Fremde Ideen als eigene ausgeben, wenn sie gut sind?

vom 03.05.2017, 13:55 Uhr

Aktuell wird in einer Grillwerbung eine komische Konstellation an Grillspeisen gezeigt. Einer der anwenden Männer meint dann, dass er die Idee als seine eigenen ausgeben würde, wenn es denn gut schmecken würde.

Ich habe auch so schon mal erlebt, dass jemand eine fremde Idee als seine eigenen ausgegeben hat. Am Ende ist das natürlich aufgeflogen und war für die Person dann doch schon peinlich. Aber ich denke, dass daraus eine Lehre gezogen wurde.Für mich ist das unverständlich und ich würde nie die Idee eines anderen als meine eigene ausgeben. Davon habe ich doch eigentlich auch nichts. Aber es gibt sicherlich immer wieder Menschen, die das durchaus anders sehen.

Käme es für euch in Frage, eine Idee als eure eigenen auszugeben, wenn diese gut ist? Habt ihr das vielleicht schon mal gemacht? Habt ihr Verständnis dafür, wenn das jemand in eurem Umfeld macht?

Benutzeravatar

» Nelchen » Beiträge: 32238 » Talkpoints: -0,25 » Auszeichnung für 32000 Beiträge



Besonders im Arbeitsleben hat man so einen Druck, dass man manchmal total blockiert ist. Und ich denke jeder hat da schon mal darüber nachgedacht fremde Ideen in seine eigenen mit einfließen zu lassen. Daran ist ja prinzipiell auch nichts schlimmes dran. Man lässt sich von anderen inspirieren und kommt so auf eigene Ideen.

Was für mich aber echt gar nicht geht, ist anderen die Idee sozusagen zu stehlen um sich zu profilieren. Das ist nicht okay und kommt irgendwann raus. Und dann wird es richtig peinlich. Da gebe ich mir lieber die Blöße und sage, dass ich keine wirklichen Ideen habe, als die von jemand anderem als meine auszugeben. Auch unangenehm aber menschlich.

» Kathili20 » Beiträge: 11 » Talkpoints: 1,84 »


Dass man sich von Ideen anderer Menschen zu eigenen Ideen inspirieren lässt, das ist normal und das ist mir auch schon so ergangen. Aber ich würde nie auf die Idee kommen, eine Idee eines anderen Menschen als meine auszugeben, nur weil ich diese auch gut finde. Es ist doch dann ein leichtes, diese Idee aufzuzeigen und eben denjenigen zu nennen, der sie hatte.

Ich hätte jedenfalls kein Verständnis dafür, wenn jemand eine Idee als eine eigene Idee ausgibt, auch wenn das gar nicht der Fall ist. Wenn das herauskommt, dann ist das sicher nicht gerade angenehm und ich würde mir dann schon etwas veräppelt vorkommen. Das kann man sich doch leicht ersparen, indem man eben wahrheitsgemäß direkt sagt, dass man die Idee gut findet, sie aber jemand anders zuerst hatte.

» Barbara Ann » Beiträge: 28945 » Talkpoints: 58,57 » Auszeichnung für 28000 Beiträge



Ich habe das noch nie gemacht und würde das auch nie machen. Bei mir auf Arbeit müssen wir im interdisziplinären Team arbeiten, wobei jeder seine Spezialisierung und seine Vorkenntnisse hat und man eben versucht, so das beste für unser Projekt zu machen. Denn nur wenn jeder seine Kenntnisse und Erfahrungen einbringt, kann das was werden. Daher kommen bei uns durch Brainstorming schon mal sehr interessante Ideen zusammen, wobei man sich teilweise auch von Ideen der anderen inspirieren lässt und diese eben weiter ausführt, abwandelt und weiter entwickelt. Das Endergebnis ist aber immer das Ergebnis vom Team und nicht von einer einzelnen Person.

Daher käme ich auch nie auf die Idee, der Chefin zu sagen, dass ich alleine auf eine Idee gekommen bin, wenn das nicht der Fall war und es eher eine Team-Angelegenheit war. Es ist auch schon vorgekommen, dass ein Kollege eine Idee mitgeteilt hatte und ich in seiner Abwesenheit die Chefin eben gefragt habe, was sie von dieser oder jener Umsetzung hält. Da sage ich aber immer dazu, dass das eben nicht meine Idee gewesen ist, egal ob die Chefin die Idee gut oder schlecht findet. Ich halte nichts davon, mich mit fremden Lorbeeren zu schmücken, das kommt doch eh heraus und stiftet nur Unfrieden und es würde mich auch nicht glücklich machen, wenn ich für Sachen, die ich überhaupt nicht selbst geleistet habe, gelobt werde und dafür Anerkennung bekommt.

Benutzeravatar

» Täubchen » Beiträge: 33305 » Talkpoints: -1,02 » Auszeichnung für 33000 Beiträge



Fremde Ideen als die eigene ausgeben ist doch in unserer Politik derzeit up to date. Noch nicht bemerkt, wie viele Forderungen der CSU/CDU, Union und SPD sowie FDP direkt aus dem Wahlprogramm der AFD kommen? All das was die AFD vor wenigen Wochen und Monaten mit Anträgen wie Burka-Verbot & Co gefordert hat, wurde abgelehnt. Jetzt schaut man sich die Wahlprogramme an und genau das steht da auf einmal drin.

Bei Werbungen & Co kann das sicherlich noch häufiger vorkommen, aber da finde ich es generell legitim. Bei der Politik fühlt man sich hingegen als Bürger verarscht, wenn die Ideen der AFD als widerlich bezeichnet werden oder rassistisch und auf einmal die Parteien die Ideen jetzt kopieren, um auf Wählerfang zu gehen. Da platzt mir der Hut, um ehrlich zu sein.

Doch im Alltag ist eine Idee eben eine Idee. Man kann sie "klauen" oder nutzen. Finde es aber gut, wenn man den Ideengeber auch etwas von den Einnahmen, wenn es welche gibt, profitieren lässt. Man muss dann wenigstens so ehrlich sein können und entsprechend sagen, dass die Idee von jemand anderen ist - das würde ich fair finden.

Benutzeravatar

» Kätzchen14 » Beiträge: 6121 » Talkpoints: 1,40 » Auszeichnung für 6000 Beiträge


Ähnliche Themen

Weitere interessante Themen

^