Fasten und die Sonntage auslassen?

Nun ist es ab Aschermittwoch wieder so weit. Die Fastenzeit bricht an und viele Menschen fasten nicht aus reinem Glauben heraus. Es ist vielmehr so, dass sie die 40 Tage einfach als Anlass nehmen, keinen Alkohol mehr zu trinken oder nichts mehr Süßes zu essen- etwas was ihnen einfach unter dem Jahr sehr schwer fällt.

Irgendwie habe ich aber ganz verpasst, dass man die Sonntage, die in die 40 Tage fallen, ähnlich wie beim Ramadan die Zeiten zwischen Sonnenaufgang und Sonnenuntergang, beim Fasten gar nicht mitzuzählen braucht. Deshalb haben jetzt viele Bekannte die Regel aufgestellt, dass man sich die drei Sonntage hernimmt und die einfach auf die 40 Tage aufteilt, sodass man drei Mal innerhalb der Fastenzeit schwach werden darf.

Diese Zeit nutzen dann die Menschen, denen es schwer fällt, auf Alkohol zu verzichten, beispielsweise dazu, wenn jemand Geburtstag hat, um so einen Joker dann zu nehmen. Oder eben das mit dem Süßigkeiten essen oder was auch immer man jetzt her nimmt, zum Fasten, dass man dann einfach drei Joker hat.

Jetzt meine Frage: Wusstet ihr, dass man an den Sonntagen nicht zu fasten braucht? Oder zieht ihr es einfach knallhart durch von Aschermittwoch bis Ostern, dass ihr ganz und gar auf euer Laster verzichtet? Nehmt ihr euch auch Joker zu Hilfe und macht ihr das aufgrund der Sonntage, oder einfach, weil ihr zwischendurch schwach werdet? Wie handhabt ihr das?

Ich habe die Fastenzeit bisher nur einmal vor einigen Jahren dafür genutzt, auf etwas zu verzichten, auf das ich nur schwer verzichten konnte. Damals habe ich es dann aber tatsächlich so gemacht, dass ich die Sonntage ausgelassen habe und dann quasi eine Auszeit beim Fasten gemacht habe. Ich hatte es damals im Radio gehört, dass es viele Menschen so machen und dass es nicht unüblich ist, wenn man dies tut.

Dass Katholiken an Sonntagen nicht fasten, das ist für mich ebenso klar, wie dass das Fasten zu den besonderen Hochfesten innerhalb der Zeit unterbrochen wird. Wobei das katholische Fasten sich generell vom muslimischen Fasten unterscheidet.

Wer sich streng an die Regeln hält, der wird in der Fastenzeit nur eine Mahlzeit am Tag zu sich nehmen. Am Morgen und am Abend wird sich das Essen dagegen auf eine kleine Stärkung beschränken. Auf Fleisch wird verzichtet. Wobei sich diese Regeln nicht auf alle Katholiken beziehen.

Menschen unter 21 Jahren und über 60, Kranke oder schwer Arbeitende dürfen durchaus mehr zu sich nehmen. Auch als Gast oder Bedürftiger darf man Fleisch annehmen. Selbst wenn die Familie nicht mitzieht, muss man keinen Streit vom Zaun brechen. Es ist also insgesamt doch weit weniger streng als man allgemein annimmt.

Wusstet ihr, dass man an den Sonntagen nicht zu fasten braucht?

Was heißt "braucht"? Man braucht überhaupt nicht zu fasten, an keinem einzigen Tag. Das ist eine völlig freiwillige Entscheidung und dann kann man selbstverständlich auch festlegen, auf was man verzichten möchte und wann man darauf verzichten möchte.

Es gibt sicher Leute, denen der Verzicht leichter fällt, wenn sie an einem Tag in der Woche auf den Verzicht verzichten dürfen. Und natürlich gibt es öfters mal Anlässe, die einfach keinen Spaß machen, wenn man irgendeine Diät einhält und nicht mit essen und trinken kann.

Für andere Leute würde es dadurch wahrscheinlich eher schwerer werden. Gerade wenn man auf etwas verzichtet, das eigentlich Gewohnheit ist - zum Beispiel Süßigkeiten oder Chips Abends vor dem Fernseher - braucht man ja einige Zeit um die Gewohnheit zu durchbrechen. Wenn man dann Sonntags doch wieder zu den Chips greift ist die Gefahr groß, dass man das am Montag darauf aus Gewohnheit auch macht.

@Cloudy24: Entschuldige, ich wusste nicht, dass es Paragraphenreiter gibt, die auf jedem einzelnen Wort herum hacken, welches hier geschrieben wird. Ich denke du weißt genau, wie es gemeint ist und brauchst hier nicht so gescheit herum zu reden. Mir ist sehr wohl klar, dass das Fasten eine freiwillige Sache ist, das brauchst du mir nicht zu sagen.

Ich muss ehrlich gestehen, dass mir nicht bewusst war, dass es laut den "Regeln" nicht Pflicht ist, dass man auch an einem Sonntag fastet. Für mich hat die Fastenzeit immer 40 Tage durchgehend bedeutet. In meinem Bekanntenkreis kenne ich jedoch niemanden, der wirklich 40 Tage richtig fastet. Einige handhaben das so, dass sie zum Beispiel während dieser Zeit versuchen aufs Rauchen zu verzichten oder keinen Alkohol trinken. Manche essen in der Fastenzeit auch keine Schokolade oder kein Fleisch. Generell glaube ich aber, dass die Fastenzeit in anderen Religionen ernster genommen und strenger befolgt wird als im christlichen Glauben.