Ex-Freund ein Stalker, wieso hilft einem niemand?
Seit vielen Jahren habe ich ein und dieselbe Bekannte. Sie hat sich vor circa vier Monaten von ihrem Partner getrennt, der polizeilich wegen Belästigung seiner Ex-Freundinnen und Schläge gegen seine Ex-Freundinnen bekannt ist. Auch musste schon eine einstweilige Verfügung geholt werden, damit er sich auf 100 Meter den Ex-Freundinnen samt der Kinder nicht mehr nähert.
Er fiel damals dadurch auf, dass er im Keller die Stromkabel durchgeschnitten hat, die Tür eingetreten hat, immer an Orte war, wo die Ex-Freundinnen auch waren. Ständig kamen Drohanrufe, dann Droh-SMS und dann wieder harmloses Liebesgesäusel. Er saß aber auch schon wegen Gewalt gegen dieser Frauen im offenen Vollzug.
Meine Bekannte wollte diesen Aussagen damals nicht Glauben schenken und ist jetzt selber "Opfer" genau dieses Verhaltens. Er ruft an, beleidigt. Er ruft wieder an und entschuldigt sich. Er droht am Abend mit Axt und Machete vorbeizukommen, am nächsten Tag entschuldigt er sich. Das geht eigentlich im Grunde immer so. Selten, wo sie mal einen Tag Ruhe hat.
Er steht an Orten, wo meine Bekannte z.B. bei der Kita steht, um den gemeinsamen Sohn abzuholen. Er geht zur Freundin und fragt diese aus. Er schellt mehrfach an usw. Die Polizei musste auch schon kommen, aber kam mit der Aussage, ignorieren sie die Anrufe einfach, öffnen sie nicht die Tür.
Meine Bekannte hat auch darauf hingewiesen, dass er wegen derartigem Verhalten schon aktenkundig ist und sie Angst hat, dass er es irgendwann übertreiben würde. Er ist zudem auch Alkoholiker und nimmt Drogen. Da kann ich die Angst auch im Hinblick auf die Ex-Freundinnen nur allzu gut nachvollziehen.
Doch irgendwie scheint die Hilfe nicht in Sicht zu sein, aber wieso? Ich habe ihr jetzt geraten zu einem Anwalt zu gehen, auch eine einstweilige Verfügung zu ordern, aber trotzdem frage ich mich, wieso das Thema "Stalking" bei uns noch immer so unbekannt ist und kaum polizeilich berücksichtigt wird? Habt Ihr eine Idee, was meine Bekannte tun kann oder bleibt wirklich der Leitspruch "es muss erst etwas passieren" hier gültig?
Was soll denn passieren, wenn sie nichts unternimmt? Soll ein Blitz vom Himmel fahren und den Mann erledigen? Die Polizei kann wenig tun, wenn sie gerufen wird. Ansprache und Platzverweis sind eigentlich alles. Schließlich können die Beamten nicht beurteilen, was da genau passiert.
Nicht reagieren ist schon einmal richtig. Und dann schön alle Vorfälle, SMS und so weiter sammeln und eine Anzeige wegen Nachstellung erstatten. Das ist ein Antragsdelikt, sie muss aktiv werden und möglichst während der normalen Bürozeiten zur Polizei gehen.
Immerhin gibt es mittlerweile den Straftatbestand der Nachstellung und man muss auch nicht mehr erst Wohnung und Arbeitsplatz wechseln, um eine schwerwiegende Beeinträchtigung nachzuweisen. Außerdem muss man eben seinen Hintern hoch bekommen und sich zum Gericht bewegen und einen Antrag auf eine einstweilige Verfügung stellen. Das geht ohne Anwalt, der Rechtspfleger vor Ort nimmt den Antrag auf.
Das Problem ist doch wo man die Grenze zwischen Stalking und einer gewissen Traurigkeit nach einer Trennung unterscheiden. Man kann das schnell mal vor der Polizei hochspielen und was soll sie da machen? Die Beamten können nur auf konkrete Sachen reagieren.
Man muss nun gerichtlich vorgehen, ein Anwalt ist sicherlich nicht schlecht. Wobei es auch wichtig ist alles zu dokumentieren. Nachweise und Beweise können nie schaden und wenn man einen Erfolg erzielen will, dann muss man das auch beweisen können. Eine anwaltliche Beratung macht aber schon Sinn, weil man sich selber damit ja einfach nicht so gut auskennt.
Sagen wir einmal so. Ich war vom ersten Moment an skeptisch, weil man sich sowie die Ex-Freundinnen hier in der Umgebung kannte. Man wusste aus der Nachbarschaft auch, dass viel Streit, Schläge, Drohungen & Co zum Vorschein kamen. Doch gleichzeitig wusste man auch, dass er sich von Polizei wenig aufhalten lässt, deswegen eben mehrfach schon im Knast saß und eben auch schon eine Verfügung gegen ihn erwirkt wurde, um sich auf 100 Meter nicht zu nähern.
Natürlich ist er auch traurig, das möchte ich dem Herren auch nicht absprechen. Manchmal spricht vielleicht auch die Wut aus den Drogen und der Mischung mit Alkohol. Das möchte ich ihm auch nicht absprechen, aber manchmal sind seine Bedrohungen schon heftig. Er tut ihr derzeit nichts und steht an der Kita, um offenkundig zu zeigen, hier bin ich. Nicht, um den gemeinsamen Sohn abzuholen. Er lässt sich eigentlich links liegen und steht nur da wie so eine Ampel.
