Eure Erfahrungen mit der Mietpreisbremse?

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Nun ist sie eingeführt und soll überhaupt nicht wirken. Es geht um die Mietpreisbremse. Ich wohne zwar in einer etwas größeren Stadt im Saarland, aber hier herrscht eben kein Mangel an Wohnraum und die meisten meiner Freunde und Bekannten besitzen ein eigenes Heim und vermieten auch nichts.

Deshalb frage ich mal diejenigen unter euch, die in Ballungsräumen Wohnraum suchen mussten, wie es ihnen ergangen ist? Habt ihr den Eindruck, dass die Mietpreisbremse irgendetwas bewirkt? Welche persönlichen Erfahrungen habt ihr oder eure Bekannten oder Freunde damit gemacht?

Wir suchen seit dem letzten Jahr eine Wohnung. Wir zahlen aktuell für unsere Wohnung (eine Einraumwohnung im Dachgeschoss) 350 € warm. Würden wir in die selbe Wohnung aktuell noch mal einziehen würden wir mindestens 450 € kalt bezahlen.

Für eine Wohnung, die frühs reingestellt wird, bewerben sich mindestens 20 Leute mit einem und das bis einen Umkreis von 20 Kilometern. Bauen wird aber auch nur bedingt gefördert, weil einfach kein Platz da ist und man die wenigen Grundstücke dann eben sehr teuer verkauft.

Ich kann nur sagen, dass es bei uns auf jeden Fall sehr viel schlechter geworden ist und sich eine Miete hier in keinem Fall mehr lohnt. Für das, was wir für eine kleine 3 Raumwohnung bezahlen würden, kann man bei meinen Eltern schon ein ganzes Haus mieten.

In meinen Augen bringt die Mietpreisbremse ebenfalls rein gar nichts, zumindest hier im Ballungsraum merkt man davon gar nichts. Ich habe vorher in einer 1 Zimmer Wohnung gewohnt die Warm auf 600 Euro gekommen ist. Inzwischen wohne ich in einer staatlich geförderten Siedlung und zahle für eine 3 Zimmer Wohnung 1200 Euro Miete.

Trotz der Förderung ist dieser Preis uptopisch, woanders kann ich mir davon ein ganzes Haus mit Grundstück kaufen nach einem Jahr miete. Die alte Wohnung in der ich gewohnt habe, wurde für 750 Euro Warm neu vermietet an einen Nachmieter. Somit hat die Bremse dort wohl auch nicht gegriffen und beschweren werden sich die wenigsten darüber nachträglich, denn dann kommt die ordentliche Kündigung und man sucht sich einfach jemand anderen der das zu akzeptieren.

Wohnraum ist hier so dermaßen knapp, dass man 2-3 Jahre nach einer Wohnung sucht. Mit Kindern und oder Haustieren ist die Chance gegen 0 etwas zu bekommen, so etwas wollen die Vermieter hier nicht. Wartezeiten bei Baugenossenschaften und der Stadt betragen inzwischen 8 Jahre, wenn man ein "Notfall" ist wie wir es waren, dann wartet man immer noch 2 Jahre bis etwas angeboten wird.

Die Angeboten Wohnungen stehen hier maximal einen Tag in der Zeitung oder im Internet und sind bereits wieder vermietet. Teurere Wohnungen stehen maximal zwei Wochen in der Zeitung und haben dann wieder einen neuen Mieter. So kostet im Schnitt hier ein Zimmer 600 Euro, für eine 3 Zimmer Wohnung sind 1800 Euro normal, 4 Zimmer kosten dann schon 2400 Euro im Monat warm.

Bauen oder kaufen kann man hier ebenfalls vergessen, die Gebäude die zum Verkauf stehen fangen bei einer Million an und nach oben ist keine Grenze gesetzt. Dazu kommt noch ein monatlicher Erbpachtzins, da die Grundstücke nicht dazu gehören und diese auch niemand verkauft, da das Geschäft mehr als lukrativ ist.

So wollte hier jemand für ein stark Renovierungsbedürftiges 8 Zimmer Haus 4,5 Millionen Euro und hat dieses Haus auch binnen 8 Wochen verkauft bekommen. Baugrundstücke genauso übel, hier gab es ein "Loch" gefüllt mit Wasser neben den Bahngleisen für 1,6 Millionen Euro. Darauf stand weder ein Haus noch sonstiges, das würde oben drauf kommen.

Selbst wenn ein Kapitalanleger das kauft und darauf baut um zu vermieten, kann man sich vorstellen was dafür monatlich an Miete genommen wird. Das Loch ist inzwischen gekauft worden und darauf wird ein Mehrfamilienhaus gestellt. Alleine vom Grundstückspreis kann man sich ausmalen was an Eigenkapital mitgebracht worden ist und was derjenige verdienen muss, damit er diesen Kredit wieder abbezahlen kann.