Finanzielle Unabhängigkeit wichtiger als alles andere?
So sicher, dass man als Akademiker immer mehr bekommt, kann man auch nicht sein. Meinen Ausbildungsberuf kann man mit 15 Jahren ohne Schulabschluss beginnen. Mit 18 wäre man dann fertig, mit 33 erreicht man die höchste Lohnstufe und liegt bei etwas über 3.000 Euro brutto.
Das zugehörige Studium beginnt man mit 18 Jahren und braucht mindestens fünfeinhalb Jahre. Dann steigt man mit etwa 2.200 Euro ein, ohne eigenes Geld oder Kredit bleibt man bei so wenig, nach vielen Jahren sind 600 Euro mehr drin. Macht man sich selbstständig kommt man auf etwa 3.500 Euro, muss aber den Kredit abziehen.
Möchte man einen sicheren Job bei der Behörde, verdient man 3.000 Euro. Möchte man Karriere in der Lehre oder der Forschung machen, muss man acht bis zehn Jahre einkalkulieren, in denen man auf einer Viertelstelle als wissenschaftlicher Mitarbeiter Vollzeit arbeitet.
Meine Schwiegermutter hat auch einen ganz anderen Weg gewählt. Sie machte den üblichen Volksschulabschluss, ging zur höheren Handelsschule und dann zum Finanzamt. Als Steuerinspektorin wechselte sie in die freie Wirtschaft und hat üppig verdient. So etwas geht eben auch.
Mein zweites Studium ist auch kein Garant für viel Geld. Klar, wer bei einer Unternehmensberatung Karriere macht, der kann gut verdienen, aber die Masse landet als Sachbearbeiter irgendwo. Das ist dann weniger lukrativ. Sicher gibt es Ausbildungen, die in schlecht bezahlte Sackgassen führen, aber das ist nicht bei jeder so. Genauso wenig wie ein Studium immer reich macht.
Wobei sich auch die Frage stellt, wann empfindet man sich als finanziell unabhängig? Wenn das Gehalt zum Leben reicht? Wenn man sich ordentlich etwas leisten kann? Wenn man nie mehr arbeiten muss? Das sieht jeder anders.
Einen gut bezahlten Job kann man aber auch bekommen, wenn man nicht ewig studiert. Heutzutage kann man mit 21 den Bachelor abschließen und direkt in einen gut bezahlten Job starten.
Wenn man es darauf anlegt, ist ein Einstieg über ein duales Studium, zum Beispiel im technischen Bereich, in einem Großkonzern sehr empfehlenswert. Das Bruttogehalt für einen Bachelorabsolventen liegt bei rund 50.000 Euro, mit ein paar Jahren Berufserfahrung steigt das logischerweise noch einmal.
Den Master kann man dann immer noch nebenbei machen. Dadurch hat man den höherwertigen Abschluss plus zwei Jahre mehr Berufserfahrung und natürlich verdient man in dieser Zeit auch ein volles Gehalt. Damit steht auch der Weg ins mittlere Management und damit sechsstellige Gehälter offen.
Dieser Weg ist sicherlich nicht jedermanns Sache. Aber es ist auch nur ein Beispiel dafür, dass es Wege gibt, mit denen man schnell an ein gutes Gehalt kommt, ohne die langfristige Perspektive zu opfern. Es gibt logischerweise auch noch andere Wege, auch ohne Studium.
So sicher, dass man als Akademiker immer mehr bekommt, kann man auch nicht sein. Meinen Ausbildungsberuf kann man mit 15 Jahren ohne Schulabschluss beginnen. Mit 18 wäre man dann fertig, mit 33 erreicht man die höchste Lohnstufe und liegt bei etwas über 3.000 Euro brutto.
Es bekommt sicher nicht jeder einzelne Akademiker mehr, aber die meisten - der Durchschnitt - schon. Und wenn man mit 15 irgendeine Lehre macht, was ja bedeutet, dass man keinen Schulabschluss hat oder nur einen Hauptschulabschluss, obwohl den hat man doch erst mit 16 - dann hat man keine besonders tolle Schulbildung. Man ist ja nicht alleine auf dem Arbeitsmarkt. Warum sollte ein Arbeitgeber jemanden mit Hauptschulabschluss einstellen und dem 3000 Euro zahlen, wenn er auch andere Kandidaten haben kann. Und nur weil in irgendeinem Tarifvertrag steht, dass man rein theoretisch nach x Jahren Betriebszugehörigkeit 3000 Euro bekommen könnte, heißt das nicht, dass sich da nicht tarifgebundene Unternehmen dran halten.
