Familie zu Weihnachten nicht besuchen, entspannter finden?

vom 06.11.2017, 11:36 Uhr

Bei manchen ist es ja so, dass sie weiter weg von ihrer Familie oder den Eltern wohnen. Dennoch möchten ja viele gerade an Weihnachten auch die Familie besuchen und sehen. Das ist jedoch manchmal etwas stressig, gerade wenn man eine weitere Strecke dafür zurücklegen muss und die Familie nur an einem Tag sehen kann, weil einen die Familie des Partners dann natürlich auch bei sich haben möchte.

Oftmals ist dann auch viel Verkehr auf der Autobahn und eben alles etwas stressiger. Eine Freundin ist sonst immer Weihnachten zu ihren Eltern gefahren, die weiter weg wohnen. Allerdings konnte sie dann auch immer nur einen Tag dort bleiben und musste abends wieder fahren. Mittlerweile macht sie es dann eher so, dass sie ihre Eltern zwischen Weihnachten und Neujahr besucht. Da sagt sie, dass es weniger stressig ist und auch die Autobahnen nicht so voll sind. So kann sie die Weihnachtsfeiertage auch eher entspannen und genießen.

Wie seht ihr das? Meint ihr Weihnachten die Familie nicht besuchen, ist irgendwie entspannter? Macht ihr das von dem Anreiseweg abhängig? Würdet ihr es weniger stressig empfinden, wenn eure Eltern in der Nähe wohnen? Oder meint ihr, dass ein Besuch an Weihnachten einfach dazu gehört?

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» Nelchen » Beiträge: 32238 » Talkpoints: -0,25 » Auszeichnung für 32000 Beiträge



Ich empfinde die Weihnachtsbesuche einfach nur als eine lästige Pflichtveranstaltung und nichts entspannendes. Da sitzt man unter dem Weihnachtsbaum zusammen und macht auf heile Familie, die es vielleicht gar nicht ist und macht auf nett zueinander, auch wenn man sich nicht leiden kann. Nur weil es die Familie ist und man sich doch zusammen reißen soll für einen Tag.

Ich verzichte schon seit Jahren darauf, dass ich an diesen Tagen gezielt zur Familie fahre oder das diese bei mir aufschlägt, da ich darauf gar keinen Wert lege. Für mich ist da eher lästig, ganz gleich wie weit es entfernt ist. Da auch tausende andere das gleiche machen (müssen) ist die Autobahn dann auch immer voll was zusätzlich nicht für eine tolle Stimmung sorgt, wenn man einfach mal 12 Stunden im Stau steht.

Wohnen die Eltern oder anderen in der Nähe, dann sieht man sich meistens unter dem Jahr auch und muss das nicht auf wenige Jahre im Jahr beschränken und das zur Pflichtveranstaltung machen. Meine Schwiegermutter wohnt auch nicht weit weg, aber niemand von uns beidem würde es einfallen, dass wir anfangen an Weihnachten auf heile Familie machen und uns gemeinsam unter den Baum setzen.

Sie kommt wenn es angebracht ist und wenn es mir passt, und anders herum auch, da brauche ich kein falsches Spiel spielen. Vor allem dann nicht, wenn ansonsten keinerlei Kontakt besteht oder nicht mal geholfen wird wenn man was braucht, dann ist das gemeinsame Weihnachtsfest auch nur Augenwischerei und ein Schauspiel für sich und die Nachbarn und nichts weiter.

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» Sorae » Beiträge: 19435 » Talkpoints: 1,29 » Auszeichnung für 19000 Beiträge


Ich mag meine Familie und für mich ist ein Besuch keine Pflicht sondern etwas, das ich wirklich gerne mache. Aber ich habe mit dem Weihnachtsverkehr schon viel Stress gehabt und das hatte nicht nur mit vollen Autobahnen zu tun. Einmal war ich mit dem Zug unterwegs und wegen des Wetters sind zahlreiche Verbindungen ausgefallen. Die Züge, die fuhren, waren so voll, dass man froh sein konnte, wenn man auf dem Gang noch einen Stehplatz bekommen hat.

Ich schaue deshalb inzwischen immer, dass ich an einem Tag zu meiner Familie fahre, an dem nicht mit so viel Verkehr zu rechnen ist. Je nachdem, wie die Feiertage fallen und wie mein Partner und meine Mutter frei bekommen - der Rest von uns hat immer ab Weihnachten bis nach Neujahr frei - kann es auch vorkommen, dass der Besuch erst nach den Feiertagen stattfindet.

