Fliegt euch Geld bei Geldproblemen zu?

vom 13.03.2015, 19:37 Uhr

Eine Bekannte von mir klagt ständig über Geldprobleme. Sei es jetzt, weil sie vorübergehend nicht arbeiten kann, weil der Chef nichts zu tun für sie hat oder weil irgendwelche unvorhergesehenen Reparaturen auf sie zukommen und sie kein angespartes Geld hat, um diese zu bezahlen. Sie jammert dann immer so viel, dass sie ja kein Geld hat und wie sie das ganze schaffen soll, wobei sich bei ihr komischerweise immer jemand gemeldet und Geld gegeben hat. Sie meinte selbst, dass ihr das Geld bei Bedarf einfach so "zufliegen" würde, wobei ich mir das nur schwer vorstellen kann.

Ich glaube eher, dass manche Menschen sich so genervt fühlen von dem Gejammer, dass sie ihr einfach Geld schenken oder leihen, damit sie endlich mit dem Gejammer aufhört. So hat sie schon höhere Summen einfach von ihrem Großvater geschenkt bekommen und musste es nie zurückzahlen. Auch die Frau ihres Zahnarztes hat sie schon um höhere Summen "angebettelt", die sie nie zurück zahlen musste.

Ich finde so ein Verhalten befremdlich und kann nichts damit anfangen. Ich kann mir auch nicht vorstellen, dass ihr das Geld wirklich "zufliegt" und glaube eher an Strategie als an Hilflosigkeit. Was denkt ihr? kann einem Geld bei Geldproblemen auch einfach so zufliegen? ist euch das möglicherweise schon passiert? Wie kam es dazu?

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» Olly173 » Beiträge: 14700 » Talkpoints: -2,56 » Auszeichnung für 14000 Beiträge



Mir ist bisher kein Geld zugeflogen, wenn ich Geldprobleme hatte. Ich musste mir eher Gedanken machen, wie ich dieses Geld zusammen gespart bekommen habe. Jammern ist jetzt aber auch nicht meine Art.

Ich kann mir aber auch schon vorstellen, dass Jammern vor anderen Leuten dazu führt, dass diese nachgeben. Ich hätte dann aber ein viel zu schlechtes Gewissen und würde versuchen, das Geld schnellst möglich zurück zu geben. Ich kann es nicht ab, wenn man sich überall durchschnorrt. Gibt jemand was freiwillig dazu, ohne dass man dies gefordert hat, ist es in Ordnung, aber ansonsten sollte man davon ausgehen, dass es die anderen Menschen leid haben und sie Mitleid gehabt haben.

» iggiz18 » Beiträge: 3366 » Talkpoints: 4,66 » Auszeichnung für 3000 Beiträge


Für mich klingt das eher danach als hätten die Eltern bei der Erziehung versagt. Vermutlich wird die Bekannte schon als Kind so viel gejammert und gebettelt haben, bis sie alles bekommen hat, was sie wollte. Vermutlich waren die Eltern bei der Erziehung sehr inkonsequent. Ob sie Einzelkind oder Scheidungskind war, kann ich gar nicht sagen. Das muss ja nicht zwangsläufig der Fall sein.

Wenn ich Geldprobleme hätte, würde ich mir eher Gedanken darüber machen, wie ich die Einnahmen steigern könnte, aber gleichzeitig die Ausgaben reduzieren könnte. Ich hätte gar keine Lust, nichts am Verhalten zu ändern und dann in regelmäßigen Abständen in so eine blöde Situation zu kommen, wo man dann eben Geldnot hat und nicht weiter weiß, Das ist doch kein erstrebenswertes Leben meiner Ansicht nach.

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» Täubchen » Beiträge: 33305 » Talkpoints: -1,02 » Auszeichnung für 33000 Beiträge



Wenn man immer wieder Geldprobleme hat, dann sollte man mal überdenken warum das so ist. Das kann ja auch nicht sein, dass man ständig Geldprobleme hat. Ich hatte noch nie wirklich Geldprobleme. Wenn ich weniger zur Verfügung hatte, habe ich mich angepasst und weniger ausgegeben. Geld fliegt einem daher auch nicht zu, man muss es sich verdienen. Hier klingt es eher so als hätten die Leute die Nase voll und würden ihr es daher geben.

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» Ramones » Beiträge: 47746 » Talkpoints: 6,02 » Auszeichnung für 47000 Beiträge



Meine Eltern haben mir im Studium schon ab und zu mit Geld ausgeholfen wenn es bei mir sehr knapp wurde. Und ich musste das auch nicht zurückzahlen, weder direkt noch in Form von "dann bekommst du halt weniger zum Geburtstag" obwohl das so besprochen war. Aber wenn ich dann was zurück zahlen wollte weil ich in der vorlesungsfreien Zeit Vollzeit arbeiten konnte und entsprechend gut verdient hatte wurde abgewinkt.

