Frau will mit Kind daheim bleiben - Scheidungsgrund?
Vor einiger Zeit war ein guter Bekannter von meinem Freund und mir bei uns zu Hause und wir haben uns einen gemütlichen Abend gemacht. Der Bekannte war etwas niedergeschlagen und erzählte dann auch, dass es bei ihm zu Hause momentan nicht so gut zu ginge. Er ist schon seit sechs Jahren mit seiner Frau zusammen und diese ist inzwischen auch schon 35 Jahre alt. Wenn sie jetzt noch länger warten, dann wird das mit dem Kind nichts mehr.
Daher haben die beiden sich überlegt, dass sie jetzt ein Kind haben wollen. Die Frau arbeitet als Lehrerin und verdient nicht super viel Geld, aber immerhin ausreichend. Das meiste Geld bringt der Mann nach Hause, zusammen haben sie ein ganz gutes Einkommen. Nun hat der Bekannte aber ganz überraschend erfahren, dass seine Frau nach dem Kind gar nicht mehr arbeiten gehen will.
Unser Bekannter hat einen Bekanntenkreis der hauptsächlich aus Akademikern besteht und deswegen muss man vielleicht auch verstehen, warum er das nicht möchte. Unter Akademikerinnen haben die meisten Frauen nicht den starken Wunsch, Hausfrau zu werden, viele haben auch gar keine Kinder und die die Kinder haben, gehen direkt danach wieder an die Arbeit.
Deswegen hatte er nicht erwartet, dass sowas wie Elternzeit zur Debatte stehen würde, weil er das aus seinem Umfeld her eigentlich gar nicht kennt, die meisten Frauen wollen das nicht in Anspruch nehmen. Zu seinem entsetzen aber möchte seine Frau gar nicht mehr arbeiten. Sie möchte zu Hause bleiben und vielleicht noch weitere Kinder bekommen. Das war für ihn ein Schock, denn das hat er vorher nicht gewusst und er möchte auch keine Frau haben, die zu Hause sitzt.
Er befürchtet sogar, von Kollegen deswegen ausgelacht zu werden, weil das heute einfach nicht mehr ''modern'' ist. Der Hauptgrund ist aber eher da, dass es finanziell dann nicht mehr so rosig ausschauen wird. Sie würden dann zur normalen Mittelschicht gehören und momentan war es dann doch eher der obere Rand der Mittelschicht.
Wenn die Frau nicht mehr arbeiten geht, werden die beiden ihre teuren Wagen nicht mehr behalten können, eine Familienkutsche muss her und auch sonst wird man sich viele Annehmlichkeiten nicht mehr gönnen können. Das möchte er nicht und davon abgesehen möchte er eigentlich auch eine selbstständige Frau haben, die Spaß am arbeiten hat.
Die Frau hat bereits seit etwa einem Monat die Pille abgesetzt ist aber noch nicht schwanger. Nun überlegt er, dass er nun doch mit Kondom Sex haben möchte, weil er unter diesen Umständen kein Kind haben will und schon gar nicht mehrere. Er findet es nicht gut, dass die Frau zu Hause sitzt und sie an allen Ecken sparen müssen.
Ich selbst konnte das gut verstehen und mein Freund hat ihm auch gut zu geredet. Möglicherweise muss er sich dann einfach eine andere Frau suchen. Wie ist das bei euch, könnt ihr die Bedenken des Mannes auch verstehen? Oder findet ihr, dass man es akzeptieren muss, wenn die Frau zu Hause bleiben will? Würdet ihr das an seiner Stelle einfach so hinnehmen oder wäre das auch ein plausibler Scheidungsgrund?
Auf die Elternzeit verzichten, weil es im Bekanntenkreis nun mal so Mode ist, würde ich auch nicht. Zumindest das erste Jahr sollte eine Mutter schon für ihr Kind da sein. Alles andere wäre für mich persönlich nicht denkbar. Immerhin bedeutet so ein Kind auch in der Nacht des öfteren Stress und dann ist es schwierig einen Arbeitstag mit voller Energie zu starten. Aber danach gar nicht mehr arbeiten wollen und damit auch finanziell vom Mann abhängig sein, ist in meinen Augen ein enormer Rückschritt.