Außerdem muss ich nicht Abends wieder gehen. Selbst wenn meine Familie keine Gästezimmer hätte würde man für meinen Partner und mich sicher einen Platz finden, wo wir schlafen könnten. Auf eine Familie, die mich Abends vor die Tür setzt, hätte ich an Weihnachten ja überhaupt keine Lust.

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» Cloudy24 » Beiträge: 27476 » Talkpoints: 0,60 » Auszeichnung für 27000 Beiträge



Ich finde es nicht wirklich geil, wenn ich zu meiner Familie an Weihnachten herumkutschieren muss. Ich habe darauf keine Lust, weil wir schon seit Kindheit an von Weihnachten so weit entfernt sind. Ich komme mir da eher vor, als würden wir uns Casino befinden, denn nach wenigen Minuten Anwesenheit aller zu kommenden Gäste wird serviert und dann Karten sowie Brettspiele aufgetischt, die dann um hohe Erträge gespielt werden.

Kinder? Sind da, aber haben dann Pech und sollten TV schauen und so geht das auf jeder Festlichkeit, auch abseits von Weihnachten und wieso sollte ich dann zur Familie fahren? Ich ziehe mich dieses Jahr auf jeden Fall zurück, weil ich die Schnauze einfach voll habe.

Ich finde es auch allgemein stressig, sowohl zu Weihnachten zur Familie fahren zu müssen, als mich auch dort mit jedem „Affen“ zu umgeben, der sich Familie schimpft. Das ist ein generelles Problem, dass dann Leute auf der Matte stehen, die man mehr als 12 Monate bis auf den einen Tag weder gesehen, gelesen, gehört oder sonst etwas hat. Das liegt mir einfach nicht und damals als Kind habe ich das schon bemängelt, aber nie wurde darauf wirklich gehört.

Umso älter ich wurde, umso eher hörte ich, dass es vielen so ergeht. Während andere das Weihnachtsfest daher als Pflichterscheinen sehen, ziehe ich mich dieses mal zurück und verbringe den heiligen Abend mit meinem Freund ganz in Ruhe. Das stresst mich wiederum nicht, mir geht das Gezocke um Kohle nicht auf den Sender und das Missachten der Kinder, weil Glücksspiel ist ja wichtiger. So kann ich mir den ganzen Mist auch ersparen und meine kostbare Zeit dann anderweitig verbringen.

Selbst wenn ich an dem Tag jetzt Netflix oder Maxdome schauen würde, wäre mir das herzlichst egal, aber ich setze keinen Fuß mehr in diesen schwachsinnigen Veranstaltungen, wo es eigentlich schon nur ums Glücksspiel geht, die Kinder kriegen schnell abgefertigt die Präsente und werden dann irgendwo geparkt. Wenn sie was wollen kommen Sprüche „nerve mich jetzt nicht“ oder anderes. Wer hat darauf schon wirklich Lust?

Ich veranstalte auch, zumindest nach jetzigem Stand, nichts bei mir. Wenn sich das ändert, wäre es auch nicht stressig für mich, meine Familie einzuladen, weil bei mir würde nicht gezockt werden, das ist der feine Unterschied. Doch im Augenblick sind mein Freund und ich nicht im Wissen, dass wir irgendwo hingehen werden oder etwas veranstalten werden.

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» Kätzchen14 » Beiträge: 6121 » Talkpoints: 1,40 » Auszeichnung für 6000 Beiträge



Entspannter wäre es in jedem Fall. Auch für mich ist Weihnachten mittlerweile zu einer Pflichtveranstaltung geworden, auch wenn ich keine weiten Wege zurücklegen muss. Aber meine Familie ist nun mal sehr klein, mein Vater geht auf die 80 zu und ist seit ein paar Jahren verwitwet, und unser Verhältnis ist wie bei vielen erwachsenen Kindern und ihren Eltern, sicher nicht perfekt, aber dennoch ganz passabel. Und weil dem alten Mann Weihnachten tatsächlich etwas bedeutet, kneife ich eben den Allerwertesten zusammen und stürze mich ins Gefecht.

Gerade für erwachsene Töchter ist Weihnachten zumindest in meinem eher bürgerlich-konservativen Umfeld leider vor allem ein gigantischer Haufen Arbeit. Wenn meine Schwestern, Cousinen und ich uns nicht jedes Jahr aufs Neue ins Geschirr stemmen würden, gäbe es bei uns weder Plätzchen, noch Geschenke, noch Deko, kein Weihnachtsessen und schon gar keinen geschmückten Baum.

