Fremdbetreuung durch Großeltern als selbstverständlich sehen
Ich bin stolze Oma eines kleinen Jungen und ich betreue meinen Enkel zweimal die Woche den ganzen Tag. Meine Tochter geht wieder arbeiten und ich und auch mein Mann sehen das als selbstverständlich an, dass ich meinen Enkel die zwei Tage betreue.
Dennoch höre ich oft von anderen, dass man sowas nicht als selbstverständlich ansieht und man auch von der Tochter oder dem Sohn die Anerkennung haben will und es bezahlt haben wollen würde. Denn es ist ja nun auch nicht gerade wenig stressig. Ich erwider dann immer, dass ich es sehr gerne mache und ich dafür auch nicht bezahlt werden will, weil meine Tochter das Geld auch selbst braucht und ihr sauer verdientes Geld nicht mir geben muss, wo ich so gerne meinen Enkel um mich habe.
Ich würde kein Geld für die zwei Tage in der Woche haben wollen. Für mich ist das selbstverständlich, dass ich meinen Enkel betreue während meine Tochter und ihr Partner arbeiten gehen. Wie seht ihr das? Würdet ihr es aus Sicht der Großeltern selbstverständlich finden oder auch aus der Sicht der Eltern? Denkt ihr, dass es von denen, die mir sagen, dass es nicht selbstverständlich ist auch unverschämt ist, für die Betreuung Geld haben zu wollen?
Ich würde die Betreuung der Großeltern nicht als selbstverständlich ansehen und bewundere ehrlich gesagt auch Großeltern, die die Kinder mehrere Tage in der Woche nehmen. Natürlich ist das für die Eltern des Kindes eine tolle Lösung aber selbstverständlich finde ich das nicht, immerhin hast du ja auch dein eigenes Leben und willst vielleicht auch mal etwas machen. Ein bisschen Geld würde ich da auch geben, immerhin entstehen ja schon ein paar Kosten.
Selber habe ich nicht die Möglichkeit und auch den Wunsch nicht, dass meine Kinder von den Großeltern betreut werden, aber das hat auch andere Gründe. Würde ich so jemanden wie dich haben, würde ich der Person dennoch etwas Geld geben, damit man nicht draufzahlen muss beim Essen und sonst auch immer. Das ist ja immer noch günstiger als in einer Einrichtung.
Ramones hat geschrieben:Würde ich so jemanden wie dich haben, würde ich der Person dennoch etwas Geld geben, damit man nicht draufzahlen muss beim Essen und sonst auch immer. Das ist ja immer noch günstiger als in einer Einrichtung.
Wo zwei Erwachsene satt werden, wird auch ein kleines Kind noch satt. Windeln bringt meine Tochter mit und Spielsachen hat er genügend hier. Ein Reisebettchen für den Mittagsschlaf haben wir schon vor geraumer Zeit gekauft und auch einen Kinderwagen. Kindersitz fürs Auto haben wir auch. Welche Kosten sollen denn da entstehen? Ich würde mir ziemlich blöd vorkommen, wenn ich da Geld für nehmen würde, weil ich meinen Enkel bei mir habe.
Diese Anschaffungen haben ja auch Geld gekostet, es ist ja sehr gut von euch, dass ihr das offenbar hinbekommen habt, aber verlangen kann man so etwas nicht von jedem. Essen ist auch so eine Sache. Es macht vielleicht bei manchen schon ein Unterschied, ob dann noch ein Kind mehr mitisst, man spezielle Sachen einkaufen muss und so weiter. Ich finde nicht, dass du was falsch machst, ganz im Gegenteil, aber man muss das ja individuell betrachten und nicht jedem machen diese Mehrkosten nichts aus.
Es ist ja auch ganz schön ein bisschen etwas zurück zu geben, einfach auch weil das ja eine riesen Entlastung ist. Man kann dann ja auch vielleicht andere Sachen machen, es muss ja nicht immer der Schein in der Hand sein, was ich letztendlich auch zu plump finde, aber vielleicht mal ein Gutschein oder so.
Meine Schwester betreut auch ihre Enkel zweimal die Woche, bringt den einen in die Schule und den anderen in den Kindergarten. Ich glaube sie macht das auch gern und sie lässt sich auch nicht bezahlen. Die Eltern sind ihr auch sehr dankbar, da sie selbstständig sind und immer mal was dazwischen kommen kann. Ich würde das auch machen und auch keine Gegenleistung erwarten und glaube auch, dass das auch was mit Vertrauen zutun hat.
Sicherlich ist die Betreuung eines oder mehrerer Kinder durch die Großeltern nicht selbstverständlich, sondern ein großes Glück. Dafür jedoch Geld zu geben oder zu verlangen, finde ich mehr als fragwürdig. Meine Mutter kam nicht mehr dazu meinen Sohn zu betreuen, aber ich weiß, sie hätte es mit viel Liebe, Aufopferung und vollem Einsatz getan, aber ganz sicher nicht für Geld. Es handelt sich doch hier um die eigenen Nachkommen, die man liebt und gerne aushilft, wenn die Eltern Vollzeit arbeiten müssen.