Dass den Mann das auch Angst macht, kann ich zwar verstehen. Aber so wie du das schilderst, geht es ihm nicht vordergründig um die finanziellen Aspekte, sondern um sein Image. Und das finde ich auch sehr bedenklich, wenn es einem nur darum geht, was das Umfeld dazu denkt. So eine Denkweise stufe ich als kleinkariert ein, denn jede Familie sollte dazu ihren eigenen Weg gehen und sich nicht daran orientieren, was die Freunde und Bekannten machen.
Ob das nun ein Scheidungsgrund ist oder ob der Mann in dem Thema einfach nur den Grund sieht, den er hier vorschieben kann, weil er eh keine gemeinsame Zukunft mehr gesehen hat, kann man nur als Spekulation ansehen. Dass er im Moment ein Kind vermeiden will, ist ja soweit noch in Ordnung. Aber wenn nur das der angebliche Trennungsgrund wäre, dann ist er doch sehr kleingeistig.
Also die beiden hätten mal sehr viel früher darüber reden sollen. Wie kann man nicht wissen, wie sich der andere das vorstellt. Vor allem, wenn man selbst so klare Vorstellungen hat. Bei dir war es ja auch so. Du hast mit deinem Freund schon nach kürzester Zeit darüber geredet, wie ihr beide euch das mit Kindern vorstellt. Und dann hat man Zeit, die Reißleine zu ziehen, wenn die Vorstellungen so total auseinanderdriften.
Jetzt ist er schon seit sechs Jahren mit ihr zusammen, sie sollte mit ihren 35 Jahren definitiv langsam anfangen mit dem Kinderkriegen und er denkt an Scheidung. Es kann ja sein, dass er eine jüngere Frau findet, die noch Kinder bekommen kann. Für sie war es dann aber womöglich. Bis sie einen neuen Partner findet und mit dem eine Beziehung aufbaut, geht sie auf die 40 zu.
Ich kann seine Bedenken schon verstehen. Zumindest den Wunsch nach einer unabhängigen, modernen Frau. Was ich nicht verstehe, ist die Angst vor den Kollegen und das Auto abgeben zu müssen. Das ist kleinkarierter Mist, wegen dem man keine Ehe beendet. Was hat er denn gedacht, wie sie Kinder bekommen? Klar kosten die was. Und eine "Familienkutsche" ist dann generell nicht verkehrt.
Also ich finde, er sollte sich mal überlegen, ob er die Frau überhaupt liebt. Eigentlich sollte es keine große Überraschung für ihn sein, dass sie gerne wirklich Mutter sein will. Also dass eine Lehrerin ein Schuljahr aussetzt, ist ganz normal. Und vom Charakter her würde ich bei einer Lehrerin jetzt auch nicht die Wahnsinnskarrierefrau, sondern eher einen mütterlichen Typ erwarten.
Und dann muss er sich überlegen, was ihm wichtig ist. Eine Familie, seine Ehe, Kinder. Oder seine Schichtzugehörigkeit, seine Kollegen und sein Auto. Da gibt es nur das eine oder das andere. Denn er kann sie schlecht zwingen, sofort wieder arbeiten zu gehen.
Er kann natürlich mit ihr darüber reden, ob sie nicht nach einer gewissen Zeit wieder arbeiten will. Als Lehrerin kann man da sehr gut variieren, wie viele Stunden man arbeitet. Er kann sie fragen, warum sie nicht mehr arbeiten will. Ob sie es nicht vermissen würde. Vielleicht lernt er dabei seine Frau mal ein bisschen kennen.
Vielleicht finden die beiden einen Weg sich anzunähern. Aber meiner Meinung nach muss er da die meiste Arbeit leisten. Klar ist es krass, dass sie nie wieder arbeiten will. Aber sie will das, weil sie Mutter sein will. Das wusste er ja wohl schon immer. Er will, dass sie arbeitet, aus einem verständlichen Grund und vielen unsinnigen. Von denen muss er sich auf jeden Fall verabschieden, wenn die Ehe noch was werden soll.
Ich kann ihn nicht verstehen. Sie können es sich doch scheinbar leisten und vielleicht sieht sie es ja auch nach einer Weile ganz anders und will wieder arbeiten gehen. Ich denke, dass man nach den Jahren einfach auch einigen können sollte. Dass er nun nicht den Arsch in der Hose hat um seiner Frau diesen Wunsch zu erfüllen kann ich nicht verstehen.
