Fiese Geschenke beim Wichteln verhindern?

In der Schule meiner Nichte wird zu jedem Weihnachtsfest immer ein klassisches Wichteln veranstaltet: Alle Kinder ziehen einen Namen auf einem Karton und müssen sich dann anonym gegenseitig beschenken. Vorher wird immer ein Geldwert festgelegt: Meist darf das Geschenk einen Wert von 5-10 Euro nicht übersteigen. Sinn ist es also, sich gegenseitig eine kleine Freude zu machen.

Offenbar wollte jemand in der Klasse meiner nichte jemand gerade nicht tun. Sie erzählte mir, bei letzten Wichteln habe ein Junge ein Geschenk bekommen, dass in benutzter Alu-Folie (vom Pausenbrot) eingewickelt war. Darin waren ein zerbrochener Bleistift, ein zerrissenes Gummi und ein paar Brotkrümel. Die Freude bei dem Jungen viel wohl nicht besonders groß aus.

Allerdings war es, da es sich ja um anonymes Wichteln handelte, nicht mehr nachzuvollziehen, wer da was verschenkt hat. Theoretisch wäre es möglich gewesen, allerdings hätte das sehr viel Zeit gekostet und die Kinder hätten ja auch alle wahrheitsgemäß antworten müssen.

Die Frage ist nun: Hätten da die Eltern eingreifen müssen? Hätten sie dieses "Wichtelgeschenk" irgendwie verhindern können? Hätte man es überhaupt verhindern können sollen, oder soll man zulassen, dass jemand solch ein "Geschenk" bekommt.

Ich persönlich denke, dass das wohl eine schwierige Situation war. Die Eltern haben unter Umständen nichts gewusst von der Wichtelaktion insgesamt. meine Einschätzung ist, dass es wohl nicht zu verhindern war.

Das Kind muss doch selber lernen, dass das beim anderen Kind nicht gut ankommt und man selber kann nur vermitteln, dass es schön ist anderen Menschen eine Freude zu machen. Wenn ich das mitbekommen würde, würde ich dann schnell eine Alternative mitgeben und dann auch das Verhalten meines Kindes mit ihm besprechen, aber letztendlich gibt es eben so Phasen, gerade bei Teenagern, in denen nicht alles super läuft und diese sollte man auch nicht überbewerten.

Natürlich ist es mies, wenn man so ein Geschenk bekommt und sich sonst alle Mühe gegeben haben, aber ich finde auch nicht, dass man dann versuchen sollte herauszubekommen wer es war, das ist vor allen Kindern auch nicht nett. Ich würde das die Kinder unter sich klären lassen und gut ist. Wobei ich schon denke, dass man das als Elternteil nicht so leicht mitbekommt, wenn man selber arbeiten geht und das Kind auch nicht alles erzählt. So ein Geschenk hat bei mir auch den Anschein von "besser als nichts". Vielleicht hatte er es ja einfach vergessen, eh keine Lust darauf und dann kam so etwas dabei raus.

Wieso geht man davon aus, dass die Eltern davon wussten? Meinst du das geht vorher mit einem Brief an die Eltern herum, dass gewichtelt wird? Wenn die Kinder den Mund nicht aufmachen und davon nichts sagen, dann bekommt man als Elternteil davon nichts mit. Manche vergessen das auch einfach und dann kommt es schon mal zu solch einem Geschenk wie es verpackt war, aus der Scham heraus am Ende gar nichts zu haben ist das immer noch besser, auch wenn die Freude nicht sonderlich groß war. Meinst du die Freude wäre größer wenn gar nichts gekommen wäre und ein Kind am Ende nichts hat?

Mies finde ich daran nichts, denn man muss nicht nur sich selbst sehen. Nicht jeder hat 5-10 Euro für ein Geschenk übrig zum Wichteln, andere haben das ihren Eltern nicht erzählt, andere Eltern hat es nicht gekümmert und sie nichts besorgt und manchmal vergessen es auch die Kinder. Das das Absicht war und von langer Hand geplant, kann ich mir nicht vorstellen. Für mich sieht das nach einem Notgeschenk aus, weil es vergessen wurde und man nicht mit komplett leeren Händen dastehen wollte. Auch wenn es nicht gut ankommt, ist die Geste des Schenkens damit erfüllt und das sollte zählen und nicht der Inhalt.