Flug 4U9525 - Voice Recorder bringt Erschütterndes

vom 26.03.2015, 13:23 Uhr

@Update, wenn das so ist wie du schreibst, dass von der Flugbox Ortungssignale ausgesendet werden, müsste sie längst gefunden worden sein. Ich kann mir auch nicht vorstellen, dass die gefundene Hülle nicht richtig den Inhalt fest umschlossen hat. So einfach kann der Inhalt doch nicht verschwinden. Klar war der Aufprall ziemlich heftig und da kann auch etwas zerplatzen. Aber die Gehäuse sind aus Stahl und sehr robust.

Wenn die zweite Hülle gefunden wurde, müsste das Innenleben doch in unmittelbarer Nähe sich befinden. Wenn es dann noch Signale aussendet, kann doch nur ein anderes Wrackteil es überdecken, so dass die Signale nicht zu hören sind. Oder denke ich da falsch? Da sich die Boxen im Heck befinden, kann ich mir auch nicht vorstellen, dass sie kilometerweit von der Absturzstelle entfernt liegen.

Vielleicht wird beim Auffinden dieser zweiten Blackbox die bisherige Absturzursache noch revidiert werden müssen.

» Cid » Beiträge: 20027 » Talkpoints: -1,03 » Auszeichnung für 20000 Beiträge



Habt ihr Euch mal die Größe der Trümmerteile angesehen? Das ist alles geschreddert und liegt wirklich weit verteilt. Da sieht man absolut nicht mehr, was einmal wo gesessen hat. Die Meldungen über den angeblichen Notruf sind veraltet. Es wurde ein Kampfjet hochgeschickt, weil das Flugzeug eben genau gar nichts getan hat. Es gab keinen Notruf und es gab keine Kommunikation, obwohl die Flugsicherung es versucht hat.

Was allerdings etwas irritierend ist, das ist die Flugkurve des Jets. Denn eigentlich hätte der seine Reiseflughöhe deutlich zügiger erreichen sollen. Dass da niemand etwas zu sagt, das ist merkwürdig. Aber ich denke, dass es sich wirklich um einen schrecklichen Unglücksfall handelt. Denn, so schwer das zu verkraften ist, wenn der Pilot so krank war, dass er so reagiert hat, dann ist das ein Unglück. Das macht es für keinen Angehörigen leichter, ganz im Gegenteil.

» cooper75 » Beiträge: 13411 » Talkpoints: 515,76 » Auszeichnung für 13000 Beiträge


Ehrlich gesagt bin ich mittlerweile einfach nur extrem misstrauisch und für mich passt irgendwie auch nichts so richtig zusammen. Gerade den Medien glaube ich auch langsam gar nichts mehr, da es nur noch Unstimmigkeiten gibt und ständig irgendwelche falschen Meldungen verbreitet werden.

Erst hieß es, der Copilot hätte Depressionen gehabt, was laut Klinikum widerlegt wurde. Mittlerweile heißt es jedoch schon wieder, dass der Pilot starke Depressionen hatte. Was nun wahr ist, weiß man nicht. Genauso wenig weiß man, ob das, was die angebliche Affäre des Copiloten gesagt hatte, tatsächlich wahr ist. Ich glaube das irgendwie nicht so recht. Immerhin würde seine Freundin, seine Jugendliebe, die er heiraten wollte und der er ein Auto gekauft hatte und mit der er zusammen wohnte, mehr gewusst. Das tat sie aber nicht, obwohl sie zusammen wohnten und sogar Heiratspläne hatten und laut Medien ein sehr glückliches Paar waren.

Die Medien sendeten ja auch erst ein völlig falsches Bild des Copiloten, was ich nun auch wirklich krass finde. Scheinbar googelte man einfach nach dem Namen und nahm einfach das erstbeste Ergebnis, ohne irgendwie nachzuschauen.

Ich muss noch immer gestehen, dass ich nicht unbedingt glaube, dass der Copilot das Ganze absichtlich gemacht hat. Ich glaube nun auch nicht an seine Unschuld, sondern ich stehe dem neutral gegenüber, da man eben nicht weiß, was wahr ist und die Medien da momentan nicht wirklich vertrauenswürdig sind.

