Fleece-Pullover schädlicher als Plastiktüten für die Umwelt
Ich habe in der Zeitung einen Artikel gelesen. Demnach sind Fleece-Pullover viel schädlicher für die Umwelt als Plastiktüten. Denn diese Kleidung enthält Synthetik und diese Fasern lösen sich bei jedem Waschgang und gelangen in das Grundwasser. Kläranlagen sind noch nicht in der Lage diese feinsten Kunststoffpartikel herauszufiltern.
Habt ihr schon darüber nachgedacht, dass auch solche Kleidungsstücke die Umwelt bei jeder Wäsche und nicht nur bei der Herstellung belasten? Verzichtet ihr schon auf solche Kleidung?
Ja Mikroplastik ist ein Problem, aber das betrifft nicht nur Fleecepullover sondern jede Art von Kleidung aus Kunstfaser. Auch bei anderen Materialien lösen sich Fasern beim Waschen, aber im Gegensatz zu Plastik sind diese Fasern eben abbaubar.
Ich verzichte tatsächlich weitestgehend auf Plastik in meiner Kleidung. Der Grund dafür war gar nicht das Mikroplastik Problem, das wurde erst Jahre später zum Thema, sondern die schlechte Qualität von Plastikkleidung, das billige Aussehen, das unangenehme Hautgefühl und so weiter. Bei Funktionskleidung macht Kunstfaser Sinn, bei Fleecepullovern oder Jacken tatsächlich auch, aber ansonsten ist mein Kleiderschrank inzwischen weitestgehend plastikfrei.
Ich muss zugeben, dass ich das bislang noch nicht wusste und somit auch noch nicht über diese Problematik nachgedacht habe. Ich besitze zwar nicht viele Fleece-Pullover, aber zwei Stück habe ich tatsächlich im Schrank. Ich muss sagen, dass ich mir einen weiteren Kauf tatsächlich überlegen würde, da ich nun um diese Problematik weiß.
Ich habe darüber mal einen Bericht im Fernsehen gesehen. Es muss wirklich so sein, dass Fleece Mikropartikel Plastik abgibt und das eben ins Abwasser gelangt. Dafür hatte dann jemand eine Hülle oder ähnliches entwickelt, die beim Waschen dafür sorgen sollte, dass die Partikel darin gehalten werden. Aber natürlich ist es besser, wenn man keine Fleece-Kleidung trägt und wäscht.
Ja, es gibt solche speziellen Waschsäcke, die die Plastikpartikel zurück halten sollen, aber ausgereift ist die Technik noch nicht. Man muss die Kleidung ja während des ganzen Waschprozesses im Sack haben damit er was bringt und das wird beim Schleudern zum Problem. Man muss nämlich teilweise mehrmals schleudern damit die Sachen in dem Sack dann auch einigermaßen trocken sind. Das kann ja nicht die Lösung sein - ich erspare der Umwelt das Plastik, verbrauche dafür aber mehr Energie.
Mein Partner meinte gerade so "wie viele Plastiktüten bekomme ich denn für einen Fleece Pullover?". Genau da sehe ich das Problem bei Meldungen nach dem Muster "X ist umweltschädlicher als Y". Wenn man dann kein X besitzt fühlt man sich direkt besser wenn man Y kauft, dabei sollte man auch auf Y dringend verzichten.
Ich habe davon noch nie gehört und ich muss auch sagen, dass es mir recht neu ist. Wenn man darüber mal nachdenkt, dann erscheint es einem schon logisch. Was mir aber für die Bildung einer fundierten Meinung fehlt, ist die Angabe, ob der Waschgang einen Einfluss darauf hat und wie viel von dem Fleece, das das Plastik enthält, in das Wasser gelangt. Je nachdem wie viel es ist, ist es vielleicht am Ende doch schädlicher, wenn man eine in Plastik verpackte Banane kauft.
Ich habe davon bisher auch noch nichts gehört, aber ich kann es mir gut vorstellen. Da ich Fleece ohnehin nicht mag, trage ich solche Pullover auch nicht. Für mich ist eher erschreckend, wie leicht man Microplastik verursacht ohne dass es einen bewusst ist. Und da ist ein Fleecepullover sicher noch das kleinste Problem.
Eigentlich ist es ziemlich überschaubar. Wenn man Stoffe aneinanderreibt, lösen sich winzige Fasern. Naturfasern sind kein Problem, Kunststoffe dagegen sind ein großes. Besonders übel ist Acryl. Polyester als Pullover aus Fleece verliert mit fast 2000 Fasern schon weniger, als glattes Hemd wird es besser. So kann eine Waschladung Kunstfaser 700.000 Mikrofasern verursachen. Tatsächlich schwimmen 35 Prozent Mikroplastik aus der Wäsche im Meer. Allein unsere Wäsche verursacht über ein Drittel der Belastung.
Und am Ende essen wir das Zeug dann eben wieder. Dazu muss man keinen Tisch und keine Meeresfrüchte essen, Mikroplastik ist in Honig, Milch oder Wasser und aus der Luft landen zusätzlich etwa 100 Partikel auf jeder Mahlzeit. Wie gesund das auf Dauer ist, das werden wir sehen.
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