Der Arbeitsmarkt ist kein Selbstbedienungsladen. Man kann sich ja viel zusammenspinnen, was man gerne machen möchte und was man da verdienen würde, aber ob man das auch bekommen würde, steht auf einem anderen Blatt. Es gibt sicherlich viele, die gerne bei irgendwelchen Behörden arbeiten würden, weil da bessere Konditionen herrschen. Aber zwischen wollen und bekommen ist ein Unterschied vorhanden. Ich hätte auch gerne Vollzeit in der Forschung gearbeitet, aber es hat halt nicht geklappt. Von daher bringen solche Überlegungen nichts, was man hätte machen können und dort verdienen würde, weil man nicht immer an das herankommt, was man will.
Einen gut bezahlten Job kann man aber auch bekommen, wenn man nicht ewig studiert. Heutzutage kann man mit 21 den Bachelor abschließen und direkt in einen gut bezahlten Job starten.
Den Bachelor nehmen viele gar nicht ernst. Das ist ja im Prinzip nur das absolvierte Grundstudium, wenn man es mit dem früheren Diplom vergleicht. Wenn ein Arbeitgeber die Wahl zwischen einem Bachelorabsolventen und jemandem mit Diplom oder Master hat, dann wird der Bachelor in die Röhre schauen.
Den Master kann man dann immer noch nebenbei machen. Dadurch hat man den höherwertigen Abschluss plus zwei Jahre mehr Berufserfahrung und natürlich verdient man in dieser Zeit auch ein volles Gehalt. Damit steht auch der Weg ins mittlere Management und damit sechsstellige Gehälter offen.
Du willst also einen Master nebenbei machen? Parallel zu einer richtigen Tätigkeit? Das mag für manche funktionieren, aber das ist unglaublich stressig. Ich kenne Leute, die haben parallel zum Arbeiten versucht sich durch ein Aufbaustudium zu qualifizieren und es endete im Burnout. Ich würde solche Versuche nicht empfehlen.
Ich finde 3000 Euro für einen Akademiker nach längerer Tätigkeit eigentlich nicht viel. Das sind doch netto nur so 1900 bis 2000 Euro. Ich will es nicht schlechtreden, es ist auch nicht wenig. Aber ich wäre enttäuscht, wenn ich nur 1900 Euro netto verdienen würde, da hätte sich für mich das Studium nicht gelohnt. Wofür hat man dann all die Prüfungen im Studium auf sich genommen?
Der Haken ist eben, dass viele Akademiker eben keine 3.000 Euro erreichen. Früher konnte man mit Studium in vielen Fächern mit einem ordentlichen Gehalt rechnen. Aber das ist schon lange keine Selbstverständlichkeit mehr.
Warum sollte man den Master übrigens nicht im Beruf machen? Genügend Arbeitgeber zahlen insbesondere im technischen Bereich rund 45.000 pro Jahr für Trainees, die sich während des Semesters ganz auf die Universität konzentrieren. Das ist entspannter, als nebenbei das Studium zu finanzieren oder später Kredite abzubezahlen.
Der Haken ist eben, dass viele Akademiker eben keine 3.000 Euro erreichen. Früher konnte man mit Studium in vielen Fächern mit einem ordentlichen Gehalt rechnen. Aber das ist schon lange keine Selbstverständlichkeit mehr.
Selbstverständlich ist es nicht. Das stimmt. Aber die Chancen sind höher. Wenn man das Ziel hätte, irgendwann mal 3000 Euro oder am besten mehr zu verdienen (brutto), dann sind die Chancen höher, wenn man studiert hat, außer man studiert Fächer, die dafür bekannt sind, dass man da wenig verdient.
Warum sollte man den Master übrigens nicht im Beruf machen? Genügend Arbeitgeber zahlen insbesondere im technischen Bereich rund 45.000 pro Jahr für Trainees, die sich während des Semesters ganz auf die Universität konzentrieren. Das ist entspannter, als nebenbei das Studium zu finanzieren oder später Kredite abzubezahlen.
Das glaube ich nicht. Du kannst natürlich immer etwas behaupten und das so klingen lassen, als hättest du damit Erfahrungen oder würdest dich damit auskennen, aber wenn man sich das mal genau anschaut, ist es doch unlogisch. Warum sollte ein Arbeitgeber einem Trainee 45.000 Euro im Jahr zahlen, wenn der dann im Semester nur zur Uni geht. Und wann arbeitet der dann? In den 8 Wochen Semesterferien im Jahr? Und dafür bekommt er dann 45.000 Euro? Was hätte denn der Arbeitgeber davon? Der kann auch einen fertigen Masterabsolventen einstellen und sich das ganze sparen.
