Frau gibt vor Frau mit Mutterwunsch mit Abtreibung an
Neulich wurde ich mit meinem Baby auf dem Arm Zeugin eines wirklich komischen Gesprächs in der S-Bahn. Es standen 3 Frauen in einer Gruppe, die sich scheinbar schon länger kannten, auf jeden Fall waren alle miteinander befreundet, das konnte man ihnen ansehen und auch aus dem vorher gesagten Sätzen schließen. Die Frauen unterhielten sich nämlich sehr laut.
Nun war eine Frau, nennen wir sie mal A, die dann nach einer Weile richtig gehend damit prahlte kürzlich eine Abtreibung gehabt zu haben. Sie meinte dann so Sachen wie: "Das muss man einfach mal gehabt haben.", "Jetzt bin ich den Balg endlich los!" und "Das war das Schönste in meinem Leben, weil ich nun weiß, was mir wichtig ist."
Ihre Freundin B, lief nach ein paar Sätzen heulend aus der S-Bahn heraus ohne ein weiteres Wort zu sagen und C mit A zurückgeblieben, also die andere Freundin schimpfte daraufhin mit A. Man könne so etwas doch nicht vor B sagen, wo sie doch weiß, dass diese sich schon seit einigen Jahren ein Kind mit ihrem Mann wünschen würde. A argumentierte dann damit, dass sie aber glücklich ist und sie als ihre Freundin das auch so hinnehmen müsste.
Mal ganz davon abgesehen, dass ich finde, dass das nicht in so einer öffentlichen Umgebung besprochen werden muss, finde ich das Verhalten von A gegenüber B aber auch unangebracht und kann auch nicht verstehen, wie man mit einer Abtreibung angeben kann. Ich konnte wirklich nicht weghören, da das alles laut besprochen wurde und nicht nur ich habe danach komisch geschaut. Findet ihr das auch unangebracht? Wie hättet ihr als Freundin reagiert?
Alleine von deiner Beschreibung her, wäre ich eher von Mädchen im Teenager Alter ausgegangen die 16-18 Jahre alt sind. Wenn du aber dazu schreibst, dass die eine sich schon seit langem ein Kind mit ihren Mann wünscht scheint das mit dem Alter nicht zu passen.
Ich vermute einmal eher, dass die Person A versucht einfach anzugeben und auch B absichtlich zu verletzten. Vielleicht stehen dort noch andere Probleme an, die dir eben nicht bekannt sind weswegen sich A gegenüber von B so verhält. Zudem kann man auch schlecht prüfen, ob diese Aussage der Tatsache entspricht oder ob es einfach nur gesagt worden ist, damit B eben verletzt wird.
Als Freunde würde ich so etwas jedenfalls nicht bezeichnen, denn wenn ich es schon Menschen anvertraue das ich mir ein Kind wünsche und es nicht klappt, dann erwarte ich dafür auch ein wenig Anstand und Respekt, ggf. auch ein wenig Mitgefühl. Aber was ich dann nicht gebrauchen könnte wären eben genau solche Aussagen, die einen selbst als "Versager" hinstellen, da es mit den eigenen Kindern nicht klappt und eine andere einmal vom Baum springt, direkt schwanger wird und dann noch mit der Abtreibung prahlt. Für mich ist das ein sehr unreifes Verhalten und erinnert mich mehr an pubertierende Mädchen die sich um jeden Preis aufspielen möchten.
Wie ich als Freundin reagiert hätte, nun solche Leute würde ich nicht in meinem Freundeskreis aufnehmen oder das ganze direkt beenden, denn ein solches Verhalten entspricht nicht meiner Einstellung und ist auch unter meinem Niveau. Vor Ort direkt hätte ich diese Gruppe und Diskussion wohl ebenfalls verlassen, da es mir zu blöd wäre diesen Ausführungen weiter zuzuhören oder diesen Beachtung zu schenken.
Also entweder will A B gezielt verletzen oder aber A ist sehr verunsichert wegen der Abtreibung, hat vielleicht sogar Schuldgefühle und versucht ständig (laut) zu betonen, dass das doch die beste Entscheidung ihres Lebens war, dass das gar nicht so schwer war und dergleichen. Ich könnte mir vorstellen, dass A so versucht, sich das alles schön zureden und gar nicht merkt, wie sehr sie B verletzt oder aber ich liege komplett falsch und sie macht das bewusst, wobei wahre Freunde das in meinen Augen niemals tun würden.
Ich habe so ein bisschen das Gefühl, dass aus den Schilderungen bei A eine gewisse Unsicherheit hervorkommt. Alleine die Begriffe "Balg" oder Ähnliches sprechen da ziemlich dafür. Entweder hat A gar nicht mehr daran gedacht, dass ihre Freundin schon jahrelang versucht ein Kind zu bekommen oder A ist selbst sehr unsicher und versucht alles irgendwie mit der coolen Abtreibung zu überspielen.
