Fallen Akademiker seltener auf Sekten herein?

vom 01.11.2015, 17:51 Uhr

Heute habe ich im Fernsehen eine Sendung über Sekten gesehen. Es sind Menschen interviewt worden, die lange Zeit in solchen Sekten waren und es geschafft haben auszutreten. Einige von ihnen meinten dann auch, dass auch sehr viele Akademiker in solchen Sekten versammelt sind und sie auch nicht sicherer sind, als ungebildete Menschen.

Sekten appellieren in der Regel an das Bauchgefühl und an Emotionen und nicht an den Verstand. Daher können auch Akademiker betroffen sein. Das hat mich persönlich etwas überrascht, denn ich habe schon erwartet, dass Akademiker solche Gemeinschaften kritisch hinterfragen und in der Lage sind zu erkennen, dass es sich um eine Sekte handelt.

Hättet ihr gedacht, dass auch gebildete Menschen kaum vor Sekten sicher sind? Oder wart ihr bisher auch der Meinung, dass diese kritischer sind und nicht so leicht auf Sekten hereinfallen? Ist es letztendlich egal welchen Bildungsgrad man hat, da nahezu alle Menschen für eine Sekte anfällig sind?

» Crispin » Beiträge: 14916 » Talkpoints: -0,43 » Auszeichnung für 14000 Beiträge



Akademiker sind letztendlich auch nur Menschen und haben ebenfalls Emotionen und ich kann mir durchaus vorstellen, dass man diese Menschen auch emotional manipulieren kann. Du stellst es auch so dar, als wären Akademiker intelligenter als andere Menschen, was nicht unbedingt der Fall ist. Ich habe schon Akademiker getroffen, die selbst in ihrer Materie absolute Nullen waren.

Der Bildungsgrad hat nichts damit zu tun, ob man in die Hände einer Sekte fällt oder nicht. Und woran machst du den Bildungsgrad fest? Am Abschluss? Viele Abschlüsse kann man (leider) durchaus auch ohne große Anstrengungen erlangen und man darf sich dann auch als Akademiker schimpfen. Auch Normalos können Sekten kritisch hinterfragen und gelangen nicht in die Hände einer Solchen. Das hat nichts mit dem Bildungsgrad zu tun.

» Wibbeldribbel » Beiträge: 12585 » Talkpoints: 9,82 » Auszeichnung für 12000 Beiträge


Ihr vergesst, dass der Grundstein oft durch die religiöse Indoktrination in der Kindheit und frühen Jugend gelegt wird. Wenn man einen Menschen im jungen Alter nicht darauf programmiert irrationale Erklärungen zu akzeptieren wird es später verdammt schwer ihn mit einer Religion zu infizieren. Er merkt dann eben direkt, was für einen Schwachsinn er da eigentlich erzählt bekommt.

"Akademiker" sagt nun aber überhaupt nichts darüber aus ob der Mensch an das Übernatürlich glaubt oder nicht oder ob er in seiner Kindheit indoktriniert wurde oder nicht. Kurz gesagt, wenn ein "Akademiker" einen Gott für real hält ist der Schritt zu einem anderen Gott nicht besonders groß. Wenn jemand das ganze Konzept von Göttern nicht akzeptiert sieht das ganz anders aus.

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» Cloudy24 » Beiträge: 27476 » Talkpoints: 0,60 » Auszeichnung für 27000 Beiträge



Es ist doch logisch, dass es nichts mit dem Bildungsstand zu tun hat, ob jemand auf eine Sekte herein fällt oder nicht. Sekten appellieren eher auf Emotionen und selbst als Akademiker kann man depressiv werden und in ein tiefes Loch fallen und dabei zufällig von einer Sekte aufgefangen werden, die einem den vermeintlichen Lebenssinn auf einem Silbertablett serviert.

Wichtiger ist hier eher die Erziehung und Prägung. Meine Eltern beispielsweise wurden knapp in Deutschland angekommen immer veräppelt, weil sie die Sprache noch nicht so gut konnten und jeder Mensch und Verkäufer nur seinen eigenen Vorteil sieht. Dementsprechend wurde mir von meinen Eltern eingetrichtert, dass jeder Mensch (außer die engste Familie und Freunde) eigennützig ist und nur den eigenen Vorteil im Sinn hat. Das ist bei Sekten ja auch nicht anders, weil die ja Mitgliedsbeiträge und dergleichen verlangen. Sobald irgendwo Geld verlangt wird, springen meine Eltern ab und so wurde ich auch erzogen und geprägt.

Eine Garantie, dass man so niemals zu einer Sekte gehören wird, gibt es nicht, aber ich glaube, dass die Wahrscheinlichkeit dadurch sinkt, sofern man psychisch stabil bleibt.

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» Olly173 » Beiträge: 14700 » Talkpoints: -2,56 » Auszeichnung für 14000 Beiträge



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