Frisch verliebt sieht man nur das Gute in Einem
Die rosarote Brille kennt wahrscheinlich jeder oder fast jeder. Aber warum sieht man, wenn man frisch verliebt ist erst einmal nur das Gute in einem Menschen und selbst schlechte Eigenschaften sind eher lustig als nervend? Warum kann man nicht wirklich objektiv sehen, dass der neue Partner auch Eigenschaften an sich hat, die wirklich nicht besonders schön sind, sich aber damit abfinden kann?
Woher kommt diese rosarote Brille, die erst mit der Zeit verschwindet und man dann oftmals sogar sieht, dass dieser Mensch überhaupt nicht zu einem passt? Hattet ihr auch diese rosarote Brille aufgesetzt?
Bei meinem Ex hatte ich diese rosarote Brille und habe deswegen gar nicht gemerkt, dass wir gar nicht zusammen passen und auch gar keine Zukunft zusammen haben können, so sehr ich mir das auch gewünscht hätte. Aber bei meinem aktuellen Freund hatte ich diese Brille überhaupt nicht.
Wenn man will, kann man die Hormone dabei auch ausklammern und ganz rational an die Sache herangehen. Dann merkt man in der Regel auch, ob es charakterlich passt oder nicht.
Bei mir war es auch so, dass ich bei meinen ersten beiden Partnern die rosarote Brille aufhatte. Bei meinem ersten Partner war es tatsächlich eher so, dass ich einfach endlich meinen ersten Freund haben wollte und daher auch gar nicht so sehr darauf geachtet habe, ob wir zusammen passen oder nicht. Er war in mich verliebt und ich war in ihn verliebt und damit hat für mich eigentlich alles gepasst. Ich habe dann auch völlig ausgeklammert, dass wir einfach völlig verschieden sind und auch absolut verschiedene Vorstellungen vom Leben und der Zukunft haben.
Bei meinem zweiten Partner war es dann recht ähnlich. Dieser hatte mich anfangs sehr umworben, mich ins Kino eingeladen und hat sich allgemein wie ein Gentleman benommen, weshalb ich auch auf ihn reingefallen bin. Erst nach einer ganzen Weile sind mir seine vielen negativen Eigenschaften aufgefallen und es war dann auch so, dass mein damaliger Partner sich gar nicht mehr so nett und höflich benahm, als wir dann eine Weile zusammen waren, sondern zum absoluten Gegenteil mutierte und sogar einfach unhöflich und dreist zu mir war.
Da ich eben schon recht viele negative Erfahrungen gemacht hatte, war ich bei meinem jetzigen Partner auch sehr viel vorsichtiger und ich habe mir auch recht viel Zeit genommen, um ihn kennen zu lernen. Immerhin wollte ich nicht wieder auf einen Typen hereinfallen, sondern ich wollte wirklich jemanden, der absolut zu mir passt und mit dem ich mir eine gemeinsame Zukunft vorstellen kann. Von daher hatte ich mich auch eine längere Zeit mit meinem Partner getroffen, bis ich mit ihm zusammen gekommen bin, so dass ich ihn dann auch richtig einschätzen konnte.
Außerdem habe ich meiner damals besten Freundin auch die Gelegenheit gegeben, meinen Partner quasi unter die Lupe zu nehmen. Diese war auch völlig begeistert von ihm und da ich auf ihre Meinung auch vertraut hatte, war es für mich dann auch recht schnell klar, dass ich mir etwas Ernstes mit meinem Partner vorstellen könnte.
Hängt das nicht ein Stück auch davon ab, ob man Herzmensch oder Kopfmensch ist? Natürlich sind Menschen in gewisser Weise lernfähig und können sich weiter entwickeln. Das bestreite ich auch gar nicht. Ich beobachte aber immer wieder, dass es Herzmenschen bzw. Gefühlsmenschen deutlich schwerer fällt, sich auf den rationalen Verstand zu verlassen während es Kopfmenschen schwer fällt auf ihr Gefühl zu hören. Herzmenschen sehen meiner Beobachtung nach eher das Gute in einem Menschen während Kopfmenschen da viel rationaler und emotional auf Abstand sind.
Ich denke, dass es nicht immer so ist, wenn man frisch verliebt ist. Manchmal möchte man die Fehler des Anderen vielleicht auch gar nicht sehen. Oftmals muss man sich zuerst auch besser kennenlernen, um dann gewisse Macken oder Fehler beim anderen zu bemerken. Ich denke nicht, dass es immer zwingend so ist, dass man durch die rosarote Brille nur Positives in einem Menschen sieht.
Ob Kopfmensch oder Herzmensch, das ist dem Gehirn sowas von egal. Wer verliebt ist, der produziert Dopamin ohne Ende und lebt im körpereigenen Drogenrausch. Dazu sinkt der Serotoninspiegel, das passiert sonst bei Angstneurosen und Zwangsstörungen.
Und schon rast das Herz, die Hände werden feucht und zittern und das Objekt der Begierde bestimmt jeden Gedanken. Ist der andere da, steigt das Dopamin und der schöne Drogennebel hüllt den Verstand ein. Fehlt der andere, sorgt das fehlende Serotonin für Sehnsucht, Unsicherheit und den dringenden Drang, ihn schnell wieder zu treffen.
Die Vernunft ist ziemlich abgeschaltet. Für die Natur ist das ideal, denn ohne Verhütung reicht diese Phase für Nachwuchs. Und der ist evolutionsbiologisch das Wichtigste. Liebe muss im Anschluss nicht entstehen. Für die sind ganz andere Hirnregionen und Botenstoffe zuständig. Die erlauben dann auch recht normales Denken.
Ähnliche Themen
Weitere interessante Themen
- Schöne Blatt Pflanze für die Wohnung 1065mal aufgerufen · 1 Antworten · Autor: Rubbelfeld · Letzter Beitrag von Verbena
Forum: Garten & Pflanzen
- Schöne Blatt Pflanze für die Wohnung
- Palmen für die Wohnung 3013mal aufgerufen · 1 Antworten · Autor: Dreddi · Letzter Beitrag von Verbena
Forum: Garten & Pflanzen
- Palmen für die Wohnung
- Was kann man gegen eine tropfende Birkenfeige tun? 1861mal aufgerufen · 1 Antworten · Autor: helgak62 · Letzter Beitrag von Verbena
Forum: Garten & Pflanzen
- Was kann man gegen eine tropfende Birkenfeige tun?
- Verträgt Banane chemisches Anti Insekten Mittel? 1356mal aufgerufen · 1 Antworten · Autor: Wawa666 · Letzter Beitrag von Verbena
Forum: Garten & Pflanzen
- Verträgt Banane chemisches Anti Insekten Mittel?