Woher weiß man denn ernsthaft, dass der Pilot raus gegangen ist, um auf Toilette zu gehen? Er hätte doch genauso gut sagen können, dass er gleich raus rennt und alle Menschen absticht und den Copiloten gleich dazu und die Maschine zum Abstürzen bringt. Nur verständlich, dass man dann als Copilot die Tür abriegeln würde, nachdem der Pilot raus wäre, um ihn nicht mehr ans Steuer zu lassen. Möglicherweise hätte die Aktion den Copiloten so schockieren können, dass er daraufhin einen Schlaganfall hatte - man weiß es nicht, da weder Aufnahmen noch Funde Aufschluss darüber bringen. Und wenn selbst die langjährige Freundin, mit der er eine gemeinsame Zukunft plante nichts davon wusste, dann bin ich da noch skeptischer.

Alles in allem finde ich es einfach heftig, dass so etwas überhaupt so breit getreten wird in den Medien, dass der Copilot schuld an allem ist. Wer weiß - vielleicht ist ja der Pilot ein Amokläufer gewesen und der Copilot hatte nur versucht, ein Desaster zu verhindern, was ihm aber nicht gelungen ist. Möglich ist alles und davor würde ich auch nicht urteilen.

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» Prinzessin_90 » Beiträge: 35273 » Talkpoints: -0,01 » Auszeichnung für 35000 Beiträge



Natürlich sieht man, dass die Wrackteile sehr weit verstreut worden sind. Aber so genau kann man die einzelnen Sachen nicht erkennen, die überall herumliegen. In meinem Beitrag ging es auch nicht um einen Notruf, sondern um Signale, die von der zweiten Box ausgesendet werden sollten. Und die sollte man eigentlich hören. Aber durch den Aufprall kann natürlich etwas daran passiert sein, so dass keine Signale mehr gesendet werden.

Im letzten Beitrag habe ich nur von der Box gesprochen und keine Vermutungen angestellt, was möglicherweise noch passiert sein könnte. Aber was du, Prinzessin90 nun schreibst, ist eine ganz neue Sicht der Dinge, an die ich nicht gedacht hätte. Es gibt so viele Möglichkeiten. Vielleicht wird die fehlende Box gefunden und beseitigt Unklarheiten.

Ich finde es auch ganz schlimm, was nun alles auf Verdacht läuft. Vor allem tun mir die Eltern in seinem Heimatort leid, die ihren Sohn verloren haben und nun alles miterleben, was die Staatsanwaltschaft veranlasst. Sie können sich doch gar nicht mehr aus dem Haus trauen, weil sie befürchten müssen immer angesprochen zu werden. Ich stelle es mir schrecklich vor.

» Cid » Beiträge: 20027 » Talkpoints: -1,03 » Auszeichnung für 20000 Beiträge



Es sind doch auch nur die Medien, die den Co-Piloten als Schuldigen hinstellen. Denn wie ich am Samstag bei Web.de lesen konnte, sagt die französische Polizei ganz klar, dass sie in alle Richtungen ermitteln. Also bewusster Absturz ist für sie genauso eine Option, wie eben ein technischer Defekt oder Fremdeinwirkung durch bisher unbekannte Personen.

Aber die Medien stellen eben ganz schnell einen Schuldigen hin. Es gibt sogar schon Aussagen, dass man mit dem ganzen Medienrummel um diesen Absturz von anderen Dingen, wie der Griechenlandkrise einfach nur ablenken will. Und das man so eine Blackbox auch trotz der Signale nicht findet, hat man doch bei dem verschwundenen Flugzeug im letzten Jahr mitbekommen.

» Punktedieb » Beiträge: 17970 » Talkpoints: 16,03 » Auszeichnung für 17000 Beiträge


Letztlich sollte man nicht aus den Augen verlieren, dass hier noch immer ermittelt wird. Und ich denke, da sollte für die Medien auch der Grundsatz gelten, dass man im Zweifel für den Angeklagten spricht. Es gibt zwar durch den Stimmenrekorder einige Hinweise, aber ohne den Flugschreiber kann niemand sagen, was wirklich im Cockpit an Knöpfen gedrückt wurde. Es besteht also durchaus noch die Möglichkeit, dass sich alles so herausstellt, dass es anders gelaufen ist, als man bisher denkt.

