Freigänger-Katzen grundsätzlich kastrieren müssen sinnvoll?
Ich habe in der Zeitung gelesen, dass der angrenzende Kreis einen neuen Beschluss auf den Weg gebracht. Dort müssen jetzt alle Freigänger-Katzen kastriert sein und die Tiere müssen gechipt sein. Man hat die Hoffnung, dass auf diese Weise die Anzahl der streunenden Katzen mittelfristig deutlich gesenkt werden kann. Allein im letzten Jahr sollen über 3700 Streuner eingesammelt worden sein, 90 Prozent dieser Tiere waren unkastriert.
Bei uns in der Stadt freut man sich darüber, denn so wird die unkontrollierte Fortpflanzung eingedämmt. Allerdings wird auch Kritik laut, dass das eben nur den Nachbar-Kreis betrifft und nicht unseren Stadt und unseren Kreis. Was haltet ihr von diesem Beschluss? Sollte man so etwas flächendeckend einführen? Wie kann das effektiv kontrolliert werden und welche Strafen sind sinnvoll, wenn ein Haustierhalter sich darüber hinweg setzt?
Über die Kastrationspflicht wurde auch hier im Forum schon viel diskutiert und ich halte diese für notwendig, damit die Anzahl der freilaufenden Katzen endlich eingedämmt wird. Aber ich halte das schwer nachzuvollziehen. Gerade Katzen suchen sich den Besitzer selber aus und wenn dann eine Katze ständig zu mir kommt, die nicht kastriert ist, dann sehe ich auch nicht ein sie kastrieren zu lassen. Zumindest, wenn ich nicht daran teilhabe, dass sie kommt und sie nicht gezielt anfüttere.
Dennoch kann man schwer nachvollziehen, wo eine Katze hin gehört und es müssen dann auch die Katzen eingefangen werden, die keinen Besitzer haben und die müssen dann kastriert werden.
Ich habe vor ein paar Jahren erlebt, dass eine Zuchtkatze abgehauen ist und diese im Tierheim landete. Das Tierheim war sehr voreilig und hat sofort kastriert. Somit war die Zucht des Besitzers in Gefahr und das Tierheim musste sogar Schadenersatz zahlen. Es laufen ja auch schon mal Katzen weg, die eigentlich kein Freigänger sind und was ist dann mit denen?
Ich finde die Kastrationspflicht gut, stehe dem aber skeptisch gegenüber, weil ich nicht weiß, wie das nachzuvollziehen ist.
Ich bin auch Befürworter der Kastrationspflicht für Feigängerkatzen. Allerdings bin ich auch Diamantes Meinung und denke, dass es schwer nachzuvollziehen ist, ob jemand seine Katze wirklich kastrieren ließ und wenn Tiere gefunden werden, wohin diese gehören. Auch wenn die Katzen dann gechipt werden, sind sie ja nicht immer registriert und es ist dann schwer den Besitzer ausfindig zu machen.
Auch denke ich, dass trotzdem immer noch irgendwo ein paar Kandidaten durchsickern und eben nicht einsehen ihre Katze kastrieren zu lassen und diese dann fröhlich für weiteren Nachwuchs sorgt. Ich denke, dass dies noch nicht so ganz durchdacht ist und man da noch dran arbeiten müsste, ein gutes System zu finden, bei denen dann auch so gut wie keine Tiere durchrutschen können.
Ich finde es unmittelbar einleuchtend, dass freilaufende Katzen kastriert sein müssen. Das Elend der unkontrollierten Fortpflanzung mit den ganzen kranken, inzuchtgebeutelten, von Revierkämpfen und pausenlosen Schwangerschaften aufgeriebenen Streunerkatzen wird dadurch zwar nicht auf einen Schlag beseitigt, sollte aber mittelfristig sehr viel besser in den Griff zu bekommen sein, wenn nicht immer neue bedauernswerte Kreaturen nachwachsen. Fragen wie: Wieso macht Stadt X das, aber Stadt Y oder der Landkreis nicht? spielen hier für mich keine entscheidende Rolle. Irgendjemand muss anfangen, und je flächendeckender, desto besser.
Ich würde sogar so weit gehen zu behaupten, dass der geringe Prozentsatz nicht kastrierter Wohnungskatzen, die abhauen und im Tierheim ihre Familienjuwelen loswerden, angesichts der überwältigenden Vorteile für die frei lebende Katzenpopulation zu vernachlässigen sind. Natürlich macht so ein Fall Schlagzeilen und ist medienwirksam, wenn der 10 000 Euro Zuchtkater (oder was auch immer) seine ach so tollen Gene nicht mehr weitergeben kann, aber wenn das Vieh so wertvoll ist, muss man eben gut darauf aufpassen und es entsprechend mit Mikrochip versehen und diesen auch registrieren lassen. Züchter und Katzenliebhaber sollten sich mit diesen Themen in jedem Fall befassen und besser auskennen als ich.
Dem Tierheim kann man hier nur bedingt einen Vorwurf machen, da ich auch voraussetze, dass man dort zuerst versucht, den Besitzer ausfindig zu machen, bevor man die Tiere entschärft, da Kastrationen schließlich auch aufwendig sind und Geld kosten.
Natürlich ist die Wirkung einer solchen Entscheidung nicht so durchschlagend, wenn sich nur ein Landkreis dafür entscheidet. Ich bin aber auch definitiv für eine Kastrationspflicht aller freilaufenden Katzen. Generell ist es für eine Katze (bei Katern bin ich mir gerade nicht sicher) besser, wenn sie kastriert ist, auch wenn sie nur in der Wohnung lebt.
Wenn eine Katze nie Nachwuchs bekommt, aber auch nicht kastriert wird, ist sie praktisch dauerrollig. Das plagt nicht nur die Katze, denn die Rolligkeit kann nur durch eine Tragzeit unterbrochen werden, sondern auch ihren Besitzer, denn die Katze wird sehr laut, manchmal auch unsauber. Wenn man also nicht sowieso regelmäßig mit seiner Katze züchtet, ist eine Kastration in jedem Fall angebracht.
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