Ich meine, man braucht eh ein größeres Auto mit einem Kind und man muss auch durchaus damit rechnen, dass das Gehalt nicht für die selben Sachen ausgegeben werden kann. Meiner Meinung nach bedeutet ein Kind auch immer ein bisschen Verzicht. Die Frau tut mir echt leid, weil ihr Freund sehr oberflächlich zu sein scheint. Ihm geht es nur um sein Gesicht und das ist sehr sehr traurig, weil es ihm um andere Sachen gehen sollte.
Akademiker sind auch keine vollkommen andere Menschen und ich kenne durchaus auch Frauen, die ihre Akademikerkarriere für ein Kind an den Nagel gehängt haben. Das muss man schon selber entscheiden und mit diesem Bildungsgrad sollte man auch die Gründe verstehen können und nicht so extrem oberflächlich sein, wie du es ja auch gerne mal zu sein scheinst.
Wenn man keine Probleme hat, dann macht man sich welche. Wenn man es sich leisten kann, dann ist es doch auch für das Kind schön, wenn die Mama oder auch der Papa zu hause sind, wenn es aufwächst. Ich hätte um nichts in der Welt verpassen wollen, wie meine Kinder zum ersten Mal Mama gesagt haben oder wie sie die ersten Schrittchen gegangen sind. Auch den ersten Zahn den sie bekommen haben habe ich entdeckt und das ist etwas, was einem immer im Gedächtnis bleibt. Man setzt doch keine Kinder in die Welt um sie dann fremd zu betreuen und vor allem nicht dann, wenn man sich es leisten kann zu hause zu bleiben.
Dass die Frau nun auch mehrere Kinder haben will ist etwas, was besprochen werden muss. Aber anscheinend war er ja anfangs nicht abgeneigt. Und mal ehrlich, hat der Mann erwartet, dass die Frau das Kind bekommt und nach ein paar Wochen wieder arbeiten geht und das Kind jemand Fremden überlässt? Ich finde, dass die Muttergefühle so sind, dass man auch für das Kind da sein will. Was ist, wenn die Frau stillen will. Will der Vater das verbieten, weil die Frau dann länger zu hause bleiben muss?
Man merkt in jedem Satz, dass du auch keine Kinder magst und wenn du eins in die Welt setzt, dass du es dann deinem Partner oder der Fremdbetreuung gibst, weil du dich mit einem Kind nicht abgeben willst. Aber wer wirklich ein Kind möchte und es 40 Wochen unter dem Herzen trug, der möchte es dann nicht nur ein paar Wochen im Arm halten und alles schöne mit dem Kind verpassen. Gerade die erste Zeit entwickelt sich ein Kind enorm und das hätte ich um nichts in der Welt verpassen wollen.
@Diamante: Jedem nun mal das seine. Ich möchte höchstens ein Kind adoptieren und dann ist mein Freund auch einverstanden die Elternzeit zu übernehmen, weil ich keine haben will und danach wird das Kind auch betreut. Man muss nicht automatisch davon ausgehen, dass jede Frau ihr Leben lang zu Hause bleiben will, nur weil sie biologisch dazu in der Lage ist sich zu vermehren.
Davon abgesehen ist das ja schon eher unüblich, zumindest kenne ich so gut wie gar keine Paare in meinem Alter, jünger oder etwas älter, bei denen die Frau Hausfrau wäre, auch wenn sie es sich leisten könnten. Das scheint heute nicht mehr allzu oft vorzukommen und in meiner Familie gibt es das auch nicht. Es ist also nicht so verwunderlich, dass der Mann etwas erschrocken war.
Crispin hat geschrieben: Es ist also nicht so verwunderlich, dass der Mann etwas erschrocken war.
Etwas erschrocken, ja. Aber es ist nicht so abwegig, dass es eine so krasse Reaktion wie den Wunsch nach Scheidung rechtfertigt. Die Möglichkeit, Hausfrau und Mutter zu sein, ist da und keine Sache aus dem vorletzten Jahrhundert, die heute absolut für keine Frau mehr in Frage käme. Auch, wenn es in eurem Freundeskreis nicht vorkommt.
Ich schätze, dass dieser Mann bei der Auswahl seiner Ehefrau nur darauf geachtet hat, dass sie Akademikerin ist. Er wird sie akzeptieren als Vorzeigefrau, aber lieben wird er sie nicht richtig. Würde er sie lieben, wüsste er von ihren Wünschen und Vorstellungen in Bezug auf Kinder und Kinderbetreuung zu Hause.
