Fahrer als Beifahrer bei langen Autofahrten unterstützen?

vom 08.11.2014, 20:40 Uhr

Gestern mussten mein Freund und ich eine extrem lange Autofahrt bewältigen. Wir waren quasi von morgens bis abends fast durchgehend unterwegs, was natürlich sehr anstrengend war, weil wir dann auch bei Dunkelheit fahren mussten.

Mein Freund musste die ganze Strecke von etwa siebenhundert Kilometern ganz alleine fahren, da ich aus Versicherungszwecken nicht übernehmen durfte, wobei ich ohnehin aus der Übung mit dem Fahren bin und mir das auch nicht zugetraut hätte. Von daher blieb mir nichts anderes übrig, als meinen Freund so gut wie möglich als Beifahrer zu unterstützen.

Ich habe uns zunächst beim Bäcker mit Backwaren und Kaffee versorgt, sowie einige Knabbereien gekauft und habe dann die Routenplanung übernommen, da wir kein Navigationsgerät dabei hatten. Von daher hatte ich dann immer auf dem Smartphone geschaut, wie weit es noch ist und wo wir eine Pause machen können. Außerdem habe ich meinem Freund auch immer etwas zu essen und zu trinken gereicht, wenn es eben möglich war, wie während einem Stau. Außerdem habe ich ihn regelmäßig mit Traubenzucker und Kaffee versorgt.

Zwischendurch habe ich mich auch um die Musik gekümmert und habe auch auf die Staumeldungen geachtet. Außerdem bin ich auch an das Handy von meinem Freund gegangen, wenn jemand angerufen hatte, so dass er sich auf das Fahren konzentrieren konnte.

Viel ist das nun nicht und so viel hatte ich leider auch nicht machen können, wobei mein Freund mir am Schluss gesagt hatte, dass er sich riesig gefreut hat, dass ich mich während der Fahrt so um ihn gekümmert habe. Allerdings kann ich mir vorstellen, wie anstrengend so lange Fahrten sein müssen, zumal wir morgens auch noch einige Möbel geschleppt haben und von daher wollte ich ihm die Fahrt so angenehm wie möglich gestalten.

Wie unterstützt ihr als Beifahrer den Fahrer bei langen Autofahrten? Kümmert ihr euch um Musik und Verpflegung?

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» Prinzessin_90 » Beiträge: 35273 » Talkpoints: -0,01 » Auszeichnung für 35000 Beiträge



Ich komme gerade nicht mit, was das für Versicherungszwecke sind, warum du dich nicht mit deinem Freund abgewechselt hast? Es ist doch egal, wer das Auto fährt- ich kann mein Auto doch leihen, wem ich will, so lange dieser eine Fahrerlaubnis vorweisen kann. Auch bei einem Unfall ist das kein Problem- jedenfalls in Österreich nicht.

Zu deiner Frage: Es ist immer gut, dass man den Fahrer, wenn man merkt, er wird müde, wach hält. Es gibt nichts gefährlicheres als ein Sekundenschlaf. Wobei ich nicht verstehe, warum ihr denn, wenn ihr so eine lange Fahrt hattet, nicht auch des öfteren eine Pause eingelegt habt. Das ist doch viel besser, als sich da einfach ohne Pause durchzukämpfen? Abgesehen davon, dass ihr anscheinend, wie ich erst jetzt lese, doch ein paar Pausen gemacht habt.

Wir planen, wenn wir eine längere Autofahrt vor uns haben, immer sehr viele Pausen ein. Soviel Zeit muss sein. Wenn es ganz lange Fahrten sind, dann gehen wir auch zwischendurch manchmal irgendwohin, wo wir uns ausschlafen können. Es gibt wirklich nichts gefährlicheres, als übermüdete PKW- Fahrer. Man gefährdet damit nicht nur sich selber, sondern auch alle anderen.

Ich denke, dass du als Beifahrerin alles richtig gemacht hast, bis auf die Tatsache, dass du deinen Freund eben nicht abgelöst hast. Natürlich ist das deine Sache, ob du das hier genau erklären möchtest, aber es gibt für mich keinen plausiblen Grund, wenn ich einen Führerschein besitze, dass ich dann meinen Partner nicht ablöse und entlaste.

