Etwas verpassen, wenn man Jugendliebe heiratet?
Viele Menschen finden es heutzutage offenbar außergewöhnlich, wenn man im Alter von Mitte 30 noch mit jemandem zusammen ist, den man mit 18 oder 20 Jahren kennengelernt hat. Offenbar ist es bei den meisten Menschen üblich, dass Beziehungen in diesem Alter nur wenige Monate halten und alles andere außergewöhnlich ist.
Nun gibt es aber natürlich auch Menschen, die bleiben mit ihrem ersten oder zweiten Partner ab diesem Alter zusammen und heiraten ihn. Wenn sie nicht fremd gehen, hatten sie also nur ein bis zwei Partner im Leben. Alle Erfahrungen die sie zu einer Beziehung sammeln, haben sie also nur von einem Partner. Sie wissen also gar nicht, ob es mit jemandem anderen schöner oder schlimmer wäre.
Würdet ihr sagen, dass solchen Menschen dann die Probierphase fehlt? Bereuen solche Menschen, dass sie sich nicht ausgetobt und mehr Beziehungen im Leben hatten? Wissen Leute die während ihrer Jugend nur kurze ''Probier-Beziehungen'' hatten eine längere Beziehung eher zu schätzen? Was denkt ihr?
Ich hatte mehrere solcher Probier-Beziehungen und manchmal kann man es vielleicht gar nicht Beziehung nennen, da war es eher ein Flirten und sich etwas näher kommen, aber ohne dass daraus eine Beziehung wurde. Und ich fand das wichtig für mich im Rückblick. Dadurch habe ich erst gelernt, mit welchen Eigenschaften von Männern ich klarkomme und mit welchen nicht.
Beispielsweise habe ich erst durch diese Beziehungen gemerkt, dass es mich extrem stört, einen sehr aktiven Mann zu haben, der andauernd was unternehmen will, da ich eher ein Stubenhocker bin. Und ich wollte ja noch nie Kinder und habe immer gedacht, dass alle Männer auch keine Kinder wollen und musste dann erst durch diese Beziehungen feststellen, dass viele Männer doch auch in jungen Jahren sich klar für Kinder aussprechen und dass ich mir dann gezielt jemanden suchen muss, der auch keine Kinder mag. Und das ist bezogen auf mehrere Eigenschaften wo.
Ich bin früher viel zu blauäugig an Beziehungen herangegangen und habe gar nicht hinterfragt, ob man zusammenpasst, sondern mich einfach in jemanden verguckt und wollte dem dann nahe sein und wenn der auch wollte, dann wurde eine kurze Beziehung daraus, auch wenn man vom Charakter gar nicht zusammen passte. Und diesen Fehler mache ich eben nicht mehr, ich habe dann nach Charaktermerkmalen und Interessen selektiert.
Teilweise war das Herumprobieren aber auch keine Absicht, weil ich mich schnell in jemand anderen verliebt habe. Da war ich mit etwas am aktuellen Partner unzufrieden und schon gefiel mir wieder jemand anderes, das konnte ich gar nicht abstellen. Ich bin nie fremdgegangen, aber es kam schon vor, dass ich mit Person A zusammen war, aber mich dann schon in Person B verliebt hatte und nach dem Ende der Beziehung mit Person A gleich mit Person B zusammenkam. Ich konnte gar nichts dafür und heute denke ich, dass man erst im Alter weniger sprunghaft in seinen Gefühlen wird.
Im Alter von 18 oder 20 würde ich gar nicht mehr von einer Jugendliebe sprechen. In dem Alter ist man einfach nicht mehr jugendlich, sondern erwachsen. Von daher hat das für mich rein gar nichts mit einer Jugendliebe zu tun. Abgesehen davon, finde ich es völlig normal, dass man in diesem Alter den Partner fürs Leben findet. Ich finde es mit Mitte zwanzig sogar schon eher etwas spät, da die meisten in meinem Freundes- und Bekanntenkreis ihren Partner fürs Leben im Durchschnitt schon einige Jahre früher gefunden haben.
