Finanzielle Zuschüsse bei Aufnahme von Pflegekindern

Herr und Frau A. sind Eltern von drei Kindern. Finanziell kommen sie gut über die Runden, haben allerdings noch Schulden und einen negativen Schufaeintrag, der aber bis zum Jahresende gelöscht sein wird. Die Eltern hatten einen guten Freund, der alleinerziehender Vater von zwei Kindern war, von denen eines eine leichte Behinderung hat.

Der Vater war schon länger alleinerziehend, weil die Mutter der Kinder die Kinder wegen Kindswohlgefährdung abgenommen bekommen hat. Die Kinder haben schon lange keinen Kontakt mehr zur leiblichen Mutter. Frau A. stand dem Vater aber immer hilfreich zu Seite und kennt sich auch mit der Behinderung des einen Kindes aus.

Nun ist der Vater vor zwei Wochen plötzlich verstorben. Die beiden Kinder sind total verstört. Frau A. und ihr Mann haben die Kinder aufgenommen und gerade wird mit dem Jugendamt über die Pflegschaft für die beiden Kinder verhandelt. Die Chancen stehen aber gut, dass die beiden Kinder nicht aus ihrem gewohnten Umfeld gerissen werden, denn sie haben vorher mit ihrem Vater nur zwei Häuser weiter gelebt.

Nun fahren Herr und Frau A. ein normales Auto mit fünf Sitzplätzen. Die bisher halt ausgereicht haben. Sie leben auf dem Land und sind auf das Auto angewiesen. Arztbesuche mit den Kinder und Einkaufen ist nur mit dem Auto möglich, da nichts fußläufig zu erreichen ist. Der öffentliche Nahverkehr ist dort auch sehr schlecht.

Nun bräuchte die Familie eben dringend ein größeres Auto, um allen Kindern gerecht zu werden. Gerade mit dem behinderten Kind müssen doch öfters mal Therapien in der entfernten Kreisstadt gemacht werden, in die man mit dem Bus so gut wie gar nicht hinkommt. Das Einkommen der Eltern wäre eigentlich auch hoch genug, um ein gebrauchtes Auto, welches eben mehr Personen transportieren kann, zu finanzieren. Nur werden sie aufgrund des negativen Schufaeintrags keine Finanzierung bekommen.

Herr und Frau A. geht es nicht ums Geld. Die Kinder sind es ihnen Wert. Aber sie wären eben auf ein größeres Auto angewiesen. Nun suchen sie eine Möglichkeit, wie sie eben an ein gebrauchtes Auto mit mehr Sitzen kommen können. Gibt es eventuell finanzielle Zuschüsse für die Mobilität, wenn man Pflegekinder aufnimmt? Bisher finanziert das Ehepaar die Kinder aus eigener Tasche, aber das neue Auto wird wirklich dringendst benötigt.

Wenn Waisen bei Pflegekindern unterkommen, ist das allemal günstiger für den Staat als eine Unterbringung in einem Heim. Zudem ist es für die Kinder um Längen besser. Das lässt sich der Staat einiges kosten. Pflegeeltern bekommen wirklich überraschend viel Geld. Ein Vielfaches mehr als das Kindergeld für leibliche Kinder. Die Behinderung des einen Kindes könnte das sogar noch steigern.

Dabei setzen sich die Zahlungen aus zwei Dingen zusammen. Zum einen wird errechnet, was das Kind an Lebensunterhalt kostet. Und zum anderen ist ein großer Teil als Anerkennung für die Pflegeeltern gedacht und dieser Betrag ist nicht niedrig. Es ist nach Alter gestaffelt und geht auf die 1000 Euro im Monat zu. Zu den monatlichen Zuschüssen kann dann noch beantragt werden, dass die Kosten für Zimmereinrichtung und ähnliche Großanschaffungen übernommen werden.

Wie es mit dem Schufaeintrag und dem Autokauf im Speziellen aussieht, kann ich nicht sagen. Aber Pflegekinder sind keine finanzielle Belastung. Darüber müssen sich die beiden keine Sorgen machen. Ich finde es klasse, dass sie die Kinder aufnehmen und wünsche der Großfamilie alles Gute.