Extrem-Couponing - lohnt es sich wirklich?
In unserer Regionalzeitung habe ich von einem Extrem-Couponer gelesen, der massig Schnäppchen in seiner Wohnung lagert. Sein Ziel ist es durch die Coupons viel Geld zu sparen, aber ich verstehe nicht was das bringen soll, wenn man mit z.B. 400 Flaschen Haarwäsche, Klosteine, Katzenstreu oder mit irgendwelchen Suppendosen seine Wohnung vollstopft.
Ich schaue auch nach Schnäppchen und freue mich auch wenn ich was sparen kann, aber kaufe nur so viel, wie ich selbst verbrauchen kann. Ob sich das Extrem-Couponing wirklich lohnt, kann ich nicht so richtig nachvollziehen, weil mir da meine Zeit zu schade ist, um mich den ganzen Tag mit diesen Coupons zu beschäftigen. Wie seht ihr das Extrem-Couponing, meint ihr es lohnt sich wirklich?
Ich kenne das nur von Amerikanern. Da gibt es ja diese "Rabatte können nicht kombiniert werden" Einschränkung, die wir in Deutschland haben, nicht. Wenn man genug Zeit und Energie aufwendet kann man deshalb Produkte fast kostenlos bekommen.
Realistisch betrachtet lohnt sich dieses Verhalten aber selbst für diese Leute nicht. Zunächst einmal sind das fast immer Hausfrauen, die Couponing irgendwann aus Langeweile zu ihren "Beruf" gemacht haben. Wenn die statt dessen einer bezahlten Tätigkeit nachgehen würden, würden sie wahrscheinlich genauso viel verdienen wie sie mit den Coupons sparen können.
Und dann kaufen sie immer riesige Mengen an Zeug, die dann gelagert und verwaltet werden müssen und die wahrscheinlich nie aufgebraucht werden, weil man halt einfach nicht lange genug lebt um tausend Zahnbürsten oder fünfhundert Dosen Suppe zu verbrauchen. Und es kommt ja immer mehr dazu. Die sagen ja nicht, ich habe schon tausend Zahnbürsten, ich brauche nicht noch hundert Stück. Wenn man die für einen Cent pro Stück bekommen kann werden die selbstverständlich mitgenommen.
Dazu kommt bei den Amerikanern, dass die Coupons nur für verarbeitete Lebensmittel gelten, was natürlich nicht gerade zu einer gesunden Ernährung beiträgt. In Deutschland ist das aber anders. Zumindest habe ich immer mal wieder bei Payback Coupons, die für Obst und Gemüse gelten oder auf den gesamten Einkauf, also inklusive frische Lebensmittel, angerechnet werden.
Ich bin bei zwei Programmen angemeldet, da bekommt man die Coupons über die Apps oder per Post zugeschickt und hat somit null Aufwand. Und bei reduzierten Produkten habe ich die Erfahrung gemacht, dass die Angebote regelmäßig wiederkommen. Wenn man da zum Beispiel drei Pakete Kaffee mitnimmt statt dem einen, das man unmittelbar braucht, kommt man in der Regel gut hin bis es ein neues Kaffeeangebot gibt. Da braucht man nicht den halben Keller mit Kaffee vollstellen.
Extrem-Couponing kenne ich auch nur aus den Staaten. Soweit ich mich erinnere gibt oder gab es sogar mal eine Serie, die diese Leute bei ihrem Werk gefilmt hat, aber ich habe bislang noch nie eine Folge davon gesehen, auch wenn ich das Thema an sich nicht uninteressant finde. Dort in den USA scheint es bei einigen Individuen extreme Auswüchse zu geben, wo Leute sich die ganze Wohnung mit Produkten im Centbereich zumüllen, die sie nie im Leben benutzen, geschweige denn aufbrauchen können.
Meiner Meinung nach handelt es sich beim Extrem Couponing um eine Mischform von Kaufsucht und Hoarding, beide immanenten Aspekte des jeweiligen werden dort abgegolten. Man hat immer wieder den Rausch des Schnäppchens und der Dopaminausschüttung und kann sich mit dem Anhäufen großer Warenmengen selbst beruhigen. Finanziell lohnenswert ist das sicher nicht. Was nützt es einem, wenn man nur drei Dollar ausgegeben hat, aber irgendwann die Käfer die gebunkerten 2000 Küchenrollen auffressen werden?
