Fragen, wie man mit ausländischen Kollegen klarkommt?
Eine Bekannte arbeitet mit einer Ausländerin zusammen, die wohl schwer zu verstehen sein soll. So soll die Grammatik teilweise problematisch sein, sodass man nicht immer verstehen soll, was die Kollegin eigentlich möchte. Laut meiner Bekannten muss sie teilweise sogar "raten", was die Kollegin wohl sagen will und die Koordination der Aufgaben soll nicht immer unproblematisch laufen.
Jedenfalls hat sich das schon ziemlich herumgesprochen und meine Bekannte meinte neulich, dass sie ständig auf die ausländische Kollegin angesprochen wird, da die Leute wohl neugierig wären, wie man denn da klar kommt. Würdet ihr auch fragen, wie man mit ausländischen Kollegen wegen der Sprachbarriere klar kommt? Oder interessiert euch so etwas überhaupt nicht, wenn euch das so gar nicht tangiert?
Das geht mich ja letzten Endes gar nichts an, wie die beiden miteinander klar kommen. Das muss schon unter den beiden stattfinden. Wenn die Kollegin allerdings anderen erzählt, dass die ausländische Kollegin starke grammatikalische Schwierigkeiten hat und man sie ab und zu so gar nicht versteht, ist es doch nicht verwunderlich, wenn des öfteren Rückfragen dazu kommen. Das kommt doch darauf an, wie man im Kollegenkreis miteinander redet. Ich habe auch eine Kollegin, die recht neu in der Abteilung ist.
Nach ein paar Wochen fragte ich freundlich, ob sie sich schon eingelebt hat und im Thema steht. Das ist für mich eine Höflichkeitsfloskel. Das sage ich einmal und nicht wieder. Das gehört für mich dazu, wie "Frohes Schaffen" oder "Schöner Feierabend". Das ist Smalltalk und nicht mehr. Ich persönlich würde die deutsche Kollegin also nicht ständig befragen, ob sie mit ihrer ausländischen Kollegin zurecht kommt. Wie geschrieben, das müssen die beiden doch unter sich klären.
Ich würde mich maximal als Hilfe anbieten, könnte ich die Muttersprache der neuen Kollegin sprechen. Aber sonst? Immer nur sticheln und nachhaken "Na, wird´s besser?" Das hat doch keinen Sinn, das macht man doch einfach nicht. Helfen, wo man helfen kann, das ist toll. Aber blöd quatschen und das zum Gegenstand von Bürotratsch zu machen ist doch einfach nur geistlos.
Naja, vor allem würde ich vermuten, dass diese Nachfragen nicht nur auf grammatische Schwierigkeiten zielen, sondern auch mit darauf, wie man mit einem andersartigen Menschenwesen klar kommt. Erschreckend viele könnten sich ja nicht mal vorstellen, mit jemandem zusammen zu arbeiten, der zum Beispiel durch eine andere Religion andere Wertmaßstäbe und Vorstellungen hat.
Mich würden solche Nachfragen eher nerven. Und dann müsste ich mir ständig überlegen, welche der fragenden Personen es einfach nur hirnlos nett meint, und welche womöglich im Grunde ihres Herzens rassistischer ticken, als ich dachte.
Zum Glück ist es in meinem Arbeitsumfeld ziemlich normal, mit ausländischen Kollegen zusammen zu arbeiten. Allein in meinem Team gehören ein Afrikaner, eine Bulgarin und ein Türke dazu, und es ist so selbstverständlich, dass niemand auf die Idee kommen würde nachzufragen, wie das klappt. Das ist vielleicht anders, wenn man jahrelang nur mit Einheimischen zu tun hatte, und dann bekommt das Team zum allerersten Mal einen Kollegen mit anderer Muttersprache als Deutsch. Jedenfalls bin ich noch nicht mit solchen Fragen konfrontiert worden, weil eigentlich fast jeder in meinem Umfeld bereits Erfahrungen hat.
Ähnliche Themen
Weitere interessante Themen
- Kräuter auf Balkon - was ist sinnvoll und robust? 1183mal aufgerufen · 1 Antworten · Autor: Carmili · Letzter Beitrag von Verbena
Forum: Garten & Pflanzen
- Kräuter auf Balkon - was ist sinnvoll und robust?
- Luftwurzeln der Monstera: Tropfenbildung/Gestank 1656mal aufgerufen · 1 Antworten · Autor: Diamante · Letzter Beitrag von Verbena
Forum: Garten & Pflanzen
- Luftwurzeln der Monstera: Tropfenbildung/Gestank