Filialleiterin passt Schichten ihrem Privatleben an

vom 06.09.2017, 14:37 Uhr

Meine Bekannte erzählte mir vorhin etwas von ihrem Alltag. Sie arbeitet in einem großen Discounter und ist etwas sauer auf ihre Filialleiterin, die auch Chefin ist, aber natürlich auch Vorgesetzte hat. Sie ist ja nur Chefin des Ladens vor Ort. Sie hat wohl einen Mann und zwei Kinder, die der Mann aber zu doof sei, alleine aufzupassen, weil ihm das zu stressig ist.

Aufgrund dessen wird wöchentlich ein Plan ins Leben gerufen. Dieser wird aber nach belieben geändert und verändert, sodass sich die Filialleiterin ständig so die Schichten schiebt und einbringt, dass sie zu Hause sein kann, wenn der Mann da ist oder sich mit ihm abspricht. Dabei vergisst sie aber, dass auch meine Bekannte oder andere Kollegen kleine Kinder haben und entsprechend mal gerne die Frühschicht hätten und mehr.

Sie ist sogar so dreist und streicht anderen die freien Tage, trägt sich dann ein, um entsprechend zu Hause sein zu können. Das finde ich persönlich ein wahres Undingen und ich weiß gar nicht richtig, wie ich meiner Kollegin helfen soll. Ich habe ihr jetzt naiv geraten, den Vorgesetzten der Chefin mit den anderen Kollegen, die das merken, darauf anzusprechen, aber war das richtig?

Darf man sich als Filialleiter wirklich so viele Rechte rausnehmen und dabei Rechte und Pflichten gegenüber andere verletzten? Sei es der zustehende freie Tag die Woche wird gestrichen, die 12 Stunden Ruhephase nicht eingehalten und mehr? Geht das einfach, weil die Filialleiterin ihre Schicht dem Privatleben anpassen möchte oder würdet Ihr euch da auch beschweren und den Vorgesetzten der Chefin kontaktieren?

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» Kätzchen14 » Beiträge: 6121 » Talkpoints: 1,40 » Auszeichnung für 6000 Beiträge



Ich hatte mal einen ähnlichen Fall bei einem Job. Aus dem Nichts heraus wurde angekündigt, dass jetzt jeder in der Gruppe an jedem zweiten oder manchmal sogar an zwei Wochenenden hintereinander zur Verfügung stehen muss, weil die Projektleiterin ab sofort nicht mehr am Wochenende mitarbeiten wollte aufgrund ihres Kindes. Damit kam es auch vor, dass man 8 oder 9 Tage am Stück arbeiten musste, bis freie Tage kamen, einmal sogar über 12, wofür sie uns dann um schriftliche Erlaubnis gebeten hatte, da das eigentlich gegen Vorschriften verstößt.

Bei allem Verständnis dafür, dass man Job und Kind unter einen Hut bringen muss, in diesem Fall hätte eben jemand eingestellt werden müssen, der ihre Arbeit an Wochenenden und Feiertagen ersetzte. Das wollte man aber nicht. Nach zwei Monaten hatten alle genug und eine Kündigung nach der anderen trudelte ein, auch meine. Die Arbeit an sich hat mir Spaß gemacht, aber wenn jemand meint wegen seinem Privatleben das von anderen zubauen zu können, nur weil da keine Kinder vorhanden sind, dann muss man mit solchen Konsequenzen eben rechnen.

Bei der obersten Chefin hatten wir uns damals entsprechend beschwert, aber da gab es eben nur zu hören, noch ein Mitglied einzustellen würde sich mit dem Budget nicht vertragen. Tja, was soll man da noch machen.

» Schneeblume » Beiträge: 3095 » Talkpoints: -0,03 » Auszeichnung für 3000 Beiträge


Wenn es wirklich so ist wie beschrieben, dann muss das der normale gemeine Arbeitnehmer auch nicht so hinnehmen und hat jedes Recht sich darüber auch zu Beschweren bei dem Vorgesetzten der Leitung. Und das würde ich auch machen, selbst wenn ich keine Kinder hätte da ich doch nicht der Spielball und Depp von anderen bin, der dann immer einspringen muss wenn es einer Dame gerade besser Zuhause gefällt.

Kinder und ihr Mann sind ihr Privatleben und das geht die restliche Belegschaft rein gar nichts an und da muss sie selbst zusehen, wie sie das unter einen Hut mit dem Job bekommt. Bekommt sie das nicht, dann kann sie diesen Job halt nicht machen und muss auch nicht erwarten, dass die anderen Gewehr bei Fuß stehen wenn es ihr gerade mal in den Kram passt. Findet nicht statt, es gibt eindeutige Vorschriften dazu und auch Rahmendienstpläne die erstellt werden müssen bei Schichten die dem Arbeitnehmer mindestens 4 Wochen vorher bekannt sein müssen. Will man diese ändern und abändern, dann braucht es zum einen die Zustimmung vom Betriebsrat sofern einer vorhanden ist, und auch einen guten Grund dafür. Oder wenn man es nicht so machen will sondern auf dem kleinen Dienstwege, direkt hingehen zum Arbeitnehmer der die Schicht hat die man bräuchte und sich auf einen Tausch einigen für Ausnahmen.

Aber einfach eintragen wie man gerne nun will und alle anderen müssen sich anpassen geht nicht und würde ich auch nicht mit mir machen lassen. Diesen Fall hatte ich beim Rettungsdienst ebenfalls schon, dass man am Ende nur noch auf Anruf arbeiten gehen durfte und nichts mehr wusste, wann man eingeteilt war. Kam der Anruf, hatte man 5 Minuten später auf der Arbeit zu stehen und auch da war es das Privatleben einiger Mitarbeiter, warum die anderen so behandelt wurden.

Meldung gemacht an die Geschäftsstelle und zeitgleich noch an die Gewerkschaft, binnen einer Woche war das abgestellt, der Verantwortliche gekündigt und die Mitarbeiter die meinten ihr Arbeitsleben muss sich an das Privatleben anpassen, wurden abgemahnt und hinterher sehr genau im Auge behalten. Dazu kam dann auch noch, dass auf dem Papier die Mitarbeiter die abgemahnt wurden Stunden angerechnet wurden die sie nicht gearbeitet hatten und die eigentlich Dienst hatten, auf Frei abgerechnet wurden und somit auch noch ein Abrechnungsbetrug vorlag. Auch da folgten weitere Konsequenzen für diejenigen, die davon wussten und eifrig mitgemacht haben.

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» Sorae » Beiträge: 19435 » Talkpoints: 1,29 » Auszeichnung für 19000 Beiträge



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