Freundschaft mit der Exfreundin akzeptieren?
Mein Partner und ich sind seit letztem Jahr Juni ein Paar und er ist noch mit seiner Ex-Freundin befreundet, die auch über ihn mit ihrem neuen Partner wohnt. Soweit alles gut und ich bin auch nicht eifersüchtig auf sie, sondern lediglich genervt.
Alles fing eigentlich mich ständig neuen Ratschlägen von ihr an ihn an, was er bei mir besser machen soll. Ich bin komplett anders als sie, womit er bei mir eh schon anders ist. Dann gab es Situationen, wo sie ihm Bilder von Frauen, während meines Beiseins unter die Nase gehalten hat, die er mal attraktiv und ansprechend fand. Jetzt mal ehrlich, weshalb macht man so etwas?
Von dieser Situation war ich verständlicher Weise genervt. Wenn wir Ausflüge oder Kurzreisen machen, muss er sich erklären, weshalb er beispielsweise nicht mit ihr nach „Brügge“ gefahren ist. Also eigentlich müssen wir alles erklären.
Jetzt kommt allerdings der eigentliche Punkt, wir bekommen Nachwuchs. Mein Partner hat mich beim dritten treffen bereits gefragt, ob ich mir das vorstellen könnte und mit ihr wollte er in siebzehn Jahren Beziehung keine Kinder. Als sie erfahren hat, das ich schwanger bin, war die Reaktion tagelanges heulen, statt mal zu gratulieren.
Ein großes es Problem ist der gemeinsame Freundeskreis der beiden. Sie redet ununterbrochen darüber, auch wie gemein es wäre, dass er Ihr Kinder verwehrt hätte, als bitte, das ist doch verrückt?! Und ich hätte es nur wegen ihr so gut. Andererseits kommen von ihr so realitätsferne Aussagen, dass sie die erste sein möchte, die unser Kind sieht. Jetzt nicht meine Wunschvorstellung, die Ex als erste an unser Kind zu lassen.
Ich bin mittlerweile so genervt, dass ich den Kontakt komplett abgebrochen habe, ihm möchte ich das aber nicht verbieten. Wie würdet ihr mit dieser Situation umgehen?
Erstmal alles Gute zur Schwangerschaft. Die Ex scheint sich da wirklich etwas zu wichtig zu nehmen, wobei man das nach 17 gemeinsam verbrachten Jahren vielleicht auch etwas verstehen kann. Es ist sicherlich nicht einfach da loszulassen und es mit einem Lächeln zu akzeptieren. Ich gehe mal davon aus, dass die Trennung nicht ihre Idee war und da ist sie vielleicht nicht darüber hinweg gekommen.
Ich würde aber an deiner Stelle schon mit deinem Partner reden, weil es so ja auch nicht weitergehen kann. Was hat er denn zu deinem Kontaktabbruch gesagt? Was sagt er, wenn sie solche Aussagen trifft? Ich finde es schon sehr anmaßend irgendwelche Ratschläge zu geben und das Leben noch irgendwie mitbestimmen zu wollen, obwohl man getrennt ist. Freunde machen das doch so auch nicht.
Du solltest schon klarmachen, was dir da nicht gefällt und das sie eben auch nicht das Baby zuerst sehen wird. So etwas muss klar sein und dein Freund sollte auch klar Stellung beziehen. Freundschaft mit der Ex ist sicherlich kein Problem, aber wenn diese so einen Stellenwert bei euch einnimmt, dann muss das besprochen werden und das geht so auch gar nicht.
Dass sie geweint hat und das wegen dem Kind sagt eigentlich schon sehr viel aus. Bei jemanden, an dem man nicht mehr hängt wäre es einem doch egal und für einen Freund würde man sich freuen. Ich bin da völlig auf deiner Seite, das kann so nicht weitergehen. Du solltest dringend mit ihm über deine Gefühle reden.
Ich habe ihm das schon gesagt, dass es mir nicht so recht ist, möchte aber trotzdem den Kontakt nicht verbieten. Ihm ist auch klar, dass sie nicht die Erste sein wird, die das Baby sehen wird. Zur Zeit ist es ja auch so, dass ich sie gar nicht an das Kind dran lassen möchte.
Dazu muss ich sagen, dass mein Freund komplett anders als sie reagiert, sie hat ja schon länger einen neuen Partner, obwohl es mir den Anschein macht, dass sie mit ihm nicht wirklich glücklich ist, sondern er eher Mittel zum Zweck ist. Wir fragen uns ja auch immer, wie das alles für den neuen Partner sein muss, wenn unsere Beziehung scheinbar so wichtig für sie ist.
Prinzipiell habe ich nichts gegen eine Freundschaft, wenn sie sich eben auch mir ein Freund bin nimmt und nicht wie eine eifersüchtige Exfreundin. Ich habe Sie bereits selber darauf angesprochen, aber sie sieht das komplett anders als ich und mehr als die Sätze er ist wie ein Bruder für mich oder er ist meine Familie, bekomme ich aus ihr auch nicht raus, geschweige denn ein bisschen Einsicht.
Ganz im Gegenteil, eigentlich möchte sie nur Verständnis von mir haben.
Ich kann dich da nur zu gut verstehen, dass du mehr als genervt bist. Diese Frau hört sich ja wirklich fürchterlich an und da wäre ich auch absolut genervt. In so einem Fall würde ich es auch nicht gutheißen, wenn mein Partner mit seiner Exfreundin befreunde wäre - wenn sie denn so wäre, wie die Frau. Immerhin kann man dann ja nie seine Zweisamkeit genießen, ohne dass jemand einem direkt alles schlecht redet.
Auf Abstand zu gehen ist sicher schwierig, wenn man im gleichen Haus wohnt. Immerhin sieht man sich dann ja zwangsläufig immer wieder. Den Kontakt ganz abzubrechen wird wohl auch nicht klappen. Allerdings muss dein Partner dich ja auch verstehen können. Wenn du ihm deine Gefühle erklärst und ihm sagst, wie du die ganze Sache findest, dann wird er dir doch sicherlich auch ein wenig entgegenkommen.
Es muss ja nicht gleich so sein, dass er seine Exfreundin komplett ignoriert. Aber du kannst ihm ja sagen, dass du es dir wünschen würdest, wenn die beiden nicht mehr ganz so viel miteinander zu tun hätten oder du ihre Meinung auch nicht gutheißen kannst, weshalb du nicht möchtest, dass sie sich so sehr in eure Beziehung mischt. Mir kommt es auch einfach so vor, als wäre die Frau rasend eifersüchtig auf dich und dir das alles nicht gönnen würde, weil sie das damals selbst nicht in ihrer Beziehung bekommen hat.
Für mich liest sich das so, als ob dein Partner und seine Ex nach der Trennung nicht den nötigen Abstand gehabt hätten - zumindest der Ex scheint dieser Abstand irgendwie gefehlt zu haben, da sie nach fast einem Jahr Trennung immer noch an ihm hängt und sogar das Baby zuerst sehen möchte. Also ich würde meinem Partner sagen, dass ich so eine "Nähe" zum Ex nicht gut heiße und ich denke, dass eine Pause dieser zwischenmenschlichen Beziehung ganz gut tun würde.
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