Es scheint ein sehr schwacher, nicht selbstbewusster Mann zu sein, dem es nur darauf ankommt, bei seinen „Akademiker-Freunden“ einen vermeintlich guten Eindruck zu schinden. Das ist sehr traurig. Glaubt er wirklich, dass seine Freunde auch so oberflächlich sind wie er, dass sie ihn nicht mehr akzeptieren, wenn seine Frau wegen des Kindes zu Hause bleibt?
Was heißt das, dass es heute modern ist? Für wen? Ganz bestimmt nicht für das Kind, das in fremde Obhut gegeben wird. In deinen Augen ist es modern, nicht für das Kind da zu sein und lieber zu arbeiten. Was hättest du gesagt, wenn deine Mutter so gedacht hätte, als du noch klein warst?
Manchmal denke ich, einige Menschen sind gefühlskalt. Kinder machen, Kinder kriegen und dann ab damit. Wenn sie dann noch ihre Nobel-Karosse gegen ein Kind abwägen weiß ich nicht mehr, was in deren Köpfen vor sich geht. Warum sind sie nicht ehrlich und sagen von Anfang an, ehe sie heiraten, was sie wollen? Da wird dann mit Freunden überlegt, ob man sich scheiden lässt, weil die Frau nicht mehr arbeiten will und das nicht modern genug ist. Sollte man solche Gespräche nicht besser mit der Ehefrau klären, statt mit Freunden darüber zu diskutieren.
Aber vielleicht macht man das am oberen Rand der Mittelschicht so. Wie schade für ihn, dass er die Oberschicht nicht erreicht hat.
Man muss nicht automatisch davon ausgehen, dass jede Frau ihr Leben lang zu Hause bleiben will, nur weil sie biologisch dazu in der Lage ist sich zu vermehren.
Irgendwie habe ich dich im Eröffnungspost so verstanden, dass die Frau es tatsächlich wagt, Elternzeit nehmen zu wollen und gerne mehr als ein Kind hätte und zumindest die entsprechenden Elternzeiten über daheim bleibt. Ich kann da nicht wirklich daraus ableiten, dass die Frau nun absolut immer daheim sein möchte.
In der heutigen Zeit Mutter zu sein, heißt auch nicht, dass man sein Kind wie ein Spielzeug behandelt, welches man sich anschafft und möglichst schnell los wird und vielleicht mal ein paar Stunden am Tag damit spielt.
Der finanzielle Aspekt ist sicherlich nicht ganz unwichtig. Wenn ich das aber richtig verstanden habe, verdient der Mann doch recht gut. Die Frau hingegen verdient recht wenig. Kinderbetreuung kostet auch Geld. Das Kind muss zumindest ernährt und mit Kleidung versorgt werden. Ich kenne einige Paare, bei denen es sich finanziell gar nicht gelohnt hat, wenn die Frau wieder arbeiten gegangen ist. Entweder weil Netto zu wenig über blieb und/oder weil die Kinderbetreuungskosten das bisschen Einkommen aufgefressen haben.
Wenn ich mich nicht ganz irre, bist du Anfang 20. Wie viele Mütter deines Alters kennst du denn? Wie viele Mütter deines Alters, die bereits mitten im Akademikerleben stehen kennst du?
Wenn ich mir diverse Elternforen so ansehe, wird das Bild durchaus durch Mütter unter dreißig Jahren bestimmt, die in Elternzeit daheim sind und sich Gedanken darüber machen, wie sie Kinderbetreuung und Job unter einen Hut bringen. Auch geprägt ist das Bild in Elternforen durch Frauen unter dreißig Jahren, die sich Gedanken darum machen, wie sie beruflich nach der Elternzeit wieder einsteigen können. Und das sind zum Großteil keine Frauen, die direkt nach ihrem Hauptschulabschluss Mutter geworden sind oder die zwei Jahre in einer ungelernten Tätigkeit gearbeitet haben.
Hausfrau und Mutter zu sein heißt nicht Heimchen am Herd zu sein. Ich weiß nicht, warum du Frauen, die zur Kinderbetreuung die ersten Jahre daheim bleiben durchweg so negativ siehst. Für viele Frauen heißt das nicht nur daheim zu sitzen und auf den Mann zu warten, den man von hinten bis vorne bedient. Für viele Frauen heißt das auch durchaus eigene Interessen zu haben. Sich vielleicht weiter zu bilden, eventuell einen Nebenjob zu machen und so weiter.
