Fragwürdig, wenn man Partner Haustier nicht anvertraut?
Die Freundin einer Bekannten hat im letzten Sommer online nach Katzensittern gesucht, da sie für zwei Wochen auf Dienstreise ging. Die Bekannte reagierte eher überrascht, als sie auch gefragt wurde, da jene Freundin einen Partner hat, der in der Nähe wohnt. Auf die Frage, warum er sich denn nicht um die beiden Katzen kümmert meinte sie nach einer Weile, dass sie sich nicht sicher sei, ob man ihm Tiere anvertrauen könnte, selbst wenn er sich dazu bereit erklärt. Sie weiß, dass er Tiere nicht wirklich als Lebewesen achtet und laut einem Familienmitglied auch im Erwachsenenalter gerne mal Tiere zum Spaß geärgert oder gar gequält hat, hat zum Beispiel damals die Katze seiner Nachbarn ab und an in den Pool geworfen oder im Keller eingesperrt.
Die Bekannte hat sich nicht weiter dazu geäußert, fand es aber schon schockierend, dass sie Angst hat, ihr Partner würde die Katzen vernachlässigen oder ihnen gar irgendwie wehtun. Die Frage, warum sie mit so jemandem zusammen ist, hat sie sich verkniffen, aber sie fand es schon seltsam und obgleich sie selbst kein Fan von Haustieren ist, wäre sie nicht gerade mit jemandem zusammen, dem es Spaß macht Tiere absichtlich schlecht zu behandeln.
Fändet ihr es fragwürdig, wenn man einem Partner kein Haustier anvertrauen kann oder will, weil es bei ihm möglicherweise nicht sicher wäre? Wäre eine Vergangenheit als Tierquäler für euch ein Problem in einer Beziehung, selbst wenn ihr keine Haustiere habt oder wollt?
Ich denke, dass man hier generell ein Problem hat, da die eine Person Tiere liebt und die andere Person Tiere überhaupt nicht als Lebewesen wahrnimmt. So jemanden würde ich dann auch ungern meine Tiere anvertrauen, wobei hier auch die Frage im Raum steht, wie man das Ganze gestalten möchte, wenn man mal zusammenwohnt und der Partner dann auch mal alleine mit den Katzen ist, die dann auch versorgt werden müssen. Wenn man sich sorgt, ist es sicherlich nicht die richtige Person an der Seite.
Ich finde das auch schon etwas merkwürdig, wenn ein großer Tierliebhaber dann mit jemandem zusammen ist, der Tiere nicht wirklich als Lebewesen achtet und sich dann vielleicht auch nicht gut um diese kümmert, wenn man ihn als Tiersitter verpflichtet. Auch wenn ich keine Tiere habe, würde ich nur ungern mit jemandem zusammen sein wollen, der Tiere nicht als Lebewesen achtet.
Gerade dann, wenn dieser junge Mann auch im Erwachsenenalter noch Tiere gequält hat, dann kann man das ja auch nicht als Jugendstreich oder so etwas abtun und dann finde ich es noch einmal heftiger, als wenn das in der Kindheit gemacht wurde.
Ich verstehe die Frau daher völlig, dass sie ihrem Partner ihre Tiere nicht anvertrauen möchte, wenn sie auf Reisen ist. Aber in so einem Fall hätte ich auch Bedenken, mit so jemandem zusammen zu ziehen und das sind alles Faktoren, bei denen ich eine Partnerschaft auch allgemein in Frage stellen würde.
In dem geschilderten Fall finde ich es gar nicht fragwürdig, dass sie ihre Katzen nicht ihrem Freund anvertraut, sondern finde es eher fragwürdig, wieso die beiden zusammen sind. Ich bin selbst Hundebesitzer und für mich käme keine Frau in Frage, die keinen Bezug zu Hunden hat oder wo ich gar Angst haben müsste, dass sie das Tier in meiner Abwesenheit quält! Da wäre einfach schon keine gemeinsame Basis, auf der man aufbauen könnte.
Ich denke, ich fände es nicht grundsätzlich fragwürdig, wenn man dem Partner das Haustier nicht anvertraut, sondern der Besitzer wird sich schon etwas dabei denken. Es kann etwa sein, dass der Partner einfach nicht genug von der Tierart weiß und z.B. Krankheitsanzeichen gar nicht erkennen würde. So weiß etwa nicht jeder über das besondere Verdauungssystem bei Kaninchen Bescheid.
