Fastentage - wie reagiert ihr darauf?

vom 08.03.2015, 12:09 Uhr

In meinem Bekanntenkreis fasten jetzt drei Leute und davon machen es zwei so, dass sie jeweils einen Tag lang nichts essen und dann am anderen Tag essen dürfen, was ihnen so schmeckt. Die dritte Tag isst auch am Fastentag noch eine kleine Portion. Da die beiden Personen aber auch an meiner Uni sind, habe ich einige Tag während der Fastenzeit mit ihnen gelernt und war etwas erschrocken über ihren Gemütszustand.

Das Hungern tat beiden offenbar so gar nicht gut. Sie hatten wirklich extrem schlechte Laune und beiden ist auch häufig kalt. Dabei sind sie beide Normalgewichtig und sollten ausreichend Fettreserven besitzen um die Fastentage zu überstehen. Aber so einfach ist das dann offenbar doch nicht.

Am schlimmste ist es, wenn andere Menschen was in ihrer Anwesenheit essen. Die Blicke der beiden könnten töten. Man hat dann selbst auch etwas Schuldgefühle, aber ich selbst werde definitiv nicht fasten, nur weil die beiden es tun und möchte zum Essen auch nicht raus gehen müssen. Deswegen wurde ich und ein anderer Kommilitone immer mit bösen Blicken bedacht.

Genauso schlimm war es, sich über Essen zu unterhalten, als meine Mutter anrief und mir freudig mitteilte, dass es bei Hussel Rabatte gab und ich ihr etwas mitbringen sollte. Wir unterhielten uns 10 Minuten lang über Schokolade, weil ich nicht immer direkt verstand, was sie haben wollte. Das hatte keine gute Wirkung auf die beiden.

Ich habe mich dann auch gefragt, warum die beiden sich das an tun und die ganze Zeit herumlaufen, als ob sie Depressionen hätten und kurz davor wären ihrem Leben ein Ende zu setzen. Sie waren auch sehr gereizt und ich werde mich nächstes Jahr davor hüten, sie in der Fastenzeit um mich zu haben.

Habt ihr schon mal gefastet und wenn ja, wie ging es euch dabei? Hattet ihr auch so eine schlechte Laune und wurdet eine Zumutung für eure Mitmenschen? Wie haben diese es empfunden? Warum tut man sich das an? Ist das nicht ein ziemlicher Verlust an Lebensqualität? Kann ein umstrittener Positiver Effekt des Fastens diesen Verlust wettmachen?

» Crispin » Beiträge: 14916 » Talkpoints: -0,43 » Auszeichnung für 14000 Beiträge



Ich denke nicht oft an die Fastentage und habe sie noch nie eingehalten. Wenn ich daran denke, esse ich eher schlichtere Sachen und gönne mir nichts Deftiges oder Ausgefallenes. Ich kann auch schlecht fasten, denn wenn ich nicht ein Mal am Tag etwas Warmes auf den Tisch bekomme, bekomme ich schnell Kopfschmerzen und fühle mich unwohl. :evil:

» celles » Beiträge: 8677 » Talkpoints: 4,08 » Auszeichnung für 8000 Beiträge


Für mich wäre das nichts und ich sehe auch den Sinn dahinter nicht. Wenn ich hungrig bin und nichts zu essen bekomme, werde ich leider so richtig schlimm hangry. Ich bin dann extrem aggressiv und gereizt und habe übertrieben schlechte Laune. Ich fange an zu provozieren und kann weder mich, noch keinen anderen leiden. Wenn ich dann Essen bekomme, bin ich sofort wieder glücklich.

Mir würde es nichts bringen, die ganze Zeit schlechte Laune zu haben - das würde mir selbst nicht gut tun und natürlich auch meinem Umfeld nicht. Ich glaube, dass mich alle Leute hassen würden, die dann mit mir zu tun hätten, weil ich dann einfach so schlimm drauf wäre. Abgesehen davon bekomme ich sehr schnell Kreislaufprobleme, wenn ich über längere Zeit nichts esse. Ich fange unkontrolliert an zu zittern und zu schwitzen, mir wird schwindelig, übel und ich habe keine Kraft. Von daher wäre es mir wohl gesundheitlich gar nicht möglich, Fastentage einzulegen.

Ich kenne nun aber auch niemanden, der das so durchzieht und bin gespannt, wie sich dann andere Leute verhalten würden oder was die Motivation dahinter wäre. Die meisten die ich kenne, sind nicht so extrem gläubig. Und gerade dann wenn man arbeiten muss, kann man es ja auch nicht bringen, die ganze Zeit mit knurrendem Magen dazusitzen.

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» Prinzessin_90 » Beiträge: 35273 » Talkpoints: -0,01 » Auszeichnung für 35000 Beiträge



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