Eure größten Fehler in der ersten Beziehung?

Jeder von uns hatte irgendwann mal seine erste Beziehung. Es war eine aufregende Zeit, denn alles war neu. So neu, wie es war, so unerfahren waren wir aber auch in allen möglichen Dingen. Wenn ich beispielsweise an meine erste Beziehung denke, dann fallen mir spontan viele Fehler ein, die ich gemacht habe.

Zu den größten Fehler gehört sicherlich, dass ich einfach nicht genug auf die Bedürfnisse meiner damaligen Freundin eingegangen bin. Vieles konnte ich überhaupt noch nicht richtig deuten und interpretieren. Ich habe mich auch irgendwann getrennt, weil es mir irgendwie einfach zu langweilig wurde.

Wenn ich heute daran zurückdenke, dann fällt mir natürlich auf, was alles nich gut war. Aber wie geht es euch dabei? Welche großen Fehler habt ihr in eurer ersten Beziehung gemacht? Was waren die größten Fehler? Sind sie vermeidbar?

Ich habe mich bei meiner ersten Beziehung auf eine Beziehung ohne wirkliche Liebe meinerseits eingelassen. Er war natürlich verliebt und dies auch über Jahre, aber ich habe dies nie so empfunden. Das war von meiner Seite aus eine naiver Fehler, den ich heute nicht mehr machen würde. Man geht so etwas nicht ein, wenn man nicht dieselben Gefühle hat.

Mein größter Fehler war, dass ich diesen Vollidioten zurückgenommen habe, nachdem er Schluss gemacht hatte und wieder angekrochen kam. Es war meine erste große Liebe und als wir zusammenkamen, war ich gerade mal 16. Das Ganze hielt dann zwar auch gut drei Jahre, allerdings wusste er selber nicht was er wollte. Das bedeutete ein großes Auf und Ab für mich.

Er hat in der Zeit dreimal Schluss gemacht, immer mit derselben Begründung (ich liebe dich, aber mir ist einfach nicht nach Beziehung). Nach dem dritten Mal habe ich ihn in den Wind geschossen, da meine Gefühle sowieso weg waren. Aber ich bereue es, das nicht schon nach dem zweiten Mal getan zu haben. So habe ich nur meine Zeit vergeudet.

Aber wenn man so jung ist und den ersten richtigen Freund hat, ist es irgendwie schwer vorstellbar, dass es ja nicht nur einen Deckel pro Topf gibt. Ich hatte einfach die irrationale Angst, alleine zu bleiben.

Mein größter Fehler war, dass ich nicht von Anfang an die Zukunftspläne verglichen habe. Ich hatte nämlich von Anfang an eine feste Beziehung im Sinn und wollte meinen Ex auch irgendwann heiraten und eine Familie mit ihm gründen. Es hat sich irgendwann jedoch herausgestellt, dass ihm seine Karriere viel wichtiger war und er als Workaholic eine Familie und eine Frau eben als "Klotz am Bein" betrachtet hat. Wenn ich das viel eher gewusst hätte, hätte ich mir viel Kummer ersparen können.

Mein größter Fehler damals war wohl meine mangelhaft ausgeprägte Menschenkenntnis und Lebenserfahrung. Und der Glaube daran, dass Liebe alles heilt. Du fragst, ob das vermeidbar ist? Ich glaube nicht so richtig. Als Teenager oder junger Twen hat man eben nur so viel Lebenserfahrung wie man hat. Man ist eben nur so alt wie man ist. Und man kann sich auch als älterer Erwachsener in einem Menschen irren. Beispielsweise weil der oder die einem gezielt etwas vorspielt.

Und der Glaube daran, dass große Liebe das wichtigste ist, den teilen vermutliche viele junge Leute. Und wenn man intuitiv den Richtigen oder die Richtige gefunden hat, dann ist große Liebe sicherlich der Schlüssel zu vielem. Wenn man aber einen unpassenden Partner gewählt hat, hilft Liebe auch nicht endlos. Denn harmonieren muss man natürlich in wesentlichen Dingen, sonst flaut die Liebe irgendwann ab.

Und Kommunikation ist auch wichtiger, als ich damals dachte. Auch wenn meine Mutter mir das immer wieder damals gepredigt hatte, wollte ich das damals nicht glauben. Ich wollte auch nicht glauben, dass die Kommunikation über Geschlechtergrenzen vor allem über Gefühle so vermint sein kann. Aber ehrlich gesagt, wenn man das alles schon vorher wüsste, dann wäre die erste Liebe nicht so etwas besonderes, wie sie oft ist.

Ich glaube, ich bin damals zu sehr auf die Bedürfnisse und Wünsche meiner Freundin eingegangen. Es ist glaube ich ein häufiges Phänomen, dass man sich vorbehaltlos und selbstlos für seinen ersten Partner aufopfert.

Ich wollte meine damalige Freundin auf keinen Fall verlieren. Und dabei habe ich nicht gemerkt, dass ich zwei Denkfehler mache.

1. Durch übermäßige Nettigkeit, übermäßiges Zuvorkommen und übermäßige Selbstlosigkeit konnte ich keine Frau an mich binden. Meine Freundin wollte keinen Partner, der ihr aus der Hand frisst. Und sie wollte keinen Partner, der jedes Prickeln durch Harmoniesucht und Gefälligkeit tötet. Sie hätte sich (mit Sicherheit) etwas mehr Dominanz, etwas mehr Reiberei gewünscht.