Oder eine Nachbarin suchte für ihren jungen, noch nicht wirklich erzogenen Hund jemanden, der während ihres Krankenhausaufenthaltes auf ihn aufpassen konnte. Ihr Partner kam mit dem Hund einfach nicht zurecht und hatte ein wenig Angst vor dem riesigen Bouvier, der ihm schon die Schulter ausgekugelt hatte, als er unvermittelt an der Leine zog. Dabei behandelte er den Hund gut und mochte ihn.
Ich denke also, es ist nicht immer fragwürdig. Der Partner hat vielleicht auch zu viel zu tun und kann nicht auf einen Hund aufpassen. Es kommt immer auf die individuellen Gründe an.
Mein Freund hat auch eine ganz andere Beziehung zu Haustieren. Seine Familie hatte früher eine Katze und die haben wenig für diese Katze gemacht, die wurde nicht zum Tierarzt gebracht wenn sie krank war, die hat auch nur das billigste Futter bekommen oder als die Katze mal einen Vogel gefangen hat, musste ich intervenieren und ihr den Vogel wegnehmen um ihn zu retten. Ich glaube nicht, dass er keine Tiere mag, sondern er ist teils überfordert und teils kennt er es nicht anders von seinen Eltern.
Als er für meinen Hasen mal was zu essen kaufen sollte, da wusste er nicht, was er kaufen soll. Da dachte ich auch, das kann doch nicht sein, aber er findet im Supermarkt wirklich keinen Kohlrabi und keine Feldsalat. Er weiß gar nicht, wie Feldsalat aussieht. Aber das scheint bei Männern gar nicht so selten zu sein. Als ein Bekannter mal für mich einkaufen ging, hat er mir Bilder von der Gemüseabteilung geschickt und ich musste ihm ankreuzen, was Kohlrabi und Petersilie ist und das zurück auf sein Smartphone senden. Wenn Männer nie selbst Haustiere hatten, sind sie da manchmal etwas unfähig.
Und er wäre sicherlich auch nicht in der Lage, dem Hasen seine Medizin zu verabreichen oder die Hasenecke neu einzurichten, wenn die Unterlagen gewechselt werden müssen. Ok, das ist Unfähigkeit und keine Abneigung gegen Tiere, aber alleine würde ich ihn mit dem Hasen auch nicht lassen wollen. Das hat ja aber mit dem Rest der Beziehung nichts zu tun.
In diesem Fall sehe ich schon ein entscheidendes Problem. Der Freund oder Partner sieht ein Tier nicht als Lebewesen an und da sind wir schon automatisiert zwei unterschiedlicher Meinungen. Ist doch wohl logisch, dass ich niemanden mein geliebtes Tier anvertraue, der sowieso der Meinung ist, dass das Tier kein Lebewesen sei. Was muss ich dann erwarten, wenn mein Tier Hilfe benötigt? Kümmert man sich dann nicht richtig oder macht man sowieso nichts, wenn etwas passiert? Das ist nicht so ganz für mich nachvollziehbar.
Ein Tier ist für mich derweil sehr wohl ein Lebewesen. Es fühlt, es hat Schmerzen, es kann sich mitteilen, es ist auch teilweise traurig und glücklich. Wer das an seiner Katze nicht erkennt, der versteht seine eigenen Tiere nicht. Ich kann jede Silbe meiner Katzen auswendig und sehe, wann sie glücklich sind, wann etwas komisch ist, wann sie traurig sind, wann sie sauer usw. Ich sehe das sofort in Windeseile. Es gibt wirklich sehr selten etwas, was ich nicht erkenne und wenn da einer kommt und meint, das sind keine Lebewesen, passt der auch nicht auf meine Tiere auf.
Ich denke, dass man schon jemanden haben muss, der eben mit Tieren auch etwas anders im Gedankengang umgeht und wenn der Partner der Meinung ist, das Tiere keine Lebewesen sind, dann ist er einfach der falsche Aufpasser. Es spielt dabei für mich auch keine Rolle, ob es sich um mein Partner handelt oder nicht.
