Fachwörter im Alltag falsch anwenden und sich blamieren?
Eine Arbeitskollegin von mir versucht immer, sich möglichst gestochen auszudrücken, was aber oftmals sehr lächerlich ist. Sie verwendet zwar jede Menge Fremd- und Fachwörter, wendet diese aber nicht unbedingt immer richtig an. Bisher hat sie sich schon einige Male im Gespräch blamiert, als sie besonders wissend herüberkommen wollte, Fachwörter aber nicht richtig angewendet hat, so dass andere Kollegen sie erst darüber aufklären mussten.
Habt ihr Fachwörter im Alltag schon einmal falsch angewendet und euch dabei völlig blamiert? Wurdet ihr direkt aufgeklärt oder habt ihr euren Fehler irgendwann selbst bemerken können?
Ich könnte mich durch mein Studium auch weit hochgestochener ausdrücken, aber ich will es nicht. Ich bin auch in der Lage, Fachwörter und Fremdwörter korrekt zu benutzen oder zumindest zu erkennen, wann ich ein Fachwort nicht so gut kenne, dass ich das zumindest auf meiner Muttersprache umschreibe was gemeint ist, statt wahllos Worthülsen um mich zu werfen, die dann doch nicht stimmen.
Ich frage mich bei solchen Leuten immer, warum sie das tun. Möglicherweise beeindruckt das die, die weniger Ahnung haben, als sie selbst. Aber bei allen anderen Leuten, die gebildeter sind oder vom Fach ruft das zwingend Belustigung hervor. Ich muss mir dann immer ganz fest auf die Zunge beißen um nicht unhöflich loszugackern, wenn Leute denken sie sind wunder wie klug und dann komplizierte Wörter entweder falsch gebrauchen oder total falsch aussprechen. Das ist für mich besser, als jede Comedy.
Ich finde auch, dass man im Alltag schon bei den Wörtern bleiben sollte, die man kann und versteht. Sicher kann es dabei immer mal vorkommen, dass man ein Fachwort falsch anwendet, auch wenn man vielleicht sogar die richtige Bedeutung kennt. Aber richtig blamiert habe ich mich noch nicht und in der Regel merke ich es dann auch gleich, dass ich etwas falsches gesagt habe und kann mich dann noch verbessern.
Ich kann mich auf jede Weise ausdrücken. Egal ob es sich dabei nur um Fachterminologie handelt oder eben die normale Alltagssprache. Ich wähle meine Sprache jedoch immer so aus, das ich davon ausgehen kann, dass mich mein Gegenüber versteht.
Ich brauche nicht mit jemand "dummen" Fachmännisch reden und mit jemanden der ebenfalls vom Fach ist wie mit einem Idioten. Entsprechend sollte das ganze dann auch angepasst werden und das hat nichts mit profilieren bei mir zu tun, sondern das ich meinen Gegenüber Wertschätze und entsprechend mich an diesen anpasse.
Ich finde es reichlich erbärmlich, wenn jemand meint mit der Sprache sich abheben zu können von anderen und als etwas besseres aufspielen möchte. Gerade dann wenn eben Fachbegriffe und Fremdworte noch falsch benutzt werden und dort gar nicht in das Gespräch mit passen.
Darüber amüsiere ich mich jedoch nur kurz, denn ich hole solche Leute gerne auf den Boden der Tatsachen zurück und das kann ich auch sehr gut, denn wenn mir jemand so kommt dann bekommt er natürlich die geballte Ladung an Fachterminologie zurück bis er nur noch Bahnhof versteht.
Habe ich schon einmal Begriffe falsch verwendet. Ja kam durchaus vor, ich halte öfters Vorträge zu solchen Themen. Da in der BWL viele Begriffe ähnlich klingen aber eine unterschiedliche Bedeutung haben, kam es natürlich schon vor das ich den falschen Fachbegriff gewählt habe. Denn ich gestalte meine Vorträge gerne frei und schreibe mir entsprechend nicht alles im Detail auf.
Meistens wurde ich darauf freundlichst hingewiesen oder gefragt ob ich nicht etwas anderes meine. Absicht ist das jedenfalls nicht und passiert dann eher unabsichtlich, wie ein Versprecher ist das ganze dann zu werten. Blamieren würde ich das nicht nennen, das wäre dann erst der Fall wenn ich von einem ganz anderen Thema sprechen würde als eigentlich gemeint ist.
Ich drücke mich doch eher für jeden verständlich aus und benutze so gut wie keine Fachwörter. Ich finde auch immer, dass Menschen die viele Fachwörter benutzen oft hochgestochen wirken. Allerdings kenne ich auch durchaus ein paar Leute, die einfach so reden, da sie viel beruflich mit Kunden zu tun haben und sich dies einfach angewöhnt haben.
Ich würde solche speziellen Ausdrücke nur verwenden, wenn ich mir der Bedeutung dessen auch wirklich bewusst wäre. Für die Menschen in meinem Umfeld wäre es aber sicherlich komisch, wenn ich mich plötzlich so anders und gewählt ausdrücken würde.
Ich versuche mich auch so weit es geht, dem Gegenüber sprachlich anzupassen. Ich habe aber festgestellt, dass das nicht immer einfach ist, denn je nach Bildungsstand sind nicht immer auch die einfachsten Begriffe geläufig, was auf Dauer schon anstrengend kann. Mir hat schon mal jemand gesagt, dass ich ja so hochgestochen und gebildet klingen würde, wenn ich rede, dabei hatte ich das Sprachniveau schon angepasst an die jeweilige Person, die nur die mittlere Reife besessen hat.
Täubchen hat geschrieben:Mir hat schon mal jemand gesagt, dass ich ja so hochgestochen und gebildet klingen würde, wenn ich rede, dabei hatte ich das Sprachniveau schon angepasst an die jeweilige Person, die nur die mittlere Reife besessen hat.
Was hat denn der Ausdruck und die Sprache mit dem Schulabschluss von jemandem zu tun? Wenn man danach ginge, müssten doch alle Hauptschüler nur einfaches Deutsch beherrschen und keine Fachwörter kennen. Ich finde nicht, dass man das anhand vom Schulabschluss bewerten oder beurteilen kann. Es kommt sicherlich darauf an, wie viel Mühe sich jemand gibt und ob er sich mit Sprache und Fachwörtern beschäftigt. Ich könnte mir vorstellen, dass es in manchen Berufen dann auch notwendig ist und gebraucht wird.
Es hat überhaupt nichts mit dem Bildungsabschluss zu tun. Da kenne ich Menschen, die sich mit einem Abschluss der mittleren Reife besser ausdrucken können wie so mancher Student. Das Bildungsniveau hat mit der sprachlichen Intelligenz überhaupt nichts zu tun. So etwas finde ich beispielsweise überheblich, so eine Aussage.
Ich selber verwende solche Worte nur, wenn ich mir absolut sicher bin. Dabei habe ich so Modewörter, die ich dann eine Zeit lang verwende und dann auch wieder bleiben lasse. Im Allgemeinen finde ich so einen hochgestochenen Sprachgebrauch unpassend und angeberisch, obwohl ich mich dessen auch bedienen könnte.
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