Fachbücher ausleihen - das schmalste Buch gewinnt?

Was Fachliteratur angeht, so schaut es bei uns am Institut nicht so rosig aus. Wir haben eine Fachbibliothek am Institut, aber die Bücher können nur vor Ort eingesehen werden. Das bringt den meisten wenig und deswegen müssen wir immer zu einer Zweigstelle, die ein paar Minuten weiter weg ist. Eigentlich ist das nicht weiter schlimm, aber dazu kommt natürlich auch, dass nicht alle in der direkten Nähe wohnen. Wer mit dem Zug fahren muss, hat es schwer, denn der muss vom Institut zur Bibliothek fahren und mit dem Bus wieder zurück zum Hauptbahnhof. Und die Busse kommen hier nicht gerade oft.

Hinzu kommt, dass das schleppen der Bücher mitunter eine mühsame Angelegenheit ist. Die meisten Fachbücher bei uns sind richtige Brocken mit 1500 und mehr Seiten und das nicht gerade im kleinen handlichen Format. Ein Buch reicht da auch nicht, denn wenn man fünf Module und ein Praktikum hat, braucht man meistens auch für jedes dieser Module individuelles Lesematerial, wenn nicht sogar mehr, wenn sich das Modul in unterschiedliche Bereiche gliedert. Deswegen ist das Ausleihen der Fachliteratur bei uns meist keine große Freude.

Ich selbst wohne jetzt in direkter Nähe zur Bibliothek und fahre meist mit dem Fahrrad. Wenn ich mehrere Bücher brauche, dann fahre ich mehrfach an unterschiedlichen Tagen und hole mir immer ein bis zwei Bücher. Mehr kann ich dann irgendwann auch nicht tragen, aber ich bin jetzt auch kein Muskelpaket. Bei Kommilitonen die nicht in der Nähe wohnen, habe ich bereits die Angewohnheit bemerkt, sich immer das Buch aus der Liste empfohlener Fachliteratur auszuleihen, welches am dünnsten ist. Nicht immer ist das auch das beste Buch, oft müssen die Leute sich dann doch ein anderes Buch holen, aber wenn man jetzt die Wahl zwischen einem riesigen Brocken und einem etwas handlicheren Buch hat, nimmt man oft das kleinere, besonders wenn man damit noch ein Stück zu gehen hat und es lange bis nach Hause hat.

Ich selbst habe früher auch gerne zu den etwas dünneren Werken gegriffen, gerade dann, wenn man die Bibliothek in einer Pause zwischen den Vorlesungen besucht hat und dann letztendlich doch eine Weile mit dem Teil herumlaufen musste. Irgendwann tut einem die Schulter dann doch weh und nach zwei Wochen darf man den Brocken dann auch wieder zurückbringen. Inzwischen aber wähle ich immer das Buch, was ich am Besten finde, unabhängig davon, wie dick es ist. Wie ist es bei euch, nach welchen Kriterien sucht ihr euch eure Fachliteratur aus? War es bei euch auch schon mal so, dass ihr eher zu den kleineren und leichteren Werken gegriffen habt, wenn ihr wusstet, dass ihr noch einen längeren Weg vor euch habt?

Auf den Gedanken bin ich noch nicht einmal gekommen. Ich leihe mir grundsätzlich das Buch aus, von dem ich meine, dass es für mich persönlich den größten Wert hat.

Da ist es mir egal wie schwer oder wie groß ein Buch ist. Einmal hatte ich das Problem, dass meine ganzen ausgeliehenen Bücher nicht einmal alle in meine Tasche gepasst haben. Also musste ich mir noch schnell im Supermarkt eine Tragetasche zusätzlich organisieren, in die ich dann die Bücher stecken konnte. Das war eine enorme Schlepperei, gerade weil ich auf Bus und Bahn angewiesen war und mehrmals umsteigen musste, aber am Ende hat es sich gelohnt, denn ich habe wertvolle Informationen in den Fachbüchern finden können. In dünneren Büchern hätte ich die vielleicht nicht gefunden und dann hätte ich mich doch schon sehr geärgert. Deswegen denke ich, dass es besser ist, ein renommiertes Buch auszuleihen als ein leichtes.

Auf dem Fahrrad ist es natürlich unpraktisch, viele große, schwere Bücher mit sich zu führen. Ein Fahrradanhänger könnte da Abhilfe schaffen. Ich sehe viele Studenten immer mit einem Anhänger hinter ihrem Fahrrad, in dem sie ihre Studiensachen verstauen und transportieren. Sicher ist es übertrieben, nur um Bücher leihen zu können so einen Anhänger anzuschaffen. Aber wenn es noch weitere Gründe dafür geben sollte, wäre das sicher eine gute Alternative, wenn man mit dem Fahrrad unterwegs ist.