Ich finde es sehr schwierig, hier die Situation genau zu beurteilen. Klar, es ist verletzend für eine Frau, die Probleme hat, Kinder zu bekommen. Vielleicht hat A es auch absichtlich betont. Aber es ist auch sehr schwierig zu beurteilen. Unter wahren Freunden sagt man auch mal nicht so schöne Dinge, man verletzt sich sicherlich auch mal. Und vielleicht dachte A einfach, weil sie im Kreise ihrer besten Freundinnen wäre, dass sie vielleicht auch mal direkt alles herauslassen kann, egal wie unschön sie es betont hat.
Das Schlimmste an der Situation ist die öffentliche Umgebung. Sowas betont man nicht lauthals in der Öffentlichkeit, so dass andere das mitbekommen. Das ist für mich das Unverständliche an der Geschichte. Ich denke, dass ich einer solchen Freundin wie A schon verziehen hätte, aber ein klärendes Gespräch wäre hier wichtig. Und wir wissen nicht, was im Vorhinein passiert ist, vielleicht war A auch nur von dem Kinderwunsch ihrer Freundin so genervt, dass sie es einfach rauslassen musste. Das geht zwar sensibler, aber nicht jeder ist so sensibel und ruhig.
Abtreibung an sich ist schon ein schweres Thema und jeder hat dazu eine eigene Meinung. Ich finde es zunächst einmal wirklich bekloppt, dass darüber sich so öffentlich unterhalten wird, was andere dann automatisch mitbekommen. Derweil auch dann mit einer unsachlichen "Coolness" die Abtreibung bekräftigt wird, was mir als B auch nicht gerade in den Kram gepasst hätte.
Vor allem dann nicht, wenn B eben wohl versucht seit einiger Zeit ein Kind zu bekommen. Für manche Frauen ist dann eine Frau, die so glücklich über eine Abtreibung ist, wirklich nur blanker Hohn. Es ist nicht einfach für B, wenn man dann von A mit einer glücklichen Abtreibung konfrontiert ist, während sie gerne ein Kind möchte. Kann man auch etwas nachvollziehen, denke ich.
Ansonsten bleibe ich halt immer der Meinung, dass Kondom und Pille einen sehr guten Schutz bieten. Da dieser bei einigen angeblich auch immer so versagungskräftig ist, wäre die Spirale vielleicht noch eine Idee. Dann müsse man nicht glücklich über eine Abtreibung sein. Tue mich da immer schwer, wenn jemand dann kommt mit, die Pille ist nicht 100Prozent, das Kondom nicht usw. Wer die zwei Dinge schon zusammen sachgemäß nutzt, der muss schon wirklich einer von 20Mio Menschen sein, denen eine ungewollte Schwangerschaft geschieht.
Doch sei es drum, jeder ist da offenbar anderer Meinung. Für mich ist das Verhalten von B natürlich nachvollziehbar und A ist für mich ehrlich gesagt nur bekloppt, wenn man so wenig Anstand vor B hat und mit einer Abtreibung prahlt. Möglicherweise ist es aber doch Unsicherheit? Oder vielleicht auch sich das "schön reden", obwohl es vielleicht doch anders ist? Ich weiß es nicht!
Sicher ist es als außenstehende Person schwer zu deuten, ob diese Angeberei von A daher rührt, dass sie eigentlich verunsichert ist und sich selber durch diese laute Rede vielleicht auch noch mal einreden wollte, dass sie das richtige getan hat. Dabei hat sie dann vielleicht vergessen, dass die Freundin sich ein Kind mit ihrem Mann wünscht und aus Trotz so reagiert, dass sie sagte, dass B sich trotzdem für sie freuen soll.
Aber vielleicht hat sie B auch verletzen wollen, man weiß es einfach nicht. Aber wie es auch immer sei, muss ich sagen, dass es mir schwer fiele, eine solche Freundschaft aufrecht zu erhalten. Sicher ist das für einen Außenstehenden immer leicht zu sagen und bei dieser Frage prallen ja sowieso Welten aufeinander. Aber Rücksichtnahme ist für mich in einer Freundschaft schon wichtig und davon ist bei A nicht viel zu merken.
Aber zuerst mal würde ich in einer Freundschaft dann auch der Person mitteilen, dass das Thema ja wohl nicht in aller Öffentlichkeit ausdiskutiert werden muss, wo auch noch alle es mitbekommen, dass B völlig zurecht die Fassung verliert und abhaut. Das kann es doch einfach nicht sein und wenn so etwas besprochen wird, dann doch wenigstens in einem privaten Rahmen.