Ich mag meinen Freund bedingungslos vertrauen, aber sagt er, dass Tiere keine Lebewesen sein, verschone ich ihn damit, etwas nicht existentes aufzupassen und ich gehe Nummer sicher, dass er Wehwehchen nicht nicht ernst nehmen kann und mehr. Sorry, da bin ich eiskalt und trenne meine Beziehung und das Vertrauen in die Beziehung mit dem mangelnden Vertrauen im Bezug auf meine Tiere.
Schneeblume hat geschrieben:Sie weiß, dass er Tiere nicht wirklich als Lebewesen achtet und laut einem Familienmitglied auch im Erwachsenenalter gerne mal Tiere zum Spaß geärgert oder gar gequält hat, hat zum Beispiel damals die Katze seiner Nachbarn ab und an in den Pool geworfen oder im Keller eingesperrt.
Ich frage mich gerade, was mit dieser Beziehung nicht stimmt. Der Mann scheint in Gegenwart seiner Freundin ja nie deren Katzen gequält zu haben und sie verlässt sich in dieser Hinsicht auf die Aussage eines Familienmitglieds ohne ein derartiges Verhalten jemals bei ihrem Partner auch nur andeutungsweise beobachtet zu haben? Das finde ich ziemlich befremdlich und merkwürdig. Wenn sie seiner Familie mehr vertraut als ihm, warum sind die beiden dann überhaupt in einer Beziehung? Ist das dann nicht Zeitverschwendung?
Mag sein, dass der Mann in Tieren keine echten Lebewesen ansieht - warum auch immer - aber es kann doch auch genauso gut sein, dass er sich um die Tiere seiner Partnerin kümmern würde, weil das eben ihr Eigentum ist, weil die Tiere ihr wichtig sind und das nunmal dazu gehört, wenn man den Partner respektiert. Ich halte zum Beispiel nicht viel von Mäusen und Pflanzen, aber ich würde sie trotzdem perfekt versorgen, sollte mein Partner welche besitzen und mich darum bitten. Das ist ein Zeichen von Respekt.
Wenn man in dieser Hinsicht sich schon nicht auf seinen Partner verlassen kann, ist die ganze Beziehung für die Tonne und die Dame aus dem Beispiel verlässt sich meiner Ansicht nach viel zu sehr auf irgendwelche Aussagen Dritter ohne eigene Erfahrungen in dieser Hinsicht gemacht zu haben.
In dem Beispiel liegt es ja aber weniger an der Tatsache, dass man dem Partner grundsätzlich nicht seine Tiere anvertrauen will, sondern daran, dass man seine Tiere nicht jemandem anvertrauen will, der gar nicht mit ihnen umgehen kann. Das ist für mich absolut verständlich. Wer würde denn seine geliebten Haustiere an jemanden abgeben, der in der Vergangenheit Tiere gequält hat und der sich generell nichts aus Tieren macht? Natürlich wählt man dann lieber jemanden, von dem man weiß, dass die Tiere in guten Händen sind.
Partner hin oder her, das spielt ja da keine Rolle. Wenn der Partner gut mit Tieren umgehen könnte, hätte die Dame ihrem Partner ja auch die Tiere anvertraut. Das ist ja aber nicht so. Von daher handelt sie nur richtig. Sie möchte ja auch, dass es ihren Tieren gut geht und dass sie sich darauf verlassen kann, dass sie gut umsorgt werden.
Es bringt ja nichts, die Tiere an den Partner abzugeben und sich die ganzen zwei Wochen auf Dienstreise die ganze Zeit Sorgen und Gedanken um die Tiere machen zu müssen. Tierbesitzer machen sich ja so schon viele Gedanken, wenn sie ihre Tiere ein paar Tage nicht sehen. Wenn man weiß, dass die entsprechende Person alles andere als tierlieb ist, würde ich mir erst recht Gedanken machen.
Wenn der Partner Tiere nicht mag, dann wird er ja auch sicher keine große Lust haben, sich um die Tiere zu kümmern und das als lästige Notwendigkeit ansehen. Da ist es doch wirklich besser, seine Haustiere an jemanden abzugeben, der sich gut um sie kümmern wird, der sich mit Tieren auskennt und der sich auch gerne um sie kümmert, weil er selbst Freude dran hat. Da hat doch im Endeffekt jeder etwas davon.
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