Feiern, dass man Kind außerhalb der Beziehung bekommt?
Ein Bekannter von mir hat nun erfahren, dass seine Exfreundin schwanger ist und das Kind auch behalten möchte. Für eine Abtreibung ist es nun nämlich eh zu spät. Er hat sich dann auch tatsächlich darüber gefreut, denn er findet es schade, dass er noch kein Kind hat. Er ist etwas über dreißig und viele Freunde von ihm sind bereits Vater.
Nun hat er neulich meinen Freund angerufen und lädt uns zu einer Feier ein. Er möchte darauf anstoßen, dass er ein Kind von seiner Exfreundin bekommt. Die Exfreundin wird nicht dabei sein, sie möchte keine Beziehung mehr mit ihm.
Ich finde seine Reaktion schon ein wenig komisch und verstehe gar nicht, dass er das noch feiern will? Für die Exfreundin ist das schlecht, denn sie ist nun alleinerziehend und hat ein schlechteres Leben, als Frauen die in einer Beziehung Kinder haben. Und das Kind hat auch keine optimalen Verhältnisse. Würdet ihr feiern, dass ihr ein Kind außerhalb der Beziehung erwartet?
Na ja, die Umstände sind sicherlich nicht ideal, aber er wird bestimmt darauf anstoßen wollen, dass er ein Kind bekommt. Auch wenn die Beziehung gescheitert ist und das Kind nicht in gesicherten Verhältnissen aufwachsen wird, ist es doch genauso viel wert, wie ein Kind, dass innerhalb einer Beziehung geboren wird.
Ich finde es eigentlich sogar toll, dass er sich freut und seine Freude auch mit anderen teilen möchte. Das zeigt doch, dass er die Verantwortung übernehmen möchte und sich um das Kind bemühen möchte. Das ist doch schon mal viel wert. Es gibt viele Väter, denen es vollkommen egal ist, dass sie Vater werden und meinen sie hätten mit dem Kind nichts zu tun, weil die Frau das Kind bekommt und es bei ihr wohnen wird.
Auch wenn die Beziehung gescheitert ist, wird er Vater und das ist sicherlich ein Grund zum feiern.
Ich finde es auch sehr schön, dass der Mann sich so darüber freut, ein Kind zu bekommen und Vater zu werden. Die Umstände sind sicherlich nicht ideal und es wäre auf jeden Fall besser, wenn das Kind gemeinsam mit Mutter und Vater aufwachsen würde, aber es geht ja nicht anders. Ändern kann man an der Situation nun ohnehin nichts und man kann eben nichts machen. Dabei finde ich es dennoch toll, dass der Vater direkt von Anfang an zu seinem Kind steht und sich darüber freut. Er weiß ja, dass er die Schwangerschaft nicht rückgängig machen kann und da würde es ohnehin nichts bringen, sauer zu reagieren.
Ich finde es gut, dass der Vater gleich so seine Freude zeigt. Immerhin heißt das doch auch, dass er für das Kind da sein möchte, wenn es da ist. Das ist absolut nicht selbstverständlich, wenn man nicht mehr mit der Mutter des Kindes zusammen ist. Und schon gar nicht selbstverständlich ist es, dass man schon während der Schwangerschaft als Vater so eine Bindung zum Kind aufbaut, wenn man nicht mehr mit der Mutter zusammen ist.
Wenn man sich immer ein Kind gewünscht hat, dann ist das auf jeden Fall ein Grund zur Freude, auch wenn man sich gewünscht hätte, mit der Mutter des Kindes zusammen zu bleiben und das Kind gemeinsam großzuziehen. Nun muss man ja jedoch das Beste aus der Situation machen und das tut der Vater auch, wie ich finde. Er feiert ja nicht, dass er nicht mehr mit der Mutter zusammen ist, was deine Überschrift vermuten lassen könnte, sondern, dass er eben Vater wird und das ist doch durchaus ein Grund zur Freude und zum Feiern.
Wenn man nun in einer Beziehung ist, würde man sich doch auch über das Kind freuen und dann darauf anstoßen wollen. Natürlich sind die Umstände, in denen er sich jetzt befindet, nicht ideal, aber was will er denn machen? Er hat ja nur die Möglichkeit sich zu freuen, weil er ein Kind bekommt oder sich zu ärgern und das Kind im Stich zu lassen und das wäre ja wohl der schlechte Weg. Ich kann schon verstehen, dass man sich dennoch freut und feiern möchte, selbst wenn die Umstände schlecht sind, ist es eben doch das eigene Kind.
Ich denke auch, besser feiern als das Kind für den Rest seines Lebens spüren zu lassen, dass es ein Fehltritt war, und dass man wegen dem blöden Balg jetzt an diese Tussi zumindest finanziell gebunden ist und auch noch Kohle abdrücken soll. Aber das Feiern ist natürlich nur der Anfang, und mit Anstoßen auf den funktionierenden Unterleib der Ex ist es noch lange nicht getan.
Wenn der Typ also trotz stümperhafter Verhütung und Anfangsproblemen sich durch Engagement und harte Arbeit als exzellenter Vater herausstellt, der sich top um den Nachwuchs kümmert und auch zu dessen Mutter eine zumindest nicht feindselige Beziehung pflegt, kann ich nur sagen: Chapeau, hier gibt es Grund zum Anstoßen!
