Frauen mit typisch weiblichem Gehabe nervig finden?

vom 04.11.2016, 00:00 Uhr

Eine Bekannte von mir ist sehr typisch weiblich und sehr klischeehaft. Sie macht Dinge wie Schmuck selbst herstellen, näht Kleidung, schaut typische Frauenfilme und beschäftigt sich viel mit Kosmetik und Kleidung. Ich verbringe nicht so gerne Zeit mit ihr, bin aber manchmal dazu gezwungen, da wir eine gemeinsame Freundin A haben.

Generell muss ich aber sagen, dass mich das dieses typisch weibliche Gehabe sehr nervt. Wir haben auch kaum gemeinsame Gesprächsthemen. Ich langweile mich sehr, wenn sie wieder davon erzählt das sie irgendwelche Perlen bestückten Kärtchen hergestellt hat, die man mit einem Geldgeschenk verschenken kann oder so. Auch mein Freund und der Freund von A fühlen sich häufig von ihr genervt.

Habt ihr auch Frauen in unserem Bekanntenkreis die typisch weiblich sind und solche Eigenschaften und Hobbys haben? Fühlt ihr euch durch solche Frauen auch genervt oder gehört ihr vielleicht selbst dazu? Könnt ihr euch mit Frauen identifizieren, denen quasi alles gefällt was einer klischeehaften Frau angeblich so alles gefallen soll?

» Crispin » Beiträge: 14916 » Talkpoints: -0,43 » Auszeichnung für 14000 Beiträge



Ehrlich gesagt bin ich da wohl auch typisch Frau, wenn ich meine Freizeitbeschäftigungen anschaue. Allerdings fühle ich mich eher von Frauen genervt, die so gar keine Interessen haben. Und leider habe ich da recht viele Frauen in meinem Bekanntenkreis, die wirklich gar kein Hobby betreiben. Da fehlen dann immer die Gesprächsthemen, was ich weitaus schlimmer finde.

» Punktedieb » Beiträge: 17970 » Talkpoints: 16,03 » Auszeichnung für 17000 Beiträge


Kleidung entwerfen und nähen zählt tatsächlich zu meinen Hobbys, allerdings kenne ich keine einzige "typische" Frau, die dieses Hobby mit mir teilt. Und ich würde mich mit dir darüber genauso wenig unterhalten wollen wie über das neue Objektiv für meine Kamera oder meinen Trainingsplan, weil ich es relativ sinnlos finde mich mit Leuten über Themen zu unterhalten, von denen sie keine Ahnung haben.

Unter "weiblichem Gehabe" verstehe ich nicht bestimmte Hobbys sondern bestimmte Verhaltensweisen. Das Weibchen, das bei einer gewöhnlichen Spinne so tut als würde es von einem außerirdischen Monster angegriffen, ist da ein gutes Beispiel, oder wenn sich eine Frau in einer Beziehung befindet und automatisch anfängt den Partner zu bemuttern indem sie für ihn kocht, Wäsche wäscht und so weiter.

Vieles davon betrifft mich nicht, also ist es mir egal, ich amüsiere mich da eher im stillen. Und Leute, mit denen ich keine gemeinsamen Themen finden gibt es eben, Frauen und Männer. Das hat aber mit irgendwelchen Klischees, denen diese Personen entsprechen, aber nichts zu tun. Ich kann weder mit Liebesfilmen etwas anfangen noch mit Autos und mit Leuten ohne Hobbys, die jeden Abend vor dem Fernseher vor sich hin vegetieren, finde ich auch kein Gesprächsthema.

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» Cloudy24 » Beiträge: 27476 » Talkpoints: 0,60 » Auszeichnung für 27000 Beiträge



Wenn sich deine sozialen Kontakte oder Beziehung aus dem Vorhandensein von interessanten Hobbies rekrutieren, stelle ich mir diese Verbindungen nicht sehr reichhaltig vor. Mir ist das total egal, was jemand in seiner Freizeit macht, der darf auch gerne mit der Eisenbahn spielen oder die Frau eben Tüll-Röckchen für ihre Barbie-Sammlung nähen, denn das sind nicht die Dinge, die Menschen für mich interessant machen.

So habe ich erst kürzlich mit meiner engsten Freundin mal wieder eines unser stundenlangen Telefonate geführt und da wird dann über so gut wie fast alles geredet, außer eben über Hobbies. Wen interessiert das groß? Sowas erwähnt man am Rande, wenn man etwas Neues gemacht oder entdeckt hat, aber ansonsten gibt es viel tiefgründigere Themen, über die man reden kann. Hast du das mal versucht, falls du überhaupt Interesse daran hast oder setzt du per se voraus, dass jemand, der gerne näht und sich für glitzernde Perlenketten interessiert, gar nicht tiefgründig sein kann?