Den Bachelor nehmen viele gar nicht ernst. Das ist ja im Prinzip nur das absolvierte Grundstudium, wenn man es mit dem früheren Diplom vergleicht. Wenn ein Arbeitgeber die Wahl zwischen einem Bachelorabsolventen und jemandem mit Diplom oder Master hat, dann wird der Bachelor in die Röhre schauen.
Das stimmt so pauschal nicht. Zumindest an FH und den dualen Hochschulen entspricht der Bachelor fast dem früheren Diplom. Dementsprechend wird er in der Arbeitswelt natürlich auch ernst genommen.
Die Arbeitgeber haben im technischen Bereich eben nicht diese Wahl. Und gerade beim dualen Studium spielt der Abschluss keine so große Rolle. Da wird die Frage wohl eher lauten: Wieso sollte man einen Masterabsolventen direkt von der Uni nehmen, wenn der keine relevante Erfahrung in seinem Fach hat, während man sich einfach selbst junge Leute günstig ausbilden kann, die zu ihrem Abschluss drei Jahre praktische Erfahrung mit den Unternehmensstrukturen und ihrem Arbeitsumfeld haben?
Du willst also einen Master nebenbei machen? Parallel zu einer richtigen Tätigkeit? Das mag für manche funktionieren, aber das ist unglaublich stressig.
Ich will das nicht machen, ich habe das gemacht. Und ich habe ja schon gesagt, dass das nicht für jeden taugt. Aber ich kenne eine Menge Leute, die damit kein Problem hatten, mal für ein paar Jahre die Zähne etwas zusammen zu beißen. Es verlangt jedenfalls keine unmenschlichen Fähigkeiten. Und inzwischen gibt es ja auch oft Angebote, wo man das ganze in Teilzeit leisten kann. Großunternehmen fördern solche Weiterbildungsmaßnahmen außerdem gerne.
Wenn man das Ziel hätte, irgendwann mal 3000 Euro oder am besten mehr zu verdienen (brutto)
Wenn man dieses Ziel hat, muss man versuchen, beim richtigen Arbeitgeber unterzukommen. Eine gewerbliche Ausbildung im Großunternehmen ist da sicherlich viel geschickter als ein Studium in Geisteswissenschaften. Schließlich hat man dann einen Fuß bei einem gut bezahlenden Arbeitgeber drin und kann dann immer noch durch Weiterbildung höhere Stufen erreichen. Für die 3000 Euro brutto muss man allerdings gar nichts tun außer die Ausbildung zu schaffen und übernommen zu werden.
Das stimmt so pauschal nicht. Zumindest an FH und den dualen Hochschulen entspricht der Bachelor fast dem früheren Diplom. Dementsprechend wird er in der Arbeitswelt natürlich auch ernst genommen.
Ich habe an einer richtigen Universität studiert und nicht nur an einer FH. Und wenn an der richtigen Universität jemand nur einen Bachelor haben würde, dann hätte der das Nachsehen gegenüber denjenigen, die einen Masterabschluss erwerben. Und das gilt auch für den technischen Bereich. Man kann die Uni mit einem Bachelor in Ingenieurwissenschaften verlassen, was aber niemandem empfohlen wird, oder einem Masterabschluss. Und der spätere potentielle Arbeitgeber hat dann Bewerber, die haben nur einen Bachelor und er hat Masterabsolventen. Wen wird er da nehmen?
Ein duales Studium ist doch kein richtiges Studium, das ist eher eine Art erweitere Ausbildung mit einem leichten Hauch von Hochschule. Ein richtiger Ingenieur ist man doch nicht, weil man mal drei Jahre duales Studium absolviert hat. Wo ist dann da der akademische Gedanke? Hat der jemals geforscht? Hat der jemals Kontakt zu aktuellen Forschungsergebnissen gehabt? Der wird nie so eine Spezialisierung erreichten wie ein Masterabsolvent von der Universität.
Zudem ist ein Studium eine ganz besondere Phase im Leben, wo man alles alleine organisieren kann und eben nicht mehr wie ein Kind in der Schule an einem Stundenplan hängt. Und diese Phase der Freiheit geht einem bei einem dualen Studium doch völlig flöten, wenn man zu festgesetzten Terminen in der Firma sein muss.
