zu der Frostbeule, dass diese sich vermutlich einfach nur falsch ernähren würde und dass die Ernährung letzten Endes "Schuld" daran wäre, ob einem ständig zu kalt oder zu heiß wäre. Die Frostbeule würde vermutlich zu viele Milchprodukte und generell kalte Sachen (vielleicht sogar frisch aus dem Kühlschrank) konsumieren. Wenn man häufiger heißen Tee konsumieren würde oder heiße Suppen, hätte man das Problem nicht.
Ich sehe das eher gemischt. Denn der Blutdruck spielt bei so etwas ja auch eine Rolle finde ich. Die Frostbeule soll angeblich einen normalen Blutdruck haben und friert trotzdem immer, zu dünn ist sie auch nicht. Wie seht ihr das? Ernähren sich Frostbeulen grundsätzlich falsch, sodass sie deswegen immer frieren müssen? Oder ist das kompletter Unsinn?
Lebensmittel und Getränke passen sich ziemlich schnell der Körpertemperatur an, der Unterschied zwischen einem warmen und einem kalten Getränk beträgt nur wenige Grad wenn es im Magen ankommt. Von daher kann man sich mit Speisen und Getränken kaum aufwärmen oder abkühlen, das ist eher Einbildung liegt vielleicht daran, dass die Hände von einer Tasse mit heißem Tee warm werden wenn man sie hält.
Ich habe aber mal gelesen, dass es bestimmte Gewürze geben soll, die zu einem stärkeren Wärmeempfinden führen. Das sind vor allem scharfe Gewürze, aber da ich nicht so scharf esse, das es weh tut und man von allen anderen Zutaten nichts mehr schmeckt habe ich diese Erfahrung selber noch nicht gemacht.
Ich bin auch immer eine Frostbeule. Das liegt an meinem zu niedrigen Blutdruck und an einem ständigem Eisenmangel in Kombination mit einem zu niedrigem HB-Wert. Das habe ich seit meiner frühen Jugend, jedenfalls ist es da festgestellt worden und es hat sich bis jetzt nichts daran geändert, egal welche Ernährungsform ich praktiziert habe. Man kann solch Defizite natürlich mit entsprechenden Nahrungsmitteln beeinflussen, aber die Ernährung ist nicht "Schuld" an solch Mängeln.
Ein wenig lustig finde ich aber, dass die Theorie von jemandem stammt, welcher selbst unter ständiger "Hitze" leidet. Vielleicht sollte die Dame auch an ihrer Ernährung schrauben, denn wenn übermäßiges Kälteempfinden ausschließlich an einer falschen Ernährung liegt, dürfte es bei übermäßigem Hitzeempfinden ebenfalls zutreffen.
Ich halte das eher für Quatsch. Die beiden können durchaus auch einfach einen völlig anderen Stoffwechsel haben. Vielleicht funktioniert bei der einen den Schilddrüse zu gut und bei der anderen zu schlecht. Das beeinflusst den Stoffwechsel und den Hormonhaushalt schon mal nicht zu knapp. Vielleicht ist die eine auch bereits in der Nähe der Wechseljahre. Ferner funktionieren menschliche Körper schlichtweg einfach unterschiedlich.
Mir ist eigentlich auch immer kalt. Im Winter kann ich nachts auch oft nicht schlafen, wenn ich alleine bin, weil mir so kalt ist. Und das, obwohl meine Heizung auf die höchste Stufe eingestellt ist, ich mehrere Decken über mir habe und warm angezogen bin und lange Sachen trage.
Dass es an der Temperatur der Speisen liegt, dass einem kalt ist, glaube ich gar nicht. Wenn mir kalt ist, dann vermeide ich es ja auch, kalte Sachen zu essen oder zu trinken. Dabei trinke ich im Winter generell ständig Tee, wobei mir das auch nur an den Händen etwas bringt, was die Kälte angeht.
Ich glaube auch nicht so recht, dass es an der Ernährung allgemein liegt. Natürlich kann es sein, dass Menschen, die sich mangelernähren, schneller frieren. Allerdings spielen da ja auch noch andere Faktoren mit, wie der Körperfettanteil, die Veranlagung, das Geschlecht und so etwas.
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