» nordseekrabbe » Beiträge: » Talkpoints: Gesperrt »


@Nordseekrabbe: Ich habe zwar seit sechs Jahren meinen Führerschein, bin davon aber fünf Jahre nicht mehr selbst Auto gefahren, so dass ich so gut wie gar keine Fahrpraxis habe. Noch dazu hat es sich um einen großen Lieferwagen gehandelt, mit dem ich absolut nicht klarkommen würde. Von daher wäre es mehr als leichtsinnig gewesen, wenn ich mich da hinters Steuer gesetzt hätte.

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» Prinzessin_90 » Beiträge: 35273 » Talkpoints: -0,01 » Auszeichnung für 35000 Beiträge



@nordseekrabbe Bei Leihwagen oder bei einem Vertragsabschluss für das eigene Auto kann die Kreis der zugelassenen und damit versicherten Fahrer auf eine oder nur auf ganz bestimmte Personen festgelegt werden. Das senkt den Beitrag für die Versicherung je nach Anbieter deutlich.

Ich habe meinen Geschäftswagen so versichert, dass auch nur ich fahren darf. Der wird generell nicht für Privatfahrten genutzt, daher kann ich mir das Geld sparen. Mein Hundeauto fahren dagegen mein Mann und ich, mehr Fahrer sind hier aber auch ausgeschlossen. Sobald wie dagegen einen Transporter mit Hebebühne mieten, bin ich raus. So ein Monster fahre ich nicht, bei mir ist beim Sprinter Ende.

Mein Mann und ich freuen uns immer, wenn der jeweils nicht Fahrende für Getränke, ein wenig zu knabbern, die Planung der Strecke, der Rastmöglichkeiten und der Tankstellen übernimmt. Dazu ist Unterhaltung auch immer nett.

» cooper75 » Beiträge: 13382 » Talkpoints: 510,79 » Auszeichnung für 13000 Beiträge



Ich habe erst seit einigen Tagen meinen Führerschein und bin daher selbst noch nie lange Strecken als Fahrer, sondern immer nur als Beifahrer. Das heißt konkret, dass meine Mutter immer an die 600 km alleine gefahren ist, wenn wir zu unseren Verwandten gefahren sind.

Ich habe immer versucht sie so gut wie möglich zu unterstützen. Angefangen hat das schon als Kind. Da sah die Unterstützung im Gegensatz zu jetzt aber sehr passiv aus. Ich habe auf lagen Autofahrten als Kind immer geredet oder gejammert. Wobei zweites eher zutrifft. Die "Unterstützung" war zu dem Zeitpunkt dann, dass ich meinen Mund halte, wenn der Verkehrsfunk im Radio kommt.

Die Unterstützung ist mit dem älter werden immer aktiver geworden. Mittlerweile kümmere ich mich schon vor der Fahrt um starken Kaffee und etwas Verpflegung zum Mitnehmen. Wenn wir dann losfahren stelle ich das Navigationssystem an und schaue schon einmal über eine App nach, wo wir in einen Stau geraten könnten.

Während der Fahrt suche ich, wenn nötig nach Radiosendern mit gutem Empfang und reiche etwas zu Essen und zu Trinken an. Falls wir in einen Stau geraten nehme ich den Straßenatlas zu Hilfe und suche eine mögliche Alternative zum Stau heraus.

Ich finde ein guter Beifahrer sollte sich mit dem Fahrer unterhalten können, aber wenn der Fahrer Ruhe haben möchte auch mal schweigen können.

» Summer-Fan » Beiträge: 79 » Talkpoints: 0,80 »


Ich habe selbst keinen Führerschein und unterstütze meinen Mann auch auf langen Fahrten. Ein Navigationsgerät haben wir glücklicherweise, denn eine Route verfolgen könnte ich nicht. Aber Essen und Trinken reiche ich gerne und wenn es später wird, dann halte ich ihn auch mit Erzählen wach. Pausen machen wir ohnehin regelmäßig, damit er Energie tanken kann.

