Frauke Petrys Parteiaustritt nachvollziehbar?

vom 26.09.2017, 11:55 Uhr

Ich habe gelesen, dass Frauke Petry ihren Austritt aus der AfD angekündigt hat. Wann dies der Fall sein wird, ist noch nicht bekannt. Auch ließ sie offen, ob sie eine neue Partei gründen möchte.

Könnt ihr verstehen, warum Frauke Petry aus der Partei austreten möchte? Ich ehrlich gesagt nicht so ganz. Sie hat am Sonntag bei der Bundestagswahl ein Direktmandat gewonnen. Ich hätte erwartet, dass sie ihre politische Karriere weiterverfolgt und nicht überall austritt und sich zurückzieht. Wie denkt ihr darüber? Möchte sie mehr Zeit für ihre Familie haben oder sind andere Gründe ausschlaggebend?

Benutzeravatar

» Täubchen » Beiträge: 33305 » Talkpoints: -1,02 » Auszeichnung für 33000 Beiträge



Na ja, soweit ich den Verein da verfolgt habe, hat sie ja unlängst eine ziemliche Schlappe erlitten und wurde von der Frau Weidel ersetzt. Ich glaube, dass Petry eher einen gemäßigteren Flügel der AFD vertritt und Gauland/Weidel einfach weiter rechts stehen. Daher vermute ich, dass sie sich deshalb distanziert hat.

Benutzeravatar

» Bellikowski » Beiträge: 7700 » Talkpoints: 16,89 » Auszeichnung für 7000 Beiträge


Für mich ist Frauke Petrys Parteiaustritt nicht nachvollziehbar und ihre "politische Karriere" dürfte sich damit auch erledigt haben. Denn wer will denn noch so eine unglaubwürdige Politikerin wählen, die ihre Wählerinnen und Wähler dermaßen täuscht? Was letztendlich die ausschlaggebenden Gründe für ihren Austritt waren, darüber lässt sich nur spekulieren, aber einen großen Anteil daran hat wohl Jörg Meuthen, an dem sie sich die Zähne ausgebissen hat und ihren alleinigen Machtanspruch nicht durchsetzen konnte.

» Herr Krawuttke » Beiträge: 424 » Talkpoints: 29,04 » Auszeichnung für 100 Beiträge



Wenn man das nicht unbedingt mitverfolgt, dann weiß man ja gar nicht, was die Hintergründe sind. Ich schaue schon ab und an Nachrichten und habe mitbekommen, dass es da wohl irgendwelche internen Konflikte gibt, aber irgendwie gibt es die doch in allen Parteien. Ich hätte da als Wähler nicht das Gefühl, enttäuscht worden zu sein, weil sie austritt, weil sie ja dennoch im Bundestag sitzt, nur eben parteilos. Ähnliches gibt es von anderen Parteien auch immer wieder.

Der Name Jörg Meuthen sagt mir beispielsweise gar nichts. Ich glaube, die meisten Menschen verfolgen das wirklich nicht so im Detail, was in irgendwelchen Parteien intern passiert, selbst wenn man diese Partei wählt. Man interessiert sich doch nicht für den internen Hickhack, sondern eher für das Große und Ganze.

» Zitronengras » Beiträge: » Talkpoints: Gesperrt »



Ich habe gestern ein Zitat von ihr gelesen nach dem Motto "ich möchte mich am Ende das Tages noch im Spiegel anschauen können". Anscheinend hat sie ihr Gewissen entdeckt oder irgendeine Bemerkung von irgendeinem verbitterten Alt-Nazi war dann halt der Tropfen, der das Fass zum überlaufen gebracht hat.

Verstehen kann ich ihre Entscheidung jetzt nicht wirklich, weil sie so lange zumindest nach außen hin die Nazi-Rhetorik geduldet oder sogar mitgetragen hat und kein Problem damit hatte, dass ihre Partei immer mehr nach Rechts rückt.

Aber wer weiß, was da hinter den Kulissen alles abgelaufen ist. Ich finde ja schon das, was diese Leute in der Öffentlichkeit von sich geben, so eklig und menschenverachtend, da möchte ich nicht wissen was so abläuft wenn sie sicher sein können, dass keine Presse dabei ist.