Wenn ich also einfach beschließen würde, den ganzen Zinnober nicht mitzumachen, hätte ich sicher ein entspannteres Weihnachtsfest, aber noch fände ich es eher schade, meinem Vater bzw. den wenigen Kindern bei uns in der Sippe Weihnachten auf diese Art zu versauen, dass ich mich weigere, meinen Anteil am kollektiven Begängnis zu stemmen. Wenn sich der nächste Generationenwechsel anbahnt, sieht es vielleicht schon wieder ganz anders aus.

» Gerbera » Beiträge: 11335 » Talkpoints: 53,75 » Auszeichnung für 11000 Beiträge


Wenn keine kleinen Kinder oder Enkel in der Familie sind, halte ich solche Rituale für verzichtbar. Besonders in Regionen, wo Weihnachten eher wegen dem Kommerz zelebriert wird als wegen der eigentlichen rituellen Traditionen. Dann könnte man sich genauso gut an jedem anderen X-Beliebigen Tag im Jahr treffen, gemeinsam ins Restaurant gehen oder kochen und Geschenke austauschen. Das muss nicht Weihnachten sein.

Wenn man so kleine Kinder hat, die noch an den Weihnachtsmann oder an das Christkind glauben, dann kann das schon schön sein. Viele Großeltern freuen sich darauf und machen den Kindern auch einen schöne Zeit. Schwierig finde ich es hingegen, wenn das für die ganze Familie zu Stress ausartet. Wenn zum Beispiel beide Elternhäuser der Partner eifersüchtig darauf schielen, bei welchen Großeltern die Kinder mehr Zeit verbringen oder wer mehr Geld für die Geschenke ausgibt oder wem die erwachsenen Kinder nebst Schwiegerkinder die schöneren und teureren Geschenke machen. Damit ist dann Weihnachten ad absurdum geführt.

Ich kenne auch Eltern, die sich schon im Sommer anfangen zu gruseln, weil zu den Weihnachtstagen wieder die leidigen Besuche bei der Verwandtschaft anstehen, aber der Haussegen in der Familie schief hängt, wenn man einfach täte, was man will. Zum Beispiel über die Weihnachtstage ganz profan Ski fahren gehen. Dann wird das ganze schnell zu Pflichtveranstaltung.

Trotzdem sollte man das nicht über einen Kamm scheren. Es gibt ja schließlich auch die tollen Familien, mit dem super Familienklima mit denen man das ganze Jahr fröhlich jede freie Minute verbringt um zu Grillen, zu shoppen oder was auch immer. Da macht es dann an Weihachten natürlich genauso viel Spaß, Zeit miteinander zu verbringen, als wenn man keinen Anlass hätte. So etwas finde ich total schön, weil ich eigentlich ein Familienmensch bin. Wer so etwas hat, sollte das unbedingt wertschätzen.

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» trüffelsucher » Beiträge: 12446 » Talkpoints: 3,92 » Auszeichnung für 12000 Beiträge


Wenn man eine sehr weite Fahrt vor sich hat und ohnehin nicht lange bleiben kann, weil man beruflich und privat sehr eingespannt ist und vielleicht auch nicht das beste Verhältnis zu seinen Eltern hat, kann ich es schon verstehen, wenn man es entspannter findet, seine Familie nicht zu besuchen und lieber zu Hause zu bleiben.

Gerade dann, wenn man vielleicht auch noch eigene Kinder und generell eine eigene Familie hat, ist es dann vielleicht auch gemütlicher, mit ihr allein zu feiern, wenn die Kinder klein sind und man aus oben genannten Gründen ohnehin nur eine sehr stressige Zeit bei den Eltern hätte. Da kann ich es schon verstehen, dass man lieber zu Hause bleiben will. Das heißt ja nicht, dass man es die nächsten Jahre dann nicht anders machen kann.

Ich bin alleine, so dass es für mich schon dazugehört, meine Eltern an Weihnachten zu besuchen, sofern ich denn im Land bin. Ich fände es alles andere als schön, alleine zu Hause zu bleiben und ganz allein sein zu müssen. Für mich ist es auch nicht so extrem stressig, meine Eltern zu besuchen. Die Fahrt dauert etwas, aber wenn ich dann auch einige Tage bleibe, lohnt sich das auch.

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» Prinzessin_90 » Beiträge: 35273 » Talkpoints: -0,01 » Auszeichnung für 35000 Beiträge



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