Folgeschäden durch formende Unterwäsche?

Eine Freundin von mir trägt sehr gerne formende Unterwäsche, um ihre Problemzonen zu kaschieren. Besonders Speckrollen an Bauch und Hüften quellen nicht mehr so hervor und die Hose kneift auch nicht mehr. Sie trägt diese schon jahrelang immer, wenn sie aus dem Haus geht, weil sie sich dadurch wohler fühlt.

Ich würde sie vom äußeren Erscheinungsbild schon eher als pummelig einstufen, aber muss auch sagen, dass ihr diese Rundungen sehr gut stehen und ich jetzt nicht finde, dass sie Körperstellen kaschieren muss.

Nun hat ihr Arzt ihr auch geraten, die Finger von dieser Unterwäsche zu lassen. Er begründet diesen Rat damit, dass durch den langfristigen Gebrauch sich die Funktion der Bauchorgane verändern könne und dass der ständige Druck Sodbrennen und Schmerzen im Darmbereich begünstige.

Mir war gar nicht klar, dass es auch schädlich sein kann, wenn man körperformende Unterwäsche trägt. Ich habe sie für eher harmlos gehalten muss ich sagen. Was meint ihr? Haltet ihr die oben genannte Unterwäsche für schädigend? Welche Folgeschäden können außerdem auftreten?

Von so einem Fall habe ich noch nicht gehört. Ich denke aber, dass es auf die Unterwäsche an sich ankommt und wie viel eben kaschiert wird. Überspitzt formuliert: wenn man sich von Größe 44 mit Formwäsche in Größe 36 quetschen würde, dann sollte es logisch und nachvollziehbar sein, dass die Organe dabei beschädigt werden könnten. Denn irgendwohin muss das ganze überschüssige Fett ja und wenn es nicht nach außen kann, dann sucht es sich seinen nötigen Raum eben im Inneren des Organismus wo eben Platz ist. Ich weiß auch gar nicht, wie viel bei deiner Freundin durch diese Wäsche weggedrückt wird. Wird schwierig zu beurteilen, wenn man sie nicht kennt und nie gesehen hat.

Ganz aus der Luft gegriffen scheint mir der Rat des Arztes ehrlich gesagt nicht zu sein. Bauchweh und Sodbrennen können bestimmt durch dauerhaft zu enge Kleidung ausgelöst werden, und formende Unterwäsche ist ja nichts anderes. Und er hat ja schließlich nicht übertrieben und gleich mit Schlaganfall, Krebs oder einer verkürzten Lebenserwartung gedroht, sondern eben nur mit Unannehmlichkeiten.

Wenn man hier zum Begriff "Folgeschäden" greifen möchte, ist das wohl auch legitim, auch wenn ich nicht glaube, dass es wirklich ernsthafte und dauerhafte Krankheiten nach sich zieht, wenn man sich in straff sitzende Unterwäsche quetscht. Ich selber habe das nur für Vorstellungsgespräche gemacht. Schließlich handelt es sich hier nicht um die guten, alten Fischbein-Korsetts, bei denen die Damenwelt ständig am Rande der Ohnmacht entlang gewankt ist, mit geplatzten Äderchen im Gesicht und verformten Rippen, die sich bei jeder falschen Bewegung in die Leber zu bohren drohten.