Froh sein, wenn man auch einmal Ruhe vor Haustier hat?
Eine Bekannte von mir hat zwei Schäferhunde, die natürlich sehr viel Zeit in Anspruch nehmen. Meine Bekannte liebt ihre Hunde auch über alles und widmet den Großteil ihrer Freizeit den Hunden. Dennoch hat sie sich dieses Jahr bewusst für einen Urlaub ohne den Hunden entschieden, was sie noch nie zuvor gemacht hatte. Sie meinte aber, dass sie sich so richtig entspannen möchte und sich um nichts kümmern will. Sie will sich bewusst Zeit für sich nehmen und ist froh, wenn sie dann auch einmal ohne die Hunde sein kann.
Habt ihr auch hin und wieder Momente, in denen ihr froh seid, wenn ihr Ruhe vor euren Haustieren habt? Würdet ihr bewusst Urlaube wählen, bei denen Hunde nicht mitkommen können?
Ja und nein. Natürlich ist es schön, wenn man sich mal um nichts und niemanden als sich selbst kümmern muss und ich genieße es durchaus, wenn ich mal einen Tag oder auch zwei Tage "haustierfrei" habe und entspannen kann, ohne sie füttern und bespaßen zu müssen.
Diese Entspannung nimmt aber ganz schnell ab, wenn ich anfange, meine Schätze zu vermissen und mir Gedanken zu machen, wie es ihnen geht. Nach spätestens zwei Tagen fehlen mir ihre sonst nervenden Angewohnheiten und ich weiß gar nichts mehr richtig mit mir anzufangen. Aus herrlicher Ruhe wird dann schnell Langeweile und Einsamkeit. Deswegen gibt es bei mir ab und zu mal einen Tag Auszeit, aber keinen ganzen Urlaub.
Ich musste meine Hunde von einem auf den anderen Moment in einer Hundepension abgeben und es ist für mich der reinste Horror gewesen. Natürlich gibt es Eigenschaften, die einem auch schon mal auf die Nerven gehen können, aber meine Hunde gehören zu mir und meinem Leben. Wenn man jahrelang jeden Tag seine treuen Gefährten um sich hatte, kann durch eine Trennung bei manchen ein großes Loch entstehen.
Meine habe ich bereits am Abend so sehr vermisst, dass ich die hundefreie Zeit nicht genießen konnte. Es sind die Tätigkeiten, die zum üblichen Leben gehören. So Sachen wie die Spaziergänge oder die freudige Begrüßung wenn man Heim kommt. Ganz schlimm war auch der erste Morgen ohne Hund. Es fehlte einfach etwas. Vor allem wegen meiner ältesten Hündin habe ich mir große Sorgen gemacht.
Ich würde meine Hunde, wenn es wirklich nicht anders geht, nie wieder weggeben. Dafür ist die Bindung einfach zu stark. Andere Hundehalter haben damit kein großes Problem. Im Grunde geht es den Hunden in solchen Unterbringungen ja auch nicht schlecht. Sie werden betreut, ausgeführt und können den ganzen Tag mit anderen Hunden toben. Ich würde auch niemals jemanden deswegen verurteilen. Bei mir geht es einfach nicht. Deswegen gibt es auch nur Urlaub mit Hunden oder man bleibt Daheim und genießt die freien Tage im Garten.
Ich bin einfach zu sehr an meinen Hund gewöhnt, so dass ich mich nicht wirklich freuen kann, wenn ich mal Hundefrei habe. Natürlich haben wir auch schon einen Urlaub ohne sie gemacht, aber da wusste ich auch, dass sie gut untergekommen ist, bei meinen Eltern, die sie von klein auf kennt und deswegen ging das schon. Gefehlt hat sie mir trotzdem. Immerhin hat man ja so seine Tagesabläufe mit dem Tier.
Das ist vermutlich wie bei Menschen mit Kindern. Manche können sich nicht vorstellen, ohne ihre Kleinen irgendwohin zu reisen, andere nehmen dankbar jede Gelegenheit dafür wahr.
Ich könnte meinen Hund nicht alleine lassen, allein schon weil sie unter extremer Trennungsangst leidet. Das könnte ich ihr nicht antun, wenn es nichts wirklich Wichtiges wäre und ein Urlaub gehört für mich nicht dazu. Davon abgesehen fühle ich mich auch nicht wirklich wohl, wenn sie nicht an meiner Seite ist. Da wäre also auch für mich nicht viel Entspannung drin, wenn ich ständig daran denken muss, ob mit ihr wohl alles in Ordnung ist.
Zwei Schäferhunde sind allerdings auch eine große Herausforderung. In denen steckt eine enorme Energie. Ich kann mir schon vorstellen, dass bei Menschen, die tagtäglich vor dieser Herausforderung stehen, im Allgemeinen auch noch verbunden mit Beruf und Haushalt, vielleicht sogar Kindern, irgendwann der Ofen aus ist. Da ist die Sehnsucht nach hundefreier Entspannung im Urlaub gar nicht mehr so schwer nachzuvollziehen.