Ich denke, du kannst die Person einfach nicht leiden und hast sie deswegen in eine Schublade gesteckt. Überhaupt empfinde ich diese Aussage über typisch klischeehafte Frauen als latent frauenfeindlich. Ich zumindest kenne keine solche Frau, die absolut und nur dem Klischee entspricht, wobei ich auch nicht weiß, wie weibliches Gehabe in deinen Augen auszusehen hat.

» Verbena » Beiträge: 4921 » Talkpoints: 0,32 » Auszeichnung für 4000 Beiträge



Man muss ja nicht wirklich zwingend über Dinge reden, die man eh nicht hören möchte. Wenn man nicht über Hobbys sprechen will, dann sollte man das Thema über das man reden möchte ansprechen oder auch mal sagen, dass man damit wenig anfangen kann und gut ist. Ich verstehe nicht, wie man daraus so ein großes Drama machen kann, wenn man selber nicht das Thema wechseln kann.

Ich bin sicherlich auch manchmal eine typisches weibliches Wesen. Ich stehe beispielsweise total auf Kleidung und kann mich auch schon mal an schöner Dekoration und Farben erfreuen, aber wozu sollte ich ständig darüber reden? Solche Tussis, die am liebsten den ganzen Tag Nägel lackieren und bei jeder neuen Lieferung sofort in die Drogerie rennen mag ich nun auch nicht unbedingt, aber das ist ja auch etwas wo man nicht zwingend darüber reden muss und so versuche ich bei solchen Leuten ein anderes Thema zu finden und gut ist.

Man kann sich ja nicht immer aussuchen mit wem man reden muss und deswegen sollte man dann auch durchaus in der Lage sein das Thema wechseln zu können, was tatsächlich auch kein Problem darstellt für mich. Ich bin keine Tussi und mag deswegen nicht jedes Frauenthema und das ist auch in Ordnung so, aber dann muss ich mein Gegenüber auch nicht auflaufen lassen, sondern kann das Thema wechseln zu etwas, was mich auch interessiert.

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» Ramones » Beiträge: 47746 » Talkpoints: 6,02 » Auszeichnung für 47000 Beiträge


Mich nerven dabei eher Menschen, die gar keinem Hobby nachgeben oder außer einem einzigen Thema kein weiteres kennen über das sie reden können. Selbst wenn ich das Thema bzw. das Hobby ebenfalls teile macht es einfach die Abwechslung aus, denn ich muss doch nicht immer über das Nähen sprechen nur weil ich das als Hobby ebenfalls teile.

Ich bin sicherlich keine typische Frau, dennoch nähe ich auch und verdiene damit einen Teil von meinem Lebensunterhalt neben dem Job warum sollte ich das dann nicht auch weiterhin nutzen? Nur weil das "typisch" Weiblich sein soll? Da finde ich das ganze Getue um Schminke, Klamotten, Promis und süße/heiße Kerle viel lästiger, wenn nur das kommt und das sogenannte Tussi Verhalten Einzug findet.

In anderen Bereiche bin ich alles andere als typisch Weiblich, ich kleister mich im Gesicht nicht an, lege keinen Wert auf tolle Klamotten, brauche nicht das neuste in meinem Schrank und befasse mich lieber mit typischen Männerdingen, wie Elektrotechnik, Schweißen, IT, ich mache mich gerne dreckig, hartes Arbeiten bis zum Schwitzen immer gerne. Das finden andere Damen eher "nervig", da sie komplett auf einer anderen Wellenlänge schwimmen als ich und dafür kein Verständnis aufbringen können, wie man als Frau daran Spaß haben kann.

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» Sorae » Beiträge: 19435 » Talkpoints: 1,29 » Auszeichnung für 19000 Beiträge


Kann mal wieder nur zustimmen. Ich sehe das Problem hier auch nicht darin, dass sich die Dame mit (deiner Meinung nach) typisch weiblichem Kram befasst, sondern eher darin, dass du mit ihren Hobbys nichts anfangen kannst und ihr deswegen charakterlich und sozial gesehen nicht so wirklich zusammenpasst. Das ist auch euer beider gutes Recht.

Ich sehe mich auch nicht in jeder Hinsicht als "typisch weiblich" an (was auch immer das ist, wenn man vom Kinderkriegen mal absieht), aber ich pflege auch "feminine" Hobbys wie Perlenbasteln. Gerade sind Sterne für den Weihnachtsmarkt dran. Ich habe zwar durchaus Verständnis dafür, wenn jemand bei der Vorstellung, kleine glitzernde Dinge zu befummeln, Ausschlag bekommt, aber ich wäre dennoch nicht sehr angetan davon, wenn man mein Hobby als albernen Weiberkram abtut, nur weil man dabei nicht schwitzt und kein Altöl in die Haare bekommt.

