Fehldiagnosen beim Tierarzt - was kann man noch verantworten
Vor kurzem war ich bei einer neuen Ärztin, da mein Gecko ein Problem hatte. Das Problem trat recht plötzlich auf, so dass ich noch spät abends aufgebrochen bin. Die Praxis hatte noch bis 21 Uhr geöffnet, aber am Ende haben wir bis 22 Uhr gewartet, bis wir dran kamen. Die Ärztin wirkte auch schon etwas erschöpft. Sie sah sich das Tier an, war dabei zugegebenermaßen auch sehr unsanft und meinte, dass es auf jeden Fall etwas ernstes wäre und man möglicherweise mit dem schlimmsten rechnen müsse. Es wäre wahrscheinlich ein Abszess oder ein Tumor. Ich solle das Tier erstmal mit Medikamenten füttern und wenn es sich nach einigen Tagen nicht verbessert habe, dann müsse das Tier narkotisiert werden und man macht eine Röntgenaufnahme und operiert das Tier entsprechend.
Für mich war das natürliche in großer Schock und ich habe das absolut nicht erwartet. Ich kenne mich mit meinen Tieren und auch mit ihren Krankheiten eigentlich sehr gut aus und habe mir da schon viel angelesen. Das habe ich aber nicht erwartet. Ich kam mit Tränen in den Augen aus der Praxis und mein Freund fuhr mich nach Hause wo er mir dann noch lange gut zureden musste, damit ich überhaupt einschlafen konnte. Am nächsten Tag konnte ich wieder vernünftig denken und mir fiel auf, dass die Medikamente die ich bekommen habe aus pharmazeutischer Sicht betrachtet eigentlich absolut ungeeignet waren, für das Problem.
Ich bekam dann natürlich Panik da ich befürchtete, die Situation könnte sich verschlimmern und habe direkt einen Arzt in der Nähe angerufen, ob er mir etwas anderes verschreiben könnte. Das wollte dieser auch, jedoch begann ich allmählich an der grundsätzlichen Medikation zu zweifeln und habe mich kurzfristig an einen Spezialisten gewandt. Dieser war zwar ein ganzes Stück weit weg, aber ich nahm den Weg auf mich, da ich sicher gehen wollte, dass das Tier die bestmögliche Versorgung bekommt. Der Spezialist rechnete ebenfalls mit dem schlimmsten und sah sich das Tier sofort an, als ich ankam. Nachdem er dann ein bisschen an meinem Gecko herumgedrückt und gepieckt hat, einen blauen Finger hatte und angepinkelt worden war, stellte er die Diagnose. Das Tier war kerngesund.
Die Symptome bezogen sich mit großer Wahrscheinlichkeit einfach auf einen schnellen Wachstum, das Tier aß viel und wuchs daher auch sehr schnell. Mit einem Heimchen weniger am Tag, würde sich das Problem wohl selbst lösen und selbst wenn es so blieb, war es nicht schlimm. Das hatte ich auch geahnt, aber ich war natürlich geschockt gewesen, dass die Ursache ein Tumor oder ein Infekt sein könnte. Meine Sorge war ganz umsonst gewesen. Die Kot-, Urin- und Bluttests bestätigten das Ergebnis, dem Tier fehlte rein gar nichts. Erleichtert fuhr ich nach Hause und war noch eine ganze Weile wütend, auf die Ärztin.
Die Ärztin bei der ich damals gewesen war, war eine der Sorte die sich reptilienkundig nennt, obwohl sie den ganzen Tag nur Hunde und Katzen sieht. Einmal in ihrem Leben hat sie wahrscheinlich eine einwöchige Fortbildung gemacht, um sich so nennen zu können und das war es dann wohl. So ist das aber auch leider mit vielen Ärzten und Spezialisten lehnen eine Fortbildung dieser Ärzte auch ab. Man kann sich nicht nur ''ein bisschen'' mit einem Tier auskennen, man tut es ganz oder gar nicht und wenn man sich nicht auskennt, dann reicht eine Fortbildung nicht. Durch die Fehldiagnose hätte ich wahrscheinlich zugelassen, dass das Tier stark nieren- und leberschädigende Medikamente eingenommen hätte und man es sogar narkotisiert hätte, was bei Kleintieren auch nicht ungefährlich ist.
Von daher finde ich die Fehldiagnose schon sehr hart und denke, dass die Ärztin da schon lieber zu einem Spezialisten hätte verweisen können, da sie sich offenbar nicht genug auskannte. Ich fahre sonst immer zu einem Spezialisten, aber dieses Mal war es eben einfach ein Notfall. Wie seht ihr die Situation, ist es in Ordnung sich als nicht fachkundige Ärztin solche Fehldiagnosen zu erlauben und dabei noch so viel Geld abzustauben? Würde ihr das Geld zurückverlangen?
Ich würde auf jeden Fall nicht noch mal zu ihr hingehen, selbst im Notfall nicht. Offensichtlich kennt sie sich nicht damit aus. Ich weiß nicht ob man das Geld nun zurückverlangen kann, damit kenne ich mich einfach nicht aus, aber ich würde ihr zumindest mal eine Ansage machen. Es kann ja nicht sein, dass sie ein Tier auf gut Glück behandelt und dann so eine vernichtende Diagnose stellt ohne sich richtig auszukennen.
