Fremde Arbeitsleistung immer objektiv bewertbar?

vom 28.05.2015, 09:25 Uhr

Im Berufsleben finden normalerweise regelmäßige Bewertungs- und Feedbackgespräche statt. Sie werden vom Vorgesetzten durchgeführt und sollten eigentlich möglichst objektiv die Leistung des Angestellten bewerten. In diesem Gespräch werden Stärken, Schwächen, Chancen und Potenziale besprochen. Auch ich hatte häufiger solche Gespräche. Allerdings war ich nicht immer sicher, ob die Vorgesetzten meine Arbeitsleistung tatsächlich immer objektiv bewertet haben.

Wie ist das bei euch im Unternehmen bzw. bei der Arbeit? Werdet ihr immer objektiv bewertet? Bewertet ihr selbst immer objektiv? Ist das überhaupt möglich? Wo liegen hier Grenzen? Was könnte man tun, um die Objektivität zu gewährleisten?

» GoroVI » Beiträge: 3187 » Talkpoints: 2,66 » Auszeichnung für 3000 Beiträge



Ich denke schon, dass es möglich ist, die Arbeitsleistung von Mitarbeitern und Angestellten objektiv zu beurteilen, besonders wenn es sich um zahlenmäßig fassbare Tätigkeiten handelt. Und das ist ja in vielen Berufsfeldern der Fall. Man kann ja beispielsweise unter anderem festhalten, wie viel der Mitarbeiter rein quantitativ schafft, oder wie viel Profit er oder sie dem Unternehmen durch Vertragsabschlüsse oder was auch immer eingebracht hat.

Natürlich gibt es immer auch Aspekte, die nicht ohne weiteres objektiv bewertbar sind und Vorgesetzte und Leiter, die gar kein Interesse an objektiven Beurteilungen haben, sondern lieber ihre persönlichen Favoriten protegieren oder sich von Äußerlichkeiten blenden lassen. Aber ich finde nicht, dass es generell unmöglich ist, die Arbeitsleistung von Mitarbeitern objektiv zu beurteilen.

Meine Arbeit ist quantitativ sehr schön messbar, sodass es relativ einfach ist, objektiv zu beurteilen, ob ich meine Aufgaben erfolgreich erledige oder meine Leistung nicht bringe. Auch auf zwischenmenschlicher Ebene habe ich durchaus den Eindruck, dass man sich zumindest bemüht, meine Fähigkeiten und Stärken richtig einzuschätzen, auch wenn Sympathie natürlich auch immer eine Rolle spielt.

» Gerbera » Beiträge: 11332 » Talkpoints: 52,90 » Auszeichnung für 11000 Beiträge


Bei uns wäre das gar nicht möglich. Meine Arbeit ist gar nicht quantitativ messbar. Denn ich arbeite im Team und wir arbeiten uns gegenseitig zu. Wenn ich dann mal was nicht schaffe, dann macht jemand anderes weiter. Hinterher zählt nur das Resultat und nicht, wer wie viel Anteil an was hatte. Ich war bis vor kurzem in zwei Projekte eingebunden (wobei das eine inzwischen abgeschlossen ist) und dann habe ich noch zwei weitere Bereiche, für die ich zuständig bin. Das kann man gar nicht quantitativ messen. Ich frage mich, wie das funktionieren soll in meinem Beruf und bei meinen Aufgaben.

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» Täubchen » Beiträge: 33305 » Talkpoints: -1,02 » Auszeichnung für 33000 Beiträge



Es ist durchaus möglich eine Arbeit objektiv zu beurteilen. Dies ist sogar eher die Regel als die Ausnahme. In den meisten Branchen zählen nur die Zahlen und aufgrund dieser Zahlen kann man eine Arbeit sogar sehr gut objektiv bewerten. In meiner Firma gibt es auch Feedback Runden und auch viele Einzelgespräche und ich hatte nie das Gefühl nicht objektiv bewertet zu werden. Obwohl meine Kollegen und ich uns das oftmals sogar wünschen würden. Denn natürlich zählen vor allem die Zahlen, aber eben nicht nur. Die Arbeit die man drum herum leistet wird nicht mit gewertet und das ist nicht nur Schade sondern würde auch einen großen Unterschied würde das gewertet werden.

Denn da gibt es beispielsweise Kollegen die nur Vertrieb machen und welche die eben auch die Serviceaufgaben erledigen. Auf dem Papier mögen Sie die gleiche Arbeit geleistet haben, weil beispielsweise beide gleich viele Abschlüsse getätigt haben, aber in Wirklichkeit hat der eine viel mehr geleistet als der andere. Ich finde also das es in manchen Fällen gar nicht so gut ist rein objektiv bewertet zu werden.

» Anijenije » Beiträge: 2730 » Talkpoints: 53,02 » Auszeichnung für 2000 Beiträge



Also ich finde, dass jeder Vorgesetzte seine Lieblingsmitarbeiter hat, die er dann auch nicht sehr objektiv, sondern eben zu Gunsten von ihnen bewertet. So denke ich, dass es überhaupt nicht möglich ist, als menschliche Person eine Arbeit oder einen Arbeiter objektiv zu bewerten.

Ich wäre dafür, dass von außen ein Inspektor kommt und die Menschen etwas in ihrer Arbeit beobachtet. Diese wird dann wirklich objektiv beurteilt, denn ein Vorgesetzter kann das überhaupt nicht sehen. Gerade im sozialen Bereich ist es schwierig, die Menschen in der Arbeit zu beurteilen, wenn man nicht einen ganzen Tag oder eine ganze Woche dabei ist.

Es ist dann nämlich schwierig, weil es hier keine Statistiken gibt. Es gibt keine Fakten wie Unterlagen, die abgearbeitet wurden oder eben Statistiken wie viel von den Akten bearbeitet wurden und so weiter. Es gilt, die menschlichen und sozialen Fähigkeiten eines Arbeitnehmers objektiv zu beurteilen. Und dies ist nur unter Beobachtung in einem längeren Zeitraum möglich.

Es ist wie bei den Schulnoten, die auch oft nach Sympathie verliehen werden. Nicht immer kommt es auf die Leistung an und ein anderer Lehrer wird denselben Schüler mit derselben Leistung um bis zu zwei Noten schlechter oder besser einschätzen, weil er einen anderen Zugang hat.

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