Frauen haben mehr Probleme mit Monogamie als Männer
Es gibt in diesem Forum sehr viele Threads, die sich mit Fremdgehen beschäftigen und darüber, welches Geschlecht am häufigsten fremd geht. Dieser Thread ist beispielsweise von mir: Frauen gehen öfter fremd als Männer - was glaubt ihr?. Beschuldigt wird meistens der Mann, seine unendliche Lust soll er an zahlreichen Unbekannten ausleben und dabei oft erwischt werden. Die Frau wird wiederum beschuldigt ihre Affären gut geheimhalten zu können und deswegen seltener erwischt zu werden. Kürzlich habe ich dann einen Artikel gelesen, in dem es um Daniel Berger ging, einen Journalisten der New Yorks Time, der jetzt ein Buch herausgebracht hat mit dem Titel ''Die versteckte Lust der Frauen''. Untermauert wird der Artikel von Studien und Umfragen unterschiedlicher Psychologen, die sich mit dem Thema befasst haben wollen.
Berger stellt in seinem Buch fest, dass es eigentlich die Frauen sind, die Probleme mit der Monogamie haben und nicht die Männer. Frauen würden sich in einer Beziehung bereits nach kurzer Zeit sexuell langweilen, bei Männern wäre das nicht so. Er schätzt den Zeitraum bei etwa 24-36 Monaten ein, danach findet eine Frau ihren Partner angeblich in der Regel nicht mehr besonders sexuell anziehen, wohingegen ein Mann seine Partnerin über Jahrzehnte sexuelle attraktiv finden soll. Frauen aber wollen wieder was neues und trennen dabei aber sehr gut die Liebe und die Lust, denn ein Partner den man nach einigen Monaten sexuell nicht mehr sehr anregend findet, kann trotzdem innig geliebt werden, nur beim Sex ist dann eben etwas die Luft raus.
Deutsche Studien aus Hamburg wollen Bergers These stützen, darunter Klusmann mit seiner Arbeit ''Sexuelle Motivation und Dauer von Partnerschaften''. Dieser behauptet auch, dass der Grund hierfür in der Evolution läge, der Mann wäre eher darauf programmiert Sex mit einer Frau zu haben und bei ihr zu bleiben um sie und den Nachwuchs zu beschützen. Der Nachwuchs besitzt schließlich seine Gene. Die Frau hingegen findet den Mann nach einer Weile erotisch nicht mehr interessant und schaut sich nach anderen Männer um, verbringt die Zeit hauptsächlich mit der Erziehung des Nachwuchses. Das ist letztendlich genau umgekehrt, als bisher immer behauptet wurde. Nicht einmal musste ich mir anhören, dass Männer angeblich darauf fixiert sind sich mit so vielen Weibchen wie nur möglich zu paaren und jetzt kommt das genaue Gegenteil heraus, die Weibchen wollen das eher, als die Männchen.
Berger will durch zahlreiche Interviews mit Frauen, Therapeuten und Psychologen außerdem belegen, dass Frauen die Monogamie schwerer fällt, als den Männern, Frauen können Liebe und Sex eben sehr gut trennen und beim Mann ist das oft etwas anders. Verlassen tut die Frau den Mann aber meist nicht, selbst wenn die sexuelle Lust verblast. Das läge möglicherweise daran, dass die Frau dem Sex keine so große Bedeutung beimisst oder es ihr gesellschaftliche Normen verbieten, einen dauernd wechselnden Partner zu haben.
Damit wäre die Theorie vom monogamen Weibchen wohl vom Tisch, wenn man mich fragt. Für mich war die Theorie vom Mann, der dauernd fremd geht eigentlich sowieso immer sehr dubios und ich habe die Frauen zumindest auf die gleiche Stufe gestellt, auch wenn sie offenbar nach Bergers Aussage sogar noch etwas schwerer mit der Monogamie zu kämpfen haben sollen, als ein Mann. Ich nehme Berger seine Theorie auf jeden Fall ab und bin überzeugt davon, dass es bei vielen Frauen so ist, auch wenn ein Mann das sicherlich gar nicht gerne hört. Wie ist das bei euch, habt ihr euch auch schon mit Bergers Arbeiten beschäftigt? Würdet ihr seine Theorien unterstützen? Wahrscheinlich werden das nicht viele Frauen wollen, denn das ist ja nicht ganz der Bild der braven Prinzessin die auf ihren tapferen Ritter wartet.
Ich hatte nie wirklich viele Freundinnen, unter anderem aus dem Grund, weil die meisten einfach nur verlogene Bitches sind. Was ich teilweise in der Klasse während meiner Ausbildung mitbekommen habe, war echt der Hammer. Da tauscht sich die Damenwelt sogar systematisch aus, wie man eine Affäre am besten geheimhält. So etwas finde ich einfach furchtbar.
Allerdings glaube ich nicht, dass man Monogamie auf ein Geschlecht beschränken kann. Jeder Mensch ist anders und geht auch mit Monogamie anders um. Das betrifft sowohl Frauen als auch Männer und ich würde kein Geschlecht darauf festnageln, prinzipiell untreu zu sein.
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