Freunde finden, wenn man des Jobs wegen umzieht?

Die Schwester einer Freundin hat ihr Studium beendet und sich direkt einen sehr beeindruckenden Job geangelt, und das zufällig an meinem Studienort. Vor Kurzem habe ich sie auf einer Party, allerdings in unserer Heimatstadt, getroffen und sie hat mich direkt gefragt, ob wir nicht was unternehmen könnten, wenn das Semester wieder beginnt. Sie beklagte sich bei mir darüber, dass sie ja umgezogen sei und ihre Arbeitskollegen alle Männer seien, was ihr scheinbar nicht passte.

Ich frage mich daher, wie man eigentlich neue Kontakte knüpft, wenn man wegen des Jobs umzieht. Als Student sind die Freunde einfach da, aber bei Arbeitskollegen ist das so eine Sache. Nicht jeder hat Lust, mit Leuten was zu unternehmen, die man sowieso schon 8 Stunden täglich, fünf Tage die Woche sieht. Die Freunde aus Studienzeiten sind dann ja oft nicht mehr verfügbar, wenn man die Stadt wechselt.

Ich finde auch, dass Ihr den Zufall, in der selben Stadt zu sein, wo Du studierst und sie arbeitet, ausnutzen solltet um öfter etwas zusammen zu unternehmen, so ist auch ein Anfang geschaffen, neue Leute kennen zu lernen, denn man muss am Wochenende nicht allein los ziehen.

Es braucht eben eine Zeit, bis man sich dort, wo man nun arbeitet und lebt, einen neuen Freundeskreis aufgebaut hat, aber wenn man kontaktfreudig ist, wird das mit der Zeit schon entstehen, denke ich. Die Tatsache, dass Du dann bei ihr bist, macht ihr und auch Dir, die Sache sicher etwas leichter.

Man hat ja nicht nur Arbeit im Leben. Vielleicht geht man in seiner Freizeit mal in einen Verein, besucht eine Veranstaltung oder solche Sachen eben und dabei kann man doch auch Leute kennenlernen. Natürlich ist es nicht angenehm in einer neuen Stadt erst mal keine Freunde zu haben, mit denen man etwas machen kann, aber das ergibt sich ja durch den Alltag.

aber wenn man kontaktfreudig ist, wird das mit der Zeit schon entstehen, denke ich

Wenn man kontaktfreudig ist, stellt sich die Frage doch gar nicht. Da findet man doch mehr oder weniger von alleine Bekanntschaften und früher oder später auch Freunde. Das Problem hat man nur, wenn man eben eher introvertiert und nicht so kontaktfreudig ist. Dann tut man sich einfach viel schwerer, Kontakte zu knüpfen.

Ich fand es als Student auch viel leichter, Kontakt in einer fremden Stadt zu knüpfen. Da hat man automatisch viele Leute mit ähnlichen Interessen um sich. In der Arbeitswelt war das dann ganz anders. Da muss man sich erst einmal daran gewöhnen. Hobbys gewinnen dann auch einfach noch einmal eine ganz andere Bedeutung.

Wenn man arbeitet, ist es sicherlich nicht mehr ganz so einfach, Freunde zu finden, wenn man umzieht. Während dem Studium geht das schon deutlich einfacher, wobei es ja aber auch nicht unmöglich ist, als Arbeitender Freunde zu finden. Immerhin geht es ja auch vielen Leuten so, dass sie wegen der Arbeit umziehen, wobei ja auch nicht jeder allein bleibt.

Es muss ja auch nicht sein, dass die Arbeitskollegen keine Lust haben, etwas zu unternehmen. Gerade dann, wenn man neu irgendwo anfängt, kann man ja auch direkt zugeben, dass man in der Stadt noch niemanden kennt und gerne etwas unternehmen würde, um nicht allein zu Hause herumzusitzen, so dass man schon etwas mit den Arbeitskollegen unternehmen kann. Auf diese Weise kann man dann vielleicht auch Freunde oder den Partner der Arbeitskollegen kennen lernen und hat dann auch wieder einen größeren Freundeskreis.

Ansonsten kann man sich auch in Vereinen anmelden und da neue Leute kennen lernen. Wenn man dann Freunde gefunden hat und mit ihnen gemeinsam etwas unternimmt oder auf Partys geht, dann ist es ja auch wieder leichter, gemeinsam auf andere Leute zuzugehen oder man kann auch die Freunde der Freunde kennen lernen. Zur Not bleibt einem ja auch noch das Internet, wobei man da auch nach Leuten mit gleichen Interessen suchen kann.

Man kann doch auch trotz Arbeit gute Kontakte finden. Ich habe seit November zwei neue Kolleginnen, wobei diese sich einfach mit anderen Kollegen angefreundet haben und eine von beiden ist sogar gezielt in eine WG gezogen, obwohl sie sich locker eine eigene Wohnung leisten könnte. Sie ist aber eher der gesellige Typ und geht nicht gerne nach Hause in eine einsame Wohnung, wenn sie mit der Arbeit fertig ist oder vom Sport nach Hause fahren möchte.

Ich kenne mehrere Fälle, wo man trotz Vollzeit-Job neue Freunde im neuen Wohnort gefunden hat, also unmöglich ist gar nichts, man muss es nur wollen und die Strategie entsprechend anpassen, dann ist das auch umsetzbar. Von nichts kommt nichts.

Als ich wegen der Arbeit umgezogen bin habe ich eigentlich keine Freunde gefunden. Dazu hatte ich schlicht keine Zeit. Meine wenigen Freizeit habe ich damit verbracht mit meinen Hunden raus zu gehen und auf den Hundeplatz zu gehen. Durch die Hunde habe ich dann doch eine Freundin gefunden die auch einen Hund hat. Ich denke das geht vielen so die alleine und wegen der Arbeit umziehen.

Wenn ich in der Situation deiner Bekannten stecken würde, dann würde ich mich auf jeden Fall in einem Verein, im Fitnessstudio, bei Kursen oder ähnlichem anmelden. Allein in einer Kneipe oder so, da sprechen einen wohl auch eher Männer an und ich habe auch schon sehen können, wie Damen reagieren, wenn sie von anderen Damen angesprochen werden. Das muss halt jeder für sich entscheiden. Ich könnte das wohl eher nicht.

Bei mir sind auch viele Freunde umgezogen und hier sind nicht viele Leute geblieben. Somit bin ich bei Facebook in Gruppen eingetreten und habe auch neue Freundschaften schließen können, da gemeinsame Interessen ja auch verbinden. Natürlich gibt es viele Partnerseiten, aber um Freunde zu finden eignet sich so gut wie nichts. Meistens lernt man auch Leute kennen, wenn man gar nicht aktiv damit rechnet. Wir haben einen Hund und beim Spazieren gehen oder auf dem Hundeplatz haben wir natürlich viele Menschen kennen lernen.

Auf einem Spaziergang vor ca. 1,5 Jahren habe ich jemanden aus dem Dorf mit den Hunden kennen gelernt und die Freundschaft hat sich immer weiter entwickelt. Wie gesagt, gemeinsame Interessen verbinden. Ich spreche auch nicht gern Leute an, aber in Vereinen lernt man auf jeden Fall Menschen kennen. Dies kann ja auch beim Schach sein. Ich bin jetzt auch nicht der Typ Mensch für den Schützenverein oder die Feuerwehr. Aber gerade diese Vereine bieten eine schnelle Dazugehörigkeit und gemeinsame Aktivitäten, bei denen man andere Leute gut kennen lernen kann.