Das Verhalten der Frauen spricht für mich auch nicht gerade dafür, dass sie besonders erwachsen waren. Zum Einen finde ich, dass solche Gespräche nicht laut in der Öffentlichkeit geführt werden sollten und gerade wenn man weiß, dass eine der Frauen einen unerfüllten Kinderwunsch hat, sollte man da doch so viel Anstand und Taktgefühl haben und darauf Rücksicht nehmen.
Mir ist auch unverständlich, wie man quasi mit einer Abtreibung prahlen kann. Das ist für mich schon ein gravierender und schlimmer Eingriff, durch den manche Frauen ihr Leben lang leiden. So etwas sollte man nicht auf die leichte Schulter nehmen und ich finde es schon bescheuert, davon zu sprechen, dass jede Frau das einmal in ihrem Leben erlebt haben sollte.
Also so etwas kenne ich nur aus Hartz vier Fernsehen und ich kann wirklich nicht glauben, dass es heutzutage noch solche Menschen gibt, die sich so aufführen, wirklich traurig.
Abgesehen davon, dass man über eine Abtreibung meiner Meinung nach nicht laut herum posaunt, finde ich, dass man außerdem auch nicht mit solchen Worten sich mit anderen über das abgetriebene Kind unterhält. So etwas ist einfach grausam.
So etwas vor einer Frau mit unerfülltem Kinderwunsch zu sagen, schlägt dem Fass ja wirklich den Boden aus. Ich finde das nicht wirklich fair, der anderen gegenüber. Freundin hin oder her, aber so etwas macht man wirklich nicht.
Vielleicht wollte sich die Frau mit der Abtreibung aber auch nur profilieren, um gut da zu stehen und so quasi so reden, als ob ihr das egal wäre, damit man ihr keine Vorwürfe daraus macht. Denn solch eine Abtreibung ist ja sicher auch kein Spaziergang.
Es kann auch sein, dass sie durch die Abtreibung selber einen psychischen Schaden erlitten hat und darum so über das ungeborene Kind gesprochen hat. Wie auch immer und wo die Beweggründe und Ursachen liegen. So ein Verhalten ist einfach sehr asozial.
Ich kann die Frau mit dem unerfüllten Kinderwunsch sehr gut verstehen und finde es auch korrekt, dass man so ein Verhalten nicht durch gehen lässt und so jemanden sofort zur Rede stellt und ihm erklärt, dass es so sicher nicht gehen kann.
Aber ich bin so oder so kein Freund von privaten Unterhaltungen neben fremden Leuten. Gewisse Dinge gehen eben nur die engsten etwas an und das sind meiner Meinung nach eben die Freunde und die Familie.
Die Ausdrucksweise ist natürlich total daneben und der Ort ist für so ein Thema auch nicht gerade passend. Und es braucht mir niemand erzählen, dass eine Abtreibung Spaß macht, die Medikamente greifen schon massiv in den Körper ein. Aber generell finde ich es eigentlich begrüßenswert, wenn Frauen mit dem Thema Abtreibung offen und selbstbewusst umgehen.
Diesen Frauen werden von der Gesellschaft ja gerne Schuldgefühle oder "schön reden" und solche Sachen unterstellt, weil es bei vielen immer noch dieses Frauenbild gibt, nach dem alle Frauen Babys ganz toll finden müssen. Dabei gibt es viele Frauen, für die diese Entscheidung tatsächlich eine gute Entscheidung war. Warum sollten diese Frauen nicht das Recht haben das offen zu sagen? Natürlich mit angemessenen Worten und in passendem Rahmen.
Deiner Erzählung entnehme ich, dass man A wohl demnächst in einem RTL2-Format sehen kann. Solche Aussagen sind schon unter der Gürtellinie, ungeachtet der Gefühlslage der anderen Freundin. Wenn ich sowas gehört hätte, könnte ich mir wohl nicht verkneifen, dass das abgetriebene Kind immerhin nicht unter einer asozialen Mutter aufwächst, was ja erfreulich wäre. Allein dieses Prahlen damit. Ich pflege zwar auch keinen Kinderwunsch und würde es u.U. in Betracht ziehen, diesen Schritt zu wagen, aber die hat doch ein ganz gestörtes Verhältnis zu so einem Eingriff. Bei solchen Menschen glaube ich ja auch, dass sie die "Pille danach" schlucken wie Bonbons.
Wie dem auch sei. Mein Beileid an die verletzte Freundin, die es schon so lange versucht. Aber es wird schon noch klappen. Ich kenne auch Paare, bei denen es ewig nicht klappte und plötzlich waren es sogar Zwillinge.
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