Fotoshooting mit Sternenkindern oder Regenbogenkindern
Sternenkinder oder auch Regenbogenkinder, sind Babys, die tot geboren werden. Eine Bekannte hat so ein Sternenkind und als ich bei ihr zu Besuch war, habe ich ein wunderschönes Bild auf dem Sideboard stehen sehen, welches ein Baby zeigt, was schlafend aussah und in einem Körbchen gelegen ist. Rund herum waren Tücher, die einen Regenbogen symbolisierten. Das Kind sah wirklich aus, als ob es schlafen würde. Im Krankenhaus, wo sie das Kind entbunden hat, ist ein Fotograf, der diese tot geborenen Kinder wie die lebenden Kinder fotografiert.
Ich finde die Idee sehr schön, weil den Eltern oft nichts bleibt, was sie später, auch nach Jahren noch an ihr tot geborenes Kind erinnert. Und diese Bilder sehen wirklich sehr schön aus. Ich habe sowas in der Form noch nicht gesehen. Wie findet ihr es, wenn ein Fotoshooting mit einem toten Kind gemacht wird, als wenn es noch leben würde? Findet ihr es eher makaber oder würdet ihr das auch machen?
Das ist doch absolut keine neue Idee. Seit es die Fotografie gibt, machte die Totenfotografie einen riesigen Anteil der Aufnahmen aus. Als das Fotografieren noch teuer war, waren Bilder von toten Kinder oft die einzigen Bilder, die es überhaupt von der ganzen Familie gab.
Natürlich ist das ganze der Mode unterworfen. Zuerst stellte man die Kinder möglichst lebensecht und "nur schlafend" dar, später wurden Bilder im Sarg mit entsprechend emotional passenden Blumen en vogue. Ausgestorben ist die diese Tradition erst vor ungefähr 50 Jahren und ich finde es schön, dass es das jetzt wieder vermehrt gibt.
@cooper75: Sicher ist es nicht neu, aber die Art und Weise, wie das Bild gewesen ist, war wirklich sehr schön und das habe ich noch nicht gesehen. Ich habe kein vergleichbares Bild im Netz gefunden. Es war in einem Korb und das Baby lag dort in Embryonalstellung in einem Tuch und rund um dem Korb lagen regenbogenfarbene Tücher. Das Kind selber sah schlafend aus und hatte ein Stirnband an. Ich habe schon andere Bilder von toten Babys gesehen. Aber da sah man auch, dass es ein totes Kind gewesen ist.
Diamante, dann schau dir mal Totenfotografie aus der viktorianischen Zeit an. Da erkennt man oft nicht, wer verstorben ist oder hält den Falschen für den Toten. Das ist eine Frage der jeweiligen Mode und der Wünsche der Hinterbliebenen.
Nicht in jedem Krankenhaus gibt es auch einen Fotografen der das auch macht. Sternenkinder werden auch am Wochenende geboren und kommen auf die Welt, da ist in der Regel kein Fotograf dann mit im Haus. Da aber auch hier die Bestattungsregeln und die Regeln zur Einhaltung der Totenruhe gewahrt werden müssen, kann man dann nicht bis Montag warten bis der mal kommt um das zu machen. Folglich übernimmt das dann das Krankenhauspersonal und macht Bilder von den Kindern. Da ist es dann nicht so nett drapiert und auch nicht immer perfekt ausgeleuchtet, aber auch hier legt man das Kind nicht wie ein totes Stück Fleisch hin und knipst es ohne Pietät sondern achtet darauf, dass die Würde gewahrt bleibt für das Kind, wie auch für die Eltern.
Da ich in diesem Bereich auch aktiv bin an den Kliniken hier, wie auch bei den Frühchen mit Spenden, kenne ich viele solcher Bilder. Auch im Umfeld gibt es einige Sternenkinder die still geboren worden sind. Manch einer hat gar keine Bilder von den Kindern, da es auch auf den Umstand mit drauf ankommt, wie diese auf die Welt kamen, wann das der Fall war und welche Schwangerschaftswoche. Von einem Kind gibt es nur ein Bild von den Füßen, der Rest ist eingepackt auf dem Bild, da es dermaßen entstellt war bei der Geburt aufgrund eines Gendefekts. Dass man das auf dem Bild nicht festhalten wollte für die Eltern. So etwas würde sich dann auch wohl keiner ins Regal stellen, als wenn es nett gemacht ist oder nur das zu sehen ist, was man auch mit einem Menschen verbindet von der Optik her.
Und eben auch der Umstand. Bei einer Mutter von Zwillingen, kamen diese in der Nacht vom Freitag auf Samstag still auf die Welt. Da lagen viele andere Frauen in den Wehen mit ihren Kindern, die Hebammen sind von A nach B gesprungen, kein Fotograf mit im Haus und dermaßen voll und überlastet, dass eben nur von den Kindern Fußabdrücke gemacht wurden und ein Bild, welches von der Qualität her nicht mit einem Fotografenbild oder gar einem Shooting mithalten kann. Emotionalen Wert hat es für diese Eltern dennoch in dem gleichen Umfang, als wenn es "netter" gemacht worden wäre.
Die wenigsten richten sich auch darauf ein oder können sich darauf einrichten, dass das Kind ein Sternenkind ist oder auch eine Totgeburt ist. Das ist meistens doch sehr überraschend und nicht vorher zu sehen gewesen. Vorhersehbar war es in dem einen Fall mit der Entstellung, da der Gendefekt schon von Anfang an der Schwangerschaft entdeckt wurde und die Eltern sich dennoch dafür entschieden haben, auch wenn sie wussten, dass die Wahrscheinlichkeit einer Totgeburt bei 80% lag und auch hinterher das Kind maximal ein paar Wochen Lebenserwartung gehabt hätte. Sie konnten sich darauf einstellen, dennoch war es ein Schock.
Da denkst du mit Sicherheit an alles andere, aber nicht daran daraus noch ein Shooting zu veranstalten, wenn das die Klinik nicht von sich aus macht und den Eltern mitgibt. Solche Dinge entstammen aber oftmals Initiativen, wie es hier ebenfalls der Fall ist z.B. das die Sternenkinder hier Handgenähte Bekleidung bekommen, Schiffchen haben für die Bestattung und ein identisches Paar Bekleidung den Eltern überreicht wird als Erinnerung.
Ebenfalls wird hier angesetzt mit der Unterstützung für die Bestattung der Sternenkinder, den Bildern da der Fotograf der einen Vertrag mit der Klinik hat das auch nicht umsonst macht. Diese Kosten werden durch die Initiative hier abgedeckt und davon bezahlt, denn man kann nun auch nicht erwarten, dass die Eltern hinterher noch 150 Euro zahlen müssen nur damit sie ein Bild von ihrem Sternenkind bekommen, wenn es vom Fotografen gemacht wird. Bilder vom Klinikpersonal sind dagegen kostenlos, aber auch da wird unterstützt und eben Material geliefert wie z.B. bessere Kamera, Fotopapier und entsprechende Drucker.
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