Du argumentierst immer mit irgendwelchen Großunternehmen. Hast du schon mal daran gedacht, dass Großunternehmen nur einen kleinen Teil der Wirtschaft ausmachen? Drei Viertel der Menschen arbeiten bei kleinen Firmen oder bei Mittelständlern und ein Mittelständler finanziert Dir nicht aus Spaß ein Studium.
Ich habe ja auch geschrieben, dass 3000 Euro brutto (also 1900 Euro netto) für einen richtigen Universitätsabsolventen (also nicht nur FH) auch nicht sehr viel sind. Das ist für den Einstieg nicht schlecht, aber danach wünscht man sich ja mehr und daher sind nun die besagten 3000 Euro nicht der Maßstab.
Also mir persönlich ist meine Freizeit schon immer wichtiger gewesen als alles andere. Ich könnte niemals jahrelang oder gar bis zur Rente einer Beschäftigung nachgehen, die mich total langweilt oder über alle Maßen stressig und zeit intensiv ist. Somit muss man immer abwägen, ob einem die finanzielle Unabhängigkeit tatsächlich so wichtig ist.
Wenn möglich suche ich immer nach dem Weg des geringsten Widerstandes. Ich habe einfach keine Lust mich unnötig kaputt zu arbeiten. Dafür würde ich dann auch ein geringeres Gehalt in Kauf nehmen, sofern ich dadurch mehr Freizeit habe. Solange das Gehalt reicht, um die Miete zu bezahlen und einen vollen Kühlschrank zu haben ist meiner Meinung nach alles in Ordnung. Sämtliche andere Dinge sind für mich optional und nicht unbedingt nötig.
Klar möchte man auch in der Lage sein, sich hin und wieder mal etwas neues zu kaufen oder in den Urlaub zu fahren. Aber mir ist so etwas die viele Arbeit in der Regel oft nicht wert. Da lebe ich dann lieber nach dem Motto "Lieber mit dem Fahrrad zum Strand, als mit dem Benz zur Arbeit". Finanzielle Unabhängigkeit ist zwar schön und gut und auch durchaus nicht zu verachten, aber der Preis dafür ist mir eindeutig zu hoch.
Ich habe an einer richtigen Universität studiert und nicht nur an einer FH.
Dein Problem fängt schon an, wenn du mit Begriffen wie "richtige Universität" oder "nur an einer FH" denkst. Das ist nicht nur ziemlich arrogant, sondern verfehlt auch den Kern des Arguments. In diesen Kategorien denken Arbeitgeber nämlich nicht, schon gar nicht im technischen Bereich. Die brauchen Leute, die echte Probleme lösen, und dafür braucht man in aller Regel keine Absolventen von einer Universität. Ganz im Gegenteil, gegen Universitätsabsolventen gibt es auch eine Menge Vorbehalte was ihre Praxistauglichkeit angeht.
Ein duales Studium ist doch kein richtiges Studium, das ist eher eine Art erweitere Ausbildung mit einem leichten Hauch von Hochschule.
Das ist völliger Unsinn. Ein duales Studium beinhaltet den gleichen Stoff wie ein normales Studium. Vom Niveau einer Ausbildung ist das meilenweit entfernt.
Ein richtiger Ingenieur ist man doch nicht, weil man mal drei Jahre duales Studium absolviert hat.
Nach dem Ingenieursgesetz zählt man als richtiger Ingenieur und man hat hochschulrechtlich einen gleichwertigen Abschluss. Und in der Praxis hat man auch keine Nachteile, ganz im Gegenteil.
Wo ist dann da der akademische Gedanke? Hat der jemals geforscht? Hat der jemals Kontakt zu aktuellen Forschungsergebnissen gehabt? Der wird nie so eine Spezialisierung erreichten wie ein Masterabsolvent von der Universität.
Das interessiert in der echten Welt im technischen Bereich keinen Menschen. Es gilt, technische Probleme zu lösen. Auf den akademischen Gedanken braucht man sich da nichts einbilden. Trotzdem ist es natürlich möglich, nach einem dualen Studium einen Master an der Universität abzuschließen und danach zu promovieren.
Zudem ist ein Studium eine ganz besondere Phase im Leben, wo man alles alleine organisieren kann und eben nicht mehr wie ein Kind in der Schule an einem Stundenplan hängt. Und diese Phase der Freiheit geht einem bei einem dualen Studium doch völlig flöten, wenn man zu festgesetzten Terminen in der Firma sein muss.
Natürlich bedeutet ein duales Studium weniger Freiheit. Aber hier ging es ja darum, wie man als junger Mensch möglichst schnell finanziell auf eigenen Beinen steht und nicht, wie man möglichst lange das Studentenleben genießen kann.