Ich bin eigentlich nur froh, wenn ich gerade verhindert bin und weiß, dass sich dann jemand anders um meine Tiere kümmert. Das beruhigt mich dann irgendwie. Ansonsten habe ich sie sehr gerne um mich und mir fehlt auch etwas, wenn sie eben nicht da sind.
Natürlich tut es aber auch mal gut, wenn man Unternehmungen ohne sie machen kann. Aber generell gehören sie für mich dazu und so bald eines mal nicht da ist, fehlt eben einfach etwas und man merkt es direkt. Ich denke aber auch, dass man das teils mit Eltern und ihren Kindern vergleichen kann. Die gönnen sich ja auch mal ein paar Stunden ohne Kinder und geben diese dann zu Oma und Opa.
Ich denke, dass das eher eine Typfrage ist. Ich bin selbst mit Haustieren aufgewachsen, wobei ich mich aber nie von ihnen gestört oder belästigt gefühlt habe, auch wenn sie eben Zeit in Anspruch genommen haben. Ich bin aber auch kein Mensch, der emotional von den Tieren abhängig ist und komme auch mal gut alleine klar und muss sie nicht ständig um mich haben. So einsam bin ich dann doch nicht.
Wir haben eine sehr enge Bindung an unsere Hündin und unternehmen eigentlich alles mit ihr. Das hat auch damit zu tun, dass sie nicht alleine bleiben mag und dann alles zusammen bellt, wenn sie alleine ist. Andererseits kann sie sich auch sehr gut benehmen, wenn wir mit ihr irgendwo sind. Sie also etwa in eine Restaurant mitnehmen ist gar kein Problem, sie liegt dann ruhig in der Ecke. Das haben wir schon oft gemacht und nur Lob dafür bekommen, wie brav sie ist.
Ab uns zu geben wir sie kurzzeitig zu einem Nachbarn zum Aufpassen, etwa wenn wir im Sommer einkaufen sind und wir den Hund nicht im Auto lassen können wegen der Hitze. Aber schon diese etwa zwei Stunden denken wir immer mal wieder an sie und wie es dem Nachbarn wohl mit ihr ergeht, denn sie ist eben sehr auf uns fixiert und kann auch da schon mal anfangen zu heulen.
Wir sehen diese enge Bindung aber nicht als Belastung an, sondern freuen uns darüber. Sie bereichert unser Leben. Wir haben uns ja ganz bewusst für einen Hund entschieden und wussten, was da auf uns zu kommt. Wir wollen es gar nicht anders. Wir planen unser Leben so, dass wir unsere Hündin überall hin mitnehmen können und haben sie auch so erzogen (wenn man vom Alleinbleiben absieht), dass sie sich überall benehmen kann und keine Probleme macht. Wir brauchen und wollen also keine Ruhe von ihr.
Wir haben ja zwei Katzen und wir lieben sie wirklich über alles. Aber es gibt Momente, da können sie einem schon mal auf die Nerven gehen. Vor allem wenn wir morgens ausschlafen und sie dann ständig miauen und auf uns steigen. Die Teller sind meistens dann noch voll vom Vortag und trotzdem machen sie dann "Remmidemmi". Das sind dann Moment wo ich mir dann manchmal mehr Ruhe wünsche.
Oder wenn sie tagsüber mal auf dem Balkon sind und ich die Tür zu mache, sodass ich dann mal kurz die Haustür öffnen kann, ohne aufpassen zu müssen, dass sie dann durch die Tür nach draußen huschen. Ich muss dazu sagen, dass es sich dabei um Wohnungskatzen handelt, die derzeit nicht raus dürfen. Da merken wir dann schon manchmal, das ab und an mal eine katzenfreie Zeit schön sein kann. Und trotzdem würden wir unsere zwei Tiger dann auch ganz schnell wieder vermissen.
Wir haben zwei Katzen und manchmal wünsche ich mir auch mal Ruhe vor den Tierchen. Aber andererseits finde ich es auch wundervoll, dass es diese Tiere gibt. Es ist jedoch manchmal echt anstrengend, wenn der Kater seine 15 Minuten hat und laut maunzend durch die Wohnung rennt und man nicht weiß, was er denn nun möchte. Die Teller sind noch frisch befüllt, Wasser läuft auch, gekrault wird er auch ausgiebig, man weiß dann nicht was das Tier will.
Oder wenn man eine Hausarbeit schreibt und der Kater legt sich auf die Tastatur und bewegt sich keinen Millimeter und man muss abbrechen, weil man ansonsten angegriffen wird. Da genieße ich schon die Momente ohne Katzen, aber am Ende eines Tages bin ich doch immer froh, wenn die beiden Katzen dann zum Kuscheln kommen und es nichts Entspannenderes als ein Schnurren gibt.
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