Ich bin mir sogar sicher, dass sich auch Leute darüber aufregen würden, wenn wie beispielsweise bei Sorae Schweiß und Altöl involviert wären, da Frauen mit "unweiblichen" Hobbys in den Augen vieler auch "nervig" sind, da man mit ihnen scheinbar nicht über Frauenthemen wie Kosmetik reden kann. :roll: Ich finde eher Leute nervig, die überhaupt keine Hobbys und Interessen haben, die über Nachmittags-TV oder vielleicht noch Fußball (anschauen, nicht spielen) hinausgehen. Zwar kann ich auch nicht mit jedem Hobby gleich viel anfangen, aber ich respektiere Leute eher, wenn sie sich für etwas begeistern und engagieren können, egal ob für Oldtimer oder für Nagellack.

» Gerbera » Beiträge: 11313 » Talkpoints: 47,96 » Auszeichnung für 11000 Beiträge



Ich denke, dass du die Frau nur in eine Schublade steckst, weil du mit ihren Interessen nichts anfangen kannst. Dass Menschen auch mal ihre unterschiedlichen Hobbies in einem Gespräch einbringen, das wirst du niemals vermeiden können. Zudem gehört auch ein wenig Stolz dazu, wenn jemand betont, dass er die Perlenkarten selbst gefertigt hat. Auch wenn es jemanden nicht interessiert, kann man mal so höflich sein und ein gutes Wort für diese Arbeiten finden.

Ich bin an sich eine Mischung aus beiden Typen. Einerseits bin ich eine dieser Schminktussen, ich sammele nämlich Lippenstifte. Ich kleistere mir das Gesicht zwar nicht täglich zu, aber es ist nun einmal Fakt, dass dies zu meinen Interessen gehört. Auch Kleidung mag ich, aber ich habe wiederum meinen eigenen Geschmack und renne Trends jetzt nicht voll begeistert hinterher. Und ab und zu bastele ich mit Perlen, das bessert die Fingerfertigkeit.

Dann spiele ich ganz gerne im Matsch, wie man so schön sagen würde. Ich kann mit größeren Geräten umgehen, klettere im Wald herum, interessiere mich für Technik und habe kein Problem damit, mal mit abgebrochenen Nägeln und komplett verschmutzter Kleidung nach Hause zu kommen. Und als Frau wird man genau wegen dieser Interessen manchmal ganz gerne von anderen Frauen kritisiert. Ich bekam schon sehr oft gesagt, ich solle mich doch weiblicher verhalten und bei Veranstaltungen lieber Kuchen backen als beim Aufbau von Türmen zu helfen. Das ist manchmal schon nervig und ich backe durchaus ab und zu auch mal Kuchen.

Ich habe Frauen in meinem Freundeskreis, die sämtliche Klischees an weiblichen Interessen erfüllen und die sich täglich die Nägel lackieren. Warum eigentlich? Weil ich sie doch irgendwie mag, auch wenn sie manchmal etwas tussig drauf sind. Dann habe ich auch den komplett anderen Typus Frau in meinem Freundeskreis, der sich wie ein Mann verhält, manchmal sogar etwas zu vulgär. Die mag ich auch, weil sie einfach mal gegen den Strom schwimmen, selbst wenn sie es mal übertreiben. Und dann gibt es den Zwischentyp, der ist auch vertreten.

» Wibbeldribbel » Beiträge: 12582 » Talkpoints: 9,16 » Auszeichnung für 12000 Beiträge


Füße hoch, das Klischee kommt flach. Ich bin auch gerne ganz Frau und interessiere mich für Mode, Kosmetik und Kochen. Handarbeiten kann ich zwar keine aber das mit einer Krankheit im frühen Kindesalter zu tun. Ich bin nicht das, was man technisch begabt nennt und wenn ich einer Logik folge, dann ist es wohl eher meine eigene. Kreative Menschen können doch toll sein, sie haben Fantasie und Geschick, eine gute Mischung. Man kann sich mit ihnen unterhalten und auch mal in ihre Welt mitnehmen lasen. Warum denn nicht?

Meine Tochter interessierte sich ziemlich früh für Mode und alles rund um Kosmetik und Frisuren. Sie sieht toll aus in Sneakers und auch in High Heels. Sie pflegt sich gern, spielt aber auch mal acht Stunden am Stück Computerspiele. Sie kann gut zeichnen und singen, kocht auch ab und zu. Aber sie ist auch sehr taff und sehr kontaktfreudig. Bald wird sie IT studieren, nicht unbedingt eine Frauendomäne. Sie ist rundherum Frau und ich konnte noch nie feststellen, dass sich jemand von ihr genervt fühlte. Allen die mit zu viel Weiblichkeit nichts anfangen können, empfehle ich den Film "Natürlich blond". :wink:

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» Quasselfee » Beiträge: 2143 » Talkpoints: 30,45 » Auszeichnung für 2000 Beiträge


Wenn man mit einer Person nicht umgehen kann, so sollte man diese meiden. Und was eine jede Person bzw. Individuum betrifft, so ist ein jeder Mensch eben ein Individuum und und eben als solches einem anderen gegenüber, verschieden. Ergo gilt: Jedem das seine.

» Yvoyce » Beiträge: 9 » Talkpoints: 1,99 »


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