Europäischer Pilztag - Kennt ihr euch aus und geht sammeln?
Heute ist der Europäische Pilztag. Eingeführt wurde der Tag aus mehreren Gründen. Unter anderem sollte das Wissen der Pilzkunde ins Gedächtnis gerufen werden. Ein weiterer Grund ist es, wieder mehr Interesse am "Jagd und Sammeltrieb" zu wecken und gerade die jungen Menschen in die Wälder zum selbst sammeln zu locken.
Als Kind war ich sehr oft mit meiner Oma oder meinen Papa im Wald um selbst "Schwammerl" zu suchen. Wir hatten sehr viel Spaß daran und haben auch jede Menge zur Pilzkunde gelernt. Als Belohnung gab es dann immer selbstgemachte Semmelknödel mit Schwammerlsoße.
In meinem Freundes- und Bekanntenkreis kenne ich leider niemanden der das noch macht. Viele sagen mir, dass es ihnen zu gefährlich ist eine giftige Sorte zu erwischen. Andere finden es frustrierend Stunden im Wald zu suchen und möglicherweise nur eine geringe Ausbeute zu haben, weil die besten Plätze von den eingefleischten Pilzsuchern wirklich streng geheim bleiben.
Kauft ihr lieber Pilze im Supermarkt oder geht ihr aktiv in die Pilze? Zeigt ihr eure Ausbeute dann ggf. auch einem Experten bevor ihr sie verspeist oder kennt ihr euch gut aus?
Ich war von klein auf jedes Herbstwochenende mit meinen Eltern im Wald, und wir haben regelmäßig dabei Pilze gesammelt, bestimmt und zuhause auch zu diversen Gerichten verarbeitet. Bis heute versuche ich, jedes Jahr zu sammeln und Pilzgerichte aus meiner eigenen Ausbeute zu kochen, und ich habe auch im Erwachsenenalter noch großen Spaß daran. Ich genieße es einfach, in der herrlichen herbstlichen Natur zu sein, auch mal abseits der Spazierwege zu suchen und das Erfolgserlebnis zu spüren, wenn man einen vollen Korb mit nach Hause bringt.
Angst vor Giftpilzen habe ich ehrlich gesagt keine. Ich kann mitnichten von mir behaupten, jeden Pilz im Wald treffsicher benennen zu können; aber die, die ich schon seit über 20 Jahren mitnehme und verspeise, kann ich zuverlässig identifizieren und habe dabei auch keine Zweifel. Wo ich nicht 100% sicher bin, ernte ich den Pilz eben nicht, sondern suche weiter. Aber ein Steinpilz, eine Marone oder eine Rotkappe würde ich nicht verwechseln.
Was die Ausbeute angeht, so sind zumindest die letzten beiden Jahre schon etwas enttäuschend ausgefallen, aber das hält mich nicht von weiteren Sammelaktionen ab. Beim Angeln und Beerensammeln ist es ja nicht anders, und etwas Glück gehört auch dazu. Kaufen tue ich Waldpilze nie, sondern ich hole maximal mal Champignons für ein Gericht. Gibt es eben mal ein pilzloses Jahr, dann halte ich das aus und warte auf die nächste Saison.
Ich war zwar auch immer Pilze mit meinen Großeltern suchen, aber ehrlich gesagt vertraue ich mir da nicht wirklich bei der Auswahl meiner Pilze. Daher kaufe ich immer selber oder lasse meinen Schwiegervater suchen, der davon erheblich mehr Erfahrung hat als ich. Er genießt es leider zu sehr dies alleine zu machen, sonst hätte ich mir das von ihm noch mal zeigen lassen. Bei mir ist es aber einfach so lange her und mit einem Pilzbuch ist man da sicherlich auch nicht immer so gut bedient. Ich würde das wirklich gerne können, aber ich kann es nun mal nicht.
Als Kind bin ich mit meinen Eltern gerne in den Wald gegangen und habe neben Blaubeeren, Himbeeren und Brombeeren auch Pilze gesammelt. ich kenne aber nur die Sorten, die keine Fächer haben, also Steinpilze, Maronen, Birkenpilze und ähnliches.
Nicht weit vom Haus entfernt gab es eine Kuhwiese. Dort wuchsen Champignons. Die haben wir auch gesammelt. An die Waldchampignons haben wir uns nicht getraut, weil man die im jungen Alter leicht mit Knollenblätterpilzen verwechseln kann. Angeblich können sie auch an denselben Stellen wachsen.
Aber dann kam Tschernobyl und ab da waren wir natürlich vorsichtig und sind nicht mehr in die Pilze gegangen, jahrzehntelang nicht mehr. Besonders Maronen reichern ja das Cäsium-137 gut an. Sie sind in manchen Gebieten immer noch belastet.
In meinem Alter macht das jetzt nicht mehr so viel aus, denke ich. So habe ich vor zwei Jahren eine Pilzwanderung von der Volkshochschule aus mitgemacht. Aber es ging gar nicht so sehr um Speisepilze, sondern um Pilze allgemein. Wir sollten ein Körbchen mitnehmen, um Maronen und Steinpilze mitzunehmen, falls wir welche finden. Sogar ein spezielles Pilzmesser habe ich mir gekauft. Leider haben wir nur ungenießbare Pilze gefunden. Trotzdem war es interessant.
Leider kenne ich mich hier in der Gegend nicht so aus wie in meiner Heimatregion, sodass ich hier nicht gezielt Pilze sammeln gehe. Ich halte höchstens mal bei einem Spaziergang ein bisschen Ausschau, habe aber noch nie eine nennenswerte Ausbeute gemacht.
Ich war mit meiner Familie von klein auf Pilze sammeln und ich liebe Pilze bis heute. Nun gehen mein Freund und mein Hund mit mir Pilze sammeln und unser Hund erkennt den Geruch von Pfifferlingen. Leider zerkaut er sie nach dem Finden noch, wenn wir nicht schnell genug sind. Aber er sucht wenigsten mit. Ich kenne so gut wie jede Pilzsorte. Sollte ich mal etwas nicht kennen, dann wird der Pilz auch nicht mit eingesammelt. Ich liebe Riesen-Boviste. Diese kann man in Scheiben schneiden und wie ein Schnitzen parieren. Ich habe selten etwas so leckeres gegessen.
Wir sammeln hauptsächlich Pfifferlinge, Steinpilze, Champignons und Maronen. Diese rösten wir zusammen mit Zwiebeln in der Pfanne und essen meistens Brot dazu. Wir fahren jedes Jahr im Herbst nach Rügen. Wenn wir ankommen muss der Hund zuerst immer eine Runde an den Strand. Wir gehen mit ihm durch den Wald zum Strand. Nach dem Baden geht dann die Suche nach Pilzen los und es wird immer eine gute Portion für den ersten Abend im Urlaub. Mittlerweile ist es wie eine kleine Tradition. Sogar mein Freund isst mit uns Pilze. Er mochte sie gar nicht so gern. Ich freue mich schon auf diesen Herbst und hoffe dass wir trotz Corona verreisen können.
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