Wenn der Copilot einfach mal psychisch krank war und diverse Medikamente in seiner Wohnung gefunden wurden, vielleicht war er in dem Moment auch einfach mal psychisch nicht ganz zurechnungsfähig? Durch einen unglücklich zusammen gestellten Medikamentencocktail, oder eine psychotische Attacke oder was auch immer. Theoretisch wäre ja denkbar, dass er während einer psychotische Attacke den Piloten vor der Tür als Angreifer wahr genommen hat und sich und die Passagiere sogar schützen wollte und eben das Gegenteil erreicht hat. Aber ohne zu wissen, woran er genau gelitten hat, ist das alles pure Spekulation, die keinen weiter bringt und die Toten auch nicht wieder lebendig macht.

Es wäre schon zu hoffen, dass ein auslesbarer Flugschreiber noch gefunden wird, damit ein genaueres Bild vom Absturz rekonstruiert werden kann. Möglicherweise waren ja doch technische Defekte im Spiel. Das könnte die Einschätzung durchaus noch verändern.

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» trüffelsucher » Beiträge: 12446 » Talkpoints: 3,92 » Auszeichnung für 12000 Beiträge


Punktedieb hat geschrieben:Es sind doch auch nur die Medien, die den Co-Piloten als Schuldigen hinstellen. Denn wie ich am Samstag bei Web.de lesen konnte, sagt die französische Polizei ganz klar, dass sie in alle Richtungen ermitteln. Also bewusster Absturz ist für sie genauso eine Option, wie eben ein technischer Defekt oder Fremdeinwirkung durch bisher unbekannte Personen.

Was mir immer noch unklar ist, wer oder was beweist denn überhaupt das der Co-Pilot der Verursacher war? Ich behaupte jetzt einfach mal der Co-Pilot hat die Pilotenkabine verlassen und der Pilot hat die Maschine zum Absturz gebracht. Oder vielleicht haben auch Cyber-Terroristen die Maschine zum Absturz gebracht? Das kann man natürlich im Leben nicht zugeben, denn das wäre wahrscheinlich das Ende der Luftfahrt. Würde aber das plötzliche Verschwinden des technischen Flugschreibers erklären. Natürlich ist das alles hochspekulativ, könnte aber nach gegenwärtigem Sachstand wohl alles möglich sein.

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» Update » Beiträge: 298 » Talkpoints: 26,45 » Auszeichnung für 100 Beiträge



Mittlerweile ist der Flugschreiber ja gefunden und die Auswertung scheint zu bestätigen, dass der Copilot bewusst den Tod der Passagiere nicht nur in Kauf genommen hat, sondern herbeiführen wollte, denn es gibt ja hundert Möglichkeiten sich alleine ins Jenseits zu befördern.

Was mich am meisten beunruhigt ist die Tatsache, dass der Fluggesellschaft wenigstens die erste schwere depressive Episode, die der Mann durchgemacht hatte, bekannt war. Auch wenn es Menschen gibt, die nur eine depressive Episode in ihrem Leben erleben, besteht doch immer die Gefahr eines Rezidivs. Und hier handelte es sich offenbar nach ärztlicher Sicht nicht um eine leichte oder mittelgradige Depression. Meiner Meinung nach müsste man Betroffene (auch wenn sie keine Medikamente nehmen) vom aktiven Flugdienst ausschließen.

Apropos Medikamente: Zu lesen ist, dass der junge Mann bei verschiedenen Ärzten vorstellig war (parallel, um sich einen entsprechenden Vorrat an Medikamenten anzulegen?), ob er selbst in der Zeit vor dem Flug Medikamente genommen hat und wenn ja, welche, bleibt bislang ebenfalls im Dunkeln. Dass jemand nicht als Pilot in ein Flugzeug gehört, der unter dem Einfluss von Antidepressiva oder anderen Psychopharmaka steht, dürfte sich eigentlich von selbst verstehen. Seht ihr das anders?

Vielleicht bin ich zu ungeduldig, jedenfalls bin ich sehr gespannt, was wir über die Frage der Medikation noch erfahren und auch darüber, warum dem Arbeitgeber nicht bekannt war, in welchem psychischen Zustand sich der Copilot befand. Das hilft zwar nicht den Opfern und den Hinterbliebenen, aber allen, die je wieder ein Flugzeug besteigen wollen.

» Wundertüte » Beiträge: 193 » Talkpoints: 0,16 » Auszeichnung für 100 Beiträge


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