Ich finde aber nicht, dass man etwas verpasst, wenn man seine Jugendliebe heiratet. Ich würde mir sogar wünschen, dass ich meinen Freund einige Jahre früher kennen gelernt hätte. Die beiden Beziehungen, die ich zuvor hatte, dienten ja nicht dazu, möglichst viele Erfahrungen zu sammeln oder dergleichen, sondern ich wollte ja von Beginn an den Partner fürs Leben finden. Von daher finde ich es schade, dass ich meinen jetzigen Partner erst "so spät" kennen gelernt habe. Meinetwegen könnte mein Freund auch mein erster Partner sein.
Was soll man denn auch schon verpassen, wenn man seine Jugendliebe heiratet? Wenn es einem darum geht, möglichst viele Erfahrungen im Bezug auf das andere Geschlecht zu sammeln und mit möglichst vielen Leuten ins Bett zu gehen, dann verpasst man wohl schon etwas. Darum ging es mir aber nie und so bin ich einfach nicht. Man kann doch das Leben mit dem Partner gemeinsam entdecken und ich wüsste nicht, was man da groß verpassen sollte, wenn man mit dem ersten Partner zusammen bleibt. Ich finde das sogar sehr schön und würde es dämlich finden, wenn man eine tolle Beziehung nur deshalb beenden würde, weil man den Drang hat, etwas Neues auszuprobieren.
Ich hatte mit 14 meine erste Beziehung, die fast 4 Jahre hielt und dann kam ich mit meinem jetzigen Mann zusammen als ich 18 Jahre alt war. Wir sind mittlerweile verheiratet und immer noch sehr glücklich. Ich kann mir auch gar keinen besseren Mann an meiner Seite vorstellen, weil bei ihm und mir einfach alles perfekt passt.
Ich finde, dass er der hübscheste Mann ist und dazu bringt er mich zum Lachen, nimmt mich in den Arm wenn es mir schlecht geht und wir brauchen nicht mal Worte um zu wissen, was der Andere gerade denkt. Da brauche ich keinen anderen Menschen um dann doch herauszufinden, dass es eigentlich nur mein Mann war, der mich begeistern konnte. Wenn alles stimmt, kann man auch vor 30 heiraten. Ich bin 25 Jahre alt und verheiratet, schlimm finde ich das nicht und ich habe auch nicht das Gefühl etwas verpasst zu haben.
Mein Partner hatte vor mir eine Beziehung mit einer Frau, mit der er gerade mal 3 Monate zusammen war, in denen die beiden fast nur gestritten haben und auch nichts weiter gelaufen ist, weswegen ich quasi seine erste richtige Beziehung bin. Selbst ihn stört das nicht und er will keine andere Frau mehr an seiner Seite.
Ich denke, dass es einfach passen muss. Wenn man sich nicht mehr umsehen will und wirklich alles stimmt, warum sollte man dann warten? Warum sollte man dann noch andere Personen versuchen? Ich denke, dass man ruhig seine Jugendliebe heiraten kann und sich nicht erst ewig ausprobieren muss.
Ich habe nicht meinen ersten oder zweiten Partner geheiratet, das hat schon etwas länger gedauert. Aber mir hätte auch nichts gefehlt, wenn es da schon dauerhaft gepasst hätte. Was soll mit einem anderen Menschen besser werden, wenn man den richtigen Partner schon gefunden hat? Im Prinzip kann es maximal noch einmal ebenso gut werden. Aber da ideale Partner nicht auf den Bäumen wachsen, wird es eher schlechter.