Benutzeravatar

» Cloudy24 » Beiträge: 27476 » Talkpoints: 0,60 » Auszeichnung für 27000 Beiträge


Ich sage es mal so. Ihr stank Gauland schon länger, welcher aber von vielen Bürgern absolut so gewollt ist. Das scheint ihr aber dann am Ende doch too much zu sein. Aus diesem Blickwinkel war der Schritt Okay und nachvollziehbar. Vielleicht hätte sie aber auch keine andere Wahl gehabt? Sie war schon seit einiger Zeit nicht mehr mit voller Zustimmung in der AFD gesehen worden, weil sie auch medial zurückgezogen war und vieles nicht so gelaufen ist, wie es wohl erwünscht war.

Wenn man jetzt bedenkt, dass sie u.a. mit Gauland zu stark in Konkurrenz stehen würde, dann war es der richtige Schritt. Die Art und Weise wie, ist für Wähler, die vielleicht auch explizit ihr die Stimme gegeben haben, irgendwie eine Art Verrat, aber damit muss man leben können, wenn sie nicht ganz dazustehen kann, was da passiert. Es geht auch soweit ich immer so mitkriege nicht um Frau Weidel, da kommt Petry wohl gut drauf zurecht, aber Gauland und manch anderer ist verständlich ein arges Problem.

Ich kann den Schritt schon verstehen, aber ich weiß nicht, ob man damit nicht auch den falschen Zeitpunkt wählte. Sie hat Leute wie Gauland, Lucke & Co erst groß gemacht, sie teilweise nicht im Vorfeld als Parteichefin zurechtgewiesen, sondern deren Dreckabsonderungen zugelassen. Ich rede wirklich nur von dem Kern, wo man das Gefühl hat, einen konservativen Rassisten da stehen zu haben. Da hätte sie als Parteichefin zu Anfang schon ihre Linie fahren müssen.

Ich denke, dass dies besser gewesen wäre, denn dann könnte sie mit Weidel besser agieren und das wäre sinnvoller. Denn Alice Weidel ist nicht so wie Gauland, sondern durchaus gebildeter, nicht ganz erzkonservativ und nicht nach dem Motto "jeder Ausländer und jeder Flüchtling". Doch leider hat Petry die Chance aus der Hand gegeben und jetzt den Rücktritt getätigt.

Muss sie wissen, aber für ihre direkten Wähler in Sachsen ist das schon schade. Sie alleine reißt mit im Bundestag als parteilose Petry eben weniger, als mit ihrer Partei der AFD. Sie hätte einfach mal Gauland & Co die Leviten lesen müssen. Mit diesem Lucke oder wer das war, hat es doch auch geklappt, da ist jetzt soweit ich medial erkenne, Funkstille nach seinem öffentlichen Labermist da.

Benutzeravatar

» Kätzchen14 » Beiträge: 6121 » Talkpoints: 1,40 » Auszeichnung für 6000 Beiträge


Dieses ganzes Rassismus Gerede geht einem ziemlich auf den Sack, plötzlich ist jeder ein Experte darin wenn es um die Deutung und Erkennung von Rassismus geht. In meinen Augen hat die einen Innerparteilichen Machtkampf schon vor längerer Zeit verloren, sah ihre Felle davon schwimmen und musste jetzt die Konsequenzen ziehen.

Sie wollte die Afd Regierungsfähig gestalten, was bei der jetzigen Situation bedeutet das sie sich an die starken Parteien anhängen und deren Programm zumindest mittragen muss. Unbegrenzte Zuwanderung, Euro Schuldentransfer, Gegenderte Fahrradständer*innen (die Gefahrradständerten?), usw usw.

Quasi eine weitere Partei die in der großen Einheitsmasse verschwindet. Dafür brauchte man keine weitere Partei, da könnte man sich einfach einer bestehenden anschließen, nur wird man in einer der bestehenden Parteien nicht mal eben einen der Top Plätze belegen können. Wenn ich wetten müsste würde ich sagen das Frau Petry nun versucht sich bei den anderen Parteien anzubiedern um dann später einen Wechsel zu vollziehen auf einen aussichtsreichen Posten.

» RavenThunder » Beiträge: 1315 » Talkpoints: 11,03 » Auszeichnung für 1000 Beiträge



Ähnliche Themen

Weitere interessante Themen

^