Extrawünsche äußern wenn man bei jemandem isst?

vom 25.11.2014, 16:18 Uhr

In dem Thema Wie viel Rücksicht nehmt ihr beim Kochen? wurde bereits gefragt, wie viel Rücksicht man beim Kochen auf Gäste nimmt, die bestimmte Vorlieben haben, zum Beispiel Vegetarier sind oder eine bestimmte Gemüsesorte nicht mögen.

Mich interessiert eher die andere Seite, nämlich die Sicht der Person, welche zum Essen eingeladen wird und sich dann überlegen muss, inwieweit sie Extrawünsche äußert oder ob sie es vielleicht ganz unterlässt. Als Vegetarierin verzichte ich natürlich auch auf Fleisch, wenn ich bei anderen Personen esse, zum Beispiel bei den Eltern meines Freundes. Ich lasse den Fleischanteil des Essens dann einfach weg und ernähre mich von den Beilagen.

Ich würde in dem Fall dann aber nie auf die Idee kommen, zu verlangen, dass mir extra etwas Vegetarisches gekocht wird. Als ich dieses Jahr mit meinem Freund zu Gast bei seiner Großmutter war, hat diese aber mir immer etwas Vegetarisches dazu gekocht, zum Beispiel Schnitzel auf pflanzlicher Sojabasis, während die anderen normale Schweineschnitzel gegessen haben.

Das fand ich natürlich sehr nett, aber es war mir auch etwas unangenehm, denn ich will nicht, dass Leute sich wegen mir Umstände machen. Bisher bin ich immer satt geworden, auch wenn nicht extra auf mich Rücksicht genommen wurde. Wenn man als Vegetarier beginnt, Extrawünsche beim Essen zu äußern, dann glaube ich auch, dass manche Menschen schnell genervt sein können, weil sie die Vegetarier dann als „Extrawürste“ oder ähnliches ansehen.

Wie ist das bei euch? Äußert ihr Extrawünsche beim Essen, wenn ihr bei anderen zu Gast seid oder wartet ihr einfach, was auf den Tisch kommt und sucht euch dann das heraus, was ihr mögt und lasst das andere einfach weg?

» *sophie » Beiträge: 3506 » Talkpoints: 1,38 » Auszeichnung für 3000 Beiträge



Ich habe natürlich auch spezielle Dinge, die ich nicht esse oder eben nicht essen möchte. An Fleisch esse ich auch längst nicht alles. Ich sortiere dann diese Dinge aus und lasse sie auf dem Teller oder ich nehme mir eben nichts davon und esse dann die Sachen, die ich mag. Ich käme da auch nicht auf die Idee, irgendwelche Extrawünsche zu äußern. Ich finde, dass sich das einfach nicht gehört und man sich als Gast schon etwas anpassen sollte.

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» Nelchen » Beiträge: 32238 » Talkpoints: -0,25 » Auszeichnung für 32000 Beiträge


Ich bin Vegetarierin, aber grundsätzlich mit Beilagen auch vollkommen zufrieden und werde satt. Und ich will auch nicht, dass sich meine Gastgeber zu sehr bemühen. Für viele ist es ja ein ganz neues Terrain und das würde ich ihnen gar nicht zumuten wollen.

Andererseits ist es vielen dann aber auch sehr unangenehm, wenn sie ihrem Gast Essen servieren, das dieser gar nicht mag. Da geben sie sich Mühe mit irgendeinem Braten und freuen sich schon, dass es allen schmecken wird und ein Gast nimmt sich nur ein paar Kartoffeln. Da fühlen sich viele Gastgeber dann sehr schlecht.

Aber bisher habe ich es, denke ich, immer geschafft, meinen Gastgebern ihr schlechtes Gewissen auszureden. Mir fällt es auch gar nicht schwer, das überzeugend rüberzubringen, weil ich Kartoffeln so unglaublich lecker finde, dass ich da wirklich nicht mehr als ein bisschen Butter und Salz dazu brauche. Irgendwann glauben die Gastgeber es dann und man wendet sich anderen Gesprächsthemen zu.

Wenn ich nicht gefragt wurde, habe ich mich jedenfalls noch nie von mir aus gemeldet und von meinem Vegetarismus erzählt, geschweige denn, dass ich ein extra Gericht für mich verlangt hätte. Wenn der Gastgeber schon bei der Einladung überlegt, welches Gericht er zubereiten könnte, würde ich es allerdings schon sagen. Sonst würde man ihn ja ins offene Messer laufen lassen. Das fände ich auch unfair. Wobei ich dann eben auch mehrfach betonen würde, dass ich mit Beilagen mehr als zufrieden bin.