Ich habe aber nicht das Gefühl, dass ich deshalb irgendwie schlecht erzogen wurde. Seit ich mit dem Studium fertig bin habe ich immer gearbeitet und hatte nie Geldprobleme.

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» Cloudy24 » Beiträge: 27476 » Talkpoints: 0,60 » Auszeichnung für 27000 Beiträge


Ich finde es schon reichlich vermessen, so zu tun, als seien Geldprobleme durch "Arbeiten" oder "Weniger Shoppen gehen" einfach zu vermeiden oder zu behaupten, man selber habe keine Geldprobleme, obwohl man ohne Mama und Papa oder dem Angetrauten, der die Kohle ranschafft, ziemlich alt aussehen würde mit Teilzeitjob und diversen Blagen am Rockzipfel. Etwas weniger Selbstgerechtigkeit wäre hier schön, aber manche Leute wachsen eben ihr Leben lang behütet auf. :roll:

Man merkt, mir ist schon lange kein Geld mehr zugeflogen. Bis jetzt konnte ich meine Geldprobleme immer selber irgendwie stemmen. Spenden aller Art, etwa zum Geburtstag, habe ich dabei gerne angenommen, aber letzten Endes finde ich nicht, dass man sich etwas darauf einbilden sollte, dass andere Leute immer wieder blöd genug sind, dir finanziell den Hintern zu retten. Ich habe im Zweifelsfall meine Besitztümer vertickt, den extremen Sparkurs angeworfen, Nebenjobs gesucht und Ratenzahlungen ausgehandelt. Zugeflogen ist mir hier gar nichts.

» Gerbera » Beiträge: 11332 » Talkpoints: 52,90 » Auszeichnung für 11000 Beiträge


Ich finde solch ein Verhalten wie du es beschrieben hast ebenfalls sehr merkwürdig. Ich persönlich würde mich schlecht fühlen, wenn ich bettelnd durchs Leben gehen würde. Das ist sogar ziemlich dreist. Die meisten Menschen mit finanziellen Problemen, die ich kenne, haben die Probleme aufgrund umfangreicheren Konsums. Das sind ausnahmslos Zeitgenossen, die etwa immer ein neues Smartphone haben müssen. Das ist ich wirklich nicht verstehen.

» Wesie » Beiträge: 307 » Talkpoints: 3,27 » Auszeichnung für 100 Beiträge



Seit ich denken kann, hatte ich noch nie Geldprobleme. Natürlich bin ich noch nicht so alt, um mit der Lebenserfahrung anderer Leute mithalten zu können, aber ich weiß durchaus von anderen Personen in meinem Alter, die Geldprobleme hatten.

Ich dagegen habe von meinen Eltern immer nur ein sehr geringes Taschengeld bekommen, was anderes war finanziell für sie nicht drin, aber dadurch habe ich sehr gut gelernt zu sparen, erst wenn ich genug Geld gespart hatte, habe ich mir etwas gekauft. Ich habe mit 16 Jahren einen Minijob angefangen, um Geld für den Führerschein, eine Reise nach dem Abi und die Einrichtigung der ersten eigenen Wohnung zu sparen.

Anschließend habe ich ein duales Studium angefangen und dabei immer wieder Geld gespart, um einen Notgroschen zu haben, falls etwas unvorhergesehenes passiert wäre. Mein Notgroschen hat immer gereicht, ich habe natürlich auch meinen Lebensstil an meine finanziellen Möglichkeiten angepasst. Wäre es finanziell eng geworden, hätte ich keinesfalls gebettelt, sondern geschaut, wie ich noch mehr Geld verdient hätte - Dinge verkaufen, Plasma spenden gehen, erneut einen Minijob anfangen, etc. Falls das ebenfalls als Zufliegen von Geld zählt, wäre das bei mir der Fall, aber ich hätte niemals bei anderen Leuten, erst Recht nicht bei der Frau des Zahnarztes, so gejammert und gebettelt, dass mir auf diese Art das Geld zugeflogen wäre.

Seit ich nun vor einem halben Jahr mein Studium beendet habe, hat sich eigentlich nichts an meinen Ausgaben verändert, dafür spare ich nun sehr viel mehr und habe einen sehr viel größeren Notgroschen - ich könnte mehrere Monate ohne zu arbeiten davon leben, ohne an meine weiteren Ersparnisse zu gehen, dementsprechend würde ich vorerst wohl nicht in die entsprechende Situation kommen.

» Twilight-Girlie » Beiträge: 421 » Talkpoints: 37,42 » Auszeichnung für 100 Beiträge


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