Fällt es euch schwer im Urlaub nur zu faulenzen?
Eine Freundin von mir hat gerade zwei Wochen Urlaub. Normalerweise fliegt sie in ihren freien Sommerwochen immer irgendwo hin in den Urlaub. Dieses Jahr hat sie sich coronabedingt dazu entschlossen keinen Urlaub zu buchen, weder im In- noch im Ausland. Außerdem hat sie sich gleichzeitig auch dazu verdonnert einfach mal nichts zu tun, sprich zu Faulenzen. Sie hätte dies in einem Artikel im Zusammenhang mit einem chinesischen Sprichwort "Beim Nichtstun bleibt nichts ungemacht" gelesen und wollte das mal ausprobieren.
Natürlich erledigt sie notgedrungen Einkäufe, kocht sich was und macht auch nötige Alltagsaufgaben wie den Haushalt, aber eben nicht mit mehr Aufwand als sonst. Sie werkelt jetzt also nicht besonders viel im Garten, mistet auch keine Schränke aus und macht keinen Großputz. Sie macht sozusagen nichts, was sie im Alltag nicht auch machen würde. Sie steht auf wenn sie Lust drauf hat - was dann auch mal erst um 12:30 Uhr sein kann -, sie bleibt im Hausanzug - ohne sich groß zu schminken - und verbringt viel Zeit auf dem Liegestuhl oder auch mal vorm Fernseher auf der Couch. Einzig ein wenig öfter telefonieren tut sie als sonst.
Eigentlich kenne ich sie als sehr aktiven Menschen und bewundere ihre Urlaubshaltung. Ihre erste Urlaubswoche ist nun um und sie scheint das "Faulenzen" tatsächlich zu genießen. Ich glaube mir persönlich würde die Decke auf den Kopf fallen wenn ich den ganzen Tag nur "faulenzen" würde. Wie ist das bei euch, fällt es euch schwer im Urlaub nur zu Faulenzen? Falls ihr das gut könnt, auch über mehrere Tage bzw. sogar Wochen? Ab wann fehlen euch die Aktivitäten?
Zu Hause könnte ich das auch nicht und habe schon während Corona gemerkt, wie viel man da umgestalten kann, was man noch verändern kann und so weiter. Ich sehe da immer irgendetwas und da fällt es mir dann schwer einfach mal etwas zu entspannen und auch zu faulenzen. Muss ich ja aber auch nicht. Wenn ich das Bedürfnis habe mal Ruhe zu brauchen, dann kommuniziere ich das auch und gut ist. Im Alltag überfordere ich mich daher nicht zu sehr und kann da mit meinem Mann zusammen eine gute Balance finden.
Gerade für sehr aktive Menschen ist die Beruhigung, das Faulenzen aber fast schon ein Ding der Unmöglichkeit, weil sie einfach immer unter Strom stehen und das Abschalten viel schwerer ist. So eine ganz gezielte Auszeit ist dann wirklich eine gute Sache.
Ich glaube wir haben eine andere Definition von "Faulenzen". In dem Fall scheint das ja vor allem zu bedeuten, dass man die körperliche Aktivität herunter fährt und viel Zeit sitzend oder liegend verbringt. Gut, dass ist auch mein Plan für heute, aber das liegt daran, dass das Thermometer jetzt schon 34,5 Grad Außentemperatur anzeigt.
Für mich ist in der Regel körperliche Inaktivität aber nicht gleichbedeutend mit Entspannung. Ich kann wunderbar beim Laufen im Wald entspannen oder bei einer Wanderung. Auch Aufräumen oder Gärtnern hat für mich etwas entspannendes weil das eher stupide Tätigkeiten sind, bei denen man nicht nachdenken muss.
Wenn ich Urlaub habe und nicht weg fahre finde ich es auch total schön, dass ich dann Zeit für Dinge habe, die im Alltag oft zu Kurz kommen. Bei mir sind das oft Kunst und Kultur und dafür muss man natürlich sein bequemes Sofa verlassen. Ich treffe mich dann auch vermehrt mit Freunden und besuche Leute, die etwas weiter entfernt wohnen.
