Fremde Tiere streicheln ohne den Besitzer zu fragen
Meine Tante hat zwei Papageien in einer sehr großen Voliere. Neulich war ein Arbeitskollege meines Onkels bei ihnen und als meine Tante in der Küche war und mein Onkel was in der Garage holte, ging der Mann zu der Voliere und wollte den einen Papagei streicheln. Aber der dachte nicht daran nett zu dem fremden Mann zu sein und biss ihn in den Finger. Der Mann musste zum Arzt, weil die Wunde gereinigt und desinfiziert werden musste und sie doch recht tief war.
Nun meinte der Kollege zu meinem Onkel, dass er doch sagen muss, dass der Papagei frech ist und beißt. Aber mein Onkel und meine Tante stehen auf dem Standpunkt, dass man nicht ohne zu fragen an fremde Tiere geht. Ich kann meinem Onkel und meiner Tante da nur beipflichten. Ich würde auch nie an einen Hund ran gehen, den ich draußen mit dem Besitzer sehe ohne zu fragen, ob man ihn anfassen darf und ob er beißt.
Geht ihr an fremde Tiere ran, ohne den Besitzer zu fragen oder seid ihr da eher vorsichtig? Sollte man als Besitzer sofort sagen, ob ein Tier beißt oder denkt ihr, dass es einfach Anstand ist, dass man fragt, egal um welches Tier es sich handelt und ob es im Haus oder draußen ist?
Ich weiß nicht. Wenn der Mann bei deiner Tante und deinem Onkel zu Besuch ist, darf er doch automatisch so ein bisschen was. Ich finde, er dürfte sich beispielsweise setzen, wenn er das möchte und wenn deine Tante in die Küche geht und dein Onkel auch weg ist, dürfte er doch beispielsweise auch in die Küche gehen. Wenn die Tür nicht geschlossen ist, würde ich da einfach reingehen und das Gespräch suchen. Obwohl man normalerweise, also beispielsweise am Arbeitsplatz erst mal klopfen muss. Aber es ist ja klar, dass ein Gast anwesend ist und daher muss man nicht mehr klopfen.
Und so darf ein Gast sich doch auch im Wohnzimmer ein wenig umsehen. Sich Bilder an der Wand anschauen, Bücher im Regal. Ein Gast allein im Wohnzimmer muss doch nicht vor sich hinstarren. Und wenn da eine Voliere steht, würde ich mir auch die Vögel anschauen. Das finde ich ganz natürlich. Und er hat den Papagei ja wohl nicht aus der Voliere rausgenommen, sondern was.. seinen Finger durch das Gitter gesteckt? Oder war die Voliere sogar offen?
Also ich muss sagen, in dem Fall gebe ich dem Gast Recht. Immerhin ist er allein gelassen worden. Wenn er dabei irgendetwas nicht darf, muss man es ihm sagen. Wobei es natürlich klar ist, dass er nicht die Schränke öffnen und sich darin umgucken darf. Aber die Voliere steht ja offen da. Vielleicht kann man es als Grauzone bezeichnen. Dann sind beide Seiten Schuld.
Der Papagei war in der Voliere und der Mann hat den Finger hineingesteckt. Meine Tante hat den Kaffee in der Küche geholt und mein Onkel hat die Bohrmaschine, die der Kollege sich leihen wollte aus der Garage geholt. Er war gerade mal 2 Minuten alleine und da muss man nicht gleich die Finger in die Voliere stecken.
Ich finde es eigentlich sogar dreist, wenn man gleich alles inspiziert, nur weil man alleine im Zimmer ist. Als meine Tante aus dem Zimmer gegangen ist und mein Onkel in die Garage, hat er auf dem Sofa gesessen. Man kann doch von einem Gast auch erwarten, dass er nicht alles anfasst, wenn er zu Besuch ist, nur weil er alleine im Zimmer ist.