Auch im kleineren Maßstab halte ich Couponing nur für begrenzt sinnvoll. Ich gucke seit Jahren einen amerikanischen Channel auf YouTube, wo die Frau in Zeiten von Arbeitslosigkeit Couponing semi-professionell betrieben hat, nur um dann einige Jahre später den Großteil ihrer Umsonst-Ware entweder gespendet oder schlimmer noch in den Müll geworfen hat. Gallonen von Ketchup und das Äquivalent einer Badewanne voll mit Duschgel braucht kein Mensch.
Ich kenne auch jemanden, der Coupons sammelt und dann regelmäßig einlöst. Da gab es dann auch einmal 5 große Flaschen Ketchup und ich habe mich gefragt, wie man das schaffen möchte, diese vor Ablauf des Mindesthaltbarkeitsdatums zu verbrauchen. Ich denke, dass man da schon wirklich aufpassen muss, bei welchen Produkten sich das lohnt und welche man auch rechtzeitig verbraucht bekommt.
Bei manchen blinkt dann sicherlich nur das Schnäppchen auf und sie denken dann nicht mehr nach. Für mich ist das auch schon eine Art von Kaufsucht. In Amerika ist das sicherlich noch extremer. Das ist dann ja auch schon richtiges horten und sammeln.
So richtig funktioniert das ja nur in Amerika und auch nur da kann man sich solche extremen Vorräte anlegen. Hier kann man das meistens weniger, da man hier die verschiedenen Coupons nicht so miteinander kombinieren kann. In Amerika ist dies aber möglich, da kann man alles miteinander kombinieren und macht damit extreme Schnäppchen, dazu gibt es auch eine Sendung so viel ich weiß.
Ich mache auch gerne mal Schnäppchen mit Coupons und nutze auch gerne Cashbackapps, damit ich beim Einkaufen sparen kann. Das finde ich auch nicht weiter schlimm. Immer mal wieder kann man auch hier etwas gratis bekommen, aber unvernünftig viel würde ich dann dennoch nicht kaufen. Bei gewissen Sachen ohne Verfallsdatum kann man dann aber auch durchaus mehr kaufen, da man es ja auch aufbraucht.
Teilweise haben die Leute in Amerika ja ganze Räume mit ihren Sachen, die sie geschenkt bekommen oder für die sie nur wenig gezahlt haben. Das finde ich sehr übertrieben. Gewisse Dinge auf Vorrat zu kaufen, wenn sie extrem günstig sind macht aber schon Sinn. Allerdings muss man es auch wirklich aufbrauchen können.
Wie sich das in Deutschland verhält, weiß ich gar nicht genau. Klar kann man sparen, aber was mit Extrem-Couponing in den USA möglich ist, da würdest du wohl mit den Ohren schlackern. Dort ist es nicht selten, dass du statt 500 Dollar nur noch 10 Dollar zahlen musst, dank der Coupons. Das habe ich schon häufiger mit bekommen und auch im TV gab es mal in America eine Show darüber.
Es kommt aber auch darauf an, wo du in den USA zum Beispiel wohnst. In California ist das wiederum schwieriger, als in Texas, Iowa & Co. Doch es ist da keine Seltenheit, dass Leute mit 500-1000 Dollar eigentlich zahlen müssten, aber Dank Coupons zwischen 5 bis 20 Dollar am Ende nur zahlen müssen. Dafür haben sie einen Vorrat an Zahnbürsten, Duschzeug, Tierbedarf, Fertiggerichte und vieles mehr. Krass oder?
Eine Bekannte, die in den USA lebt, macht das auch, aber das fing bei ihr durch die wirtschaftliche Krise in den USA an, wie wohl bei sehr vielen. Die macht es aber auch heute noch, obwohl die wieder gut an Geld gekommen ist. Sie spendet das dann auch gerne dortigen Institutionen, verschenkt es an Bedürftige und mehr. Ich feier sie dafür auch wirklich.
Ich würde mich auch freuen, wenn man mehr Coupons in Deutschland macht, weil dann würde ich das bei Zeit auch mitmachen und wenn ich auch nur die Dinge dann verschenke. Ich finde daran nämlich überhaupt nichts schlimm und sparen kann man eben auch nie genug, das finde ich jedenfalls.
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