Wenn jedoch, was ich mir leider auch vorstellen kann, es dem guten Herrn vor allem darum geht, seine Kompetenz als Vererber zu beweisen, während die Kindsmutter wie so oft den ganzen Stress, die ganze Arbeit und die Strapazen von Schwangerschaft, Geburt und Neugeborenenversorgung am Hals hat, kann ich es auch nicht "schön" und toll finden, dass er auf seine bewiesene Zeugungsfähigkeit anstoßen muss. Aber da ich den Herrn nicht kenne, stehen die Chancen hier zumindest fifty/fifty, ob ich diese Aktion gut heißen kann oder nicht.
Du schreibst, dass es für dich seltsam sei, wenn der Ex-Freund sich freut, dass er Vater wird. Während Du bereits voraussetzt, dass die Ex-Freundin es schwer hat, weil sie alleinerziehend ist und ein Kind innerhalb einer Beziehung es besser haben würde.
Zunächst einmal ist die Freude doch berechtigt, wenn er Kinder haben möchte. Hinzu kommt, dass nur eine Trennung ihn nicht daran hindert, dass er sich kümmern kann, das Kind sehen darf und mehr. Ob die Mama nun möchte oder nicht, wenn er dahinter steht und es will, dann kann er dies auch einfordern. Dabei spielt es somit auch keine Rolle, ob sie wollen würde oder mit ihm als Partner nichts mehr zu tun haben möchte.
Abgesehen davon bedeutet ein Kind innerhalb einer Beziehung auch nicht zwangsläufig, dass es Kinder besser haben. Ich kenne so viele Familien mit Kindern, wo sich die Väter oder Mütter auch innerhalb der Beziehung nicht um ihre Kinder gekümmert haben. Gleichwohl es Wunschkinder sind. Somit ist eine Beziehung kein Garant für den Nachwuchs, dass es ihm/ihr dadurch besser geht.
Dass er sich über das Kind freut kann ich auf jeden Fall gut verstehen, gerade wenn er schon einige Zeit einen Kinderwunsch hat. Allerdings denke ich gerade in dem Fall muss man noch sehr viel bedenken, gerade bei dem Aspekt, dass die Ex-Freundin absolut keinen Kontakt mehr möchte. Kontakt ist unabdingbar, wenn man ebenso als Vater für das Kind da sein will und das sollten die beiden in den Griff bekommen, wenn es funktionieren soll.
Ich kenne ein Paar welches sich während der Schwangerschaft getrennt hat, allerdings in einem recht freundschaftlichem Verhältnis auseinandergegangen ist. In dem Fall hat sich der Vater auch noch über das Baby gefreut, obwohl es sogar ungeplant war und er wusste, dass es hauptsächlich bei der Mutter aufwachsen würde. Der Mann ist dem Kind immer noch ein guter Papa, obwohl beide neue Partner haben und die Freude war so absolut berechtigt.
Ob man das extra so groß aufziehen muss es und es als feiern bezeichnen, muss jeder selbst wissen. Ich glaube, dass ich das nicht wollen würde und einfach so meine Freude darüber mitteilen. Auch finde ich wichtig, dass der werdende Vater sich nicht nur jetzt freut, dass er sich "Papa" nennen kann sondern dann auch wirklich für das Kind da ist.
Wenn er sich freut, wieso sollte er denn nicht feiern dürfen? Nur weil man nicht mehr zusammen ist und das Kind bei der Mutter alleine aufwächst? Die meisten stellen es hier so hin, als wenn das die schlimmsten Fakten überhaupt sind. Aber mal ehrlich, lieber wächst das Kind bei einem Elternteil auf als das es in einer "gespielten" Beziehung die heile Welt vom Himmel gelogen bekommt, obwohl es nicht so der Fall ist.
Ich finde es alles andere als schlimm, wenn jemand Alleinerziehend ist aus welchen Gründen auch immer. Die Last und Verantwortung trägt doch ohnehin nicht der Zahlvater sondern die Mutter und diese hat sich bewusst dafür entschieden, obwohl sie mit ihrem Partner nicht mehr zusammen ist. Sozusagen braucht sich der Vater auch nichts darauf einbilden, wenn er ein paar Euros im Monat überweisen muss. Das Kind zu erziehen und groß zu ziehen wiegelt das jedenfalls nicht auf. Somit kann er auch direkt eine Party geben und sich freuen, dass sich sein Leben kaum verändert bis auf die paar Euros weniger im Monat.
Kein Kind hat es zwangsläufig in einer Beziehung besser, gerade wenn dort nur gelogen wird, eventuell noch Gewalt herrscht. Da ist es doch um einiges besser wenn dem ganzen ein Schlussstrich gemacht wird und es nur bei einem aufwächst. Vater sein und da sein, kann man hinterher auf verschiedene Arten. Entweder Zahlvater mit dem üblichen Umgang, oder darüber hinaus wenn es alle Seiten auch wirklich wollen. Was die Mutter des Kindes dazu sagt, wurde leider nicht angesprochen aber sie wird ihre Gründe gehabt haben, wieso die Beziehung nicht geklappt hat und sie dem werdenden Vater auch erst "später" Bescheid gegeben hat.
Ich denke die Ansichtsweisen sind doch sehr veraltet mit Kinder nur in einer intakten Beziehung in die Welt zu setzen, am besten noch verheiratetet alles bereits geplant etc. trotzdem haben es diese Kinder auch nicht immer wunderbar toll, auch wenn es sich um geplante Wunschkinder handelt. Negative Beispiele dazu gibt es alleine in meinem Umfeld genug. Dort wäre es seit langem die bessere Variante einfach einen Schlussstrich zu ziehen und sich zu trennen, anstatt die Kinder weiter zu belügen obwohl man sich als Paar nicht einmal mehr mit dem Hintern anschaut und es nur Streit gibt.
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