Wenn die Frau nicht mehr arbeiten geht, werden die beiden ihre teuren Wagen nicht mehr behalten können, eine Familienkutsche muss her und auch sonst wird man sich viele Annehmlichkeiten nicht mehr gönnen können. Das möchte er nicht und davon abgesehen möchte er eigentlich auch eine selbstständige Frau haben, die Spaß am arbeiten hat.
Die Familienkutsche wird man eventuell auch brauchen, wenn die Frau wieder arbeiten geht. Denn wie sonst will man die Kinder zur Tagesmutter bringen? Oder Ausflüge machen? Und so weiter.
Eine Frau die Erziehungszeit nimmt ist durchaus auch selbstständig. Auch Kinder erziehen, einen Haushalt versorgen und so weiter sind als Arbeit anzusehen. Das Leben einer Frau, die in Erziehungszeit ist, gestaltet sich ja nicht so, dass sie bis zum Nachmittag schläft, dann fern sieht und darauf wartet, dass ihr Mann nach Hause kommt und ihr Abendessen macht, die Wohnung putzt und möglichst noch alle Einkäufe mitbringt.
@LittleSister: Ich kenne eine Mütter meines Alters und diese hat weder Schulabschluss, noch Ausbildung und keine die als Mutter mitten im Akademikerleben stehen (soll es bei Geisteswissenschaften aber geben), aber warum die Frage? Ohne das Beispiel kenne ich nur drei Mütter die Akademikerinnen sind und diese sind alle über 34 Jahre alt. Die meisten Akademikerinnen die ich kenne (egal wie alt) haben keine Kinder. Laut Studien sollen rund 80% der Akademikerinnen (je nach Bundesland) im Alter von 35 keine Kinder haben.
Als Lehrerin ist man nicht arm. Wenn es heißt sie verdient weniger als der Mann, heißt das eigentlich nur, dass der Mann überdurchschnittlich gut verdient. Zusammen haben sie ein gutes Gehalt und können sich teure Autos leisten, wenn die Frau ausfällt hat man auf einmal mehr Ausgaben (Kind) und weniger Geld. Vom teuren SUV und Sportwagen kann man sich dann verabschieden. Und wenn das einem Spaß gemacht hat und man diesen Lebensstil mochte, findet man es vielleicht blöd mit einem ollen Kombi durch die Gegend zu tuckern, besonders wenn die Kollegen neben einem mit etwas sehr viel besserem Parken. Und die haben auch Kinder, aber eben auch Frauen, die arbeiten gehen.
Elternzeit finde ich gut, aber daheim zu bleiben für quasi immer nicht. Einfach weil ich es mir selbst nicht vorstellen kann, es wäre langweilig und anspruchslos. Der einzige Anspruch besteht darin möglichst keinen Nervenzusammenbruch aufgrund des Lärmpegels zu bekommen, den das Kind verursacht und die meisten Hausfrauen wirken auf mich einfach nicht so, als ob sie ein erstrebenswertes Leben hätten. Abgesehen davon machen die meisten Paare die ich kenne es eben anders und auf mich macht das ein besseres Gesamtbild (Familie wirkt glücklicher und hat meist mehr Geld und Zeit).
Selbstständig ist die Frau ja in dem Sinne nicht mehr, dass sie nichts verdient. Ist der Versorger weg, bekommt sie Unterhalt. Unterhalt und Alimente hört sich nicht besonders selbstständig an. Natürlich ist das Leben einer solchen Frau auch anstrengend, aber es ist nicht selbstständig, man ist auf den Versorger angewiesen.
Und zu guter Letzt darf man natürlich auch nicht vergessen, dass der Mann sich dann vielleicht einfach für seine Frau schämen würde. Ich kann und will nicht abstreiten, dass Hausfrauen in meinem Umfeld einen schlechten Ruf haben. Jemand der Kinder hat und arbeitet, wirkt irgendwie viel besser. Man hat mehr Geld, ist selbstständiger und konzentriert nicht sein ganzes Leben auf den Nachwuchs. Und nicht zuletzt werden immer wieder Studien zitiert die den positiven Einfluss des französischen Modells unterstreichen sollen, Kinder entwickeln sich angeblich besser und schneller, wenn sie nicht den ganzen Tag mit Mami und Papi rumhängen. Ich kenne einfach keine Frau (mit oder ohne Kind), die es anstrebt zu Hause zu bleiben und deswegen findet der Mann es jetzt vielleicht auch nicht so toll, wenn er auf einmal so eine Frau hat.
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