Ich wäre nach zwei Wochen im Schmuddeloutfit vor dem Fernseher liegen wohl extrem unzufrieden weil ich die freie Zeit nicht genutzt habe. Und ich meine damit wirklich nicht, dass die Wand nicht frisch gestrichen ist sondern, dass ich zum Beispiel die Möglichkeit gehabt hätte Montag Morgens eine Ausstellung anzuschauen und dabei fast alleine im Museum zu sein oder, dass ich die Möglichkeit gehabt hätte meine Eltern mit einem Besuch zu überraschen.
Nur, weil man im Urlaub mal nicht verreist, sondern die Zeit in der eigenen Wohnung und im Heimatort verbringt, ist das ja nicht zwingend damit gleichzusetzen, dass man zum Nichtstun verdonnert ist und keine Möglichkeiten hat, sich zu beschäftigen. Ich würde jedenfalls keineswegs tagelang nur die Füße hochlegen und mich in der Sonne vom Bauch auf den Rücken drehen, wenn ich coronabedingt meinen Urlaub daheim anstatt im Ausland verbringen müsste, denn sonst würde ich mich ja zu Tode langweilen.
Ich habe aber so viele Hobbies, Interessen, Bekanntschaften und Ideen für Beschäftigungen in der näheren Umgebung, dass ich trotz Verzicht aufs Wegfahren locker zwei, drei Wochen mit Aktivität füllen könnte. Gerne besuche ich umliegende größere Orte zum Bummeln, gehe in der schönen Natur meines Bundeslands spazieren, treffe mich mit Freunden auf gemütliche Abende oder einen Kaffee in der Stadt und gehe Freizeitaktivitäten nach, die unter der Arbeitswoche zu kurz kommen.
Wann hat man an einem regulären Feierabend denn schon die Lust und die Zeit, drei Stunden intensiv an einem gezeichneten Kunstwerk zu sitzen oder ein größeres Projekt zu nähen, ein spannendes Buch zu verschlingen oder einen Serienmarathon hinzulegen? Selbst, wenn man bei allen diesen Dingen die Wohnung nicht verlässt, ist das ja dennoch „gefüllte“ Zeit und für mich entsprechend kein Faulenzen.
Natürlich ist auch das Nichtstun etwas, das man sich im Urlaub ruhig mal gönnen darf, aber so vollkommen ohne Ziel und Plan in den Tag hineinzuleben, war noch nie mein Ding und wird es auch nie werden. Ich brauche immer etwas zu tun, selbst wenn es eine entspannende Tätigkeit ist.
Auch wenn ich nicht verreise, fülle ich meine freien Tage doch mit diversen Aktivitäten, was mich meistens wesentlich besser entspannt als pures Nichtstun. Wenn ich tagelang nichts tun würde und nur untätig auf einem Liegestuhl oder vor dem Fernseher sitzen würde, würde ich mich wohl nach einiger Zeit sehr gestresst und unwohl fühlen, und nach so einem Urlaub bräuchte ich hinterher definitiv Erholung, die ich dann vermutlich am besten durch einige aktiv gestaltete Tage erreichen würde.
Meine "Mindestaktivitäten" ohne Urlaubsreise wären beispielsweise ausgedehnte Spaziergänge oder Wanderungen in der Umgebung, Museums- und Ausstellungsbesichtigungen, Fotoexkursionen in der näheren oder weiteren Umgebung, Bibliotheksbesuche, und abends dann ins Theater (falls möglich), ins Kino oder Biergarten / Restaurant. Nach einem aktiv gestaltetem Tag fühle ich ich abends definitiv entspannter und erholter als nach einem puren Faulenzertag.
Mir fällt es schon schwer im Urlaub nur zu faulenzen, wobei ich es mir allerdings auch nie als Ziel nehme, im Urlaub nur faul zu sein und nichts zu tun. Das möchte ich ehrlich gesagt gar nicht, so dass ich mir da auch durchaus bewusst Dinge vornehme. Gerade dann, wenn ich meine freien Tage zu Hause verbringe, dann nehme ich mir bewusst vor, einige Dinge zu erledigen, für die ich sonst keine oder nur wenig Zeit habe und wozu ich einfach im Alltag nicht komme. Ich mache dann also einen Großputz, räume den Keller um, putze die Fenster, miste meine Sachen aus, nehme private Termine wahr und sortiere meine Dokumente.
