Familienmitgliedern um Ecken von Krebserkrankung berichten?
Es gibt in meinem Bekanntenkreis eine Person, die mit ihrem Erzeuger kein Wort mehr wechselt. Sie geht auch an ihm vorbei, kein Hallo und kein Tschüss. Dazu ist natürlich als ehemaliges Papakind jede Menge vorgefallen, was mich auch dazu veranlasst hat, ihr den Ratschlag zu geben, den Kontakt letzten Endes zum Eigenschutz abzubrechen. Seither geht es ihr damit auch so gut, dass sie neue Lebensfreude entwickelt hat, kein Alkohol mehr trinkt, der sonst Frustabbau war und keine Fingernägel mehr kaut.
Nun ist ein Familienmitglied an Krebs erkrankt, was der Erzeuger meiner Bekannten ihr um acht Ecken über andere Familienmitglieder salopp ausrichten ließ. So nach dem Motto "Ey, deine Tante hat Krebs, sieht schlecht aus". Mehr war die Botschaft im Grunde nicht und auch genau so lapidar und ekelhaft.
Die Bekannte war darüber schon entsetzt, weil die Familienmitglieder, denen das gesagt wurde, sowieso mit der Seite der Familie nichts zu tun haben und sich gar nicht wirklich kennen. Sprich förmlich Fremden wurde davon berichtet, was für meine Bekannte schon ein No-Go war. Sie sagt auch, er hätte ihr das ja nicht persönlich sagen müssen, will sie auch nicht. Doch da hätte es eine SMS oder so getan.
Ich muss dazu sagen, er schreibt ja regelmäßig Droh-SMS, dann wieder Friedens-SMS, ruft besoffen bei ihr an usw. Also ein Stalker-Erzeuger. Da hätte man das nicht mal beiläufig via SMS erwähnen können, sondern macht es um acht Ecken herum? Sehr schäbiges und ekelhaftes Verhalten, wenn man mich fragt.
Wie findet ihr das, wenn man die Krebserkrankung eines Menschen anderen erzählt, um das jemanden auszurichten? Würdet ihr das ebenso machen oder da den Arsch in der Hose haben, und das mal eben persönlich sagen? Wie wäre denn Eure Reaktion gewesen?
Ich wechsele mit meinen Erzeugern auch kein Wort mehr und der Kontakt ist auch schon wieder eingeschlafen. Aber wenn etwas sein sollte, dann erwarte ich schon nüchterne Informationen und zwar auf dem direkten Wege und nicht über tausende Umwege. Die Umwege sehen dann eher so aus, dass mich meine Geschwister darüber informieren und nicht komplett wildfremde, aber dabei kommt es auch mal vor, dass diese Nachrichten per SMS und Mail an mich gelangen und nicht auf dem verbalen direkten Weg.
Schon reichlich albern und feige, da kann er SMS schreiben mit Drohungen und Frieden und andere Dinge, aber da fehlt dann der Mut solche Informationen die durchaus wichtiger sind als der andere Mist, unter den Tisch fallen zu lassen und damit fremde Bekannte zu beauftragen, es auszurichten? Käme für mich nicht in die Tüte, noch nicht einmal wenn ich den Kontakt selbst eigentlich nicht will.
Nüchterne Informationen kann man auch austauschen wenn man sich nicht sonderlich gut leiden kann und das macht mir auch nichts aus. Ich muss nun nicht wieder der dickste Freund werden oder mich in die Arme meiner Erzeuger werfen nur weil Tante Hildegard Krebs hat und es nicht gut aussieht. Zudem ich auch finde, dass man damit nicht in der Weltgeschichte hausieren gehen muss wenn jemand Krebs hat und das jedem aufs Ohr binden der es vielleicht noch nicht einmal hören möchte. Das Verhalten alleine ekelt mich schon an, dass man sich damit profiliert, dass die Tante an Krebs erkrankt ist und es jedem aufs Ohr drückt, egal ob es der Tante recht ist oder ob die Menschen das überhaupt wissen wollen.
Was soll meine Reaktion schon darauf sein? Kontakt will man nicht, also wird man wohl nichts dazu sagen und das auf sich beruhen lassen. Alternativ kann man natürlich auch hingehen mit Vorwürfen sich bewerfen und dann wieder abziehen nach diesem Gespräch. Aber bringen wird das nichts und die Situation auch nicht verbessern.
Ich finde die beschriebene Situation auch reichlich befremdlich. Scheinbar hat er genügend Zeit wegen jedem Plunder zu schreiben, zu drohen, sich einzuschleimen, aber solche Sache umschreibt er dann und lässt einem über Ecken zukommen. Das ist schon kein besonders nachvollziehbares Verhalten. Auch wenn man keinen Kontakt hat, sollte man über solche Dinge schon informieren können ohne gleich eine große Sache daraus machen zu müssen.
Ich finde es auch für die Tante traurig, die denken muss, dass ihr keiner beisteht, weil nur völlig fremde Menschen informiert werden und Familienmitglieder nur über Ecken und dann wahrscheinlich auch reichlich spät. Das ist schon wirklich bedauerlich. Man hätte einfach eine SMS schreiben können und gut wäre es gewesen.
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