Ich finde, dass man immer fragen muss. Man kann ein Tier ja nie einschätzen und der Besitzer kann das schon eher. In dem Fall hätte man auch nicht einfach die Finger in den Käfig stecken sollen. Gerade bei einem solchen Schnabel kann das ja auch sehr schief gehen.
Mein Hund hat auch mal zugezwickt, weil ihr die Situation nicht geheuer war, wie ich aus der Ferne gesehen habe. Da kam eine alte Frau von hinten, mein Hund war am Spielen und somit voll darauf fokussiert und sie packte sie am Kopf, weswegen sie sich herum drehte und kurz zwickte, nicht schlimm, aber eben aus diesem Schock heraus, als Besitzerin weiß ich, dass das keine böse Absicht war und hätte auch in der Situation davon abgeraten den Hund zu erschrecken, aber oftmals wird man da auch nicht gefragt und die Leute stürmen auf den kleinen süßen Hund zu und streicheln ungefragt.
Ich bin der Meinung, dass dein Onkel und deine Tante in dieser Situation Recht haben. Man sollte ein fremdes Tier nicht einfach anfassen, wenn man nicht wissen kann, wie es reagiert. Zumindest sollte man sich danach nicht darüber beschweren, dass einem nicht gesagt wurde, dass das Tier beißen kann. Er hätte ja auch vorher fragen können und dann wäre ihm sicher gesagt worden, dass es keine gute Idee ist, einfach den Finger in den Käfig zu halten.
So aber finde ich eigentlich, dass er selbst Schuld daran ist, dass er gebissen wurde und niemand sonst. Ich würde als Besitzer in einer solchen Situation wahrscheinlich nicht darüber nachdenken, einem Gast mitzuteilen, dass der Papagei vielleicht beißen kann, weil ich es von einem Gast auch nicht erwarten würde, dass dieser in die Voliere greifen wird. Eine andere Situation wäre es natürlich, wenn der Vogel frei im Raum herumfliegen würde.
MissMarple hat geschrieben:Ich finde es eigentlich sogar dreist, wenn man gleich alles inspiziert, nur weil man alleine im Zimmer ist.
Es ist doch kein Inspizieren, wenn man sich umsieht. Man schaut sich ja nur das an, was offen rumliegt oder an den Wänden hängt. Das ist bestimmt der Grund, warum die wenigsten Menschen Aktbilder von sich im Wohnzimmer hängen haben.
Ich sag ja auch nicht, dass es intelligent war, seinen Finger in einen Käfig zu stecken. Aber nehmen wir mal an, der Gast wäre mit dem Hund allein im Wohnzimmer gelassen worden. Dann darf man doch auch annehmen, dass der Hund freundlich ist. Wobei ich bestimmt auch nicht daran gedacht hätte, vor den Vögeln zu "warnen". Wie gesagt, ich finde, es ist eine Grauzone. Ich würde dem Gast nicht raten vor Gericht zu ziehen, noch finde ich, dass er dazu berechtigt wäre. Aber ebensowenig sehe ich die Gastgeber total im Recht.
Mein Hund hat auch mal zugezwickt, weil ihr die Situation nicht geheuer war, wie ich aus der Ferne gesehen habe. Da kam eine alte Frau von hinten, mein Hund war am Spielen und somit voll darauf fokussiert und sie packte sie am Kopf, weswegen sie sich herum drehte und kurz zwickte, nicht schlimm, aber eben aus diesem Schock heraus, als Besitzerin weiß ich, dass das keine böse Absicht war und hätte auch in der Situation davon abgeraten den Hund zu erschrecken, aber oftmals wird man da auch nicht gefragt und die Leute stürmen auf den kleinen süßen Hund zu und streicheln ungefragt.
