Eure Meinung zu Triathlon an Schulen?

Damals, als ich noch mein Abitur gemacht habe, war es an unserer Schule Tradition, dass alle Schüler der Oberstufe jedes Jahr an einem Triathlon teilnahmen. Es war verpflichtend und ging sogar in die Sport-Endnote mit ein.

Wir Schüler waren eher geteilter Meinung. Die Sport-Freaks unter uns fanden es total toll und verbrachten auch ihre freie Zeit nach der Schule damit, für den Triathlon zu lernen, andere hingegen versuchten sich davor zu drücken und besorgten frühzeitig ein Attest vom Arzt, damit sie vom Triathlon befreit bleiben.

Auch bei mir war es so, dass ich den Triathlon nicht mitmachen wollte, da ich früher leicht übergewichtig war und mich nicht traute, im Badeanzug oder Bikini vor meinen Klassenkameraden zu stehen.

Ich fände es besser, wenn der Triathlon, wenn er schon stattfinden soll, für die Schüler auf freiwilliger Basis ist. So können die, die Lust haben am Triathlon teilzunehmen, dies gerne tun, andere brauchen sich nicht diesen Stress machen, um nach Ausreden zu suchen, warum sie nicht teilnehmen können.

Wie ist eure Meinung zur Teilnahmepflicht an Triathlons an Schulen?

An meiner Schule gab es so einen Mist auch. Ich glaube offen gesagt auch nicht, dass da irgendein pädagogischer Sinn war, denn unser Direktor lieferte sich regelmäßig einen heftigen Konkurrenzkampf mit dem Gymnasium im Nachbarort, sodass man sich schon das eine oder andere aus den Fingern saugte um sich in der Öffentlichkeit als "besser" darzustellen.

Wir wurden damals auch alle dazu verdonnert, was ich absolut bescheuert finde. Ist mir vollkommen schleierhaft, wer das ins Leben gerufen hat und wann das der Fall gewesen sein soll. Ich habe damals mitbekommen, wie regelmäßig Schüler sich damit übernommen haben und sogar gesundheitliche Probleme dadurch bekommen wurden, weil sie so vom Direktor und den Sportlehrern gepuscht wurden, daran teilzunehmen.

Ein Mädchen ist sogar beim Schwimmen hyperventiliert und fast ertrunken. So etwas kann echt ins Auge gehen und deswegen finde ich, dass da auch nur Leute mitmachen sollten, die das freiwillig machen wollen, beispielsweise als freiwilliger Wettstreit mit einer anderen Schule. Es gibt ja auch Fußballmannschaften der jeweiligen Schulen, die dann gegeneinander antreten. Da muss auch nicht jeder mitmachen, der das nicht möchte.

Sportliche Ertüchtigung an der Schule halte ich sowieso nur begrenzt für sinnvoll und gar einen ganzen Triathlon zur Pflichtveranstaltung zu machen, finde ich schon sehr heftig. Bei einem Spendenlauf kann ich ja noch richtig den Sinn verstehen, aber ein Triathlon ist doch maßlos übertrieben. Die einen sind damit über- und die anderen unterfordert, sodass nur sehr wenige glücklich sind. Wenn man den Triathlon zudem auch noch ernst nimmt, dann trainieren die Schüler auch dafür, aber lernen gleichzeitig nicht für die wirklich wichtigen Fächer der Schule.

Da kann ich mich ja richtig freuen, dass es so etwas an meiner Schule nicht gegeben hat. Ich war zwar im Schwimmen immer gut und das hätte mich gefreut, wenn es länger ein Unterrichtsfach gewesen wäre, aber trotzdem hätte ich an einem Triathlon keine Freude gehabt. Ich war nicht sonderlich sportlich und hatte auch keinen Spaß am Sportunterricht, abgesehen von bestimmten Sachen, wie z.B. eben Schwimmen.

Aber ich finde es auch unfair, so eine Veranstaltung wie einen Triathlon als zwingende Sache festzulegen. Da ist es doch klar, dass die Sport-Freaks erst recht überlegen sind. Und das dann auch noch zu benoten, das finde ich nicht richtig. Ich denke auch, dass es als freiwillige Veranstaltung fairer wäre.