Wenn allerdings Gemüse serviert werden, die ich normalerweise nicht mag oder noch nie gegessen habe, probiere ich diese dennoch. Da kann man dann ja auch richtige Überraschungen erleben und plötzlich schmeckt es einem doch. Also pingelig würde ich mich als Gast nie aufführen. Nur ethisch motivierter Vegetarismus ist eben schon eine ganz andere Schiene. Den schiebe ich aus Höflichkeit nicht mal eben beiseite.

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» Bienenkönigin » Beiträge: 9448 » Talkpoints: 19,93 » Auszeichnung für 9000 Beiträge



Ich bin zwar kein Vegetarier aber ich bin grundsätzlich sehr wählerisch und esse definitiv nicht alles. Bisher habe ich aber noch nie Sonderwünsche geltend gemacht. Ich mache es dann genauso wie du und esse eben nur das was mir schmeckt.

Wenn man zum Essen eingeladen ist, finde ich, sollte man auch keine Extrawünsche haben. Wenn jemand unaufgefordert etwas gesondert zubereitet ist das natürlich etwas anderes, dann freut man sich über die Aufmerksamkeit und ist dankbar dafür aber darauf bestehen oder danach fragen würde ich wohl eher nicht.

» que_Linda » Beiträge: 688 » Talkpoints: 9,25 » Auszeichnung für 500 Beiträge



Normalerweise sollte man erst gar nicht in so eine peinliche Lage kommen, als Gast ein gewisses Gericht nicht essen zu können oder wollen, weil man es einfach nicht isst. Denn normalerweise steht man dem Gastgeber ja in irgend einer Weise nah. Man ist entweder befreundet, verwandt oder zumindest bekannt.

So kann es sein, dass man schon von Vornherein weiß, dass die Person, die eingeladen wird, Vegetarier oder Veganer ist. Bei Personen, deren Essgewohnheiten ich nicht kenne, die bringe ich üblicherweise in Erfahrung, bevor der oder diejenige bei mir isst.

Es kann mir also als Gastgeberin überhaupt nicht passieren, dass ich da ins Fettnäpfchen trete. Umgekehrt werde ich auch schon, bevor gekocht wird, meine Gastgeberin oder meinen Gastgeber darüber informieren, wenn ich Veganerin, Vegetarierin oder Allergikerin bin. Es ist doch nur von Vorteil, dass die Gastgeber das wissen. Das erspart Enttäuschungen und Zeit, sowie manchmal auch Ärger.

» nordseekrabbe » Beiträge: » Talkpoints: Gesperrt »


Wenn ich bei jemandem zum Essen eingeladen bin, käme es mir bestimmt nicht in den Sinn, Extrawünsche zu äußern. Da der Gastgeber in den meisten Fällen die Gepflogenheiten seines Gastes kennt, erübrigt sich das Fragen nach Sonderwünschen. Kennt er aber den Gast nicht so gut, wird der Gast auch überleben, falls er Vegetarier oder Veganer ist, und eben die Beilagen essen ohne Fleisch.

Wird man vorab gefragt, was man gar nicht mag, würde ich dann auch sagen, was ich nicht essen kann oder möchte. In einem einzigen Fall würde ich ohne gefragt zu werden sagen, wenn ich Allergiker wäre und gewisse Lebensmittel meiden müsste. Aber das wird bestimmt jeder verstehen.

» Cid » Beiträge: 20027 » Talkpoints: -1,03 » Auszeichnung für 20000 Beiträge


Ich bin kein Vegetarier und würde auch keine besonderen Wünsche äußern, wenn ich zum Essen eingeladen bin. Schließlich kann man sich glücklich schätzen, wenn man eine Einladung bekommt. Wenn ich das Essen wirklich überhaupt nicht mögen würde, dann würde ich mir nur eine kleine Portion aus Höflichkeit nehmen und eben später zuhause noch etwas essen.

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» ninjafan » Beiträge: 1455 » Talkpoints: -0,16 » Auszeichnung für 1000 Beiträge



Grundsätzlich esse ich das, was auf den Tisch kommt. Da ich Vegetarierin bin, möchte ich logischerweise kein Fleisch essen. Da greife ich aber eher zu den Beilagen und esse das Gemüse, hungern musste ich bis jetzt noch nie. Einmal war ich bei einem Freund Zuhause gewesen, woraufhin er meinte, dass es zum Mittagessen eine Nudelsuppe gibt und ich mitessen kann. Dort waren aber Leberstücke enthalten, an die er gar nicht gedacht hatte.

Dann habe ich eben Butterbrot mit Käse und hartgekochte Eier gegessen. Mir wurde mehrmals angeboten, dass ich die Suppe essen könnte, aber die Fleischstücke liegen lassen könnte, was ich aber nicht wollte. Außerdem wollte ich auch nicht, dass ein weiteres Gericht extra für mich gekocht wird, weswegen ich eben Butterbrote gegessen habe. Schlimm fand ich es nicht und ich bin nicht verhungert.