Wenn ein Hund frei rumläuft, würde ich auch davon ausgehen, dass der Hund freundlich ist und man ihn streicheln darf. Erst recht, wenn der Hund schwanzwedelnd auf mich zu kommt, frage ich nicht erst. In der Situation hat sich die Frau einfach grundlegend falsch verhalten. Was heißt denn, sie hat sie am Kopf gepackt? Und das noch während dem Spielen. Ich meine, generell ist dein Hund doch streichelbar, aber die Frau hat sich einfach dämlich angestellt.
Das geht gar nicht, einfach fremde Tiere zu streicheln. Wenn man das vorhat, hat man den Halter zu fragen. Deine Tante und dein Onkel haben vollkommen recht. Das sollte man nicht machen. Ebenso ist es nicht angebracht, wenn man alleine im Zimmer sitzt, alles zu inspizieren. Das finde ich ebenfalls dreist.
Selbst meine Nachbarin habe ich gefragt, ob ich ihren Hund mal streicheln darf und ihm ein Leckerchen geben. Ich würde mir zwar die Papageien ansehen wollen, aber warten, bis jemand wieder zurück im Zimmer ist. Aber einen Papagei einfach zu streicheln, das ist auch mit fragen nicht angebracht. Kein Halter muss sagen, dass ein Tier beißt. Der Gast hat einfach zu fragen oder eben nicht an das Tier zu gehen.
Ich bin auch der Meinung, dass es ziemlich leichtsinnig ist, einfach den Finger in den Käfig zu stecken. Was wollte der Mann denn damit bezwecken? Dass der Vogel zu ihm kommt und er ihn streicheln kann? Ganz ehrlich, wenn man den Finger in einen Käfig steckt, in dem ein Vogel sitzt, den man nicht kennt, dann sollte man sich auch nicht wundern, wenn das Tier anfängt zu hacken. Immerhin ist es ja sein Käfig und da hat kein Fremder einfach mit der Hand reinzugehen.
Sowieso würde ich niemals fremde Tiere anfassen. Ich hatte selber mal einen kleinen Hund, der aussah wie ein Teddybär. Dieser Hund hat sich von niemandem anfassen lassen, den er nicht kannte und sofort gebissen. Aus diesem Grund hatte ich ihn auch immer an der Leine. Wenn dann einfach Leute kommen und meinen, sie müssten ihn anfassen - selber Schuld. Sowas macht man nicht.
Das man neugierig ist, kann ich verstehen. Auch, dass man da mal den Finger rein halten möchte, um ihn zu berühren. Aber mich persönlich würde es auch stören, wenn man ein Tier von mir einfach anfasst. Das ist mir mit dem Hund meines Freundes schon oft passiert, gerade, wenn man aus dem Laden kommt, und dann steht da jemand, der denkt, er täte was Gutes, indem er den Hund streichelt. Ich finde es besser, wenn man fragt. Ich frage eigentlich auch immer, bevor ich mich da einem anderen Hund z.B. nähere.
Der Hund ist sozusagen der beste Freund meines Partners, und wenn er so etwas sieht, bekommt man auch mal schnell etwas verbal an die Ohren.
Ich bin mir gar nicht so sicher, ob ich nicht auch den Finger durch die Gitter gesteckt hätte. Ich weiß zwar, dass man das bei fremden Tieren nie machen sollte, aber trotz aller Erfahrungen die ich mit diversen Tieren gemacht habe, neige ich doch zur kindlichen Neugier, wenn mir ein Tier besonders gefällt. Ich bin mir bei solchen Aktionen aber auch bewusst, dass das Tier das eventuell nicht so toll findet und ich dann mit den Konsequenzen leben muss.
Ich käme in dem Fall nicht auf die Idee, den Papagei als frech und bissig zu bezeichnen - schließlich ist es allein meine Schuld, wenn ich den Finger da rein stecke. Wenn jemand ungefragt in meine Wohnung latscht oder mich angrabbelt, dann wehre ich mich ja auch. Und gerade ein eingesperrtes Tier hat jedes Recht der Welt, sich oder sein Revier zu verteidigen.
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