Fasten - nur noch wegen Gesundheit und Gewichtsabnahme?
Früher hat man gefastet, weil es religiöse Hintergründe hatte, man wollte auf etwas verzichten, weil man im Überfluss lebt und zeigen wollte, dass man sich auch disziplinieren kann. Dadurch hat man begriffen, dass man viele der Dinge die man hat, nicht braucht und sie eben auch Luxusartikel sind. Früher in der Schule hatte ich Religionsunterricht und da sollten wir dann vor dem Fasten immer aufschreiben, worauf wir fasten. Man hat auf Dinge gefastet, die man besonders mochte, beispielsweise Schokolade, Gummibärchen, seine Lieblingslasagne und dergleichen.
Viele Leute haben nur auf eine Sache gefastet, die sie sehr mögen, andere haben auf zwei oder drei Dinge gefastet oder auf ganze Lebensmittelbereiche wie beispielsweise Süßigkeiten. Heute erlebe ich das aber kaum noch. Wenn heute gefastet wird, essen die meisten gar nichts mehr oder nur noch so Dinge wie Obst und Gemüse. Das ist Paradox, denn früher als das Fasten ''erfunden'' wurde, hat man sehr leckere Dinge wie Schokolade und Maultaschen erfunden und gegessen, fasten hatte einfach andere Ausmaße und Gründe
Heute hat Fasten offenbar nicht mehr den gleichen Hintergrund wie früher, es geht nicht mehr darum auf etwas zu verzichten, was man mag, sondern es geht darum die Fitness zu erhalten, man möchte ''entschlacken'' auch wenn es aus medizinischer Sicht sowas überhaupt nicht gibt. Man möchte etwas für den Körper tun und nicht zwingend mehr für den Geist, Fasten hat heute meist rein gesundheitliche Ursachen.
Wie ist es bei euch? Aus welchen Gründen fastet ihr und ist es bei euch auch so, dass es da nur um den Körper geht und darum, was gesund macht und was nicht? Oder habt ihr euch auch schon mal aus religiöser Sicht damit befasst? Was bekommt euch besser und was findet ihr sinnvoller? Findet ihr es gut, dass fasten heute immer mehr in den Bereich der Medizin und Diät rutscht?
Alle Leute, die ich kenne, die fasten, machen das aus gesundheitlichen Gründen. Das fällt dann auch nicht zwingend mit der christlichen Fastenzeit zusammen, sondern wann es ihnen halt passt. Außer natürlich Muslime. Bei denen hat es noch ganz klar einen religiösen Hintergrund und mit dem Fastenbrechen nach Sonnenuntergang ist das auch gar nicht für die Verbesserung der Gesundheit geeignet.
Da ich selber aber absolut unreligiös bin, ist mir das total schnuppe, wie viele Leute noch aus religiösen Gründen fasten. Meiner Meinung nach geht der Menschheit da nichts Wertvolles verloren, wenn die Religion immer mehr in den Hintergrund gerät oder ganz verschwindet.
Ich habe den Eindruck, dass die Ernährung zunehmend zu einer Form von Ersatzreligion ausartet. Das fängt bei besonderen Ernährungsformen wie Veganismus, Frutarismus und dergleichen an und bezieht sich teilweise auch auf das Fasten. Ich finde diesen religiösen Eifer in Bezug auf die Ernährung einfach nur krank und wenig nachvollziehbar. Als ob man direkt vom Blitz getroffen wird nur weil man "sündigt".
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