Externe Bewerber mit Insider-Informationen versorgen?
Meine Chefin musste vor kurzem leider einem Bewerber absagen, den sie zu gerne eingestellt hätte, der aber nicht optimal in unser Projekt von der Qualifikation her passte. So gab sie ihm dann auch den Hinweis, dass sich möglicherweise eine neue Stelle im Juli auftun würde, bei der man seine Bewerbung berücksichtigen könnte. Man würde im Prinzip nur noch die Genehmigung der finanziellen Mittel für diese Stelle abwarten. Dieser Bewerber war dann auch sehr dankbar für den Hinweis und erlaubte meiner Chefin dann auch, dass seine Bewerbung eben für diese Stelle berücksichtigt wird.
Ich habe nicht mitbekommen, dass meine Chefin noch anderen Bewerbern von dieser Stelle erzählt hat. Sicherlich werden kritische Stimmen jetzt von einer Diskriminierung sprechen, da dieser eine Bewerber jetzt Vorteile durch so eine Information hat und alle anderen Bewerber eben nicht. Findet ihr es fair, wenn man externe Bewerbern mit solchen Insider-Informationen versorgt oder findet ihr das ungerecht?
Ich muss ehrlich sagen, mich stört das nicht, weil mich das eben nicht betrifft und ich denke, dass meine Chefin groß genug ist um zu wissen was sie tut und was für unsere Arbeit das Beste ist. Es wäre schließlich blöd, Menschen diesen Tipp zu geben, die in ihren Augen nicht so qualifiziert wären für genau diese Stelle. Wie seht ihr das?
Sie hätte ihn doch gerne genommen und wenn man schon mal so jemanden gefunden hat, macht es doch auch Sinn diese Person deswegen anzusprechen. An sich finde ich es auch nicht schlimm, wenn man derartige Informationen weitergibt, es bringt doch beiden Seiten etwas und nicht nur der Chefin oder dem Bewerber. So ist beiden geholfen und man hat sich die lästige Suche erspart.
Für mich sind das keine wirklichen Insider-Informationen, dazu gehört für mich etwas ganz anderes, nämlich das man den Bewerber vorher so informiert, das er im Vorstellungsgespräch gar nicht mehr versagen kann, das wäre dann eine Bevorteilung. Das was deine Chefin gemacht hat, ist im Endeffekt sich einen sehr guten Kandidaten in die Warteschleife für eine andere Position zu setzen und hat sich dafür sein Einverständnis geholt, das sie das überhaupt darf. Denn das ist auch eine Voraussetzung dafür.
Im Prinzip ist das nichts anderes wie eine Absage mit der gleichzeitigen Option auf eine andere Position. So etwas kommt mittlerweile in sehr großem Stil in vielen Firmen vor, das man entweder Initiativbewerbungen in einem Pool hat, einen geeigneten Kandidaten auch für eine andere Stelle im Auge behält oder vorschlägt, natürlich in Absprache mit dem Kandidaten. So lange die eigentliche Stelle dann immer noch ausgeschrieben wird, hat das auch überhaupt nichts mit Diskriminierung zu tun, denn alle anderen Bewerber hätten dann immer noch die gleichen Chancen, bei gleicher Qualifikation, zumindest in der Theorie und es könnte ja dann auch sogar sein, das ein Bewerber mit noch besseren Qualifikationen sich für die Stelle bewirbt und der jetzige Kandidat die Stelle dann doch nicht bekommt.
Das sind keine Insider Informationen, dass sind lediglich Hinweise wann sich eine Stelle auftun könnte und ein weiteres Angebot für eine weitere Runde der Bewerber darauf. Dieser Hinweis ist nicht verwerflich und was soll damit schon großartig passieren? Sie hat darauf verwiesen, dass die finanziellen Mittel noch genehmigt werden müssten.
Nicht in welcher Höhe, nicht für welchen Zweck und sonst auch nichts woraus man ihr einen Strick drehen könnte von weiter oben her. Nur die Information, dass hier bald neue Stellen entstehen könnten und das Angebot, ihn direkt zu Berücksichtigen. Muss man das aber direkt auch jedem erzählen den man gar nicht erst einstellen wollte oder nur Bewerbern, die man gerne genommen hätte, die geeignet sind und auch sonst überzeugt haben?
Ich mache das nicht anders. Wenn ich eine Stelle bei mir vergebe und ich mehrere Bewerber habe die dafür geeignet wären und ich sie gerne hätten, dann gebe ich auch den Hinweis, dass zu diesem Zeitpunkt keine weitere Stelle frei ist aber in einigen Monaten dann etwas neues geplant ist und ob man die Bewerbung dann noch berücksichtigen darf oder ob der Bewerber dann kein Interesse mehr daran hat. Somit kann ich mir für die neue Stelle dann auch oftmals die kompletten Bewerberrunden sparen, da ich einfach jemanden dann einstelle aus einer vorherigen Runde den ich dort bereits kennengelernt habe.
Auch sind nicht alle Stellen gleich von der Qualifikation her. Mag sein, dass ihm ein Schein gefehlt hat den jemand anderes hat. Die nächste Stelle braucht diesen dann nicht zwingend und damit ist er auch nicht minder qualifiziert für diesen Posten. Nur weil es zum Geschäftsführer nicht gereicht hat, muss er noch lange kein schlechter Stellvertreter sein.
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