Es bringt mir ja rein gar nichts, während meiner freien Zeit einfach nur zu faulenzen, mich zwei Wochen lang zu langweilen und dann während der Arbeitszeit nach Ende des Urlaubs wieder den totalen Stress zu haben, weil ich dann nach Feierabend noch total viele Sachen im privaten Leben zu erledigen habe. Und es ist ja normal, dass man im Urlaub dann die Gelegenheit gibt, verschiedene Dinge anzupacken. Und diese Zeit sollte man dann meiner Meinung nach auch nutzen.
Natürlich bedeutet das nicht, dass man den gesamten Urlaub damit verbringen sollte, verschiedene Dinge im Haushalt zu erledigen, so dass man sich letztendlich gar keine Zeit mehr für sich selbst nimmt. Aber es spricht ja nichts dagegen, einfach ein paar Dinge zu machen, um dann im Arbeitsalltag einfach nicht so viel Stress zu haben. Das nimmt einem ja auch eine große Last.
Wenn ich verreise, dann habe ich natürlich nicht die Möglichkeit, verschiedene Sachen im Haushalt zu erledigen. Aber trotzdem will ich dann in der Regel auch nicht nur faulenzen, da mich das einfach nicht erfüllt. Ich möchte dann auch verschiedene Sachen erleben, in Museen gehen, Ausflüge machen und die Umgebung erkunden.
Ich bin auch eher ein aktiver Mensch und das meist auch im Urlaub. Meine Reisen sind dieses Jahr auch ausgefallen. Ich finde die Idee einmal bewusst nichts zu tun sehr spannend - in Richtung Meditation. Ich habe es dieses Jahr so gehalten, dass ich mir nichts vorgenommen habe für meine freie Zeit, das hat mir auch geholfen Stress zu vermeiden, mal abgesehen davon, dass es Enttäuschungen vorbeugt, wenn wieder etwas nicht stattfinden konnte wegen neuen Richtlinien ect. Wenn man eher spontane Aktivitäten macht ist das auch entspannend auf eine eigene Art, und wenn sich nichts ergibt, dann ist es auch einmal sehr angenehm einen Tag vor dem Fernseher zu verbringen.
Ich habe nicht grundsätzlich etwas gegen Nichtstun, aber wenn, dann würde ich mir das am ehesten in einer besonderen Umgebung wünschen, wie zum Beispiel in einer besonderen Naturszenerie oder mit einer besonderen Aussicht. Ich könnte mir also beispielsweise vorstellen, mal einen Tag lang in einem besonderen Hotelzimmer mit Panoramablick aufs Meer oder in eine Berglandschaft zu verbringen, ohne etwas anderes zu tun als in die Ferne zu blicken und vielleicht Musik zu hören.
Einen ganzen Tag vor dem Fernseher zu verbringen, würde mich allerdings mit einem sehr unwohlen Gefühl hinterlassen. Selbst wenn ich den ganzen Tag lang interessante Dokumentationen angeschaut hätte, würde ich abends das Gefühl haben, dass mein Kopf brummt und ich mich wie betäubt fühle. Irgendwie verknüpfe ich Fernsehen nicht mit einem sehr positiven Lebensgefühl.
Im Urlaub zu faulenzen fällt mir absolut nicht schwer! Am Wochenende komme ich zum Beispiel eher schwer runter, aber im Urlaub habe ich damit keine Probleme. Wahrscheinlich liegt es an der langen Vorfreude und daran das man schon früh eingestellt ist auf eine Pause von allem. Außerdem beruhigt mich das Meer zum Beispiel sehr und auch das Wetter spielt eine wichtige Rolle bei mir persönlich.
Ich kann es schon nachvollziehen, warum bzw. wie Deine Freundin das macht, Ich bin der Meinung, dass man sich irgendwann ausruhen und einfach Energie auftanken sollte. Ich glaube das braucht man auch ja. Man kann die freien Tage auch ja mit diversen Aktivitäten füllen, aber nicht unbedingt. Bei mir liegt es an meiner Laune. Wenn ich mal Lust hätte, etwas zu machen, kann ich ja mein Hobby betreiben. Oder einfach Spaziergang im Park oder an den schönen Orten in der Umgebung. Aber wenn ich wirklich fix und fertig von der Routine bin, kann ich auch den ganzen Tag nur auf dem Couch oder im Bett liegen und mir Netflix anschauen.
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