Frauenfeindlichkeit Schuld an Clintons Wahlniederlage?

Soweit ich weiß ist vor kurzem Hillary Clintons Buch "What happened" herausgebracht worden. Darin beschreibt sie ihre Erfahrungen mit dem US-Wahlkampf im letzten Jahr. Dort schreibt sie laut der Zeitung "Chicago Tribune", dass unter anderem die Frauenfeindlichkeit Schuld daran wäre, dass sie den Wahlkampf verloren hätte. Was haltet ihr von dieser These? Ich meine, mir ist klar, dass die deutsche Mentalität nicht zwangsläufig mit der US-amerikanischen Mentalität vergleichbar ist. Wir haben schließlich eine Frau als Bundeskanzlerin. Meint ihr, dass die Frauenfeindlichkeit Clinton tatsächlich am Sieg gehindert hat? Oder liegen die Ursachen eher woanders?

Ich denke nicht, dass man das alleine als Grund betrachten könnte und wie sehr es ins Gewicht fallen könnte, mir ist aber in sozialen Netzwerken bei Bekannten aus der USA oder anderen Ländern, zum Glück nicht bei Freunden, schon eine gewisse Aggressivität gegenüber Hillary Clinton aufgefallen, die ein männlicher Kandidat so wohl nicht abbekommen hätte. Unfreundliche Bezeichnungen die direkt für Frauen verwendet werden zum einen und zum anderen, dass ihre Fehltritte sehr viel mehr Schimpfe abbekam als das ich das bei männlichen Politikern so hätte beobachten können. Letzteres auch bei Leuten, die ich nicht als Republikaner kenne.

Hilary Clinton gehört zum amerikanischen Establishment und war eigentlich nie die Gewinnerin gegen Donald Trump. Das wusste man im Grunde und jeden aus den USA den ich kenne, der eigentlich für sie gevotet hat, der meinte sofort, sie wird aber verlieren und wohl haushoch. Das hat man eigentlich geahnt und die Begründung lag immer darin, dass sie zum Establishment gehört, fernab der Realität im Reichtum schwelgt und gar nicht die Sorgen vieler Amerikaner ernst nehmen könne, weil sie sie nicht kenne.

Zudem tun sich viele Amerikaner schwer mit Familien, die sich ständig die Klinke in die Hand geben, um Präsident zu werden. Das habe ich mir jedenfalls sagen lassen. Sie wäre nach ihrem Mann, der ja auch meiner Meinung nach nicht das beste Licht auf die US-Präsidenten geworfen hat (Monika Levinski) dran gewesen und das passte vielen nicht.

Zumal sich der O-Ton etwas verschärft hatte, dass sie im Vorfeld schon andeutete, dass Russland einiges zu hören kriege und auch in anderen Thematiken haute sie schon fein raus, was kommen mag. Das klang für viele, das habe ich auch medial gelesen nach der Wahl zwischen Pest und Cholera. Denn bei Clinton gingen viele sicher davon aus, es wird weiter so gehen, der 3. Weltkrieg sei auch in Planung usw.

Was stimmt und was nicht, weiß ich nicht und wissen nur die Wähler. Doch ich denke man hatte die Nase voll von dem Saubermannimage und wollte jemand unkonentionelleren wie Trump.Er hat ja auch die Mauer immer noch in Planung und das Thema Wirtschaft hat er durchaus laut einigen Medien schon positiv beeinflusst. Wenn auch der Rest wohl grottig ist, aber was soll man tun?

Badet die Suppe jetzt gefälligst aus, nicht wahr? Ihr habt den jetzt wahrscheinlich 4 Jahre am Halse und gut ist. Danach darf der nächste die Scherben wohl aufsammeln, die Trump macht. Wobei das Thema Finanzen und Wirtschaft wohl seine Steckenpferde sind. Manche US-Firma, die im Ausland produzieren oder ausbauen wollte, tut es jetzt in den USA, weil er sie so groß finanziell bestrafen wollte. Ist doch ein guter Anfang. Auch das er mehr von der UN fordert, wo er doch mehr einzahlt mit seinem Land, als jeder andere und das er mit Zahlen & Fakten der Ein- und Ausgaben kommt zeigt, dass hier vieles anders werden könnte.

Was positiv am Ende ist oder negativ, das werden wir wirklich nach 4 Jahren sehen. Ich bin gespannt, aber Frauenfeindlichkeit ist nicht das generelle Problem von den USA. Jedenfalls nicht bei der Präsidentschaftswahl wo viele Stars & Sternchen ihre Fans auf Clinton animieren wollten.