Als "solcher Mensch" kann ich nicht behaupten, dass ich irgend etwas vermisse oder bereue, ein paar stümperhafte Beziehungsversuche oder Herzensbrüche weniger auf dem Konto zu haben als die meisten. Es läuft, das reicht mir, auch wenn ich objektiv gesehen einiges an Drama, Gefühlsachterbahn und unterschiedlich geformten Geschlechtsorganen verpasst habe. Ich glaube allerdings nicht, dass die Intimkontakte, die mir in den späten Teenagerjahren und in meinen Zwanzigern entgangen sind, wirklich so spektakulär gewesen wären.
Zumindest kenne ich auch keinen Menschen, der sich mit Mitte 30 noch denkt: "Das halbe Jahr damals im Studium, mit dem Blonden, Fabian, oder wie er hieß, da bin ich echt froh und dankbar, dass ich das erleben durfte und mein Angetrauter damals noch nicht im Weg war!" Dafür sind mir schon etliche Zeitgenossen untergekommen, die brav alle sozialen Normen des "Kind, du musst dich doch austoben!" erfüllt haben und mit Ende Zwanzig anforderungsgerecht dann doch an jemandem kleben geblieben sind, mit dem es ebenso nichts geworden ist wie mit dem anderen Dutzend. Ich habe nicht den Eindruck, dass diese Leute jetzt glücklicher sind, weil sie mehr Erfahrungen gesammelt haben.
Ich glaube vielmehr, dass es hier keinen Königsweg gibt. Manche Leute brauchen eine Probierphase, manche haben mit dem ganzen Beziehungskrams nichts am Hut, andere verbringen ihr ganzes Leben mit wechselnden Beziehungen oder mit einer einzigen . Wenn es läuft, dann reicht es doch, oder nicht?
Ich denke es geht nicht nur um das etwas verpassen wenn man seine Jugendliebe heiratet. Man ändert sich, wird reifer und wer hat schon noch den gleichen Geschmack mit 30 wenn er seine Jugendliebe mit 14 kennengelernt hat? Auch dort kann man noch nicht sagen welche Richtung ein Mensch einschlägt und ob das noch so toll ist wenn man hinterher noch zusammen ist und das dann immer noch passt. So wird der coole Schulschwänzer vielleicht doch der Spießer von nebenan und man selbst als ruhiges Blümchen die Person die dauerhaft ihre Arbeitgeber wechselt wie Unterhosen und nicht sesshaft. Mag dann zwar mit 14 funktioniert haben, muss es aber nicht mit 30.
Daher finde ich es nicht sonderlich toll, wenn jemand seine Jugendliebe direkt ehelicht und meint alles bleibt in der heilen Welt wie damals so stehen. Ausnahmen gibt es, dann waren diese zu dem Zeitpunkt einfach schon weiter, erwachsener und wussten was sie wollten ganz genau, aber das trifft nicht auf jedem zu. Die meisten dieser Beziehungen die ich im Umfeld habe sind früher oder später in die Brüche gegangen, weil sich jeder in eine andere Richtung entwickelt hat und es zusammen nicht mehr funktioniert hat.
Ich würde nicht im Traum daran denken, dass ich mich heute mit der Jugendliebe einlassen würde, ihn heiraten und alles zusammen machen. Damals war er noch toll, heute sitzt er im Knast und bleibt dort wohl auch noch die nächsten Jahre. Denn sein Weg ist irgendwann in eine ganz andere Richtung gegangen als meiner. Die Partner danach ebenfalls, ansonsten hätte man sich auch nicht getrennt. Es ist nun nicht so, dass ich sage ich musste diesen und jenen Penis ausprobieren bis ich den richtigen gefunden habe, aber man selbst entwickelt sich auch weiter und stagniert nicht. Wer stagniert, der wird mit seiner Jugendliebe wahrscheinlich glücklich wenn dieser auch stagniert oder man sich so abhängig von ihm macht, dass man nach wie vor alles toll findet was der andere für einen Weg bestreitet.
Als mein Mann und ich vor 23 Jahren zusammengekommen sind war ich 16 und er 23. Zuvor hatte ich kurze Beziehungen die nie länger wie 1 bis 2 Monate waren. Mein Mann hatte zwei längere Beziehungen von 2 und knapp 3 Jahren.
