Fat acceptance als Antwort auf Body shaming?
Ihr kennt es bestimmt auch, wenn jemand nur aufgrund seines Aussehens gehänselt oder richtig nieder gemacht wird. Besonders Menschen, die dick sind, haben oftmals immer wieder Erfahrungen mit "Body shaming" gemacht, also dem diskriminieren oder beleidigen einer Person, weil sie nicht dem gängigen Schönheitsideal entsprechen.
Mittlerweile gibt es eine Gegenbewegung, welche oftmals als "Fat acceptance" bezeichnet wird, also der "Fett Akzeptanz". Die Befürworter dieser Bewegung wollen, dass jeder Mensch, sei er noch so dick, als schön und einzigartig anerkannt wird und natürlich nicht mehr beleidigt und diskriminiert werden darf. Dabei wird dann oft gesagt, dass es ok sei, wenn man nur Fast Food isst und dass starkes Übergewicht nicht schädlich sei. Es werden sogar teilweise sehr übergewichtige Menschen glorifiziert und als Models gefeiert. Ich spreche nicht von üblichen Plus Size Models, sondern Menschen mit 150+ Kg.
Ich persönlich finde Body shaming etwas sehr schlimmes und ich versuche auch niemanden aufgrund seines Aussehens schlecht zu behandeln, egal wie dick oder dünn. Dennoch finde ich die Fat Acceptance Bewegung genau so denkwürdig, denn sie suggeriert den Menschen, dass es okay sei, sich von viel Fast Food zu ernähren und keinen Sport zu treiben und dass man trotzdem gesund und schön sein kann. Ich weiß, dass es auch mollige Menschen gibt, die sehr attraktiv und hübsch sind, aber ab Adipositas 2 ist das Übergewicht Gesundheitsgefährdend und sollte nicht schön geredet werden.
Wie findet ihr Fat Acceptance, denkt ihr auch, dass man starkes Übergewicht als normal und erstrebenswert beachten sollte, oder ist extremes Übergewicht genau so bedenklich, wie extremes Untergewicht, welches auch von sehr kontroversen Gruppen, wie "Pro Ana" gefeiert wird?
Meine Meinung liegt ebenso zwischen beiden Parteien. Grundsätzlich finde ich, dass niemand das Recht hat, einen anderen Menschen aufgrund seines Körpergewichts oder Aussehens zu diskriminieren oder zu belächeln. Mit Genuss zu essen und auch ein paar Pfund mehr auf die Waage zu bringen ist meines Erachtens nichts, wofür man sich schämen muss.
Natürlich sollte man darauf achten, dass dies in einem gesunden Rahmen bleibt. Prinzipiell benötigt ein Mensch ein gewisses Maß an Bewegung, um fit zu bleiben. Unabdingbar ist eine gesunde Ernährung mit viel Gemüse und möglichst wenig Fast Food. Nur so bekommt der Körper alle wichtigen Mineralstoffe und Vitamine. Das Körpergewicht ist in diesem Fall erstmal zweitrangig. Dass somit starkes Übergewicht überhaupt zustande kommt ist schonmal sehr unwahrscheinlich.
Dass man nicht mager ist, sondern zu seinen Rundungen steht, finde ich grundsätzlich gut. Wenn die Fettakzeptanz aber genutzt wird, um sich auf den gesundheitlichen Problemen die man hat auszuruhen anstatt daran zu arbeiten dann finde ich das doch bedenkenswert.
Ich habe das eigentlich so verstanden, dass man sich selber mit seiner Figur akzeptiert. Aber dass diese Bewegung dazu da ist, um es noch schlimmer zu machen, das schockiert mich jetzt. Wobei jeder, der einen normalen Hausverstand hat, eigentlich wissen müsste, dass er sich selber und seinem Körper gar nichts gutes tut, wenn er immer so in sich hinein schaufelt.
Ich würde niemals jemanden wegen seines Übergewichtes hänseln und habe das auch noch niemals gemacht, weil ich es selber nicht gerne hätte, wenn es mich betreffen würde. Und ich kann ja nicht dafür garantieren, dass es mir nicht auch einmal aufgrund einer gesundheitlichen Störung passiert, dass ich übergewichtig werde. Jedenfalls finde ich weder das eine, noch das andere in Ordnung.
Das sind wieder solche Extremformen wie schwarz und weiß, links und rechts, Tag und Nacht. Ich finde, man sollte ein Mittelmaß finden. Und wenn man ein gesundes Selbstbewusstsein hat, dann wird man auch nicht aufgrund seiner Körperfülle gehänselt und kann sich deshalb dann auch selber aus dem Teufelskreis befreien, oder damit abfinden, dass man eben so ist, wie man ist, so finde ich.
Aber es ist nahe liegend, dass die Menschen die Wahrheit nicht sehen wollen und statt dessen Ausreden finden. Bei der Fresssucht ist das dasselbe wie bei jeder anderen Sucht. Es wird immer verharmlost und vielleicht sogar noch als gesund her gestellt.
Das Ganze ist tatsächlich noch viel kurioser. Es geht nämlich nicht nur darum, dass jemand gehänselt wurde oder sich gehänselt fühlte weil sie einen Blick in diese Richtung interpretiert hat, sondern darum, dass man normalgewichtige Menschen als "privilegiert" bezeichnet und sich selber als Opfer darstellt. Die Frauen in dieser Bewegung stellen sich tatsächlich auf eine Stufe mit Menschen, die zum Beispiel aufgrund ihrer Hautfarbe diskriminiert werden.
Wobei "Diskriminierung" für diese Menschen zum Beispiel bedeutet, dass nicht jede Firma auch Kleidung für extrem Übergewichtige im Angebot hat oder, dass eine Fluglinie von Menschen, die mit ihrem dicken Hinterteil zwei Sitze belegen, erwartet, dass sie auch für beide Sitze bezahlen.
Diese Frauen - Männer findet man in dieser Bewegung komischerweise fast keine - haben wirklich jeden Bezug zur Realität verloren. Das geht ja soweit, dass sämtliche wissenschaftliche Studien ignoriert werden, die besagen, dass man eben nicht gesund sein kann egal welches Gewicht man hat. Aber wenn man sich nur innerhalb seiner eigenen Blase im Internet bewegt findet man sicher genug Bestätigung für solche Meinungen und trifft auf wenig kritische Stimmen.
Mit einer positiven Einstellung zum eigenen Körper hat das für mich absolut nichts zu tun. Eine positive Einstellung bedeutet, dass man nicht verbissen auf jeden vermeintlichen Makel schaut und nicht ständig auf Diät ist, aber eben auch, dass man seinen Körper gut behandelt.
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