Extrawünsche äußere ich nicht, da ich niemanden mehr Arbeit machen möchte.

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» soulofsorrow » Beiträge: 9232 » Talkpoints: 24,53 » Auszeichnung für 9000 Beiträge


Ich würde mich generell als Allesesser bezeichnen, da ich weder besondere Ernährungsformen verfolge noch irgendwelche bekannten Unverträglichkeiten habe. Auch gibt es vielleicht gerade mal eine Hand voll Lebensmittel, die ich wirklich nicht mag, und die meisten davon kann ich in fertig zubereiteten Gerichten, wo man sie nicht allzu deutlich herausschmeckt, notfalls trotzdem essen. Meistens kann ich mich daher sehr gut mit allem arrangieren, was beim Auswärtsessen auf den Tisch kommt, und daher äußere ich im Vorfeld auch keine Sonderwünsche, sondern lasse mich überraschen, was es gibt.

Natürlich kommt es dennoch ab und zu vor, dass mir der Appetit an einem Tag gerade nicht so sehr danach steht, was serviert wird, oder dass mir eine bestimmte Geschmackskombination schlichtweg nicht zusagt. Dann bediene ich mich eben an den Beilagen oder am Salat, wenn es einen gibt, oder esse eine kleinere Portion. Trotzdem würde ich in so einem Fall kein Extraessen einfordern oder mich im Nachhinein beschweren.

Anders wäre es wohl, wenn ich durch Allergien oder durch gewisse Ernährungsvorgaben in meiner Auswahlmöglichkeit eingeschränkt wäre. Würde ich streng Wert auf eine vegane Ernährung legen und bei einer Essenseinladung zusagen, dann würde ich den Gastgeber im Vorfeld schon darauf hinweisen, dass ich vegan esse. Ansonsten könnte es definitiv passieren, dass keine der aufgetischten Speisen für mich geeignet wäre. Auch bei einer Milcheiweiß- oder Nussallergie würde ich darum bitten, dass das berücksichtigt wird. Allerdings würde ich dennoch niemandem vorschreiben, was genau er kochen soll, denn das steht mir einfach nicht zu und ich würde auch nicht mehr Umstände machen wollen als nötig.

» MaximumEntropy » Beiträge: 8472 » Talkpoints: 838,29 » Auszeichnung für 8000 Beiträge


nordseekrabbe hat geschrieben:Normalerweise sollte man erst gar nicht in so eine peinliche Lage kommen, als Gast ein gewisses Gericht nicht essen zu können oder wollen, weil man es einfach nicht isst. Denn normalerweise steht man dem Gastgeber ja in irgend einer Weise nah. Man ist entweder befreundet, verwandt oder zumindest bekannt.

Dem kann ich mich nicht so ganz anschließen und ich Esse häufiger bei Menschen, die mir komplett fremd sind oder nichts von meinen Essgewohnheiten wissen. Dabei sind das dann Geschäftspartner und solche Dinge, die auch mal nach Hause einladen damit man die Familie kennen lernt und da wird gekocht, was man meint das der andere isst.

Sprich, es wird spekuliert und wenn du am Ende vor einer Fischplatte und Fischgängen sitzt und das nicht isst, dann sorgt das auch für eine peinliche Stimmung. Oder wenn nur Fleisch gegrillt wird, ohne alles weitere und kein Salat in Sicht ist, dann wärst du als Vegetarier ebenfalls aufgeschmissen. In anderen Breitengraden ist das absolut normal, dass der Geschäftspartner zu sich nach Hause einlädt zum Essen und nicht ins Restaurant ausführt wie hier, aber auch da kann man eine Bauchlandung machen.

Ich bin Anspruchslos und es gibt zwar einige Dinge die ich nicht esse, aber wenn es sein muss dann wird auch das gegessen. Siehe auch das Geschäftsessen, bei dem ich schon mehrmals mit Fischgerichten konfrontiert war ohne Beilagen dann wird es halt auch gegessen. Bei anderen Sachen hatte ich noch nie die Verlegenheit, dass ich etwas nicht gegessen habe wenn ich zu Gast war aber es gab schon einige Momente, bei denen mein Geschmack so gar nicht getroffen worden ist.

Aber deswegen habe ich keine Extrawünsche und äußere diese auch, da ich mich ansonsten im Zweifel halt selbst um mein Essen kümmere und das mitbringe, wenn z.B. Unverträglichkeiten oder Allergien bestehen, sprich wirklich triftige Gründe.

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» Sorae » Beiträge: 19435 » Talkpoints: 1,29 » Auszeichnung für 19000 Beiträge


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