Fördert Zucker Wutanfälle und Schlafstörungen?

vom 20.03.2017, 06:14 Uhr

Ich glaube, dass zu viel Zucker gesundheitsschädlich ist, braucht man gar nicht zu diskutieren. Das wird zur Allgemeinbildung gehören und jedem bekannt sein. Ich habe kürzlich aber von einem sehr interessanten Experiment gelesen.

Dort war dann von einer Mutter die Rede, die ihrer vierjährigen Tochter keine zuckerhaltigen Nahrungsmittel mehr gegeben hat. Das Kind bekam keine Süßigkeiten mehr, kein Eis und auch keinen Kuchen. Die Mutter hatte wohl genug vom sogenannten "Zuckerrausch" ihrer Tochter und beschloss dann diesen radikalen Schritt.

Das führte dann laut ihrer Aussage dazu, dass die Wutanfälle ihrer Tochter nachgelassen haben und das Kind viel ausgeglichener und ruhiger geworden ist. Außerdem hätte das Kind danach besser geschlafen, weil es dadurch durchgeschlafen hätte. Plötzlich hätte das Kind Dinge gegessen, die sie sonst konsequent abgelehnt hätte und sogar häufiger nach Gemüse gefragt statt nach Süßigkeiten.

Mich freut das natürlich sehr, dass dieses Kind sich offenbar freiwillig gesünder ernähren möchte, weil es den Zucker nicht mehr braucht nach dem Entzug. Aber macht Zucker tatsächlich unausgeglichen und schon fast aggressiv, wenn man schon zu Wutanfällen neigt? Beeinflusst Zucker tatsächlich das Schlafverhalten? Oder ist das eher abhängig vom Alter? Könnte das auch bei Erwachsenen der Fall sein oder nur bei Kindern?

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» Täubchen » Beiträge: 33305 » Talkpoints: -1,02 » Auszeichnung für 33000 Beiträge



Zucker ist auch eine Droge und wenn man das dauerhaft zu sich nimmt, dann reagiert man ebenfalls mit Wutanfällen und Aggressivem Verhalten wenn man das einmal nicht bekommt. Dazu ist das ohnehin in vielen Lebensmitteln bereits mit verarbeitet, damit diese anders schmecken. Lässt man den Zucker dort heraus, dann schmecken viele Dinge komplett anders und mach einer mag das dann doch lieber. Sieht man z.B. an vielen Fertiggerichten wenn man diese selbst kocht oder auch Saucen, anstatt diese aus dem Tütchen zu rühren oder das Glas zu öffnen.

Mit den Schlafstörungen ist das ebenfalls so. Zucker ist ein einfaches Kohlehydrat und wird entsprechend schnell vom Körper aufgenommen, liefert schnell Energie und ist dann auch schon wieder weg. Daher auch der schnelle Hunger wieder, wenn man süße Dinge gegessen hat. Auch unter dem Schlafen schickt der Körper die Signale heraus, wenn die Energie zu Ende ist und man Nachschub ordern möchte und folglich kann das Kind davon dann ebenfalls aufwachen oder unruhiger schlafen, als wenn abends auf den Zucker ebenfalls verzichtet wird.

Kann natürlich auch bei Erwachsenen der Fall sein und nicht nur bei Kindern, aber gerade Kinder haben noch die Geschmacksrezeptoren in der Menge vorhanden, dass sie viel mehr Nuancen schmecken können als ein Erwachsener der durch Jahrelange Zuckerhaltige Ernährung diese Rezeptoren inaktiv geschaltet hat oder auch zerstört. Entsprechend je früher man damit anfängt, desto wahrscheinlicher ist es auch, dass eben mehr unterschiedliche Dinge gegessen werden und schmecken, die ansonsten eher nicht zusagen.

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» Sorae » Beiträge: 19435 » Talkpoints: 1,29 » Auszeichnung für 19000 Beiträge


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