Wobei es ja auch sein kann, dass sie einfach nur fertig vom Tag war, trotzdem darf das nicht passieren und mal eben irgendetwas verschreiben sollte sie auch nicht. Ich kann solche Tierärzte nicht verstehen. Man kann doch einfach mal sagen, wenn man keine Ahnung hat, aber ich denke, dass sie dafür zu sehr auf das Geld aus sind.
Bei den Tierärzten bin ich auch schon einmal sehr enttäuscht werden und kann daher deinen Ärger über die betreffenden Ärzte sehr gut verstehen. Ich halte auch nichts von Menschen, die an einem Tier herumdoktoren, obwohl sie keine Praxis haben und dann noch die Dreistigkeit besitzen, zu sagen, sie würden sich damit auskennen.
Nun wurde ich aber auch schon einmal eines besseren belehrt. Der Tierarzt unseres Vertrauens, zu dem ich schon seit ich ein kleines Kind war mit meinen Tieren gegangen bin- hauptsächlich waren es Katzen- war immer nett und machte seine Arbeit korrekt. Außerdem hatten er und seine Frau bereits langjährige Erfahrung mit Tieren, denn sie besitzen die Praxis nun schon über 30 Jahre lang.
Man muss dazu sagen, dass wir damals immer nur aufgrund harmloser Dinge wie Impfungen oder Entwurmungen, vielleicht einmal Kastration, hingegangen sind. Bei allen Eingriffen waren wir stets zufrieden und machten auch Werbung, wenn jemand wissen wollte, zu welchem Tierarzt wir gehen würden und ob er empfehlenswert sei.
Nun war es so, dass mein Kater um die Weihnachtszeit herum schon immer alles gleich wieder erbrach. Ich dachte mir erst nichts dabei, aber als es dann nicht besser wurde, ging ich natürlich sofort zum Arzt. Dieser tastete den Bauch ab und meinte, dass der Kater Würme hätte. Er gab eine Wurmkur und noch ein paar Tabletten, die helfen sollten und ich bekam eine Rechnung von beinahe 60 Euro. Beim zweiten Mal, als wir ihn aufsuchten, spritzte er dem Kater ein Kontrastmittel und meinte, das müsste jetzt einen Tag wirken und am nächsten Tag könnten wir ihn Röntgen. Er meinte, wir sollten uns nochmals melden, nannte uns einen genauen Termin. Es war kurz vor Silvester, als wir dann anriefen und dann kam die Tonschleife, dass wir doch bitte einen anderen Tierarzt aufsuchen sollten, wenn es ein Notfall wäre.
Daraufhin entwischte mir der Kater auch wieder und tauchte wieder nicht mehr auf, so wie er es schon seit längerem machte. Er zog sich immer zurück und man musste ihn überall suchen. Als ich ihn dann am zweiten Januar wieder fand, ging ich sofort mit ihm zum Tierarzt- zum anderen. Dann wurde ein Röntgenbild gemacht und es wurde leider Krebs im fortgeschrittenen Stadium fest gestellt. Die Tierärztin riet mir schweren Herzens zum Einschläfern, was natürlich sehr schmerzhaft für mich war.
Nach dieser Fehldiagnose des Tierarztes war ich erschüttert und enttäuscht. Warum hatte er nicht auch gleich ein Röntgenbild gemacht, so wie der andere Tierarzt? Ich war sehr wütend und traurig, dass wir uns von Weihnachten über Silvester über Neujahr Sorgen gemacht hatten und nicht wussten, was mit diesem Kater los ist und dann kommt der und zieht uns einfach nur das Geld aus der Tasche und macht seinen Feierabend?
Ich würde bei solchen Ärzten immer vorsichtig sein, das ist mir seit diesem traurigen Vorfall klar. Natürlich werde ich mir erst gar kein Haustier mehr anschaffen, denn es sind einfach Familienmitglieder und wenn sie sterben, dann ist man auch sehr, sehr traurig. Aber wenn du weiterhin Tiere hältst, würde ich dir empfehlen, höre auf andere Tierhalter und von den Tierärzten, wo du am meisten gutes hörst, zu denen würde ich gehen, auch wenn sie teurer sind, denn das ist es auf jeden Fall wert.
Ist das nicht leider völlig normal? Tierärzte müssen eben auch wirtschafltich denken und nicht jeder hat den Beruf aus purem Idealismus ausgeübt. Ich war leider auch schon bei Tierärzten, die falsche Medikamente und eine falsche Dosierung verordnet hatten, die das Tier fast umgebracht hätte. Aber manche Ärzte sind dann eben so dreist, dass sie das Tier absichtlich "krank" machen dadurch, dass man eben häufiger zum Arzt muss und sie Geld dafür kassieren können.
Ich kann mir nicht vorstellen, dass jeder Tierarzt so dämlich ist und versehentlich eine falsche Diagnose stellt. Daher liegt es teilweise schon nahe, dass ökonomische Gründe vor die vermeintliche Diagnose vorliegen.
Soweit ich weiß, kennt sich nicht jeder Tierarzt mit Reptilien aus und ich habe schon von Reptilienhaltern gehört, dass man da schon teilweise länger sucht, bis man wirklich einen geschulten Tierarzt findet, der sich mit den Tieren auskennt. Aber das ist ja eigentlich mittlerweile bei fast jedem Tierarzt so. Schwarze Schafe gibt es überall, daher kann man schon froh sein, wenn man einen kompetenten Tierarzt hat.
Du kannst ja mit dem zweiten Befunden zu der Tierärztin gehen und schauen, was sie dazu sagt. Viele Hoffnung würde ich mir aber nicht machen, dass du das Geld zurück bekommst.
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