Die Anrufe beginnen meist abends. Morgens ist er ja noch nüchtern und mittags geht es langsam mit SMS los. Diese hat sie allesamt behalten, weil sie der Meinung ist, dass sie diese gebrauchen kann. Denn sie hat am Montag nächster Woche einen Termin beim Jugendamt und will diese auch zeigen. Ihr Ziel ist es, jetzt dafür zu sorgen, dass er sich dem Kind nicht nähern darf, was ich allerdings für fraglich halte, ob das alles reicht, aber ich bin auch keine Rechtsexpertin.
Wo fängt Stalking, Nachstellen und einfach nur sauer auf eine Trennung sein an? Das frage ich mich auch immer. Doch ich finde es sehr bedenklich, dass er schon dasselbe Verhalten und die bedrohenden Nachrichten, Anrufe und dann wieder völlig liebe Nachrichten gibt, wie er es auch bei seinen Ex-Freundinnen getan hat. Diese haben ja auch ungefähr dasselbe Theater mit ihm hinter sich gehabt. Es war immer nur Ruhe, wenn er sofort eine neue Freundin fand.
Doch diese scheint aktuell nicht in Sicht zu sein, damit meine Bekannte Ruhe hat. Ich habe ihr ehrlich gesagt geraten, dass sie eine Anzeige erstellt. Sie fragte mich dann eher wütend verzweifelt, was für ein Tatbestand. Ich meinte halt naiv und salopp Stalking, weil ich das als solches empfinde und die SMS auch Bedrohungen beinhalten. Die Anrufe gehen teilweise bis nachts in Minutentakt, mal auch ein wenig Pause und dann Hinterlassenschaften auf der Mailbox.
Ich weiß nicht, ob man das Stalking nennt, aber ich finde es eben äußerst bedenklich. Sie selbst ist eher ein schüchterner Mensch, glaubt immer das Gute in einem Menschen und ist der Meinung, er sei vielleicht auch nur traurig? Dann macht man doch nicht solche Sachen oder und ist deswegen auch mehrfach wegen Körperverletzung gegen Ex-Freundinnen bekannt.
Ramones hat geschrieben:Das Problem ist doch wo man die Grenze zwischen Stalking und einer gewissen Traurigkeit nach einer Trennung unterscheiden. Man kann das schnell mal vor der Polizei hochspielen und was soll sie da machen? Die Beamten können nur auf konkrete Sachen reagieren.
Selbstverständlich ist es völlig harmlos, wenn die Stromkabel im Keller durchgeschnitten werden, wenn jemand permanent droht mit Machete und scharfer Klinge vorbei zu kommen und völlig zugedröhnt mit Alkohol und Drogen vor der Haustür steht.
Was für eine Lappalie. Wenn man da als Frau Angst bekommt, dann kann man nur mit dem Kopf schütteln, denn immerhin ist man eine starke Frau und darf sich nicht vor Männern fürchten, die schon wegen Gewalt an Frauen im offenen Vollzug saßen. Der arme Mann ist einfach nur traurig nach der Trennung und mit Sicherheit kein Stalker.
Wer Ironie findet, darf sie behalten.
Kätzchen14 hat geschrieben:Ich weiß nicht, ob man das Stalking nennt, aber ich finde es eben äußerst bedenklich. Sie selbst ist eher ein schüchterner Mensch, glaubt immer das Gute in einem Menschen und ist der Meinung, er sei vielleicht auch nur traurig? Dann macht man doch nicht solche Sachen oder und ist deswegen auch mehrfach wegen Körperverletzung gegen Ex-Freundinnen bekannt.
Was zu machen wäre hat cooper doch bereits gesagt. Aber wenn sie sich auf s Spiel mit einlässt und meint "der ist nur traurig der macht nichts" dann macht sie es damit eben auch nicht besser. Klar muss man nun nicht offen die Konfrontation suchen, aber weiter sammeln und sie ist ihr ihrer Lebensweise schon eingeschränkt und damit ist auch das Stalking bereits erfüllt. Nur gibt es diesen Tatbestand in dieser Form auch nicht und was sollte passieren? Sollen sie ihn weg sperren oder gar erschießen nur damit das ein Ende nimmt? Wird nicht passieren und ob er nicht irgendwann doch mit Machete und Axt vor der Tür steht, kann man auch nicht wissen.
Die Polizei kann da wenig machen wenn sie gerufen wird, zum einen wissen sie nicht was da alles gelaufen ist und zum anderen auch die Hände gebunden wenn noch keine konkrete Straftat stattgefunden hat. Herum stehen an der Kita darf jeder wie eine Ampel dem es Spaß macht, aber gegen welches Gesetz verstößt er damit dagegen?
Sie ist dennoch beeinträchtigt und das sind alles Antragsdelikte, sprich sie muss aktiv werden und nicht einfach nur aussitzen und meinen, dass das besser wird. Trennungsschmerz und Traurigkeit ist das schon lange nicht mehr was da veranstaltet wird.
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