Mein Vater kann meinen Sohn nicht mehr richtig betreuen, weil er selbst schon halbwegs in der Verfassung ist, betreut zu werden. Daher ist es mehr eine Art "betreutes Betreuen", aber eine Tante nimmt meinen Sohn von Zeit zu Zeit. Auch sie würde niemals Geld verlangen, es versteht sich aber von selbst, das ich ihr alle notwendigen Dinge zur Verfügung stelle und sollten sie einen Ausflug machen, auch etwas Geld mitgebe für Eintritt, Verpflegung oder Sonstiges. Sie will das Geld eigentlich nicht, aber ich weiß, sie hat nicht viel Geld und für sie wäre ein Ausflug zur Kirmes schon eine ziemliche Belastung.
Würde sie jedoch Geld für den "Stress" oder die investierte Zeit verlangen, hätte ich kein gutes Gefühl mehr dabei und würde ihn lieber daheim lassen. In diesem Fall greife ich dann lieber auf meine Freundin zurück, hier weiß ich, sie braucht in absehbarer Zeit selbst wieder einen Babysitter und ich kann ihr den Gefallen erwidern. Ich bin sowohl meiner Verwandschaft als auch meinem Freundeskreis sehr dankbar für die tolle Betreuung und das sage ich ihnen auch. Ich selbst würde meine Enkelkinder ebenfalls liebend gern gratis betreuen, ich hoffe das noch zu erleben. Die Vorstellung, meinem Sohn sowas in Rechnung zu stellen empfinde ich als völlig absurd und falsch.
Ich finde auch, dass man eine Betreuung durch die Großeltern nicht als selbstverständlich ansehen kann. Immerhin können diese auch ablehnen, wenn man sie danach fragt. Man kann sie nicht dazu verpflichten. Es gibt auch kein Gesetz, das Großeltern dazu verpflichtet. Verpflichtet sind nur die Eltern, sich um ihren Nachwuchs zu kümmern.
Davon abgesehen finde ich es super, dass du dir so viel Zeit für deinen Enkel nimmst. Großeltern, die sich extra Zeit für ihre Enkel nehmen, können eine besondere Beziehung zu den Enkeln aufbauen. Außerdem entlasten sie die Eltern ungeheuerlich. Bei uns ist das leider überhaupt nicht so. Darunter leidet die gemeinsame Paarzeit und Verschnaufpausen gibt es auch kaum. Aber damit muss man sich abfinden, wenn die Großeltern eben keine Lust auf die Enkelkinder haben.
Dafür brauchen sie sich dann aber auch nicht wundern, wenn die Enkel irgendwann kein Interesse mehr für Oma und Opa zeigen.
Also selbstverständlich finde ich das nicht, da hier viele Faktoren eine Rolle spielen, unter anderem das Alter und der Gesundheitszustand der Großeltern, ihre Zeit, aber auch der Wohnort selbst. Mein Bruder wohnt zum Beispiel mit seinen Schwiegereltern im selben Haus, aber da seine Schwiegermutter Mitte 50 ist, kann sie nicht sein Kind betreuen im Bedarfsfall, da sie selbst noch Vollzeit arbeiten muss und da nicht so flexibel ist.
Wenn ich mal so weit sein sollte mit Nachwuchs, dann werden meine Kinder nicht von den Großeltern fremdbetreut werden können. Meine Eltern besitzen ein Haus knapp 400 km weit weg, meine Schwiegereltern wohnen 150 km weit weg. Da kann man nicht mal eben das Kind von der Kita abholen, weil die Eltern arbeiten müssen und es ist auch extrem unrealistisch, dass meine Eltern das Haus verkaufen und näher zu uns ziehen oder die Schwiegereltern ihren Lebensmittelpunkt seit 25 Jahren einfach aufgeben und in unserer Nähe neu anfangen. Einen alten Baum pflanzt man nicht um, das ist einfach so.
Ähnliche Themen
Weitere interessante Themen
- Hilfe beim umtopfen von Pflanzen 1337mal aufgerufen · 1 Antworten · Autor: felis.silvestris · Letzter Beitrag von Verbena
Forum: Garten & Pflanzen
- Hilfe beim umtopfen von Pflanzen
- Calla Pflanze 2152mal aufgerufen · 1 Antworten · Autor: Schlafendes Wiesel · Letzter Beitrag von Verbena
Forum: Garten & Pflanzen
- Calla Pflanze
- Tipps zur Geranien Pflege 2389mal aufgerufen · 1 Antworten · Autor: C97 · Letzter Beitrag von Verbena
Forum: Garten & Pflanzen
- Tipps zur Geranien Pflege