2. Ich war so sehr damit beschäftigt, meine Freundin nicht zu verlieren, dass ich gar nicht mehr wusste, warum ich sie nicht verlieren will. D.h.: Ich kam gar nicht auf die Idee, die Beziehung mal nüchtern zu betrachten (oder gar zu hinterfragen). Ich habe niemals überlegt, ob mein derzeitiges Verhalten überhaupt gut für mich ist oder ob ich glücklich bin. Ich wollte nur meine Partnerin glücklich machen.

Jetzt weiß ich, dass ich auch an meine eigenen Bedürfnisse denken muss, darf und soll! Denn ironischerweise wird man erst dadurch so richtig attraktiv für den Partner.

Mein Fehler war, dass ich mit einem Typen zusammen gekommen bin, der einfach überhaupt nicht zu mir gepasst hat. Eigentlich war mir das damals von Anfang an auch insgeheim bewusst, aber ich wollte es eben nicht wahrhaben. Ich war siebzehn Jahre alt und wollte endlich mal eine feste Beziehung haben, da so gut wie alle aus meinem Freundeskreis schon Erfahrung mit dem anderen Geschlecht gesammelt hatten und ich eben nicht. Als sich die Gelegenheit bot, mit jemandem zusammen zu kommen, habe ich sie dann auch ergriffen, weil ich froh war, überhaupt einen Partner an meiner Seite zu haben.

Es hatte aber von Anfang an einfach nicht gepasst, so dass es eigentlich schon klar war, dass die Beziehung nur scheitern konnte. Mein Exfreund hatte es nie verstanden, warum ich Abitur machte und dass ich danach sogar studieren wollte. Er wollte immer, dass ich eine Ausbildung machte, um möglichst schnell Geld zu verdienen, eine Familie zu gründen und ein Haus zu kaufen, am besten schon mit Anfang zwanzig. Ich wollte das aber eben alles nicht, da ich genau wusste, dass ich mir mit so etwas möglichst viel Zeit lassen möchte.

Wir hatten außerdem auch komplett andere Interessen und Ansichten. Während er in jungen Jahren schon die ganze Zeit Geld auf die Seite legte, um sich davon eben ein Haus kaufen zu können, wollte ich reisen und auch viel unternehmen, was dann aber eben nicht möglich war. So saßen wir die ganze Zeit zu Hause herum, weil mein Ex zu geizig war, mal ins Kino zu gehen. Das hat dann irgendwann natürlich einfach nicht mehr geklappt, zumal wir auch noch eine Fernbeziehung hatten und uns immer nur am Wochenende sehen konnten.

Das ging aber auch nicht immer, weil ich eben auch viel für die Schule machen und lernen musste, so dass ich die Zeit am Wochenende brauchte. Da mein Freund aber damals ohnehin nicht wollte, dass ich Abitur mache, hatte er mich in dieser Hinsicht natürlich kein Stück unterstützt und verstand es auch nicht, weshalb ich Zeit zum Lernen brauchte.

Mein größter Fehler war es, keine Vorstellung davon zu haben, wie sich meine Wünsche und Vorstellungen in den nächsten Jahren verändern würden. Der Junge Mann hat nichts falsch gemacht, er hat mir vorher sehr genau gesagt, wie der sich sein Leben in Zukunft vorstellt.

Mit 15 fand ich diese Vorstellung von der Zukunft absolut in Ordnung. Zwei Jahre später sah es dann allerdings ganz anders aus. Da hat mir das, was er unter Leben versteht, nicht mehr gereicht. Ich wollte nicht zu dem Zeitpunkt mehr und ich wollte auch keinen vorgezeichneten Weg, aber Entwicklungsmöglichkeiten sollte es dann doch geben.

Leider gab es die nicht. Er lebt heute mit über 50 Jahren tatsächlich so, wie er es damals bereits geplant und sich gewünscht hat. Ich würde schreien, wenn ich das so hätte mitmachen müssen. Also blieb nur die Flucht. Wir passten definitiv nicht ansatzweise zusammen.

Ich glaube, dass ich mit meinem ersten Partner zu schnell zusammen gekommen bin. Hätte ich ihn besser gekannt, wäre ich mit Sicherheit keine Beziehung zu ihm eingegangen, da wir einfach unterschiedliche Wertvorstellungen haben.

Auch wenn ich ihn nicht hasse und wir nicht in einem großen Streit auseinander gegangen sind: Irgendwie kann ich ihn nicht mehr besonders leiden, da er mir nicht mehr sympathisch ist. Er ist ein Besserwisser und korrigiert andere Leute ständig und mag nicht nachgeben, wenn er im Unrecht ist.

Die größten Fehler in meiner ersten Beziehung waren eher das Vertrauensverhältnis. Denn ich hatte offenbar zu viel Vertrauen in allem, was mein Freund mir sagte. Für alles gab es Ausreden und Ausflüchte,die ich immer wieder schön geredet hatte. Womöglich, weil ich zu naiv war.

Ein weiterer Fehler war natürlich auch, nicht über alles gesprochen zu haben. Lag sicherlich auch daran, weil man erst in eine Beziehung als solches reinwachsen muss oder? Denn man weiß ja oftmals nicht viel, ist die erste Liebe, vielleicht auch verblendet usw. Das waren sicherlich zu die gängigsten Fehler, die mir aufgefallen sind.

Ansonsten war ich auch in der Jugend etwas eifersüchtig. Doch meist auch mit Grund, weil ich mich wirklich betrogen fühlte. Ich habe aber das "nein stimmt nicht" immer geglaubt und das besseren Wissen. Wieso, weiß ich bis heute nicht.Das waren für mich bis heute die größten Fehler der ersten Beziehung und wenn ich ganz ehrlich sein soll, war die gesamte erste Beziehung im Nachhinein betrachtet der größte Fehler, den ich je machen konnte.