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» ninjafan » Beiträge: 1455 » Talkpoints: -0,16 » Auszeichnung für 1000 Beiträge


Ich bin sozusagen professioneller Beifahrer, da ich selber keinen Führerschein habe, während mein Partner als Berufskraftfahrer genug Fahrpraxis aufweisen kann, dass es für zwei reicht. Glücklicherweise unternehmen wir nur selten wirklich lange und anstrengende Autofahrten. Dabei ist es für mich auch ganz selbstverständlich, dass ich am Navi herumfummle, Anrufe entgegennehme, CDs auswechsle, Stau-Umfahrungen im Auge behalte, auf den Verkehrsfunk achte und den Kaffeebecher brav entgegen nehme.

Himmelangst wird mir jedoch bei der Vorstellung, ich müsste einen todmüden Fahrer durch Plaudern vom Sekundenschlaf abhalten. In meinen Augen stellt übergroße Müdigkeit beim Autofahren eine zu hohe Unfallgefahr dar, die ich als Beifahrerin auch nicht abwenden kann. Im Zweifelsfall würde ich wirklich eher noch eine Zwischenübernachtung oder ein ausführliches Nickerchen im Auto einplanen, damit auch ja keine Katastrophe passiert.

» Gerbera » Beiträge: 11320 » Talkpoints: 49,94 » Auszeichnung für 11000 Beiträge



Mein Partner fährt auch lieber die langen Fahrten, auch wenn seine Eltern mit ihm gemeinsam dahin fahren muss er fahren. Ich helfe ihm dann immer indem ich seine Lieblingsmusik drauf mache und ihm Essen und Trinken reiche, wenn er dazu den Bedarf hat. Zudem rede ich mit ihm, wenn es dunkel wird, damit er nicht einschläft. Navigieren muss ich ihn nicht, denn wir haben ja ein Navigationssystem. Ansonsten versuche ich es ihm natürlich angenehm zu machen wo es geht, wobei man als Beifahrer ja auch nicht so viel machen kann.

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» Ramones » Beiträge: 47746 » Talkpoints: 6,02 » Auszeichnung für 47000 Beiträge


Das Auto meines Freundes ist zur Zeit auch nur auf ihn versichert, daher lässt er mich so gut wie gar nicht fahren, höchstens an einem Sonntag auf einem Ikea-Parkplatz, wenn eh nichts los ist und nichts passieren kann, was auch eher selten vorkommt. Man weiß ja auch nicht, was die Versicherung hinterher für Stress macht, wenn ein Unfall passiert mit einem Fahrer, der nicht versichert ist.

Dieses Risiko wollen wir beide nicht eingehen und deswegen fahre ich auch nie, auch wenn ich ihm schon gerne die ein oder andere längere Fahrt abgenommen hätte, damit er nicht immer alleine so weit fahren muss. Ich bin beispielsweise von meinem Elternhaus gewöhnt 100-200km am Stück zu fahren, auch nachts, weil unsere Verwandten alle weiter weg wohnen und meine Eltern wollten, dass ich Übung bekomme im Fahren. Das ist mein Freund nicht gewöhnt, weil seine Familienmitglieder alle maximal einen Katzensprung und man ist selbst mit dem Auto nie länger als 10 Minuten unterwegs. Da sind 1-2 Stunden Autofahrt am Stück natürlich ein ganz anderes Kaliber.

Wenn wir dann zu meinen Verwandten fahren, die von seinem Wohnort aus alle 180-250km entfernt wohnen, kann ich mich leider nicht mit ihm abwechseln wegen der Versicherung. Deswegen unterstütze ich ihn auch so gut es geht. Ich achte mit ihm auf den Verkehr und gebe wichtige Hinweise, wenn ich beispielsweise einen Parkplatz sehe, den er sonst übersehen hätte oder eben bei anderen Kleinigkeiten. Für die Musik muss ich nicht sorgen, bei uns läuft meistens das Radio, auch wegen den Verkehrsmeldungen. Aber ich reiche ihm Essen und Trinken, wenn er das möchte und ich spreche die ganze Zeit mit ihm, damit er nicht müde wird und wach bleibt.

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» Olly173 » Beiträge: 14700 » Talkpoints: -2,56 » Auszeichnung für 14000 Beiträge


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