Du argumentierst immer mit irgendwelchen Großunternehmen. Hast du schon mal daran gedacht, dass Großunternehmen nur einen kleinen Teil der Wirtschaft ausmachen? Drei Viertel der Menschen arbeiten bei kleinen Firmen oder bei Mittelständlern und ein Mittelständler finanziert Dir nicht aus Spaß ein Studium.
Das duale Studium ist auch bei Mittelständlern extrem beliebt, weil sie so günstig an loyale Fachkräfte kommen. Dort gibt es nur vielleicht nicht ganz so viel Geld.
Ich argumentiere ja, dass man es auf jeden Fall bei einem Großkonzern versuchen sollte, wenn man es auf ein hohes Gehalt anlegt. Da spielt es keine Rolle, welchen Anteil die Konzerne an der Gesamtwirtschaft ausmachen. Gerade im technischen Bereich sind sie aber eben doch die größten Arbeitgeber und deshalb stehen die Chancen gar nicht so schlecht, dort einen Studienplatz zu bekommen.
Dein Problem fängt schon an, wenn du mit Begriffen wie "richtige Universität" oder "nur an einer FH" denkst. Das ist nicht nur ziemlich arrogant, sondern verfehlt auch den Kern des Arguments. In diesen Kategorien denken Arbeitgeber nämlich nicht, schon gar nicht im technischen Bereich. Die brauchen Leute, die echte Probleme lösen, und dafür braucht man in aller Regel keine Absolventen von einer Universität. Ganz im Gegenteil, gegen Universitätsabsolventen gibt es auch eine Menge Vorbehalte was ihre Praxistauglichkeit angeht.
Woher willst du denn wissen, dass Arbeitgeber nicht so denken? Vielleicht denkst du nicht so, aber bist du Arbeitgeber? Bist du repräsentativ für alle anderen? Ich hatte zumindest schon mehrfach Verantwortung für die Personalauswahl und ich habe durchaus auf die Abschlüsse geschaut. Auch meine Chefin bei meinem Nebenjob schaut auf die Abschlüsse und stellt nur Leute mit Uniabschluss ein. Meine Kollegin, mit der ich bei einem anderen Job arbeite, hat nur einen FH-Bachelor und verdient 700 Euro weniger als ich mit Uniabschluss und Diplom. Genau das gilt auch für alle anderen, die da nur einen FH-Abschluss haben. Sind das jetzt alles Einzelfälle?
Das ist völliger Unsinn. Ein duales Studium beinhaltet den gleichen Stoff wie ein normales Studium. Vom Niveau einer Ausbildung ist das meilenweit entfernt.
Das kann gar nicht sein. Sonst müsste doch das duale Studium doppelt so lange dauern wie ein normales Studium. Man hat doch, wenn man etwa den Bachelor an der Uni macht, auch einen vollen Plan von früh bis zum späten Nachmittag. Wenn jetzt beim dualen Studium noch der Praxisanteil dazu kommt, wann soll denn der stattfinden, wenn man da nichts weglässt?
Das interessiert in der echten Welt im technischen Bereich keinen Menschen. Es gilt, technische Probleme zu lösen. Auf den akademischen Gedanken braucht man sich da nichts einbilden. Trotzdem ist es natürlich möglich, nach einem dualen Studium einen Master an der Universität abzuschließen und danach zu promovieren.
Ich denke schon, dass das eine Rolle spielt. Akademische Sozialisation heißt ja auch Probleme selbst lösen, ohne dass einen jemand ans Händchen nimmt und genau sagt, was man machen soll. Akademisches Denken heißt selbstständig nach Lösungen suchen und nicht nur das anwenden, was einem jemand vorgebetet hat. Es heißt sich selbst organisieren und einfach mit Herausforderungen ohne externe Hilfe umgehen. Dass das Arbeitgeber nicht interessiert denke ich kaum.
Ich sehe das bei Menschen, mit denen ich zusammenarbeite und die nicht an der Uni studiert haben. Die lösen keine Probleme selbst, denen muss man oft ganz genau sagen, was sie tun sollen, damit sie was machen. Denen fällt es richtig schwer, mal über klassische Horizonte hinauszudenken und von alleine auf Problemlösungen zu kommen. Und da sehe ich halt den gravierenden Unterschied zwischen Uni, FH und dualem Studium. Und wenn man viel verdienen will, dann sollte man den höchsten Abschluss anstreben und nichts, was irgendwie nichts Halbes und nichts Ganzes ist.
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