Seit 18 Jahren sind wir nun verheiratet und habe nicht das Gefühl etwas verpasst zu haben. Wir haben uns bei unseren Zielen gegenseitig unterstützt und reden jeden Abend wenn der kleine im Bett ist über das was uns bewegt oder vielleicht auch stört. Klar haben wir uns auch mal in der Wolle aber wenn jeder ein Kompromiss eingeht ist das kein Thema mehr.
Ich finde in der heutigen Zeit wird zu viel nach "Macken" beim Partner geschaut mit der man nicht leben will. Jeder hat seine Macken und jeder muss schauen ob er damit leben kann. Es bringt ja nix wenn einer nur immer zurücksteckt. Außerdem sollte jeder seinen Freiraum behalten also einfach mal einen Abend raus mit den Kumpels oder der Freundin. Gerade wenn ein Kind da ist sollte man Zweisamkeit genießen.
Wir sind als der kleine ein halbes Jahr alt war ein mal im Monat zu zweit Essen gegangen und dann ins Kino und hatten während der Zeit einen Babysitter daheim. Oft wird auch schnell geheiratet und ruck Zuck ist ein Baby da. Gerade für ein Kind sollte man schon einige Zeit zusammen sein, weil das Baby ändert so viel und dann scheitern die meisten. Kurz um gesagt bin ich der Meinung die letzten 23 Jahren waren sehr erfüllend und mir hat bis jetzt an nix gefehlt.
Bei mir ist es ähnlich wie bei Ramones. Ich habe meinen heutigen Partner auch mit 19 kennen gelernt. Ich denke nicht, dass man etwas verpasst, wenn man doch den oder die Richtige gefunden hat. Ich frage mich auch, was denn da mit einem anderen Partner anders sein soll. Manche müssen sich eben nicht "austoben". Ich finde es eigentlich schon, wenn man seine Jugendliebe heiratet. das zeigt doch nur, dass man sich zwar verändert hat, aber die Liebe eben geblieben ist.
Ich glaube, dass man dieses Thema nicht so pauschal beantworten kann. Ich persönlich würde nicht gerne so leben, dass ich seit meiner Jugend mit dem gleichen Menschen zusammen bin. Ich hatte sehr viele Beziehungen und Affären in meinem Leben und die Erfahrung gemacht, dass ich dadurch jetzt in meinen reiferen Jahren wirklich weiß mit wem ich zusammen sein will. Zudem habe ich das Gefühl, mich ausgelebt zu haben und absolut nichts mehr da ist, was ich unbedingt erleben oder entdecken will. Also ich habe keineswegs das Gefühl, etwas verpasst zu haben und kann meine jetzige Beziehung in vollen Zügen genießen.
Ich habe Menschen in meinem Leben kennen gelernt, die genau aus diesen Gründen irgendwann ihre Jugendliebe verlassen haben, um ihrem Leben das Gefühl zugeben, jetzt doch endlich die Dinge zu tun, die sie vermisst hatten. Aber ich kenne auch Fälle, in denen es so ist, dass Menschen ihr ganzes Leben zusammen sind, nie das Gefühl haben etwas verpasst zu haben. Meine ältere Schwester zum Beispiel. Sie wurde mit 15 Schwanger, und heiratete dann mit 16 Jahren ihren Mann, der 21 war. Ja mit 16 hatte sie geheiratet! Das war im Jahr 1967. Es war damals ein Skandal und niemand gab den beiden mehr als ein paar Jahre. Es hieß immer, dass der Mann meine Schwester ausgenutzt habe und solche Dinge.
Im nächsten Jahr feiern die beiden Goldene Hochzeit, und wenn man mit ihnen spricht, dann kommt von beiden die Antwort, dass sie sich lieben wie am ersten Tag. Und es ist keineswegs gespielt, man spürt, dass es wirklich so ist, wie die beiden es sagen.
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